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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.08.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.08.1905
- Sprache
- Deutsch
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^ 192, 19. August 1905. Nichtamtlicher Teil. 7259 in einem Fall will ich eine Ausnahme machen und auf den auf Seite 186 u. folg, abgedruckten Aussatz von Otto v. Boenigk: -Gibt es eine Notlage des Kleinhandels?- be sonders Hinweisen. Dieser Aufsatz beleuchtet die Verhältnisse, wie sie auch der Buchhandel in seinen Kleinbetrieben dar- bietct, mit einer Schärfe, daß eine Kenntnisnahme jedem Buchhändler dringend zu empfehlen ist, namentlich auch den neueren Reformern des Sortimentsbuchhandels. — Ein wunderhübsches Buch hat Kampmauu geschaffen, das unter dem Titel: »Die graphischen Künste-") vor kurzem in zweiter Auflage erschienen ist. Es bildet ein Bändchen der Sammlung Göschen und ist reich mit Abbil dungen ausgestattet. Bei der Schwierigkeit, die zahlreichen Reproduktionsarten, die in den letzten Jahren entstanden sind, zu verstehen, und bei der Unmöglichkeit, über jede einzelne von ihnen eingehende Studien zu machen, ist ein Buch lebhaft zu begrüßen, das in kurzer, knapper und durch sichtiger Weise alle Reproduktionsarten erklärt. Wohl jeder Sortimenter kommt in die Lage, gelegentlich vom Publikum befragt zu werden, in welcher Weise diese oder jene Ab bildung hergestellt ist, wohl jeder Verleger wird es angenehm empfinden, wenn er sich selbst ein Urteil bilden kann, welche Art der Reproduktion in einem bestimmten Fall vorzuziehen ist. Dazu befähigt ein Studium dieses Leitfadens, der der Natur der Sache nach nicht eingehende Studien ermöglichen, wohl aber eine allgemeine Kenntnis der weitschichtigen Materie vermitteln will. An der Hand der Abbildungen ist die Erwerbung einer allgemeinen Kenntnis leicht gemacht, um so mehr als diese Abbildungen auch die Instrumente und die Maschinen, deren sich die Hersteller der einzelnen Reproduktionsarten bedienen, zur Anschauung bringen. Als Einleitung dient eine Besprechung des Wesens der Repro duktionsverfahren, die auf drei Druckarten zurückgeführt werden, des Hochdrucks, des Tiefdrucks, des Flachdrucks; im einzelnen werden dann die Buchdruckerkunst, der Holz schnitt, die Metallätzung, die Lithographie und endlich die modernen oder photomechanischen Reproduktionsarten be sprochen und durch Abbildungen erläutert. Ich bin überzeugt, daß jeder Buchhändler mir für die Empfehlung dieses Bllchelchens, dessen billiger Preis (80 H) allgemeine Verbreitung gestattet, dankbar sein wird. Einen Wunsch möchte ich äußern, der bei einer ferneren Auflage, die die Schrift in jedem Falle erleben wird, vielleicht berücksichtigt werden kann: die Ausgestaltung des Sachregisters zu einem Namen- und Sachregister und die etwas aus giebigere Behandlung des Sachregisters selbst. Es wird für den Anfänger sehr angenehm sein, durch das Register schnell Namen, wie Roger, Resch, Frankh, Eberhard, Auer rc., die er gelegentlich hört oder liest, auffinden zu können, während er nicht immer imstande sein wird, dies durch das Inhalts verzeichnis zu tun Die Ausnahme technischer Ausdrücke wie Panikonographie, Gillotage, Niello n. a. in das Sachregister dürfte die Brauchbarkeit erheblich erhöhen. — Wenn ich im vorstehenden einige Schriften kurz zu charakterisieren versucht habe, so habe ich dies getan, weil ich wünsche, einigen Nutzen damit zu stiften. Angenehm ist eine solche Arbeit nicht, denn den Besprochenen tut man selten genug, häufig »zu viel-. So hat Herr vr. W. Kochler meine Besprechung seines Werks: -Das Buch im Strome des Verkehrs« bemängelt, und zwar kurz nach Er scheinen meiner Besprechung im Börsenblatt für den Deut schen Buchhandel in Nr. 80 von diesem Jahre, dann zum zweitenmal kürzlich (Nr. 161) bei Gelegenheit einer Erwähnung seines Buchs im Börsenblatt von andrer Seite. Ich habe auf ') Die graphischen Künste, von C. Kampmann. Mit zahl reichen Abbildungen und Beilagen. 2. oerm. u. verb. Aufl. Leipzig lMb, G. I. Göschensche Verlagsh. tk°. <17t S.) Lwd. Preis 80 <Z. die erste Entgegnung seinerzeit nicht geantwortet, weil diese sogenannte »Entgegnung- gar nicht versucht hat, meine Be hauptung zu widerlegen, sondern lediglich behauptet hat, daß »eine Entkräftung seiner Ausführungen durch stich haltige Gegengrllnde nicht vorliege«. Ich hätte auch jetzt geschwiegen, wenn vr. Kochler nicht wiederum auf meine Besprechung zurückgekommen und jede Tiefe darin vermißt hätte. Ohne in eine Polemik mich einlassen zu wollen, will ich dazu doch folgendes bemerken: Ich habe in Anbetracht dessen, daß wissenschaftliche Arbeiten über buchhändlerische Dinge sehr undankbar sind und in buchhändlerischen Kreisen keineswegs die Anerkennung finden, die man wünschen sollte, Herrn vr. Koehler sehr milde behandelt, um ihn nicht von weitern Arbeiten abzu schrecken. Ich habe deshalb die guten Seiten hervorgehoben, die Mängel oder Fehler nur leicht gestreift. So habe ich z B. auf die Behauptung Koehlers, daß der Z 5 des Verlagsgesetzes ein Unsinn sei, weil die Bestimmung der Auflage bei einem jeden Buche individuell beurteilt werden müsse, darauf aufmerksam gemacht, daß diese Bestimmung schon in den früheren Gesetzen über Verlagsrecht vorhanden gewesen, aber auch notwendig sei, um für den allerdings sehr unwahrscheinlichen Fall, daß ein Verleger versäumen sollte, die Höhe der Auflage im Vertrag sestzulegen, zu be stimmen, was rechtens sei. Eine Gefahr für den Verleger sei diese Bestimmung um so weniger, als sie, wie der größte Teil der Bestimmungen des Verlagsgesetzes, nur dispositives Recht sei. Ich meine, daß ich mit diesen Behauptungen bei keinem andern als bei Herrn vr. Koehler aus Widerstand stoßen werde. In bezug auf das Reichsbarsortiment hat Herr vr. Koehler ebensowenig meine Einwände widerlegt, wie die, die ich be treffs Z 5 des Verlagsgesetzes machen mußte. Herr Or. Koehler wirft meiner Besprechung Mangel an Tiefe vor. Im Hinblick auf die Stelle, an der meine Be sprechung erschien, konnte ich die volkswirtschaftliche Seite nur streifen; bei einer Besprechung in einem volkswirtschaft lichen Blatt wäre ich allerdings mehr in die Tiefe gegangen. Ob damit aber Herrn vr. Koehler gerade sehr gedient ge wesen wäre, ist mir zweifelhaft; denn seine wirtschaft lichen Anschauungen leiden an ähnlicher Unklarheit wie seine buchhändlerischen. Vielleicht mag dies daran liegen, daß Koehler sich nicht zu beschränken weiß, sondern alles in seinem Buche auskramt, was er irgendwo einmal gesehen oder gelesen hat. Man lese z. B. einmal das Schlußkapitel, das »Die Leuchtkraft der Ideen und ihre wirtschaftlichen Reflexerscheinungen« betitelt ist, in ihm die »Spirale der literarischen Lebensinteressen« und seine Erklärung dazu, und jeder dürfte mir nur recht geben, wenn ich sage, daß dieses Kapitel den Schriften des Herakleitos des Dunkeln an Dunkelheit gleichkommt. Als Anhang gibt Koehler »Die Geburtstätte des Buchgewerbes«, als die er Alexandrien bezeichnet, mit einer Karte dieser Stadt im ersten Jahrhundert vor und nach Christo. In dem ganz ungeheuer gelehrt klingenden Kapitel ist vom Buch gewerbe nicht die Rede; wozu also das Kapitel, wenn dies nicht geschehen, um die Kenntnisse des Verfassers über den Bau Alexandrias und seiner Häfen urbi st orbi an ganz Unrechter Stelle zu vermitteln? Ich betone: ich habe Herrn vr. Koehler nicht kränken wollen, noch eine Herabsetzung seiner literarischen Tätigkeit beabsichtigt. Im Gegenteil, ich wollte meine Beurteilung so einrichten, daß er weiter Lust zum Schaffen behält. Wenn ich heute auf die Schatten seiten seiner Arbeit, mehr als früher, hingewiesen habe, so war ich durch seine Angriffe dazu gezwungen, damit 962'
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