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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.08.1905
- Sprache
- Deutsch
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7142 Nichtamtlicher Teil. ^ 188. 15. August 1905. anderes verabredet worden. »Wie nun von Leipzig aus an alle anderen Orte, wo sich Buch handlungen befinden, während und nach jeder Messe leicht Rück frachten zu haben sind, so kann ein jeder teutsche Buchhändler von jedes andern Buchhändlers Verlage das, was er nur will, mit großer Bequemlichkeit und ohne überspannte Transportkosten von jeder Messe sich an seinen Wohnort hinkommen lassen, wo er seine eigene Buchhandlung hält und daselbst mit dem fremden oder Originalverleger gleiche Verkaufspreise halten. Auch außer der Messe gibt es von Leipzig aus sehr oft von einem Orte zum andern fast nach allen Gegenden hin Gelegenheit, Güter oder Pakete mit Büchern bequem da und dorthin zu bringen; oder man kann sich auch der dorthin gehenden und von dort wieder häufig abgehenden vielen Posten bedienen, welche die Fracht für Bücherpakete meistens wohlfeiler als für andere Waren zu laxieren pflegen, so daß eine Buchhandlung der andern sowohl neue Bücher, welche zwischen den Messen herauskommen, zuschicken, als auch mit andern etwa verkauften Artikeln aushelfen oder wieder aufs neue nach Bedarf damit versehen kann. Also hält ein jeder Buch händler in Teutschland an dem Orte, wo er seinen Buchlnden hat, nicht nur seine Verlagsbücher, sondern auch ein Sortiment oder Warenlager von den Verlagsbüchern seiner übrigen Handels genossen oder der andern Verleger, die er gegen die seinigen ent weder eingetauscht oder sonst von Schriftstellern, Buchdruckern und andern Verlegern mit Provision angekauft hat. »Um nun dieses alles den Buchhändlern und dem Publikum noch mehr zu erleichtern, ist schon seit vielen Jahren eingesührt, daß ein jeder Buchhändler von seinen neuen eigenen oder kommittierten Verlagsbüchern, die er auf die bevorstehende Leipziger Messe zu bringen gedenkt, die Titel spätestens vier Wochen vorher nach Leipzig einschickt, wo diese unmittelbar vor jeder Messe durch einen dazu bestimmten Redakteur in ein allge meines alphabetisches Verzeichnis gebracht werden, woraus dann der bekannte sogenannteLeipziger Meßkata log entsteht, welcher daselbst so zeitig gedruckt und durch alle Buchhandlungen in ganz Teutsch- sicherer erhalten zu können. Dieser sogenannte Leipziger Bücher- Meßkatalog kommt allemal noch kurz vor der Messe im Verlage der dortigen Weidmannschen Buchhandlung im Druck heraus; ihm sind auch jedesmal die Titel der Bücher beigefügt, die künftig herauskommen sollen. »Diese ganze Einrichtung des teutschen Buchhandels ist für das Publikum so bequem, als es nur möglich ist und als es kein ohne daß er vorher das verlangte Buch im geringsten besehen und seinen Inhalt oder Wert in Untersuchung nehmen konnte. Hier findet er vielmehr die meisten Bücher, sie mögen verlegt oder ge laufen oder dem Buchhändler lassen kann. Und wenn ja manch mal ein Buch in einer Buchhandlung in Teutschland nicht mehr vorrätig ist, so kann es doch gemeiniglich in kurzer Zeit der Buchhändler entweder von dem Originalverleger wieder ver schreiben oder, falls dieser zu weit von ihm entfernt lebte, von Leipzig aus durch seinen dortigen Kommissionär unter den dor tigen Buchhändlern, oder von dem dortigen Kommissionär des nächsten Messe darauf warten zu müssen. »Man kann auch zum ganz überwiegenden Vorteile der teutschen Literatur, was ihre Ausbreitung betrifft, ganz sicher darauf rechnen, daß ein Buch, welches nur einmal auf die Leip ziger Messe unter die wirklichen Buchhändler gekommen, die den druckten Bücherverzeichnissen in eben so vielen Orten und Gegen den zum Verkauf feilgeboten und bekannt gemacht wird; weil fast jeder die Leipziger Messe beziehende wirkliche Buchhändler bald nach seiner Rückkunft in seinem Wohnorte das Verzeichnis aller seiner von da mitgebrachten neuen Bücher drucken läßt und zu verbreiten sucht, um Käufer zu finden; — ohne noch der Menge gelehrter Zeitungen, Monats- oder Wochenschriften oder auch politischer und gelehrter Zeitungen zu gedenken, in welchen neue Bücher auch durch Rezensionen bekannt werden. Also darf in Teutschland ein Gelehrter wenigstens für Bekanntmachung seiner Schriften und selbst für seinen ersten gelehrten oder schrift stellerischen Auftritt ins Publikum insoweit ganz unbesorgt sein, da es jetzt so wenig Mühe kostet, sein Werk in kurzer Zeit wenigstens dem Titel nach in ganz Teutschland kund zu machen, sondern es auch allen möglichen Lesern, die nur Lust dazu haben, gleich vor Augen zu legen, ohne es darauf ankommen zu lassen, wer es wagen möchte, dasselbe erst aufs ungewisse und öfter mit vielen Kosten verschreiben zu lassen. »Für den Buchhändler hat diese schöne Einrichtung insoweit auch ihren Vorteil, daß er sich Hoffnung machen kann, einen Teil Messe abzusetzen oder zu verkaufen und entweder das dagegen empfangene Geld oder das dafür von andern Buchhändlern ein getauschte Vüchersortiment vielleicht eher als bloß seine eigenen Ver lagsbücher, die nie ein komplettes literarisches Sortiment aus allen Wissenschaften für sich allein bilden können, für bares Geld zu ver kaufen. — Wer sich befleißigt, solide gute Verlagsbücher oder solche Werke zu drucken, die für viele Stände brauchbar sind und brauchbar gute und daher leicht verkaufbare Bücher eintaüschen können. Lieber muß ein Buchhändler wenige aber gute und solide Ver lagsbücher drucken, als viele und schlechte, die oft weder die Papierkosten noch die Druckkosten wert sind; mit solchen erster Art nützt er sich und andern, und mit der letzten Gattung bringt er sich und die, welchen er sie durch Tausch aufhängt, in Verlust und Schaden und verliert dadurch seinen Kredit, wenn er so etwas wiederholt und öfters bei schlechtem und äußerst elendem und unsinnigem Gewäsche von halbwüchsigen Bücherskriblern den literarischen Geburtshelfer macht! Fehlt es einem angehenden Buchhändler je an Wissenschaften und hinlänglichen Kenntnissen, ein Manuskript zu beurteilen, so muß er lieber zu einem seiner er fahrneren und einsichtvolleren Mitbuchhändler oder einem in diesem Fache rühmlich bekannten Gelehrten seine Zuflucht nehmen und ihn um seinen Rat dabei bitten, ehe er sich durch den Druck und Verlag der Gefahr aussetzt, dabei sein Geld und seine Ehre zu verlieren. Herr Professor Rößig in Leipzig hat über das Recht des Buchhandels als ein Handbuch für Rechtsgelehrte, Buchhändler und Schriftsteller im Jahr 1804 ein Werk in Oktav geliefert, in welchem der Liebhaber mehreres über den Buchhandel, dessen Ge- Ganz wie bei uns! könnte man zu den Darlegungen des ehrenfesten Herrn Christian Gottlob Täubel sagen. Aber welche riesigen neuen Errungenschaften und Umwälzungen haben uns die inzwischen verflossenen hundert Jahre auf dem Gebiet des möchte es entscheiden? — Ja die guten alten Zeiten! F. I. Kleemeier. Kleine Mitteilungen. Kunst halle P. H. Beyer L Sohn, Leipzig. — Die Aus stellung von Paul Vürck (Magdeburg) wurde durch Gemälde, 21 Zeichnungen, 36 Lithographien, Exlibris rc. ergänzt. Neu aus gestellt wurden ferner eine Kollektion Gemälde, Zeichnungen und graphische Arbeiten von Heine Rath (Berlins graphische Arbeiten von Emil Orlik (Berlin) (aus Japan rc.), G. Vechler (Steinberg), Toepfer (Berlin), Schmoll von Eisenwerth (Dresden), Max Klinger (u. a. eine interessante Variante von »Angebot- aus »Ein Leben- rc.).
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