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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.08.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.08.1905
- Sprache
- Deutsch
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7260 Nichtamtlicher Teil. 192, 19. August 1905. Kleine Mitteilungen. Auflage oder Tausend? — Für die Abschaffung der Be zeichnung »Auflage», die leicht eine Irreführung des Publikums und auch des Buchhandels im Gefolge hat, tritt I. Ettlinger im »Tag» (Nr. 350: -Auflage oder Tausend?-) nachdrücklich ein. Er sagt: -In dem Grade, in dem sich bei uns der englisch-amerika- unser Verlagsbuchhandel die Neudrucke solcher Werke bald mit .Tausend', bald mit .Auflage' zu bezeichnen beliebt. Gewöhnlich denkt der Mensch, das sei ein und dasselbe, und in der Mehrzahl der Buchs im Publikum nach seiner Auflagezahl taxiert wird, und da der Begriff einer .Auflage' nicht zu den staatlich geeichten Maß- und Gewichtseinheiten gehört, so wäre es dringend nötig, daß man hier zu einer einheitlichen Gebrauchsform gelangte. Ich möchte nur zwei Fälle aus der jüngsten belletristischen Novität wurde kürzlich die — sagen wir 25. Auf lage angekündigt. Man denkt natürlich, daß das Buch in 25000 Exemplaren abgesetzt worden ist. Zufällig erfuhr ich von authentischer Seite, daß die Höhe der Auflage nur 600 betragen haben soll: der Absatz hätte danach also faktisch erst 15000 Exem plare erreicht. Der Verleger, der so verfährt, tut durchaus nichts Unreelles, weil es eben nirgends geschrieben steht, daß eine Auflage jedesmal tausend Exemplare betragen muß (vergl. hierzu nur den in § 5, Abs. 2 des Verlagsrechts-Gesetzes vorgesehenen Fall. Red ): er kann ebensogut auch 200 Exemplare als .Auflage' be zeichnen, wenn es ihm Vergnügen macht. Ursprünglichjbedeutete .Auf lage' das jeweils auf einmal ausgedruckte Quantum — heute, wo von vielen Büchern gleich 3000 bis 5000 gedruckt werden, hat das Wort mann vor einiger Zeit (im Börsenblatt) ganz korrekt die .vierte Auflage' ankündigte: tatsächlich war es aber das 16. bis 20. Tausend, da der Verlag jedesmal eine Auflage von 5000 hatte drucken lassen. Diese Beispiele zeigen, daß die bisherige Äuflägenwillkür nicht mehr geduldet werden sollte « Ausstellung für Bienenwirtschaft. — Unter dem Pro tektorate des Königs von Württemberg wird in der Zeit vom 2. bis 7. September d. I. in Stuttgart mit dem Württem- bcrgischen Landesoerein für Bienenzucht, der sein fünfundzwanzig jähriges Jubiläum feiert, der »Deutsche Reichsverein für Bienen zucht« tagen. Mit dem Kongreß wird eine bienenwirtschaft liche Ausstellung verbunden werden. Kunstgewerbe-Verein zu Leipzig. — Mit dem Beginn des Jahres 1904 ist das bisher vom Kunstgewerbe-Verein zu Leipzig verwaltete Kunstgewerbemuseum völlig in städtische Verwaltung übergegangen. Wie nun der für 1904 erstattete Jahresbericht zeigt, ist erfreulicherweise das Interesse der Mit glieder dem Verein auch unter diesen äußerlich veränderten Ver hältnissen erhalten geblieben. Das Leipziger Tageblatt entnimmt dem Bericht folgende Angaben: Am Ende des Berichtsjahres zählte der Verein 720 Mitglieder und vier Ehrenmitglieder, der Bestand hatte sich somit auf der bisherigen Höhe erhalten. Die Jahresbeiträge bezifferten sich auf 8641 ^ (12 für jedes Mitglied). Mit dem Kassenbestand aus 1903 und den Zinsen betrug die Gesamtein nahme 12 554 ^ 72 H. Die Ausgaben beliefen sich auf 5421 ^ 56 H, darunter 2925 ^ für die Vereinszeitschrift. Es verblieb sonach ein Vermögen von 7133 ^ 16 wovon 7000 bei der Allge meinen Deutschen Kreditanstalt niedergelegt sind. Was neue Er werbungen anbetrifft, so mußte man sich in engern Grenzen be wegen als in den letzten Jahren, da man lediglich auf die budgetmäßigen Mittel angewiesen war. Im ganzen wurden 123 Gegenstände für 18785 83 H erworben. Den stärksten Zu wachs erhielt die keramische Abteilung, auch wurden wertvolle Möbel angekauft. Für den Ankauf japanischer Drucke wurden 2413 85 H aufgewendet. Die Bibliothek wurde von 12981 Per sonen benutzt. Ihre Vermehrung erforderte einen Aufwand von 6290 ^ 28 <H. Es liegen 124 Zeitschriften deutscher Sprache und 56 Zeitschriften in fremden Sprachen aus. Den Sammlungen und der Bibliothek sind auch im vergangenen Jahre wieder die verschiedensten Schenkungen zuteil geworden. Heidelberger Universitätsbibliothek. — Der Umzug der Heidelberger Universitätsbibliothek in den bis auf Kleinigkeiten vollendeten großartigen Neubau findet gegenwärtig statt. Be merkenswert ist, daß die Bücher vorher durch einen elektrischen Vakuum-Reiniger gereinigt werden. Aus dem Antiquariat. — Die Bibliothek des Herrn Pastor vr. Mertens in Kirchborchen, langjährigen Präsidenten des an gesehenen Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn, wurde von der Firma Ferdinand Schöningh in Osnabrück angekauft. Es dürfte kaum, wie uns mitgeteilt wird, eine zweite Privat-Sammlung geben, die so reich haltig an geschichtlichen und geographischen Werken über Westfalen ist. Eine prachtvolle Sammlung von alten Karten, Plänen und Ansichten trägt zur Vervollständigung der wertvollen Bibliothek bei. Fast lückenlos ist die Literatur über die Niederlage des Varus vertreten. Kataloge befinden sich in Vorbereitung. Zulassung brieflicher Mitteilungen auf der Vorder seite von Ansichtskarten im europäischen Verkehr. — Die »Postkartenschmerzen-, über die wir erst in Nr. 190 (S. 7199) berichteten, haben bereits durch eine Neuerung Linderung er fahren. Übereinstimmend bringen die Tagesblätter folgende Mit teilung: Briefliche Mitteilungen auf der Vorderseite von An sichtskarten sind vom Reichs-Postamt bekanntlich zu Anfang des Jahres für den innern deutschen Verkehr zugelassen worden. Die deutsche Postverwaltung konnte sich aber nicht für berechtigt halten, die Maßregel auf den internationalen Verkehr ohne Übereinkommen mit den fremden Verwaltungen auszudehnen. Briefliche Mitteilungen waren im innern Verkehr zahlreicher Länder zugelassen und wurden wohl auch im Verkehr zwischen einzelnen Ländern geduldet, waren aber im allgemeinen ausgeschlossen. Die Verschiedenartigkeit der Bestimmungen wurde vom Publikum nicht immer gehörig unterschieden. Es wurde nun erwartet, daß die Frage auf dem Weltpostkongreß in Rom im nächsten Jahre geregelt würde. Das Reichs-Postamt hat jedoch schriftliche Verhandlungen mit den Postverwaltungen Europas eingeleitet. Diese haben jetzt zu dem erfreulichen Ergebnis geführt, daß briefliche Mitteilungen auf der Vorderseite von Ansichtskarten auch im Verkehr mit den europäischen Ländern zugelassen werden sollen. Die Freigabe erfolgt am 1. September und gilt zunächst als ein Versuch. Die linke Vorderhälfte der Ansichtskarten kann dann beschrieben werden, wenn sie durch einen senk rechten Strich von der andern Hälfte getrennt ist. Eine Aus nahme macht Großbritannien und Irland, das sich dem Abkommen nicht angeschlossen hat. Wenn Mitteilungen auf der Vorderseite der Ansichtskarten im Verkehr mit Ländern außerhalb Europas noch nicht zugelassen sind, so hat dies seinen Grund lediglich darin, daß der Schriftwechsel mit den Verwaltungen in den fernen Ländern längere Zeit in Anspruch nimmt. Nach viel fachen Erfahrungen ist es notwendig, erneut darauf hinzuweisen, daß briefliche Mitteilungen auf der Vorderseite von gewöhn lichen Postkarten überhaupt nicht zulässig sind. Koran-Ausgabe. — Eine neue Koran-Ausgabe läßt die französische Regierung in Algier besorgen, wobei auf eine wissen schaftliche Grundlage besonderes Gewicht gelegt wird. Es ist dies, wie die »Frankfurter Zeitung- mitteilt, auf die Anregung zurück zuführen, die der letzte Orientalistenkongreß, der in Algier unter starker Teilnahme der gelehrten muselmanischen Kreise tagte, ge- Personalnachrichten. Ordensverleihung. — Der »Reichsanzeiger- veröffentlicht die Ernennung des Malers Professor Franz v. Defregger in München zum stimmberechtigten Ritter des Ordens pour Io worito für Wissenschaften und Künste.
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