Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.07.1872
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.07.1872
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18720717
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187207171
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18720717
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1872
- Monat1872-07
- Tag1872-07-17
- Monat1872-07
- Jahr1872
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2640 Nichtamtlicher Theil. JL 164, 17. Juli. Gesänge und zuweilen auch eine jener Bierreden, welche in nimmer enden wollender Fülle die Gesellschaft mit Maculaiur überschütteten, bis mit dem Schlüsse des Tages in Anbetracht der bevorstehenden Feier ein Jeder sein Daheim aufsuchte. Wenn überhaupt der Norddeutsche seinen Landsleuten im Sü den viel Sympathie» cntgegcuträgt und sich besonders im Schwabcn- landc mit seinem kernigen, biederen Völkchen heimisch fühlt, so wird der jüngere Träger der Wissenschaft, vom Norden in Las gelobte Land des Südens kommend, doppelt angenehm berührt, wenn nicht nur Land und Leute, sondern auch ein herzliches, ausnehmend ent wickeltes collegialisches Leben der Fachgcnvssen ihn freundlich em pfangen. So blüht und gedeiht in dieser Atmosphäre, welche Man chen aus dem Norden vortheilhast assimilirt, im erfreulichsten Wachs thum ein Verein, der den ersten und wesentlichsten Zweck aller Gehilfcnvereine: Förderung des geselligen Verkehrs unter den Mit gliedern, durch locale Verhältnisse wohl begünstigt, mit seltenem Erfolge erstrebt und erreicht, indem er gleichzeitig die Interessen des Gesammtbuchhandels fördernd unterstützt. Am folgenden Sonntage, den 7. Juli Vormittags führte die fröhliche Gesellschaft das Dampfroß über das herrliche Cannstatt nach Waiblingen, einer kleinen schwäbischen Stadt, welche nur in ihrci,. ,.s Feldgeschrei historisch gewordenen Namen Interessantes besitzt, linier Vorantritt der Ludwigsburger Artilleriemusik, an der Spitze die Vcreinsfahne, vom hünenhaften College» Hrn. Hcitz (in Jul. Wcise's Hofbuchh.) wacker dem schönen Tag zum Gruße ge schwenkt, zog der stattliche Zug der jungen Träger und Handlanger der Wissenschaft durch das erstaunte Städtchen und nach kurzem Imbiß in das nahegelegene Bad Neustädtle im Remsthale, wo ein geschmackvoll decorirterSaal, über derThür das bekannte umkränztc Mosse'sche Placat „Ulk", die Ankommenden einladend empfing. Während des Festmahles brachte Hr. Fick ein Hoch aus die anwesenden Gäste vom Ober- und Niederrhein, welches Namens derselben College Dehn (bei I. Bcnsheimer) von Straßburg mit kurzen, herzliche» Worten aus das Gedeihe» des Vereins dankend erwiderte. Nachdem Hr. Evcrs in längerer Bierredc die Herr lichkeit des Tages und die Schönheit des Thales gepriesen hatte und Molly's Ulk-Tischlied verhallt war, gedachte Hr. Galler, das älteste Vereinsmitglied, der ausgesckiiedenen fernen 99 College», worauf Hr. Pagel, der unermüdliche Schriftführer, die eingelaufe nen Depeschen verlas. Der Berliner „Krebs", der Königsberger „Complet", Münchener und Augsburger Kollegen sandten telegra phische Grüße und Glückwünsche; ihnen wurde mit kräftigem Hoch! gedankt. Bei der Rückkehr wurde in Waiblingen noch einmal gerastet, wo durch die stete Bereitwilligkeit des begabteren Theilcs der Ge sellschaft ununterbrochene Unterhaltung musikalischer und declama- torischer Art, unter letzterer werthvolle und ungedruckte Beiträge einer neuen Dichtart, die Stunden schnell verstreichen ließ. Noch dankte Hr. Kerler (bei Killingcr L Co.) von Wiesbaden für die herzliche Gastfreundschaft, und viele Worte anerkennenden Dankes wurden den Vorstandsmitgliedern für das genußreiche Fest und ihr sonstiges Wirken gespendet, bis das Zeichen zur Abfahrt nach Stuttgart ertönte. Dort, wo das Licht nie ausgeht, wurde des „Ulkes" fünfte Stiftungsfeier würdig beschlossen. Straßburg im Elsaß. .. . - Miscellen. Zu dem neulichen Bericht aus der Generalversammlung des Süddeutschen Buchhändlervereins wollen wir nicht unterlassen heute noch einen Gegenstand nachzutragen, der in seinem wetteren Fortgänge leicht auch für weitere Kreise hohes Interesse ge winnen kann; wir meinen die Krise für den Stuttgarter Commissionsplatz, deren Herannahcn sich in einem Anträge von Hrn. Ackermann (München) für größere Stabilität des Vorstan des augcdeutet findet und die wegen ihrer Bedeutung für den ganzen Buchhandel asich schon in ihren Anfängen hier verzeichnet zu wer den verdient. Die Worte nämlich, womit Hr. Ackermann seine» An trag zu begründen suchte, lauten folgendermaßen: „ . . . Daß eine solche Stabilität wünschenswerth, bedarf Wohl nicht mehr des Nach weises. Ein alljährlich in allen Mitgliedern ganz neu zusammcn- tretender Vorstand kann Fragen von größerer Tragweite nicht mit der »öthigcn Kraft verfolgen, und es treten solche Fragen zuverlässig sehr bald an uns heran mit der bevorstehenden deutschen Münzein heit. Diese wird es den süddeutschen Verlegern unmöglich machen, künftig noch zweierlei Preise aufrecht zu halten: einen höheren für den Norde», einen etwas niedrigeren für den Süden. Die niederen Preise, das handgreifliche Interesse des Geldbeutels, waren aber ein Hauptbindeniitlel für uns, die wichtigste Ursache, daß der süd deutsche Verband entstehen konnte und gepflegt wurde. Haben wir für ganz Deutschland gleiche Preise und wird gar auch noch eine von der Süddeutschen Buchhändler - Zeitung angedrohte Erhöhung der Stuttgarter Commissionsspese» zur Thalsache, so kommt ei» großer Theil der süddeutschen College» billiger weg, wenn er nur noch über Leipzig verkehrt. Ob es von Heil sein wird. Alles an Leipzig abzu geben?! Jedenfalls meine ich, wir sollen sehen, unser Gemeinwesen zu erhalten, aber das ist nur möglich, wen» dasselbe seinen Ange hörigen einen wirklichen Nutzen bieten kann. Es müssen deshalb »ach dem Wegfall der billigeren süddeutschen Preise andere Vorlheile an die Stelle treten, welche dem Verein den Boden unter den Füßen wieder fest machen. Solche Vortheile zu ermitteln und zu sichern, wird keine ganz leichte Aufgabe sein, es gilt dabei vielerlei aus- einandergehende Interessen mit einander in Einklang zu bringen, und vielleicht ist doch alle Mühe vergeblich. Die Männer aber, welche wir zur Lösung dieser Aufgabe an unsere Spitze rufen, brauchen nicht nur unser Vertraue», sie brauche» auch die gehörige Zeit, et was zu thun..." — Wir dürfen hoffen, über eine Frage von der Tragweite: ob Stuttgart als süddeutscher Centralpunkt eventuell fortbesiehcn soll, oder nicht, recht zahlreiche berufene Stimmen aus allen Theilen Deutschlands zu erhalten. Bücheraussuhrvon Stuttgart nach Nordamerika. — Die dirccten Büchcrseudnngen von Stuttgart nach den Ver einigten Staaten von Nordamerika beliefen sich im Jahre 1871 auf 28,373 fl. 3S kr.; gegenüber der Ausfuhr im Jahre >870 von 25,755 fl. 25 kr. nur um 2818 fl. 10 kr. mehr. Antwort aus die „Anfrage" in Nr. 158. d. Bl. (Lin dau contra Schäfer-Voit). — Contracte mache ich „für mich, meine Erben und Rechtsnachfolger". L. L. Aus dem R eichs-P oft wesen. — Ueber die Nachsen dung von Zeitungen macht das General-Postamt darauf auf merksam, daß, wenn im Laufe des Abonnements einer bei einer Postanstalt des Deutschen Reichs-Postgebiets bezogene» Zeitung deren Ucbcrweisung auf eine andere Postanstalt — sei es innerhalb des Deutschen Reichs-Postgebicts, oder in Bayer», Luremburg, Oesterreich-Ungarn oder Württemberg — stattgefunde» hat und der Abonnent die Zeitung auch vom Beginn eines neue» Abonnements- I termins ab bei derjenigenPostanstalt, wohin dicUeberweisung geschehen ^ war, zu beziehen wünscht, die Erneuerung des Abonnements stets bei der letzteren Postanstalt erfolge» muß. Die frühere Debits- Postanstalt darf sich also auf Annahme des neue» Abonnements und " abermalige Ueberwcisung der Zeitung nicht einlassen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder