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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-05-04
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1925
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 103. 4. Mai 1925. sondern auch mit ausländischen angeknüpft. Wie die Leipziger Mes.se- und Ausst«ellungs^A.-G. berichtet, haben deshalb auch fast alle bis herigen Aussteller bereits jetzt die Wiedermietung «ihrer Meß- stände beantragt. Ebenso liegt eine große Anzahl von Anträgen solcher Firmen vor, die sich bisher gegenüber der an sie ergangenen Ein ladung zur Ausstellung auf der Leipziger Rekla me messe abwartend verhalten halten. Zeitungsverbot im besetzten Gebiet. — In Ausführung des Er lasses Nr. 232 untersagt der Oberbefehlshaber der Truppen in dem seit dem 11. Januar 1923 besetzten Gebiete und in den Kreisen Düsseldorf- Stadt und -Land die Zeitung »Westfälisches Tageblatt in Hage n« bis zum 16. Mai 1925 wegen Veröffentlichung eines Berichts Uber die Verhaftung eines Deutschen durch die französische Polizei, der den Vorfall in grober Weise entstellt und beleidigend für die Ver treter der Besatzungsbehörden ist. PersonlllMrMen. Ernennung. — In das Kartellgericht ist auf Grund der Verord nung gegen Mißbrauch wirtschaftlicher Machtstellungen vom 2. Novem ber 1923 Herr Geheimrat vr. Karl Siegismund als Beisitzer von dem Herrn Reichswirtschaftsmintstcr berufen worden. Gestorben: > am 26. April im 66. Lebensjahre Herr Verlaigsbuchhändker und / Antiquar E u g e n M e ck l e n b u r gInhaber der Firma I. A. Stargardt in Berlin. In dem Verstorbenen ist ein tüchtiger Buchhändler dahin gegangen, der sowohl auf dem Gebiete des Verlags als ganz besonders aus dem des Antiquariats Hervorragendes geleistet hat. Es darf nur an die Herausgabe der großen Werke von Sattler und Boos erinnert werden, um die Verlegertätigkeit des Entschlafenen kurz zu charakterisieren. Auf dem Gebiete des Antiquariats hat sich Eugen Mecklenburg besonders dem Autographenhandel gewidmet und viele schöne Kataloge herausgegeben; ferner: am 15. April nach längerem, schwerem Leiden im 63. Lebensjahre Herr Robert Peitz in Camburg (Saale). Der Verstorben« hat am 1. Oktober 1908 die Buch-, Musikalien- und Papierhandilung von Max Schreyer Nachfolger in Eamvurg er worben, hat ihr später seinen Namen gegeben und ihr eine Buch druckerei hinzugefügt, die sich guten Erfolges erfreute. Außerdem war er Herausgeber des Cambnrgcr Tageblatts. Fritz Lehmkuhl h. — Uber die Persönlichkeit Fritz Lehmkuhls, der Mitte März aus unbekannten Gründen freiwillig in den Tod ging (vgl. Bbl. Nr. 70). wird uns folgendes geschrieben: Der Verstorben« hatte bei Krommann in Jena gelernt, war dann kurze Zeit Lektor bei Fleischei gewesen und trat 1907 als Teil haber in die Aderjahnsche Buchhandlung in Königsberg ein. Es war die Zeit, in derber angegliederte Dcutsch-H-errenverlag ein Erstlings werk wie Walther Heymanns Nehrungsbilder herausbringen konnte. 1912 erfolgte Lehmkuhls Eintritt in das damals nicht in Blüte befindliche Münchner Sortiment, Leopvkdstraße 23, das er anfangs 1914 aus alleinige Rechnung übernahm. Unter seiner Leitung ent wickelte sich das Oieschäft eigentümlich: es blieb die Buchhandlung Schwabings, und doch mit einer deutlichen Abwehr gegen ein mattes Literatentum, das der Inhaber sich gerade wegen seiner wählerischen literarischen Liebe und Sachkenntnis immer vom Leide zu halten wußte. Was Fritz Lehmkuhl zustandebrachte, war ohne große Re klame und ohne besondere Bezeichnung als »Bücherstube« oder der gleichen ein persönlich differenziertes Sortiment; die meisten seiner älteren und häufigeren Kunden waren innerlich auch der Person des Inhabers verpflichtet, und umgekehrt. Im Herbst 1914 rückte er als Angehöriger des zweiten bayerischen Infanterieregiments ins Feld, wurde als Kompagnieführer zweimal verwundet und kurz vor dem Schlnß von den Engländern gefangen- genommen. Erst Weihnachten 1919 kam er in die Heimat zurück. Von dem Leben im englischen Gefangenenlager legt das heute vergriffene Buch »Tie deutsche Insel«, dessen Verleger Lehmkuhl war, erschütternd Zeugnis ab. Auch was er sonst als Verleger gebracht hat, wie etwa die Deutschen Stilisten, verrät verlegerischen« Blick und eine vornehme, feste Persönlichkeit. Es gelang ihm nach seiner Rückkehr verhältnis- mäßig rasch, durch ganz bewußten Ausbau anch des wissenschaftlichen Sortiments das Geschäft, dessen sich mährend des Krieges seine Frau tapfer angenommen hatte, weiter vorwärtßzubringen. Doch schien es, als ob seit unserer Niederlage Schatten über seinem Loben ge blieben wären; er, der, ohne »Militarist« zu sein, als Offizier mit voller Hingabe seine Pflicht getan hatte, trug schwer und blieb ohne rechtes Verständnis von manchem, was sich begab. Doch ließ seine zurückhaltende und gleichmäßig« Art diese Schwankungen nach außen hin kaum hervortreteu. Bis in di« letzten Wochen und Tag« hinein Mar seine Arbeitskraft anscheinend ungebrochen, wovon unter anderem ein sehr sorgfältig ausgewählter Vortragszyklus noch in diesem Jahre Zeugnis ablegte. Ohne viel Worte, zurückhaltend und gewissermaßen bedachtsam, wie er in Berus und Leben war, ist er dann auch aus der Welt gegangen«, die ihm, unbekannt aus welchen Gründen — ge wöhnliche Sorgen hätten den pflichtbewußten und stolzen« Mann« nie bis zu seinem letzten Entschluß gebracht —, eine immer schwerere seelische Last geworden sein mag. Alexander Apponyi f. — Am 19. April d. I. starb aus seinem Schlosse zu Lengyel in Ungarn Graf Alexander Apponyi, der fein sinnige, weltbekannte Bibliophile und Verfasser des äußerst geschätzten zweibändigen bibliographischen Werkes »kkunßai-ira«, das eine Fülle höchst interessanter uud gelehrter Notizen von bleibendem historischen Wert enthält. Noch am Tage seines Ablebens arbeitete der unermüd liche Forscher an der Fortsetzung dieses Lebenswerkes, dessen zwei Schlußbände noch im Laufe dieses Jahres im gleichen Verlag (Jacques Noseuthal in München) erscheinen sollen. öprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Und das Sorliment? <Vgl. Bbl. Nr. S2. 58. «2, 72 ». 8V.> Herr Gerh. Trenkle behauptet in seinem Aufsatz im Bbl. Nr. 80, wenn die Sortimenter so wenig Zeit hätten, zu den von ihm vorgebrachten Ubelständen Stellung zn nehmen, so stünde das tn scheinbarem Widerspruch zu der Klage über schlechten Geschäftsgang tm Sortiment, kommt dann aber auf die urrproduktiven Arbeiten. Diese unproduktiven Arbeiten haben jedoch seit 1914 in erschreckendem Maße zugenvmmen. Zum Beweise möchte ich nur 3 Punkte nennen, die eS bis dahin nicht gab: 1. die monatliche Steuerberechnung — Staats- und Gemeindesteuern; 2. die infolge der schwankenden Preis« monat liche Berechnung der Zeitschriften — gegen früher die 3- bis 6sache Arbeit; 3. die vierteljährlich« Abrechnung des Kom- miss'ionsgutes. Diese erfordert schon deswegen bedeutend mehr Zeitaufwand gegen die vor 1914 stattgefundene jährliche Abrech nung, weil die Vordrucke uicht mehr geliefert werden. Außerdem muß man entweder alle Quartale das ganze Lager umordnen, oder man kann es nicht systematisch gruppieren, wodurch dann die Bedienung des Publikums sich nicht so flott erledigt. Ich könnte Herrn Trenkle noch manche andere unproöüktive Ar beit nennen, die man bis 1914 nicht kannte. Zunächst wäre ich ibm sehr dankbar, wenn er mir angebcn könnte, wie sich die genannten 3 Punkte vermeiden lassen. Natürlich gebe ich den Verlegern nicht die Schuld für obige Arbeiten. Sic sind lediglich die Folge unserer revolutionären Verfassung, und jeder denkende Buchhändler hat die Pflicht, so wie sich Gelegenheit bietet, das Publikum über die geschilderten zeitvergeuden- den Mißstände aufzuklären. Nur dann kann die deutsche Wirtschaft und das deutsche Volk gesunden. Osnabrück, Ostern 1925. Otto Büsing i. Fa. G. E. Lückerdt. Schaufenster-E'urichtungen. Von verschiedenen Seiten wird nach bewährten Schaufensteretn- richtungcn gefragt. Buchhändler, die in letzter Zeit neue Einrichtun gen in ihren Schaufenstern von tüchtigen Firmen haben anfertigen lassen, werden um Mitteilung der Adressen von diesen gebeten. Redaktion des Bbl. Vorsicht. Ein Bibliothekar« Erd mann Waiden in Dresde N---A. 19, Mosenstraße 3/1, angeblich aus Stockholm, sowie eine »Arbeitsgeniein-- schast zur Verbreitung« deutscher Literatur und Kunst im Ausland« unter gleicher Adresse wenden sich unter Anfrage nach großen Posten von Büchern au Verlage und fordern Probeexemplare an. Die ge lieferten Exemplare werden nicht bezahlt; Mahnungen sind erfolglos; eingeschriebene Brief« kommen als unbestellbar zurück. Es besteht der Verdacht, daß das Verfahren in größerem Umfange angewandt wird. Wer kann« außerdem Über die Genannten Näheres Mitteilen? Regens bürg. Hadbel L N a nm a n n V e r l a g.
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