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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1905
- Sprache
- Deutsch
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7856 Nichtamtlicher Teil. pV 195, 28. August 1905. Einhaltung der Ladenpreise eingingen. Inwieweit dies Versprechen wörtlich gehalten wird, dürste die Zukunft lehren. Material, das dagegen spricht, ist bereits gesammelt und einiges dem Vorstand des Börsenvereins in Form einer Anklage vorgelegt. Sehr wünschenswert würde es uns sein, wenn vielleicht an einem Punkt der Tagesordnung seitens der erschienenen Mitgliedschaft durch eine Meinungsaussprache über diese ernste, den Bestand des Sortiments lcbhast be drohende Angelegenheit Stellung genommen würde. Wir sind der Meinung, dass nur solche Geschäftsleute Buchhändler sind, die den Buchhandel als Hanpterwerbszweig betreiben, nicht aber derartige Betriebe, in denen eben das Buch nur als Handelsartikel neben tausend andern Artikeln ge handelt wird. Wir sind erfreut, in dieser Anschauung von heimischen Verlegern und Sortimentern unterstützt zu werden. Wie Verleger diese Sache auffassen, finden wir interessant illustriert in dem Zirkular einer großen bayrischen Kunst- Verlagsanstalt, die folgendes schreibt: -Verschiedene Warenhäuser traten in letzter Zeit mehrfach an mich heran mit dem Ersuchen, ihnen meine Verlagswerke zu liefern. Dieselben haben wohl versprochen, die VerkausS- bcstimmnngen und sonstigen Bedingungen, die der Börsenvercin der Deutschen Buchhändler vorschreibt, zu erfüllen; es besteht Ich habe dem Ansinnen keine Folge gegeben und abgelehnt, diesen Firmen zu liefern. Es geschieht dies in der Absicht, die Erzeugnisse des Kunstverlags nicht noch mehr, als cs leider vielfach schon der Fall ist, zur minderwertigen Massenwarc Herabdrücken zu Helsen; es geschieht aber vor allem in dem Be streben, dem Buch- und Kunsthandel nicht neue Konkurrenz durch Unterstützung der Warenhäuser zu schaffen. Durch diese Haltung wahre ich den Vorteil des Buch- und Kunsthandels; ich möchte nun aber bei dieser Gelegenheit auch einen Punkt crivähnen, wobei es sich um meine beziv. des Verlegers Interessen handelt.- Als Gegenleistung fordert dieser Verleger, daß der Sortimenter in dankbarer Anerkennung der Stellungnahme des Verlegers die von Warenhäusern stammenden Publi kationen nicht führe. Wir wollen die Stellungnahme des Börscnvereins- Vorstands in der Warcnhänserfrage in keiner Weise an- greiscn, glauben aber, daß dieses neue Produkt der Über konkurrenz am besten beseitigt würde, wenn der Standpunkt dieses bayerischen Verlegers allseitig geteilt werden ivürde. Denn kommt der Warenhaus-Buchhandel wirklich in die Höhe und wird dem ohnehin schwer um seine Existenz ringenden Sortimenter der Bezug der Brotarlikel noch weiter geschmälert, dann wird das Ende des deutschen Sortiments besiegelt sein, denn mit Nvoasendungen allein kann auch der tüchtigste Sortimenter ans die Dauer nicht auskommcn. Zwar sind die Angriffe, die im Vorjahre dem gesamten Buchhandel durch den Akademischen Schutzverein gedroht haben, verstummt Dennoch ist der Himmel des Buch handels trotz der errungenen Vorteile auf dem Rabattgebiet sehr stark nmwölkt, so daß nur einiges Zusammenhalten aller Kollegen vielleicht die Stürme überwinden kann, die unfern schönen Stand bedrohen.» — Hiermit schloß der Berichterstatter seinen Jahresbericht, Bezüglich der Angriffe des Herrn vr. B. Lehmann in Danzig gegen den Vorstand des Bayerischen Buchhändler- Vereins, ebenso wegen der Ausführungen des obigen Jahres berichts gegen die Warenhäuser beantragte der Vorstand be sondere Abstimmung, die in beiden Fällen einstimmige Billigung der Anschauungen und der Tätigkeit des Vor stands ergab. Eine lange Debatte entstand bezüglich der Preisrätsel, die von seiten einer Nürnberger Firma einem Schüler kalender beigegeben wurden. Herr Bar deck, Nürnberg, spricht gegen die Geneh migung und stellt die Forderung, diese Preisrätsel ganz zu verbieten. Der Vorstand möge in diesem Sinn beim Börsen verein vorstellig werden und überhaupt alle diese Preisrätsel auch in andern Kalendern zu unterdrücken suchen Herr Schöpping verweist aus den bereits im Jahres bericht niedergelegten Standpunkt des Börsenvereins-Vorstands. Herr Pustet erklärt, daß das Wort -Preisrätsel- in seinem Marienkalender schon einmal eine Beanstandung ge funden hätte, daß es ihm aber möglich geworden sei, durch eine Änderung eine weitere Behelligung seitens der Be hörden zu vermeiden. Nach längerer Debatte, an der die Herren Sellier, Schöpping, Dupont, Koch und Barbeck teilnahmen, erklärt Herr Barbeck, daß er, falls die Konkurrenz fortsahre, Kalender-Preisrätsel aufzngeben, irgend einen billigen Kalender, z. B. den Hefse'schen in einer größern Anzahl be ziehen, seine Firma darauf drucken lassen und dann ein Preisrätsel beigeben werde, wozu er sich berechtigt erachte. Herr Koch erwidert hierauf, daß letzteres nur dann der Fall sein könne, wenn er diesen Verlagsartikel nicht gratis abgebe, sondern verkaufe und auch andern Soctimenlsficmen die Möglichkeit biete, diesen Kalender von ihm zu beziehen und zu verkaufen. Selbstverständlich habe die betreffende Firma auch für die Gewinne aufzukommen. Herr Kommerzienrat Beck wünscht Erledigung der An gelegenheit durch den Vorstand, der hierüber nach Leipzig berichten und eine Entschließung des Börsenoercins-Vorstands herbeiführen soll. Zum Jahresbericht wünscht niemand mehr das Wort; der Bericht wird im ganzen ebenfalls genehmigt und seitens des ersten Vorsitzenden Herrn Schöpping der Dank des Vereins ausgesprochen. Zu Punkt 2 und 3 der Tagesordnung wird durch den Schriftführer an Stelle des verhinderten Kassiers Kassenbericht und Voranschlag für das nächste Jahr verlesen. Die er höhten Ausgaben veranlassen den Vorstand, den Antrag zu stellen, den Jahresbeitrag um 2 für jedes Mitglied zu erhöhen, was einstimmig angenommen wird. Dem Schatz meister wird Entlastung erteilt. Nach einem kurzen Bericht des Herrn Schöpping über die Versammlung in Leipzig gelangt Punkt 5 der Tages ordnung zur Besprechung. Die längere Debatte, die sich hierüber entwickelte und bei der allen in Frage kommende» Anschauungen Rechnung getragen wurde, ergab als Resultat, daß die Festlegung der Ostermesse, falls nichts besseres ge funden werden sollte, tunlichst ans den ersten Sonntag im Mai anzustreben sei. Bezüglich der Verlegung des Rechnungs jahres ergab sich eine überwiegende Majorität für die Fest haltung der bisherigen Termine. Zu Punkt 6 der Tagesordnung berichtet Herr Schräg über die Nürnberger Ausstellung. Es wird konstatiert, daß gerade bei den maßgebendsten und größten Verleger» sich eine große Ansstellungsmüdigkeit eingestellt habe. Nach den langen Ausführungen des Berichterstatters und nach eingehender Besprechung der Vorschläge sollen ans Antrag des ersten Vorsitzenden die bisher eingelaufenen An meldungen nunmehr an die Ausstellnngsleitung hinübcr- gegeben werden mit dem Wunsch, daß die Preisermäßigung für Kollektiv-Ausstellungen auch im einzelnen gewährt werden möge, nachdem der Vorstand des Vereins eine weitere
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