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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1905
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- 18.08.1905
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- Deutsch
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7226 Nichtamtlicher Teil. ^ 191, 18. August 1905. wichtigsten Kausleute beschränkte, sind im Laufe der Zeit, abgesehen von diesem jetzt natürlich weit umfassenderen alphabetischen Verzeichnis, Straßen, Branchenregister und Privatwohnungsliste hinzugefügt worden. Von der gewal tigen Arbeit an der Herstellung des jetzt 3600 Seiten fas senden Adreßbuchs der Riesenstadt geben Text und Abbil dungen in einem Prospektheft >L ksnr Moräs about äirvotoriss» ein anschauliches Bild; der Umschlag ahmt durch Zeichnung, Farbe und Ausschneiden von Schnitt- und Rückenstärke sein Außeres nach. Das Adreßbuch der zahl reichen Londoner Vorstädte »1-onäon Count/ Luburbs« (Suburbau virsotor/. 15/ —; mit dem Hauptwerk zusammen gebunden 40/— bezw. 43/6, letzteres allein 32/—, in Sub skription billiger), bildet seine Ergänzung. Im Ausland am bekanntesten geworden als das beste Weltadreßbuch ist »Hsll/8 Oirsotor/ ok blsrobants, Llanukactursrs sock Sbippsrs vk tbs VVorlä, (ca. 3600 Seiten, 30/—), das jährlich neu erscheint. Dazu kommen 1. liraäs- (Fach-), 2. Count/-, 3. liovn-virsotoriss für Eng land und — besonders praktisch für den Kleinhändler, dessen Kundenkreis über sein Stadtviertel nicht hinausreicht — kleine, aber ausführliche, z. T. schon 50 Jahre bestehende »Lnuual 1-ooal Oirsotoriss ok tbs I-onäon Luburbs« L 1/— (43 verschiedene) und als Seitenstück zu den Count/ virso- toriss ähnliche kleine »lZukkboobs» über einzelne englische Landgemeinden. Auf die vielen Fach- und Standesadreß bücher, die Kelly gleichfalls geschaffen hat, kann hier nicht eingegangen werden. Nur das englische Adreßbuch für den Buchhandel und die graphischen Gewerbe sei angeführt: Oirsotor/ ok Ltationsrs, priutsrs, koolcsollsrs, Sootlanä, IValos oto. (letzte Ausgabe 1904). Jmp.- 8°. 25/—. Ich kehre nunmehr zu Kraks Darstellung zurück. Ein für englische Verhältnisse eigentümliches Buch, dessen Titel »Vo/Io's Court 6uiäs« ist, erschien erstmalig im Jahre 1792. Es läßt sich am besten als ein Adreßbuch für Westend bezeichnen, denn es nimmt nur vornehme Leuts auf und gibt über Geschäfte gar keinen Bescheid. Es erscheint jetzt ein paarmal jährlich?) Europas zweitältestes Adreßbuch ist in Paris 1691 herausgegeben und in bedeutend erweitertem Umfang 1692 von neuem. Die Titel waren etwas verschieden, die zweite aärsssss äo 1a villo äs Paris ot ls trssor äss aluranaobs xvur l'annss bisssrtils 1692, xar L brabanr äu praäsl, pbilosopbs st rnatbsinatioisn.« 4) Von diesem Buch hat Edouard Fournier 1878 einen Neudruck mit einer Vorrede und zahlreichen Anmerkungen veranstaltet. Hieraus schöpfen wir unsre Kenntnis. Der Verfasser bedient sich eines Pseudonyms; er hieß in Wirklichkeit Nicolas de Blegny und war Apotheker; aber das wagte er nicht aufs Titelblatt zu setzen, weil er ein bekannter Charlatan war, der mit ungeheurer Frechheit für seine Drogen und Geheimmittel Reklame machte, was er übrigens auch im Adreßbuch tat. Aber tüchtig muß er gewesen sein; davon zeugt sein Buch. Es enthält hauptsächlich wegweisende Beschreibungen der verschiedenen Vcrwaltungszweige mit Auskünften über die höher» Beamten und ihre Wohnungen. In ähnlicher Weise sind mehrere bürgerliche Berufe behandelt, und eine Anzahl ihrer Angehörigen werden aufgeführt, nämlich die, die als tüchtig in ihrem Fach galten. Die O) llo/ls's (tkasbionabls) Court anä Count/ (tuiäe. Ausgabe im Mai und im Dezember jeden Jahres, ä 5 sb. net. Verlag von llo/ls's 6uiäs Okäss. ') Paris, ober 1a vsuvs äs vsnis Ilion. pst. iu-8o. VI, 136 S. Namen sind aber nirgends alphabetisch geordnet. Endlich findet man einen Kalender der gewöhnlichen Art. Das Buch wurde kurz nach seinem Erscheinen verboten und die Auflage beschlagnahmt, weil man es für unzulässig erachtete, Leute dergestalt vor die Öffentlichkeit zu ziehen. Schon mit der Ausgabe 1691 war man unzufrieden ge wesen; aber hierin waren nur bürgerliche Personen aus genommen, und auf ihre Klagen nahm man keine Rücksicht. Anders jedoch ging es der von 1692, da nun viele vornehme Personen genannt wurden. Es war also damals unmöglich, ein Adreßbuch herauszugeben, und, wie in London, dauerte es noch ein halbes Jahrhundert, bis es gelang?) Diese beiden mißlungenen Versuche (London 1677, Paris 1691, 92) zeigen, daß außer einer großen Ein wohnerzahl noch andre Voraussetzungen zutreffen müssen, bis ein Adreßbuch sich nötig macht. Man kann auf ein paar Punkte Hinweisen. So lange als Regel die selbständigen Bürger ihr eignes Haus besitzen und Umzüge daher zu den Seltenheiten gehören, ist ein Adreßbuch überflüssig, und so lange die Bedürfnisse jeder Familie im wesentlichen noch durch Hausindustrie hervorgebracht werden, besteht im täglichen Leben viel weniger Veranlassung, ein solches zu benutzen als heute. Darum ist die Behauptung kaum zu gewagt, daß die Einführung eines Adreßbuchs ein deutliches Kennzeichen dafür sei, daß die Entwicklung der sozialen Verhältnisse den Weg nach dem modernen Standpunkt hin eingeschlagen hat. Im siebzehnten Jahrhundert hatte man auch nirgends das Bedürfnis empfunden, die Häuser mit Nummern zu ver sehen, und daß eine so naheliegende und leicht zu bewerk stelligende Veranstaltung nicht einmal in den allergrößten Städten eingeführt war, deutet ferner aus den großen Unter schied zwischen den damaligen und jetzigen Lebensbedingungen hin. Jetzt ist es uns völlig unbegreiflich, wie man sie in Städten, die nicht sehr klein waren, je hat entbehren können. Man wußte sich damals auf verschiedene Weife zu helfen: man benutzte die Namen, die manche Häuser führten (»Zum schwarzen Bären, in der Großen Königstraße, und ähnliche), oder, wo sie fehlten, wies man auf andre Gebäude hin (»in der Gr. Krämerstraße neben David Schulmeisters Hof») oder endlich; man gab die Lage des Hauses in bezug auf die Straßenecke an, oder man mußte sich mit dem Namen des Hausbesitzers begnügen. In Paris hat es den Anschein, als sei die Einführung von Nummern unter dem aosisn rsziins unmöglich gewesen; denn erst die Nationalversammlung erhob sie zum Beschluß, 1789 kurz nach Eroberung der Bastille. Aber die Durchführung war insofern sehr mangelhaft, als jeder Bezirk für sich numeriert wurde, und da die Anzahl der Bezirke sehr groß war, so wurden die Mißstände größer als mit unfern Stadtteil-Nummern. Ein Dekret vom 4. Februar 1805 befahl eine Numerierung nach dem heute geltenden, praktischen Grundsatz, den später viele andre Städte, darunter Kopenhagen, befolgt haben. Die in Paris im achtzehnten Jahrhundert erschienenen Adreßbücher kennen wir nur den Titeln nach, die indes h Zwar erschien, Brunei zufolge, 1708 ein Buch »1-68 Lärsssss äs ln vllts st kauxbouiAs äs Paris, pour trouvsr kaoilsmsut toutss 120), aber Personenadressen hat es offenbar nicht angegeben, übrigens zitiert Brunet (»Äanust äu I-ibrairs«) eine Art Pariser Vereins- und Standesadreßbuch, das die oben genannten an Alter noch weit ilbertrifft: 1-6 Oalsnärisr äs toutss Iss Conkräriss äs Paris, taut äs esllss in-8». 9 <l> - >
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