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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.08.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.08.1905
- Sprache
- Deutsch
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7258 Nichtamtlicher Teil. 192. 19. August 1905. schriftlich . . . ausgefertigt werden sollte-, daß vielmehr die schriftliche Form laut Handelsgesetzbuch ß 79 die Bedingung der Herleitung rechtlicher Ansprüche aus diesem Vertrage ist, wie dies ja auch aus den in dem Schriftchen abgedruckten »Gesetzlichen Bestimmungen- hervorgeht. Bet der Einrichtung von Lehrlingskursen kann das Heft nützliche Dienste leisten. — Für jeden gebildeten Menschen sollte eine allgemeine Kenntnis des Rechts, sowie der Staatseinrichtungen seines Landes etwas Selbstverständliches sein, wieviel mehr für den Buchhändler. Leider ist diese Kenntnis nur in sehr be scheidenem Maße verbreitet, und der Rechtssatz: »Unkenntnis der Gesetze schützt nicht vor Schaden und vor Strafe - schwebt in der Lust. Viel weniger Prozesse würde es geben, wenn jeder vor Eingehung eine: Verpflichtung eine Ahnung von dem, was rechtens ist, besäße. Ferner fordert die Teilnahme an Gewerbe- und Kausmannsgerichten, die Tätig keit als Schöffe, Geschworener, Handelsrichter eine Bekannt schaft mit dem Rechtsschatz. Auch die Landes- und Reichs verfassung, die allgemeinen Grundsätze der Verwaltung sollten in einem Lande, in dem jeder Volljährige berufen ist, an der Gesetzgebung mittels der Wahlen teilzunehmen, nicht unbekannt sein. Ein solches Wissen zu verbreiten, macht sich Haushofers -Der kleine Staatsbürger-') zur Aufgabe. Den gesamten Rechtsstoff, dazu eine Darlegung der Wirtschaft auf 280 Seiten zu geben, ist eine Aufgabe, deren Lösung ein großes Maß von Wissen und Geschicklichkeit bean sprucht. Und man muß sagen, daß Haushofer diese Aufgabe in trefflicher Weise gelöst hat. Dabei liest sich das Buch leicht; es ist ein Vergnügen, den Auseinandersetzungen des Ver fassers zu folgen. Selbstverständlich verzichtet der Verfasser absichtlich darauf, kontroverse Fragen zu lösen: er gibt den Stoff ohne Rücksicht auf Partei- und Einzelineinungen und gibt das, was allgemein feststeht. So wird man im einzelnen manchmal andrer Meinung sein als der Verfasser, ohne daß dies dem Gesamteindruck des Buches Eintrag täte. Das Buch gliedert sich in 20 Abschnitte, in denen die ersten die Geschichte des Rechts und das Zusammen leben der Menschen behandeln, denen sich Volkswirt schaft, der Mensch im heutigen öffentlichen Leben, der Wohnsitz des Menschen anschließen. Es folgen der Staat, sein Zweck, seine Entstehung; ferner Gesetz und Recht, bürgerliches, öffentliches Recht. Die Verwaltung in ihren verschiedenen Anwendungen auf bürgerliche Ordnung, die Gewerbe, den Handel, die Finanzen machen den Beschluß. Wenn ich für eine neue Auflage, die sicher erfolgen wird, einen Wunsch aussprechen dürste, so wäre es der nach einem Schlagwortregister, das ja bei der ausführlichen In haltsangabe nicht dringend nötig ist, aber doch eine an genehme Zugabe bilden und die Brauchbarkeit, namentlich für Ungeübtere, noch erhöhen dürste. — Will das eben besprochene Buch in das Gesamt- gebiet des Rechts und der Wirtschaft einführen, so ist das Volkswirtschaftliche Lesebuch für Kaufleute, heraus gegeben von Mollat"), nur der Volkswirtschaft und dem Handel gewidmet. In der Vorrede beruft sich der Heraus geber aus die Worte von Friedrich List: »Sollen in Deutsch land die Nationalinteressen durch die Theorie der politischen Ökonomie gefördert werden, so muß diese aus den Studier st Haushofer, Max, Der kleine Staatsbürger. Ein Weg weiser durchs öffentliche Leben für das deutsche Volk. Vierte, vollständig ncubcarbeitete Auslage. Berlin, Verlag für Sprach-und Handelswissenschast (S. Simon) tSOS. 8". VItl, 280 S. Lwd. Preis t 'st Volkswirtschaftliches Lesebuch sür Kaufleute. Im amtl. Aufträge Hrsg. v. vr. jur. Geo rg Mollat, Syndikus der Handels kammer zu Frankfurt a. O. Fkft. a. O. 1905, Waldow'sche Buchh. (R. Wengler). Gr. 8°. XV, 514 S. Lwd. Preis 3 stuben der Gelehrten in die Kontore der Fabrikanten .... herabstcigen .... mit einem Wort, sie muß Gemeingut aller Gebildeten der Nation werden « Die Herausgabe des Buches soll diesen Wunsch des großen Deutschen mit er füllen helfen. Der Stoff der gesamten Wirtschaft ist in sechs Teile gegliedert, von denen der erste Lebensbeschreibungen deutscher Volkswirte, Kaufleute und Industrieller bringt — darunter I. F. Cotta von Albert Schäffle —, der zweite den Handel und die Volkswirtschaft im allgemeinen, der dritte die Industrie, der vierte Weltwirtschaft und Handelspolitik, der fünfte das Verkehrswesen, der sechste die volkswirt schaftlichen Zustände in den Vereinigten Staaten von Amerika behandelt. Die einzelnen Teile zerfallen wieder in Unter abteilungen, so daß das ganze Werk eine Geschichte und Theorie der Volkswirtschaft genannt werden kann. Dieses Buch aber setzt sich aus Einzelabhandlungeu zusammen, Werken der verschiedensten Verfasser entnommen, die größten teils anerkannte Meister ihres Faches sind. So ist Bismarck mit einem Stück aus seinem berühmten Schreiben vom 15. Dezember 1878 an den Bundesrat, betreffend Reform des Zolltarifs, vertreten, Gustav Cohn mit einem Ausschnitt aus »Die Börse nach Zola« und »Die Anfänge des Eisenbahnwesens in Deutschland», Richard Ehrenberg mit einem Ausschnitt aus seinem berühmten Werke: »Die Fugger», Ludwig Häusscr mit einem solchen aus seinem: -Friedrich List»; ferner sind vertreten: - Karl Lamprecht-, »Wilhelm Lexis-, »Robert Liesmann» (Kartellwesen), »Erwin Nasse-, »Eugen von Philippovich-, -Karl Rodbertus«, »Albert Schäffle« (Cotta), »Gustav Schmoller», »Gustav v. Schönberg-, »Max Sering«, »Werner Sombart-, -Heinrich v. Stephan- (Die Preußische Post vor der Napoleonischen Zeit), »Wilhelm Stieda« (Typische Fälle unlauteren Wettbewerbs u. a.), »Heinrich von Treitschke- (Die politischen Wirkungen des Zollvereins) »Adolf Wagner« (Die Banknotenausgabe), und viele andre Schrift steller ersten Ranges, die ich hier nicht einzeln aussühren kann. Über das Buch- und Zeitschriftenwesen verbreiten sich Woldemar Koehler: Buchgewerbe und Geistesleben; Gustav Fischer: Der deutsche Buchhandel in seinen ver schiedenen Zweigen, insbesondre das Kommissionsgeschäft, und Zur Geschichte des deutschen Buchhandels; Karl Bücher: Zeitungswesen, sowie der schon oben genannte Schäffle: Cotta. Man kann freilich darüber zweifelhaft sein, ob eine der artige Zusammenstellung von Stücken aus Arbeiten der ver schiedensten Schriftsteller eine Bereicherung der Literatur bietet, man wird auch über die Auswahl der einzelnen Stücke nicht immer mit dem Herausgeber derselben Meinung sein. Hält man aber den Zweck dieser Zusammenstellung fest, den der Herausgeber mit den von mir aus der Vorrede im Auszug angeführten Worten Lifts angedeutet hat, die Volkswirtschaft zum Gemeingut der weitesten Kreise zu machen, so wird man diese Kostproben willkommen heißen und dabei die Erwartung hegen dürfen, daß diese Proben manchen, hoffentlich recht viele veranlassen werden, zu den Weilen selbst zu greifen, aus denen hier nur Stückchen gegeben werden. Für den Buchhändler, dem es ja kaum möglich ist, alle diese Werke selbst zu studieren, hat die Zusammenstellung noch den besonder» Vorteil, ihm von den ausgezogenen Werken eine Idee beizubringen und ihm Gelegenheit zu geben, sich, wenn auch nur sehr im allgemeinen, von dem Inhalt der Werke ein Bild zu machen. Auch unter diesem Gesichts punkt ist das Buch als Fortbildungsmittel dem Jungbuch handel zu empfehlen. Ein Autorenverzeichnis und ein Sach register erhöhen die Brauchbarkeit. Einzelne Arbeiten möchte ich nicht hervorheben, nur
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