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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1905
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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170, 25. Juli 1905. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 6633 57 Prozent, in Österreich und Frankreich 59 Prozent, in Deutsch land 60 Prozent, in der Schweiz 62 Prozent und in England 66 Prozent der Gesamtsumme. * Oberösterreichischer Amtskalender. — Die k. k. Statt halterei im Erzherzogtum Österreich ob der Enns hat mit Erlaß vom 7. Juni 1905, Pr. Nr. 1048, dem Herrn Albert Foltz, In haber der Firma Vinzenz Fink, Hofbuchhandlung in Linz, die Zustimmung erteilt, daß der seit dem Jahre 1855 im Verlage Fink erscheinende Schematismus »Der Oberösterreicher, künftighin »Oberösterreichischer Amtskalender, benannt werde und auf dem Umschlag und dem Titelblatt den kaiserlichen Adler führe. — Der hohe Landesausschuß erteilte mit Dekret vom 28. Juni 1905 gleichfalls die Zustimmung zur Führung des Landeswappens. * Werke von Karl Emil Franzos. — Das Seminar für öeutsche Literatur an der Universität Breslau hat von der Witwe des am 28. Januar 1904 in Berlin verstorbenen Schriftstellers Karl Emil Franzos dessen sämtliche Werke, sowie die sämtlichen Bände der von ihm herausgegebcnen Monatsschrift »Deutsche Dichtung., im ganzen etwa 80 Bände, zum Geschenk erhalten. Auffindung eines Bildes von Rubens. — Der Neuen Freien Presse (Wien) kam unter dem 19. d. M. folgende über raschende Nachricht aus London zu: Ein seit 264 Jahren in Ver lust geratener Rubens, ein Bildnis Karls des Kühnen, ist in London wieder entdeckt worden. Es figurierte als Nummer 96 unter den Effekten des Künstlers, als er 1640 starb, wird aber seit 1641 nirgends mehr genannt. Das Bild, das sich in aus gezeichnetem Zustande befindet, wurde 1635 beim Einzug des Kardinals Erzherzog Ferdinand gemalt. Cs ist offenbar in die Hände Philipps des Vierten von Spanien übergegangen, wurde wahrscheinlich durch einen siegreichen napoleonischen General nach Frankreich gebracht und gelangte von dort vermutlich während der Revolutionszeit nach London, wo es seitdem versteckt lag. Karl ist in herrlichem Panzer und gesticktem Waffenrock dargestellt, mit unzähligen Edelsteinen bedeckt, die getreu jenen nachgebildet sind, die bei Grandson erbeutet wurden, vr. Rooses in Ant werpen erkannte den Fund als die längst verlorene Nummer 96 des Rubens-Katalogs. Weiter teilt die Neue Freie Presse dazu Folgendes mit: Das Werk von Rubens, das nach einer Depesche unsers Londoner Korrespodenten entdeckt und von dem bekannten Rubens-Forscher Max Rooses als echt erkannt wurde, ist in dem Nachlaßinventar des Meisters als Nr. 96 angeführt, als ein »Bildnis Karls des Kühnen in Rüstung auf Leinwand« beschrieben und war bis her in Rooses' großem Rubens-Werk als verloren bezeichnet. Karl der Kühne, am 10. November 1433 zu Dijon als Sohn Philipps des Guten und Jsabellas von Portugal geboren, wurde 1467 regierender Herzog von Burgund und fiel bei der Belagerung von Nancy am 5. Januar 1477. Das neuent deckte Bild des Herzogs zeigt ihn aufrechtstehend in hellglänzender Rüstung, über die ein reich gestickter Mantel mit tiefroten Auf schlägen und kostbarer Juwelenverzierung herabfällt. Ein zweites Porträt Karls des Kühnen, in Eduard v. Engerths Katalog als echter Rubens bezeichnet, befindet sich bekanntlich im Wiener Kunsthistorischen Hofmuseum. Auf diesem Bild — überlebensgroßem Kniestück — ist der Herzog ebenfalls stehend dargestellt. Sein Kopf ist bloß, er trägt einen Plattenharnisch mit Schwebescheiben an den Achseln mit einem der Ordenskette des Goldnen Vlieses entlehnten Ornament als Mittelstück. Unter dem golddamastenen, mit Edelsteinen besetzten Prachtmantel wird das Goldne Vlies halb sichtbar. Der hellrote Wappenrock hat einen breiten Goldrand mit Edelsteinen. Mit der verkürzt vor tretenden Rechten stützt sich der Herzog leicht auf einen Stab; die Linke ist in die Hüfte gestemmt. Links breitet sich zeltartig ein gelber Vorhang aus, rechts öffnet sich die Aussicht ins Freie. Das Wiener Porträt stammt ebenfalls aus der Verlassenschaft von Rubens. In die Galerie kam es zum erstenmal zur Zeit ihres Umzuges in das Belvedere. In unsrer Londoner Depesche wurde bereits angegeben, daß das neuentdeckte Porträt im Jahre 1635 beim Einzug des Jnfanten Ferdinand — des 1609 geborenen, 1641 gestorbenen jüngern Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang. Bruders Königs Philipps IV. von Spanien — in Antwerpen gemalt wurde. Das Wiener Porträt ist in demselben Jahre und bei demselben historischen Anlaß entstanden. Das gilt auch von zwei weitern Bildern des Wiener Kunsthistorischen Museums, das eine König Ferdinand von Ungarn, das zweite den Jnfanten Ferdinand darstellend, beide für einen der Triumphbogen zum Einzug des Jnfanten gemalt. Doch stammen die beiden letzten Bilder nicht von Rubens' eigner Hand, sondern sind ein Werk seiner Schule. Engerth schreibt beide Ferdinande dem T. Thulden zu, der auch die jetzt in Antwerpen befindliche Skizze zu dem be treffenden Triumphbogen gemalt hat. Die schweizerische Zeitungs-Presse. — In der Schweiz kommen auf 100 Einwohner 20 Zeitungsabonnenten. Trotzdem kann die schweizerische Presse nur mit bescheidenen Erfolgen rechnen, da das Absatzgebiet viel zu klein ist und die Dreisprachigkeit des an Areal Schlesien, an Bewohnerzahl dem Königreich Sachsen ver gleichbaren Landes eine starke Verbreitung eines einzigen Blattes nahezu ausschließt. Der -Tagesanzeiger« von Zürich und die -'pribuno cko 6svövs« mit je 65 000 und 40 000 Abonnenten find parteilose Informationsblätter, die der Sensation nicht abhold sind. Die großen Zeitungen schwanken in ihrer Abonnentenzahl zwischen 8 und 12 000. Die »Neue Zürcher Zeitung», dreimal täglich, und der -Berner Bund», zweimal täglich erscheinend, sind in erster Linie zu nennen. Dann kommen die »Basler Nach- daö »Luzerner Vaterland«, die »Ostschweiz«, die »Zürcher Post» usw. mit einer ungefähr gleichen Abonnentenzahl. Unter den Bauernblättern hat sich das -Emmenthaler Blatt» eine hervorragende Stellung errungen. Alle andern schweizerischen Zeitungen, deren es im ganzen über 1000 gibt, haben nur lokale Bedeutung und erreichen die Auflage von 5000 nicht einmal. An größern literarischen Blättern weist die Schweiz nur drei mit einer Auflage von mehr als 3000 Exemplaren auf: die -Zürcher Schweiz«, illustrierte Familienhalbmonatsschrift (8000), die Genfer »86ws.in6 littsrLire- (5000) und die Lausanner 110 Jahre alte »Uidliotllögus Universelle« (Monatsschrift, 3000 Abonnenten). Zu den ältesten Blättern der Schweiz gehört die bald 200 Jahre zählende »Zürcher Freitagszeitung« und die über hundertjährige »Neue Zürcher Zeitung» und »üsLstts cke Us.usg.nne«. Die schweizerischen Journalisten bilden ohne Unterschied der Sprache und Richtung einen Verein mit jährlichen Zusammenkünften in einer Schweizerstadt. (Der Zeitungs-Verlag.) * Bibliothek der Handelskammer zu Leipzig. — Die Bibliothek der Handelskammer zu Leipzig bleibt vom 7. bis mit 26. August d. I. geschlossen. Der Lesesaal und seine Hand bibliothek können jedoch in dieser Zeit nach wie vor von */,9 bis */,1 Uhr und von */s4 bis 6 Uhr benutzt werden. Aus dem Magazin werden dagegen auch für den Gebrauch im Lesesaal keine Bücher verabfolgt. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Lg.ltznck6r-Lg.tg.loA kür 1906 von Ns.x Lusoü (Inb. Julius LösslinA) in UeipriA. 17. ckg-ürA. UeipLiA, ckuli 1905. 8". 40 8. 1233 p. Nsvv Vorlc 1905, Okkiotz ok tüs kublisüsrs' (Sprechsaal.) Die unsittliche Literatur und der Buchhandel. (Vgl. Nr. lkl d. Bl.) Zur Steuer der Wahrheit. In seinen Ausführungen -Die unsittliche Literatur und der Buchhandel« (Börsenblatt Nr. 161, 14. Juli 1905) beschäftigt sich Herr Justus Pape auch mit einem landgerichtlichen Urteil, das von mir versandt worden ist. Seine Worte: -Das ist nicht richtig« und »Dies zur Steuer der Wahrheit« enthalten einen persönlichen Vorwurf und fordern eine Entgegnung heraus. 878
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