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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.08.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.08.1905
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050807
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pIL 181, 7. August 1905. Nichtamtlicher Teil. 6945 Unterm 27. Juli 1904 wandten wir uns in dieser Ange legenheit beschwerdeführend an das Großherzogliche Ministe rium in Schwerin, wie auch einzelne Kollegen (Opitz- Güstrow und Witte-Wismar) sich mit dem Magistrat ihrer Wohnorte in Verbindung setzten, auf die Schädigung hin weisend, die abermals durch regierungsseitig unterstützte Unternehmungen dem ganzen Buchhandel Mecklenburgs zu gefügt werden würde, wenn der Gesamtbedarf für die Ge werbeschulen unter Umgehung der Buchhändler durch direkten Bezug gedeckt würde, worauf ja die ganze Art des Vertriebs und die Preisstellung für das Gewerbeschul-Lesebuch und für die Gewerbeschul-Arbeitshefte hinwirke. — Die Ma gistrate antworteten in wohlwollender Weise, daß sie die Angelegenheit durchaus im Sinne der Buchhändler auf faßten und die Beschwerden an das Großherzogliche Ministe rium weitergegeben hätten. Das Großherzogliche Ministe rium jedoch gab in seiner Antwort vom 24. September 1904 die Schwierigkeiten zwar zu, »dis durch die Angelegenheit den Buchhandlungen des Landes bereitet würden, es trage aber Bedenken, die in Betracht kommenden Staatsbeamten in der freien Ausnutzung ihrer literarischen Tätigkeit zu be schränken«. — Sehr bedauerlich, nicht wahr?! — Zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens des Kreises Norden am 18. September glaubten wir zufolge des freundschaftlichen Verkehrs, in dem wir mit diesem Verein stets gestanden und zu dessen Gründung einige noch lebende Mitglieder unsers Kreisvereins mitgeholfen hatten, einen Delegierten senden zu müssen, unfern Glückwünschen Aus druck zu geben. Kollege Warkentien unterzog sich dieser ehrenvollen Aufgabe, indem er vom 17.—19. September in Hamburg anwesend war und den resp. Festlichkeiten bei wohnte. Die zum Feste herausgegebene »Geschichte des Kreises Norden» ist dem Archiv einverleibt. — Im August erhielten wir zufällig davon Kenntnis, daß zu Ostern 1905 bereits das neue Mecklenburgische Kirchengesangbuch herausgegeben werden solle, trotzdem aus verschiedene im Laufe des letzten Jahres geschehene An fragen übereinstimmend die Auskunft erteilt war, es würden noch Jahrs vergehen, bis die Fertigstellung und Heraus gabe erfolgen könne. — Da uns bekannt war, daß von dem seitherigen Gesangbuch in den Verkaufsstellen der Buchhändler und Buchbinder des Landes noch beträchtliche Vorräte vorhanden seien, die durch die neue Ausgabe völlig wertlos würden, wandten wir uns mit der Bitte an den Oberkirchenrat, die Herausgabe und die Einführung des neuen Kirchengesangbuchs noch um ein oder mehrere Jahre hinauszuschieben, damit der drohende Verlust der Händler durch ferneren Absatz der vorrätigen alten Aus gaben verringert würde. — Der Oberkirchenrat hatte von dem Erscheinungs- und Einführungs-Termin nur den Geistlichen des Landes Nachricht gegeben, die Buch händler und andern Verkaufsstellen völlig ignoriert. — Gewohnt, von den oberen Behörden unsers Landes ohne Beachtung unsrer Interessen zu bleiben, ja vielfach durch deren Maßnahmen direkt geschädigt zu werden, er warteten wir auch von dem Erfolg dieser Eingabe wenig, obgleich der durch die übereilte Herausgabe des neuen Ge sangbuchs den Händlern drohende, ja sichere Verlust nach Zehntausenden Mark zu beziffern war und auch der obersten Kirchenbehörde oorgerechnet wurde. Die uns zuteil werdende Antwort aber überstieg doch noch unsre Befürchtungen. Rücksichtslos wurde unser Notschrei zurückgewiesen. Unser Vortrag vom 31. August wurde erst unterm 9. Dezember beantwortet: »Man sei nicht in der Lage, den an sich be rechtigten geschäftlichen Rücksichten Rechnung zu tragen.- Am 1. Januar d. I. konnten wir unserm verehrten Vorstandsmitglied Herrn Kommerzienrat Senator H Witte- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang. Wismar zur fünfundzwanzigjährigen Feier als alleiniger Inhaber der Hinstorsf'schen Hofbuchhandlung Sortiments- Konto unsre herzlichsten Glückwünsche aussprechen und ihm weiteres segensreiches Wirken in seinem Berufe um so auf richtiger wünschen, als er seine Interessen stets dem Sorti ment und unserm Kreisverein zugewandt hatte. Ebenso be glückwünschten wir Herrn Kommerzienrat Eberhardt-Wismar zu gleichem Anlasse. In dem Kampfe gegen die Schleuderei und das un erhörte Rabattgeben der Gesellschaft zur Verbreitung von Volksbildung in Berlin wurden wir zur Mitwirkung auf gefordert; wir glaubten bei aller Sympathie für die An gelegenheit doch einstweilen die weitere Entwicklung ab- warten zu sollen, weil es uns unverständlich war, wie der Vorstand* des Börsenvereins in der Sache zur gerichtlichen Verantwortung gezogen werden sollte — Inzwischen ist ja auch zur allgemeinen Befriedigung mit dem Vorstande der Gesellschaft ein Abkommen seitens des Börsenvereins - Vor standes getroffen, das der Gesellschaft ihren Büchervertrieb ferner ermöglicht, ohne gegen die buchhändlerischen Verkehrs bestimmungen zu verstoßen. Ein Versuch, die erschreckend hohen Spesen beim Bezug des Buchhändler-Börsenblatts lzirka 30 pro Jahr Ver packung und Porto) herabzumindern, ist leider ohne Erfolg geblieben. Wir waren in Leipzig vorstellig geworden, ob sich nicht ein Weg finden lasse, das Börsenblatt durch Über weisung durch die Post zu beziehen. Der Börsenvereins- Vorstand') erteilte uns darauf die Antwort, daß trotz aller Verhandlungen und Erwägungen mit der Post bisher ein Mittel und Weg in der gewünschten Richtung sich nicht hätte finden lassen. In Angelegenheit des sogenannten Bibliothek-Rabatts haben wir mehrfach mündlich und schriftlich Verhandlungen gepflogen, und werden uns. auch an der bezüglichen Dele- gierten-Versamrnlung in Weimar beteiligen. Eine Zuschrift des Großherzoglichen Ministeriums vom 29. März 1905 forderte uns auf, für die nächste inter nationale Ilrheberrechtskonferenz, die im Jahre 1906 in Berlin stattfinden wird, zwecks Vorbereitung des Arbeits plans etwaige Anregungen und Wünsche zur demnächstigen Übermittelung an das Reichsamt des Innern ihm zu unterbreiten. — Wir haben daraufhin auf die Rechtlosig keit der deutschen Literaturerzeugmsse in Holland hinge wiesen, die geringe Gegenleistung Rußlands auf inter nationalem Urheberrechtsgebiet bezeichnet und die völlig un haltbaren bezüglichen Verhältnisse in den Unitsä States Nordamerikas gegenüber den in Deutschland erscheinenden literarischen Veröffentlichungen gekennzeichnet, dem Groß- herzoglichen Ministerium auch diese vom ganzen deutschen Buchhandel schmerzlich empfundenen üngehörigkeiten mög lichst auf der Konferenz zum Austrag zu bringen, warm empfohlen. Eine Anklage gegen eine Buchbinderfirma in Lübtheen wegen Gewährung von 10 Prozent Rabatt von allen Be zügen an Lehrer re. konnte wegen nicht genügend vorliegen der Beweise und bei dem Leugnen des von uns zur Rede *) Ein bezüglicher Briefwechsel mit dem Vorstand des Börsenvereins hat nicht stattgefunden, sondern nur mit der Geschäftsstelle des Börsenvereins. Hindernisse der Übermittlung des Börsenblatts an die Bezieher durch das Postzeitungsamt sind die von der Hauptversammlung des Börsenvereins (zuletzt am 27. April 1902) neuerdings festgelegte Beschränkung des Bezugs auf Buchhändler und die Weigerung der Postbehörde, andre Zei tungen als die in der Post-Zeitungsliste bekannt gegebenen durch das Postzeitungsamt zu befördern und deren Beförderung auf einen bestimmten Personenkreis zu beschränken. Redaktion des Börsenblatts. 920
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