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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1912
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- Deutsch
- Sammlungen
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^ 161, 13. Juli 1S12. Nichtamtlicher Teil. «»Un-ri-u, » Diichn. «„4,-nd-l. 8387 »Kommifsionsanstalten« (die Kopenhagcner Bestell- und .Versandanstalt des Buchhändlervercins) hat ab 20. Mai ihre Gebühren für grössere Sendungen fertig eingeliefertcr Bei- Palle nach der Probinz durch folgende neue Fassung bon Z 20 ihres Regulativs erheblich herabgesetzt: »Die Versandgebühc wird für alles, was die Anstalt an ihre Kommittenten schickt, erhoben und beträgt für 1 leg für »direkt« (und zwar ans Er suchen des Bestellers) signierte Einlagen über 50 Irx s/2, über 25 irg 1 Öre; alles übrige 2 Öre; Auslagen für Emballage 1 Öre, Ordre - Ausschreibcn und -Abschrciben 5 Öre für jede Ordre, Expreß-Bestellung (darunter Abholung des Bestellten) 8 Öre per Ordre. Formulare für Zuschriften an die Anstalt 5 Kr. für je 500; Formular- Kopieren 2 Öre für jedes. — Infolgedessen haben die meisten, darunter alle größeren, Verleger Kopenhagens beschlossen, künftig ohne Ausnahme nur »och auf Verlangen direkt per Post zu liefern und alle anderen Sendungen der Konimissionsanstalt zu überweisen. Neuigkeiten werden niemals direkt versandt. Ein am 1. Juli in Kraft getretenes Gesetz über Buchführung verschärft die Buchhaltungspflicht für alle Händler bedeutend. Jedes Geschäft, einerlei welchen Umfanges, muß ei» Kassa-, ein Haupt- und (wenn die Bilanz nicht im Hauptbuch gezogen wird) ein Bilanzbuch führen und diese, paginiert und von einer Schnur durchzogen, vom Magistrat oder Polizeimeistcr gegen 1 Kr. und I Kr. Stempclgebllhr für jedes Buch autorisieren lassen. Da durch dies Gesetz eine große Anzahl Gewerbetreibende, namentlich Handwerker, überhaupt erst buchhaltungspflichtig wurden, veranstalteten das Handelsministerium, die Kaufmannsschulen, die Hand werkervereine, ja sogar verschiedene Stadtgemeinden in den Sommermonaten, großenteils unentgeltlich, Buchhaltnngs- kursc. Alle diese Umstände wurden natürlich bon den Buch-, bzw. Papierhandlungen zu vermehrtem Absatz von Geschäfts büchern sowie zum Verkauf der zahlreichen neu erschienenen Anleitungen während dieser Frist kräftig ausgenutzt. Gyldendalske Boghandcl Nordist For- lag, wohl der größte Verlag Skandinaviens, beschloß in der Vorstandssitzung am 18. Juni von dem Reingewinn für ISll, der nach erfolgten ordentlichen und außerordentlichen Ab schreibungen 188 006 Kr. beträgt, 6 Prozent (in den Vorjahren nur 5 Prozent) Dividende ans 2 400 000 Kr. Aktienkapital zu verteilen nnd den Rest von 44 006 Kr. dem Reservefonds zn- zuführen, der dadurch auf 620 674 Kr. anwächst. Die Firma hat kürzlich für 115 000 Kr. ein Haus in Kristiania, Universi- tctsgaden 16, hinzngekauft, was darauf hindentct, daß sie trotz aller fortgesetzten Angriffe (siehe Bbl. 1012 Nr. 110, Seite 6308) ihren norwegischen Verlag festhalten und ausbauen will. Gegen diese Tätigkeit der dänischen Firma hat erst im Juni der norwegische Verlegerverein abermals eine von allen 15 Mitgliedern Unterzeichnete Eingabe an das Kultusministe rium gerichtet, weil eine Norwegische Unibersitätspnblikation, Professor Gustafsons Werk über den bedeutendsten norwegi schen Fund aus der Vikingerzeit, den bon Oseberg (Schiss, Wagen mit Pferdcskclctten, Schlitten mit Tierorna- mentik usw.), der vor einigen Wochen in Kristianias Histori schem Museum feierlich dem Publikum zugänglich gemacht wurde, bei Gyldendal erscheinen soll. Der Verein erinnert daran, daß, als vor 30 Jahren das Werk über das vorhistorische Gok- stad-Schiff heransgegeben werden sollte, niemand daran dachte, den Verlag einer so nationalen Arbeit einer ausländischen Firma anzuvertrancn. Professor Gustafson erwidert aber, der Nansenfonds habe einen Beitrag verweigert, solange nicht das vollständige Manuskript vorliege; die Universität sei nur in mäßigem Umfange zur Tragung der Kosten des Werkes bereit, und kein norwegischer Verlag wollte das Werk auf eigene Kosten verlegen, während Gyldendal sofort, schon 1900, ohne Staatszuschuß zu verlangen, bereit gewesen sei, das Werk in würdiger Ausstattung hcrauszubringen. Das Vorgehen des Vereins hat den Erfolg gehabt, daß, nachdem der Vertrag zwischen Gyldendal und dem Verfasser gütlich aufgehoben worden ist, das große wissenschaftliche Werk im Verlag nnd auf Kosten des norwegischen Staates erscheinen soll, während Gyldendal eine illustrierte volkstümliche Ausgabe bringen darf (beide werden erst im Herbst 1913 fertig sein). Dagegen ist für die Originalausgabe (oder vielleicht nur für den Vertrieb in Norwegen?) von Roald Amund- scns »Sy dp ölen« (40 Hefte ü 50 Öre) ein rein nor wegischer Verlag gewonnen worden: Jacob Dybwad. Für Dänemark hat jedoch Gyldendal den Verlag derselben Aus gabe übernommen (die Schriften ihrer norwegischen Autoren läßt die Firma in Kristiania drucken, so daß bei der gleichen Sprache schwer festgestellt werden kann, wer der Original- Verleger ist). Als Vertriebsmaterial Versandte die dänische Firma außer einem illustrierten Plakat ein anderes mit Ver größerter Wiedergabe des in Chiffreschrift gehaltenen Tele gramms, das der kühne norwegische Polarforscher am 7. März 1012 aus Hobart (Tasmania) über seine Entdeckung an »Tlls Xlng, Kristiania« richtete, mit dem roten Streifen »urgent!«, daneben die Übertragung ins Norwegische. Nach den statisti schen Verlagsanzeigen in der Tagespresse hatte das Werk am 22. April, dem Tage der Ankündigung, 1109, am 3. Mai (Ver öffentlichung des ausführlichen Planes) 3639, am 24. Mai (dem 3. Tag nach Erscheinen des 1. Heftes) 7118, am 10. Juni (noch vor Ausgabe von Heft 2) 10 532 Subskribenten. Das Äußere des Heftes, in Silber und Weiß, paßt sich dein eisigen Milieu der Schilderung gut an. Die nordischen Ausgaben sollen vor Weihnachten abgeschlossen sein. Der Tod König Frederiks VIII. von Däne- m a rk hat in der Buchliteratur bisher nur eine, hauptsächlich seine militärische Laufbahn darstellende Biographie aus der Feder des als Militärschriststeller bekannten Obersten Axel Liljefalk hervorgerufen (56 S., Kr. 1.—, Hagerups Verlag). Jetzt in der Hochsaison der Touristik sei auf einige neue Reiseführer hingewicsen. Die Buchhandlung Otto Grön (Kopenhagen, Ssterbrogade 42) gab im 3. Jahrgang einen Führer durch Bade- und Ferienorte Dänemarks und (weniger vollständig) Norwegens und Schwedens heraus (auch in deut scher Ausgabe 58 S., gr. 8°. 25 Öre), sowie dänisch eine Reihe »Billige Ferierejser« (5 16 S., 35 Öre das Heft), die, von Lehrern ansgearbeitet, mit Kopenhagen als Ausgangspunkt, z. B. (Nr. 1) eine Reise nach dem Harz und zurück in 8 Tagen für 50 Kr. alles in allem, (Nr. 2) nach Hamburg-Lübeck in 6 Tagen für 35 Kr., ähnlich eine Nheinreisc; Berlin—Pots dam—Spreewald usw., einen dreitägigen Ausflug auch in Dänemark selbst, nach Aarhus—Mols für 16 Kr., genau be schreiben. Das Sortiment A. Giescs Esters. (Kopenhagen, Östergade), das im letzten Winter für eine längere und bessere Abendbeleuchtung sowohl der Schaufenster nach Laden schluß, als auch dieser alten Hauptgeschäftsstraße selbst durch die Bogenlampen der Kommune eintrat, und das auch durch- setzte, brachte mit dem Titel der Straße »Östergade« einen kleinen eleganten Fremdenführer mit deutschem und englischem Text heraus, der diese besonders, im übrigen alle Sehens würdigkeiten der Hauptstadt behandelt. — Zugleich historischen und künstlerischen Wert hat eine soeben bei Gyldendal (auch in deutscher Ausgabe, 76 S., Preis Kr. 1.50) erschienene ans der Feder von L. Pedersen stammende Schilderung der alten Stadt Helsingör am Öresund, die, als dessen Torwache einst für den Handel von großer Be deutung, heute von zahlreichen Touristen als Durchgangs punkt teils nach Schweden, teils nach Nordseelands Badeorten (Marienlyst, Hornbäk usw.), Königsschlössern und Museen (Fredcnsborg, Frederiksborg) besucht wird. Das Buch schmücken 50 Zeichnungen des auch in Deutschland bekannt- IOSZ»
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