Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050818
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190508180
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19050818
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-18
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
7230 Nichtamtlicher Teil. 191, 18. August 1905. vielen Fällen der Ansteckungsgefahr und gebrauchen es selber. Ich weiß nicht, ob auch bei andern Nationen solche Modewörter manchmal für einige Zeit auftauchen, aber jedenfalls liegt es bei diesem einen Wort begegnen werden; aber ich hoffe, daß manchen unter ihnen jetzt das Gewissen und das Sprach gefühl so weit geschärft ist, daß sie sich selbst vor der An wendung in acht nehmen. Der Entstehung der Modewörter nach- im Dippoldprozeß im Hinblick auf einen Vankdirektor anwandte und das dann durch einen bekannten Militärroman popularisiert wurde. Einige Monate konnte man nun Auge, Ohr und Mund »realpolitisch». Hier war es wohl weniger eine ganz bestimmte Gelegenheit, als die Tatsache, daß das Wort wirklich am besten eine ganze Epoche — und die wichtigste — unsrer Geschichte uns Begriff und Wort auch für unsre Zeit ein erstrebenswertes Ideal geworden. Es läßt sich daher auch kaum entbehren; aber deshalb kann man es doch vermeiden, es auf jede noch so gleich- irgend einer besondern Gelegenheit entstanden, sondern allmählich ausgekommen. Will man sprachphilosophische Betrachtungen an stellen, so kann man daran denken, daß sich in dem Wort recht die Sehnsucht unsrer Zeit ausdrückt, die in kleinlichen Dingen unter geht. Aber solche Betrachtungen sind gefährlich, sie ziehen das Zufällige der Entstehung nicht in Betracht.- Schadenersatzpflicht Vertragsbrüchiger Arbeiter. — Bei der Aktiengesellschaft Hermann Schött, Buchdruckerei in Rheydt, waren 62 Arbeiter in den Ausstand getreten, ohne vor her gekündigt zu haben. Die Firma verklagte daraufhin die Aus ständigen auf Schadenersatz und forderte 500 ^ für jeden Tag. Jetzt hat sich das Gewerbegericht in M.-Gladbach mit dieser An gelegenheit beschäftigt. Ein Sachverständiger hatte auf Grund einer Besichtigung des Betriebs und der Einsichtnahme in die Geschäftsbücher ein umfangreiches Gutachten ausgearbeitet. Er war zu der Überzeugung gekommen, daß der Schaden durch das Liegenbleiben unfertiger Drucke 2153 ^ betrug. Da der Geschäfts gewinn des Werkes nach dreijährigem Durchschnitt 193 000 betrug, so macht das für einen Arbeitstag 643 -F aus; es wurde jedoch in Rechnung gezogen, daß einige Arbeiten trotz des Aus standes ausgesührt werden konnten, so daß der Gutachter den Ausfall an Geschäftsgewinn nur auf 50 v. H., also 321 ^ 50 -Z im Tage, berechnete. Zusammen macht das bei einer Streikdauer von bis jetzt 16 Tagen 7044 Das Gericht schloß sich den Aus führungen des Sachverständigen an und verurteilte die 62 aus ständigen Arbeiter, der Firma einen Schadenersatz in dieser Höhe zu leisten. Außerdem wurden die Ausständigen auch zur Tragung der Kosten des gerichtlichen Verfahrens verurteilt. (Der Zeitungsverlag.) Kaufmannsgerichte in Berlin. — Im Korporations bezirk der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin sind von den 11 auf Grund des Kaufmannsgerichts-Gesetzes zu errichtenden Kaufmannsgerichten bis jetzt 8 eröffnet, und zwar in Berlin, Charlottenburg, Schöneberg, Rixdorf, Wilmersdorf, Steglitz, Pankow und Lichtenberg. Am 17. d. M. sollte das Kaufmanns gericht in Groß-Lichterfelde eröffnet werden. Ferner ist zu er warten: am 1. Oktober das zu Köpenick, während für Weißensee das Ortsstatut am 21. Februar d. I. genehmigt ist, ein bestimmter Termin für die Eröffnung aber noch nicht feststeht. Hierzu kommt als zwölftes Boxhagen-Rummelsburg, das zur Zeit der letzten Volks zählung vor fünf Jahren weniger als 20 000 (16 884) Einwohner zählte und daher zur Errichtung nicht verpflichtet war; das frei willig errichtete Ortsstatut ist am 1. d. M. in Kraft getreten. (Nationalzeitung.) Neuer norwegischer Zolltarif. — In Norwegen ist vom 13. Mai d. I. ab ein vom Storthing - Ausschuß für Zoll sachen aufgestellter Entwurf eines neuen Zolltarifs provisorisch in Kraft gesetzt worden. Dieser Entwurf ist inzwischen von dem Storthing weitern Beratungen unterzogen worden, die am 1. d. M. ihren Abschluß gefunden haben. Die norwegische Re gierung hat nunmehr unter dem 4. d. M. beschlossen, daß der neue Zolltarif mit den von dem Storthing vorgenommenen Ab änderungen in seiner jetzigen endgültigen Gestalt in den Ämtern Nordland, Tromsö und Finnmarken am 11. d. M., in den übrigen Landesteilen am 8. d. M. in Kraft treten sollte. Aus denjenigen Tarifbestimmungen, die von dem provi sorischen Tarif abweichen, seien (nach dem Deutschen Reichsanzeiger Nr. 192 vom 16. August 1905) hier die folgenden angegeben (die Änderungen sind durch Kursivschrift kenntlich gemacht): Lsd. Nr. Gegen st ände Maßstab s Maximal Kr. 475 Papier u. Pappe sowie Waren daraus: 482 ye/a>btes 6o Glückwunschkarten, soweit sie (»mit Lithographie, Druck oder nicht unter den höheren Zollsatz für Lithographien in drei 1 kx 0,05 0,04 oder mehr Farben fallen . . . 0,50 0,75 490 b. wie bisher 490. 13. " 0,4 0 0,50 Im provisorischen neuen Zolltarif vom 13. Mai d. I. (den der Deutsche Reichsanzeiger Nr. 120 vom 22. Mai 1905 be kannt gegeben hat) lautete die jetzt abgeänderte Nr. 475 wie folgt: 475 Papier und Pappe sowie Waren daraus: Druckpapier, anderes als das auch zum Schreiben oder Zeichnen geeignete: b. weißes wie in der Masse ge färbtes, mit Ausnahme des un satinierten Holzschliffpapiers 1 0,03 0,08 Personalnachrichten. Wilhelm Zickfeldt ch. (Vgl. Nr. 188 d. Bl.) — Dem am 11. August verstorbenen Kollegen Herrn Wilhelm Zickfeldt in Osterwieck a/H., der neben seinen vielen andern Ehrenämtern auch das des stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins Deutscher Zeitungsverleger, Kreis Mitteldeutschland, bekleidet hat, widmet das Vereinsblatt »Der Zeitungsoerlag» folgenden Nachruf: »Herr Zickfeldt hat sich sofort bei Gründung des Kreises Mitteldeutschland, die damals als ,Verein der Zeitungsoerleger des Regierungsbezirks Magdeburg rc.' erfolgte, an diesen angeschlossen und seither mit warmer Begeisterung die Interessen des Kreisvereins vertreten. Bei der infolge andauernder Krankheit des damaligen Vorsitzenden, Herrn Alexander Faber, und bei dessen Rücktritt erforderlich werdenden Neuwahl wurde er daher einstimmig zum den Kreisverein offiziell in den Generalversammlungen des Haupt vereins oerteten, und dies sollte auch diesmal der Fall sein. Leider hielt ihn seine Krankheit ab. Er fehlte auf keiner Ver sammlung deS Kreisvereins und wußte durch sein temperament volles Eingreifen in die Verhandlungen diese stets interessant zu gestalten und neue Momente zu finden, die im Interesse des ge samten Verlegerstandes besondre Beachtung verdienten.»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder