Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050818
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190508180
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19050818
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-18
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^^5 IS1, 18. August 1908. Nichtamtlicher Teil. 7229 ist dafür ein unverkennbarer Beweis. Erst durch den großen Einfluß der Eisenbahnen ändern die Städte voll ständig ihren Charakter und nehmen das gegenwärtige Ge präge an. also seit etwa 1849; aber die Umgestaltung geschieht natürlich nicht überall gleichmäßig, und es dauert oft noch mehrerere Jahrzehnte, bis die Adreßbücher ein notwendiges Hilfsmittel im Sladtleben werden. In manchen ansehn lichen Städten tritt das erst nach der Mitte des Jahrhunderts ein. so in Stockholm 1856"). Wien (s. oben) 1859, Bremen 1874. Christiania 1879. Am Ende des vorigen und zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts schießen die Adreß bücher empor wie Pilze und sind jetzt in jeder nicht ganz unbedeutenden Stadt zu finden. Werfen wir zum Schluß einen Blick auf die Geschichte des Kopenhagener Adreßbuchs, die sein Herausgeber T. Krak in der Schrift, der obiges Kapitel entstammt, dar gestellt hat. Durch den großen Brand von 1728 ist die dänische Hauptstadt früher als die meisten Städte Europas für ein Adreßbuch reif geworden. Man baute die Häuser höher und mit Mietswohnungen wieder auf; Umzüge wurden dadurch häufiger. Sein Gründer ist der betriebsame, aus Armut ausgewachsene und zuletzt wieder in Elend versunkene -Agent« und Kaufmann Hans Holck. Bon seinen zahlreichen philan thropischen Einrichtungen (darunter eine Menge Zeitungen und Aufklärungsschriften in eignem Verlage) haben sich bis auf die Gegenwart zwei gehalten: 1. »Lärssooüoutorst«, ein Vermittlungsbureau mit Auskunftei, aus dem die noch be stehende Tageszeitung »Lärossoavissn« hervorging. 2. Eben sein »Wegweiser«, gegründet 1779 als »Liöbsubavns xvli- tisLs Vojvissr kor 1779. Uägivst kr» Lckrosss-Lontoirot kaas äsr kor 1 Naric«. (198 8. 12".) Gleich der erste Jahrgang fand die günstigste Aufnahme und mußte neu aufgelegt werden. Daß auch die Behörden den Nutzen seiner »Erfindung« (so nannte es die Kritik) cinsahen, erkennt man daraus, daß die Regierung 177l auf seinen Vorschlag Nummern auf die Häuser malen ließ. Die innere Einrichtung entsprach ungefähr dem heutigen Real register; nur in einer Abteilung standen Adressen, und zwar nur die von Rangpersonen, während man sonst, wie wir sahen, überall mit den Geschäftsleuten begonnen hat. Indes, schon die zweite Auflage gab alphabetisch geordnete Adressen ohne jede Rücksicht auf die soziale Stellung und den Beruf der Leute, und mit diesem hier zum erstenmal in Europa angewandten System war in der Tat das moderne Adreß buch in der Hauptsache schon geschaffen. Nach Holcks Tode war 1784—1899 Ehr. Gottlob Prost, königlicher Universitätsbuchhändler (deutscher Her kunft), Verleger des »Vöjviesr«, sein Redakteur eine Reihe von Jahren, wie es scheint, ein eingewanderter Deutscher, Sekretär Fr. Ekkard an der Königlichen Bibliothek. Die Berufsbezeichnung geschah mit unglaublicher Weitschweifigkeit, wodurch diese Jahrgänge für uns von kulturgeschichtlichem Interesse sind. 1819 übernahm der Buchhändler Thiesen die Herausgabe. Eine kleine Verbesserung brachte er an durch Ordnung der vielen gleichnamigen Personen nach dem Buchstaben ihres Berufs, wie es noch heute geschieht; gegen Konkurrenz wußte er sich zu sichern durch ein Privilegium des Magistrats. Dieses wurde 1862 für T. Krak als Re dakteur und seit 1868 zugleich als Verleger erneuert, auch die Forderung größerer Typen wieder fallen gelassen, als Krak, abgesehen von der Kostspieligkeit und dem so ver- U) Erst seitdem erscheint hier jedes Jahr eins. Das erste stammt jedoch schon aus 1728, und seit 1834 gab es ungefähr jährlich eins. Börsenblatt sltr den deutschen Buchhandel. 12. Jahrgang. mehrten Risiko, betonte, ein Nachschlagewerk werde, um den Stoff möglichst zusammengedrängt zu bieten, stets am besten in Petit gesetzt, eine Regel, die man in allen ausländischen Adreßbüchern befolgt sehe. Krak fügte dem Personenregister so fort wieder ein Realregister hinzu, das seit 1899 weggefallen war, auch ein Fach- und Firnien- und seit 1864 aus dringenden Wunsch vieler noch ein Hausregister. Unablässig ist er später um Verbesserungen bemüht gewesen, und der neueste Jahrgang zeigt eine sehr bedeutende Vermehrung durch Aufnahme eines Provinzregisters über die wichtigem Ge schäfte aller Städte Dänemarks, wodurch ein »vanmarirs Lanäolsspojl« (wie sein Vorläufer von 1766 hieß) wieder geschaffen und dem unnatürlichen Zustand ein Ende gemacht ist, daß ein englisches, Kellys Weltadreßbuch, über dänisches Geschäftsleben in den Provinzen die beste Auskunft gibt. Es war ein stolzer Augenblick für Etatsrat Krak, als König Edward VII. von England mit dem dänischen König die fast lückenlose Sammlung Kopenhagener Adreßbücher im neuen Rathause am 6. April 1994 besichtigte und seinem Werk, dem er vierzig Jahre vorgestanden hat, das Lob -» ve>7 usskul booir« spendete. Seit 1992 setzt sein Sohn, vr. w«ä. Ove Krak, die Arbeit des Vaters fort. Kleine Mitteilungen. Aus dem Antiquariat. — Die reichhaltige Bibliothek von wertvollen theologischen und pädagogischen Werken des ver storbenen Schulrats vr. Paasche, Direktors des königl. Lehrer seminars in Berlin, ist in den Besitz der Gselliusschen B u ch- handlung in Berlin übergegangen. (Nationalztg.) Deutscher Fortbildungsschultag. — Der 8. Deutsche Fortbildungsschultag wird am 29. und 39. September und am 1. Oktober 1995 zu Stettin abgehalten werden. Mit ihm wird die 14. Generalversammlung des Deutschen Vereins für das Fort bildungsschulwesen verbunden sein. Verein schweizerischer Zeitungsverleger. — Der Verein schweizerischer Zeitungsverleger hielt seine General versammlung am 12. d. M. in Chexbres ab. Der »Zeitungs verlag« berichtet darüber folgendes: Ein eingehender Bericht über den jetzigen Stand der Frage der Schaffung einer Alters-, Jnoaliditäts- und Sterbekasse fürJournalisten und Administrations personal wurde von Herrn Jent erstattet. Um die Verkehrsocdnung besser durchführen zu können, wurde beschlossen, in Ausführung des Arbeitsprogramms Kreisvereinigungen zu organisieren, wo solche noch nicht bestehen. Auch die Annoncenagenturen sollen zu der Erklärung angehalten werden, ob sie die Grundsätze der wurde beauftragt, beim Bundcsrat eine Eingabe einzureichen zur Erlangung einer bessern Auslegung der Ausführungsbestimmung über die Vorweisung der Postnachnahmen und Ausstellung von Bordereaux bei Ausgabe der Abonnementsnachnahmen, über die auf ihren früher» Ansatz zu ermäßigen. Die Versammlung er blickt hierin nicht eine Vergünstigung, sondern die Aufhebung einer als vorübergehend bezeichnet?» fiskalischen Maßnahme. »Großzügig.« — Der Nationalzeitung (Berlin) wird von einem Freunde dieses Blattes folgendes geschrieben: -Es ist überaus merkwürdig, wie von Zeit zu Zeit Modewörter entstehen, die einige Wochen oder Monate in jedermanns Munde sind, in allen Zeitungen, Theaterstücken, Volksreden Vorkommen und dann wieder spurlos verschwinden. So ging cS vor länger» Jahren mit »gediegen-, vor kürzerer Zeit mit »voll und ganz-, so geht es augenblicklich mit »großzügig«. Alles ist jetzt großzügig oder soll es sein: Finanzresorm,Stratzenregulierung, Arbeiterversicherung, auswärtige Politik usw. Es ist eine wahre Krankheit; man kann sich nicht dagegen schützen, das Wort zu hören und zu lesen, und 959
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder