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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.08.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.08.1905
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- Deutsch
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7520 Nichtamtlicher Teil. 200, 29. August 1905. Gcbauer-Schwetschke Druckerei u. Verlag m. b. H. 7532 in Halle a. S. tlorälunä, Dis sedweäiseli - vorvvsAisoüs 8>iss in iürsr Lnt- Lri86. 60 H. Th. Grieben^s Verlag (L. Fernart) in Leipzig. 7530 Lssant, Dralts ^Vei8Ü6it. 4 §eb. 5 Lvilliam Heinemann in London. 7529 1'üs ^Vorlä's ^orir anä Lspteinlier-I^uinlner 1905. Albert Langen in München. D 3. 1'5olN3.8, ^när6L8 Vöst. 6.—10. 1'au86llä. 6 A6Ü. 7^650^. M. ä- H. Marcus in Breslau. 7532 Lindemann, DaS Reichsqesetz über die Zwangsversteigerung und die ZwangSverwaltung. Geb. 3 Gebrüder Paetel in Berlin. 7531 Deutsche Rundschau. Oktober- u. Novemberheft. 2 C. Roemte ä- Cie. in Köln a. Rh. 7534 Ludw. Nutz in Neuß. 7534 Grunau, Bilder von der Katholiken-Versammlung in Straß burg. 30 «>). Verlagsanftalt für Zuckerinduftrie in Magdebnrg. 7531 äis Lampaxns 1905/6. 4 ^/6. Nichtamtlicher Teil. Autoren und Verleger in Amerika. Bekenntnisse eines Verlegers. Ich habe letzthin denjenigen Kapiteln des neuen amerikani schen Buches »a publiebsrs voukasriou-, die sich mit der Herstellung und dem Vertrieb der Bücher befassen, eine Be sprechung gewidmet (Nr. 156 d. Bl). Heute will ich auf die darin enlhaltenen Abhandlungen eingehen, die das Ver hältnis zwischen Autor und Verleger beleuchten. Das große Publikum — sagt der anonyme Verfasser — wird immer der Meinung sein, daß Verleger den Manuskripten unbekannter Autoren kein genügendes Interesse entgegen brächten. Ein paar Arbeiten, die erst zurückgewiesen waren, dann, nachdem sie schließlich doch angenommen waren, be deutenden Erfolg hatten, befestigen diese irrige Annahme Die Ablehnung der Werke beweist zweifellos eine falsche Beurteilung der Arbeiten vom Standpunkte des pekuniären Erfolges, aber durchaus keine nachlässige Behandlung. Die meisten -Leser- des Verlegers sind eben literarische Leute; nicht einer unter hundert von ihnen versteht ein Manuskript kaufmännisch zu beurteilen. Akademisch be trachtet, waren jene Arbeiten durchaus nicht annehmbar, und die Verleger, die die Manuskripte zurllckwiesen, folgten der Anschauung ihrer literarischen Ratgeber. Der Unter schied zwischen dem sachlichen literarischen Urteil und der Erfahrung des Verlegers bezeugt uns die Schwäche der Organisation der meisten Verlagshäuscr. Der Verleger ist in der Regel ein Geschäftsmann; er befaßt sich hauptsächlich mit der finanziellen Verwaltung, mit der Herstellung und dem Vertrieb seiner Bücher; in der inhaltlichen Wertung der Manuskripte muß er sich meist aus seine literarischen Ratgeber verlassen, die, wie gesagt, vom kaufmännischen Wert eines Buchs selten einen Begriff haben und ebenso wenig wissen, wieviel der Verleger durch die von ihnen empfohlenen Bücher verloren oder gewonnen hat. Die literarischen Ratgeber haben keine Erfahrung im Ver trieb. Der Verleger mag nun vielleicht weniger den literarischen Wert der Manuskripte abzuschätzen wissen; immerhin bekommt er mit der Zeit ein gewisses Urteil über den eventuellen pekuniären Erfolg. Wenn ein Verleger nun selbst keine Manuskripte liest und sich aus schließlich auf das Urteil seiner literarischen Ratgeber ver läßt, so kann es leicht Vorkommen, daß ihm zeitweilig Schlager unentdeckt aus den Händen gehen. Um das zu vermeiden, hat jedes Verlagshaus wenigstens zwei Leser, die die Arbeiten unabhängig von einander lesen. Der Verleger bildet sein Urteil dann nach beiden Berichten, vielleicht sogar noch nach einem dritten, wenn das Manuskript einer weitern Lesung wert erscheint. Wenn ein sich später erfolgreich erweisendes Manuskript vorher abgelehnt wurde, so geschah es nicht, weil den Arbeiten unbekannter Autoren kein Interesse entgegengebracht wurde — es war eine Fehlbarkeit des Urteils. Heutzutage ist jeder Verleger so eifrig bemüht, einen guten Autor zu finden, wie ein unbekannter Schriftsteller einen Verleger, und kein Manuskript, das nicht etwa geradezu druckunreis ist, dürste vernachlässigt werden Falls es sich um eine Alltagsarbeit handelt, wird der erste Leser, der in der Literatur wohl beschlagen sein muß und — was mehr wert ist — ein praktisches Urteil haben sollte, die Arbeit nicht von Anfang bis zu Ende lesen; er hat in seincni Bericht nur zu sagen, daß ec es über haupt geprüft hat. Ob nun das Werk von ihm verurteilt oder anerkannt wird, jedenfalls hat es noch ein andrer durchzusehcn. Wenn beide das Manuskript als hoffnungslos aufgeben, lehnt der Verleger es ohne weiteres ab. Die größte Anzahl der Manuskripte, die den Verlegern zugehen, sind allerdings hoffnungslos. Drei Viertel oder mehr sind Romane, die von alleinstehenden Frauen geschrieben sind oder von Männern, die keine sie befriedigende Beschäf tigung haben. Die meisten dieser Werke sind mehr oder weniger getreue Nachempfindungen der jüngsten erfolgreichen Schlager. Es bedarf keines besondern literarischen Urteils, um diese Arbeiten als unbrauchbar zu erkennen; es nimmt aber Zeit in Anspruch. Falls die Manuskripte nicht absolut unreif sind, müssen die Leser wenigstens 100 Seiten durch lesen, um festzustellen, daß die Schwerfälligkeit der ersten Kapitel nicht etwa nur auf die Unsicherheit eines jungen Talents zurückzuführen ist, das seinen Weg noch nicht ge funden hat. Viele dieser Manuskripte gehen von Verleger zu Verleger; man kann wohl sagen, daß jederzeit tausend solcher hoffnungslosen Arbeiten denselben trostlosen Weg wandern. Wenn der Autor keine Liste führt, bekommt der Verleger sie wohl auch zum zweitenmal zugcschickt, zeitweilig etwas verändert, vielleicht nur ini Titel, um den unaufmerk samen Verleger zu täuschen. Es ist kaum anzunehmen, daß Fehlgriffe bei Werken zu verzeichnen sind, die von zwei unabhängig arbeitenden Lesern als wertlos bezeichnet worden sind. Sehr viel Auf merksamkeit erfordert aber die nächste Büchergattung Manuskripte, von denen die Leser sagen, daß sie der Er wähnung wert und nach der einen oder andern Richtung hin zu empfehlen seien. Der Verleger wird dann aufmerk sam vorgehen. Zunächst wird ein dritter Leser das Manu skript einer Durchsicht zu unterziehen haben. Falls der Ver leger ideal veranlagt ist, wird er es selbst lesen. Leider tun amerikanische Verleger das nur ganz ausnahmsweise. In den größten Verlagshäusern werden die über die Manuskripte eingegangenen Berichte in Gegenwart der Direktoren und der Leiter der verschiedenen Abteilungen vor-
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