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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1925
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- 1925-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1925
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Nazelgenprelss lm Innvnlott: Umfang ganz« ^ (Kleine^ al» vie^e^. Dnzel^sa sind lm IN.^ell nicht zn- ! 0.25ult!^/"s^70^!«?V,'6.' 3S^^'^6?2o!- ^l.^chtmit- »» öÄÄ die^Ä-l! e.^Lhiffrs^Gsbv b r Ä"o,t« N - «tt« fllc ) , glied«rpreis: Ms Ssile 0.50^t. '/, 6. 140.—^ 8. 78.—.« ». Mitai. u. Nicktniitgi. d. S.0.35 Dundsteg t mittelst« Seiten ; ^8.40.—- -4. — ^vllr DNtglieder: I. 6^ ** d^rchgch^ld^S.-Nufsckia^ Ltabatl wird nicht^etr>2h^. ^ ! San Nr. 284 <R. 181). Leipzig, Sonnabend den 5, Dezember 192b, 92. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Zum Doppeljubilöum der §lrma Carl Gerold s Sohn in Wien und der „Wiener Landwirtschaftlichen Zeitung". Schon im Bbl. Nr. 278, S. 19 076 wiesen wir aus die Festversammlung am s. Dezember in Wien hin. die stattfindct zu Ehren der Herren vr. Hugo und Robert Hitschmann an lässlich des DoppclsubiläumL ihrer Firma Carl Geroid's Sohn in Wien, die jetzt ihr ISOjährigeS Jubiläum seicrt, und der cbcu- salls in ihrem Besitz befindlichen »Wiener Landwirtschaftlichen Zeitung», die in diesem Jahr im 75» Jahrgang erscheint. Im Herbst 177b kaufte Josef Gerold die Kaliwoda'schc Druckerei, bei der er als Faktor angestellt war. Schon im nächst folgenden Jahre wurde er vom »Rector und Konsistorium der Uhr ult und weltberühmten Universität in der kays. Residenz Statt Wienn allhier .als Universitätsbuchdrucker'» ausgenommen, und Kaiser Josef I I. verlieh ihm die Würde eines Reichs-Hofbuchdruckers. Zwei Jahre später (1777) kaufte er das Haus am Dominikanerplatz, >vo sich seine Bnchdruckerci befand, 1779 suchte er bei der nieder- österreichischen Regierung um eine »uneingeschränkte Bnchhand- Inngsfrciheit», was wir heute Bollkonzession nennen, nach und wurde prompt abgewiesen. Aber er fand einen Ausweg, indem er die in kritischer Lage befindliche Newensteinsche Buchhandlung kaufte, und hatte den Erfolg, daß er im Oktober 1780 zum Univcr- jität-sbnchhündlcr bestellt und immatrikuliert wurde. Im Mai 1781 brachte die »Wiener Zeitung» eine »Nachricht«, in welcher Gerold dem vcrehrungswürdigen Publikum mitteilte, daß er auf dem »ohlmarkt eine neue Buchhandlung eröffnet habe, die er nebst feiner Druckerei empfiehlt, und namentlich auch die Herren Gelehrten, so wohl in- als außerhalb Wiens, bittet, sich seines Berlages bedienen zu wollen. Er verspricht »weit vom Eigennütze entfernt» zu sein und sonst noch allerhand löbliche Dinge. 1800 starb Josef Gerold, und das Unternehmen ging an Magdalena Gerold, die vorerst »Josef Gerolds sel. Wittib», sodann, als sie 1807 ihren Sohn Carl Gerold in die Firma aufnahm, »Josef Gerolds sel. Witwe L Sohn» firmierte. 1813 übernahm der Sohn die alleinige Führung des Geschäftes, das nunmehr »Carl Gerold» hieß. In diesen! Manne bekam die Firma einen Führer von Bedeu tung! er brachte den Verlag auf eine ansehnliche Höhe, fodaß der 1847 erschienene Verlagskatalog auf 88 Seiten ein Verzeichnis der namhaftesten österreichischen Publikationen jener Zeit enthielt; außerdem war er ein kunstverständiger Buchdrucker, der erste, der in Österreich von Senefelders Erfindung der Kunst der Lithogra phie Gebrauch machte (1818). Sehr zu rühmen ist seine wackere, aufrechte Haltung in dem Streitpunkte Urheberschutz; man denke an den Buchhändler Trattner und die übrigen damaligen bedenken losen Nachdrucker, und man wird es Earl Gerold hoch anrcchen, daß er mit Cotta einen regelrechten Vertrag abschloß und mit ihm ge meinsam Schillers Werke in 18 Bänden herausgab. Carl Gerold, der Ende 1817 die Übersiedlung seines Sortimentsgeschästes auf den Stephansplatz an die Ecke -der Goldschmiedgasse vornahm, hatte rege genossenschaftliche und politische Interessen, er war Mit gründer des Börsenvcreins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig (1825) und wurde auch in das Frankfurter Vorparlament gewählt. Seine geschäftlichen Erfolge gestatteten es ihm, sich den Luxus der Aufführung eines neuen Wohn- und Geschäftshauses an Stelle des aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts stammenden Hauses am Dominikauerplatz zu gönnen, als Baumeister fungierten die Archi tekten van der Null und v. Siccardsburg, die später durch den Bau des Wiener Hosopernhanses große Berühmtheit errangen. 1843 nähin Earl Gerold seinen Sohn Friedrich als stillen Gesellschafter und seinen Sohn Moviz als öffentlichen Gesellschafter auf, aus welchem Anlaß die Firma in »Carl Gerold und Sohn» umgeändert wurde. Nach Carl Gerolds im Jahre 1854 erfolgtem Tode wurde zuerst seine Witwe Franziska Trägerin der Konzession, 1855 wurde diese an Moriz >Gerold übertragen, und die Firma erhielt den noch heute bestehenden Wortlaut; Carl Gerold's Sohn. Unter Moriz Gerold erreichte die Firma ihren Höhe punkt; zur geschäftlichen Tüchtigkeit gesellten sich kaufmännischer Ehrgeiz, verbindliche Umgangsformcn und ein warmes Interesse für alle geistigen Lebensfragen. Unterstützt von seiner, auch lite rarisch tätigen Frau Rosa, machte er sein Hans zum Sammel punkte der politischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Kreise Wiens, und es war in diesen Tagen eine Auszeichnung, zu den Gästen des Geroldschcn Hauses zu gehören. Daß Frau Rosa Gerold in Gesellschaft ihrer Freundin Frau v. Littrow-Bischoff mitunter den alten Grillparzer besuchte, ist bekannt. Moriz Gerold baute lden Verlag, die Buchdruckerei und das Sortiment aus, brachte her vorragende Zeitschriften, wie die »Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien», heraus und wurde 1856 zum -»Buchhändler der kaiser lichen Akademie der Wissenschaften» ernannt und im gleichen Jahre zum Vorsteher der Wiener Korporation gewählt. 1867 trat er das Sortimcntsgeschäft an die vieljährigen Mitarbeiter Theodor Deninth und Hugo Pauli ab, und dieses firmiert seit 1. Januar 1867 Gerold s- Co. 1876 wurde Moriz Gerold nach Verleihung des Ordens der eisernen Krone dritter Klasse in den Adelstand erhoben, nachdem er am 9. Oktober 1875 mit stolzem Gefühl die Jahrhundertfeier der Gründung der Firma festlich begehen konnte. Als Moriz Gerold 1884 starb, war der Höhepunkt des Betrie bes überschritten: sein Bruder Friedrich Gerold hatte ge ringes Interesse für die Unternehmungen des Hauses, zog sich bald von den Geschäften zurück und zeigte 1885 mit Rundschreiben an, daß die alte Firma aus seinen Sohn F r i e d ri ch G c r o ld j u n. und Hermann Manz als öffentliche Gesellschafter übcrgcgan- gen sei. 1885 schied Friedrich Gerold jun. aus der Firma aus, und von da an hatte die Familie Gerold keinen Anteil mehr an der Firma Carl Geroid's Sohn. Alleinbesitzer war Hermann Manz, der Neffe des großen Verlegers Friedrich Manz, des Gründers der Gesetzesausgabcn und einer juristischen Spezialbuchhandlnng. Die großen Hoffnungen, die man auf Hermann Manz setzte, er füllten sich nicht; es stellten sich keine Erfolge ein, und als Hermann Manz am 14. Oktober 1896 freiwillig aus dem Leben schied und 2657
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