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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-07-20
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1905
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 16«, 20. Juli 1SVS. Nichtamtlicher Teil. 6SVS Nichtamtlicher Teil. Süddeutsche Vuchlzändlermeffe vom 18.-20. Juni 1906. Ein Festbericht. Stuttgart ist Großstadt geworden! Am 1. April d. I. erfolgte die Eingemeindung der Stadt Cannstatt, der Orte llntertürkheim und Wangen mit Stuttgart zu einem Gemein wesen, wodurch die letztere eine Einwohnerzahl von mehr als 2VÜ OVO erreicht hat und damit in die Reihe der Großstädte eingetreten ist. Seit jenem Tag geht mancher Stuttgarter mit gehobener Brust einher; er fühlt sich, und die Festlich keiten der letzten Monate nehmen einen großstädtischen Cha rakter an, wovon die grandiose Schillerfeier am S. Mai d. I. einen schlagenden Beweis lieferte. In einem auffallenden Kontrast zur strebenden Groß zügigkeit standen dagegen die Festlichkeiten, die mit der dies jährigen Junimesse verbunden waren und sich durch große Einfachheit von den Veranstaltungen früherer Jahre abhoben. Aber die prächtige Lage Stuttgarts, die Schönheiten, mit denen die Natur die Stadt und ihre Umgebung so üppig ausgestattet hat, der Kranz von Weinbergen und Wäldern, der sich um sie schmiegt, entschädigte voll für die Magerkeit des diesjährigen Programms. »Rosen und Buchhändler gehören zusammen-, so sagte der Vorsitzende Ernst Mohrmann in seinen einleitenden Worten bei der Generalversammlung des Württembergischen Buchhändlervereins am Montag den IS. Juni, und es war berechtigt, den Empfangsabend für unsere auswärtigen Kol legen auf die »Silbcrburg-, den prächtigen Garten der Museumsgesellschaft, zu verlegen, der mit Rosen in allen Farben verschwenderisch geschmückt ist. Von abends 8 Uhr ab fanden sich die Stuttgarter Herren, zum Teil mit ihren Damen, zusammen, um den eintreffenden Gästen das erste Willkommen, ein herzliches, schwäbisches »Grüß Gott« zu entbieten. In traulichem Geplauder ent schwanden die Stunden, galt es doch diesmal nicht, zu tief einschneidenden Fragen Stellung zu nehmen, da sich das verflossene Jahr in ruhigen Bahnen bewegt hatte und die kommenden Generalversammlungen des Süddeutschen und des Württembergischen Buchhändlervercins auch keine aufregenden Verhandlungen oder gar Kämpfe versprachen. So konnte man sich denn mit Behagen des Wiedersehens alter, lieber Bekannten erfreuen, manche persönliche Ver bindung anknüpfen und — was für das Geschästsleben nicht zu unterschätzen ist — als Mensch dem Menschen nähertreten. Der Montag-Vormittag ist nach altem Brauch den Generalversammlungen der beiden Vereine gewidmet, nach deren Beendigung sich die Herren beim Frühschoppen im Garten des Restaurants Koppenhöfer trafen. Naturgemäß kommen die Württemberger zuletzt; aber getreu ihrer Wappendevise -Furchtlos und treu» hatten sie die übrigen Teilnehmer in puncto Biervortrag bald erreicht und konnten mit ihnen glatt abschließen. Das Festmahl fand um 5 Uhr im kleinen Speisesaal des im ganzen Deutschen Reich als Musterhotel bekannten »Hotel Marquardt» statt. Hier konnte wieder konstatiert werden, daß Rosen und Buchhändler zusammengehören, denn die üppigsten Rosensträuße schmückten die Festtafel, während dunkle Rosenketten die einzelnen Gedecke miteinander ver banden. -Baedekers Stuttgart- in rotem Originaleinband bildete nicht etwa einen Führer durch die Sehenswürdigkeiten der Stadt, denn diese sind dem Meßbesucher bekannt, sondern Börsenblatt sür den deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang. durch die mancherlei Gänge des Festmahls, die Wirrnisse des Weinkellers und außerdem des internationalen Mufik- programms. Dieses wurde in einem Nebensaal durch die Kapelle Brauer bestens ausgeführt. Den ersten Trinkspruch brachte der Vorsitzende des Süd deutschen Buchhändlervereins, Alfred Bonz, in kernigen Worten auf den Schirmherrn des Deutschen Reiches, Kaiser Wilhelm II., und seinen hohen Verbündeten, König Wilhelm II. von Württemberg, aus. In das Hoch auf die Herrscher fiel die Kapelle mit der Nationalhymne ein, die von der Versammlung stehend angehört wurde. Bald darauf erhob sich der Vorsitzende des Stuttgarter Buchhändlervereins, Erwin Nägele, und, anknüpfend an den bekannten Spruch »Oeuii, da kommen sie-, nämlich die ersten Krebse, aber -l-üture, das sind die wahre-, unsere auswärtigen Herren Kollegen, hieß er diese herzlich will kommen und widmete ihnen sein Hoch. — Ihm folgte mit seinem Trinkspruch der Vorsitzende des Württembergischen Buchhändlervereins, Ernst Mohrmann, der den Buchhandel in humorvoller Weise mit einem Uhrwerk verglich, bei dem die Verleger das Räderwerk, die Sortimenter das Pendel und die Autoren die treibende Spiralkraft bildeten. Er feierte das wichtigste Element dieser Trinität, Autoren, Künstler und Journalisten, und weihte ihnen ein volles Glas. — Der Senior der Gesellschaft, Theodor Ackermann-München, begründete den Drang, der die auswärtigen Kollegen alljähr lich nach Stuttgart zieht und der in der Strebsamkeit und Liebenswürdigkeit der Stuttgarter Buchhändler seine Ursache hat. Sein in liebenswürdiger Weise auf die letzteren aus gebrachtes Hoch wird dankbar ausgenommen. — Herr Re dakteur vr. Piper von der Deutschen Verlagsanstalt erwiderte im Namen der anwesenden Schriftsteller und Journalisten. Er gedachte in geistreicher Weise des vorigen Jahres, wo ein Krieg entbrannt war zwischen dem deutschen Buchhandel und einem Teile der Autorschaft, dem nunmehr erfreulicher weise der Friede gefolgt sei. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf den großen Geist des größten Schwabensohnes, Friedrich Schiller, dessen geistiges Erbe der deutsche Buch handel angetreten habe, von dem es auch mit Recht heiße, erwirb es, um es zu besitzen. Der Buchhandel sei dazu berufen, immer neue Goldkörner auszugraben. Der Redner fand rühmenswerte Worte für das, was die Ver leger im Leben der Nation bedeuten, die in vielfachen Kanälen der Allgemeinheit zuführen, was unseres Volkes Beste geschaffen haben. Sein mit Begeisterung aufgenom menes Hoch galt dem deutschen Buchhandel. Die inhalt reiche, formvollendete Rede, die den Meister des gesprochenen Wortes erkennen ließ, machte tiefen Eindruck. Herr vr. Piper wurde allerseits zu seinen Ausführungen beglückwünscht. Die Stimmung war inzwischen von Stufe zu Stufe gestiegen, so daß nun der Augenblick gekommen war, wo Hofbuchhändler Hermann Wildt-Stuttgart mit einem von ihm in schwäbischer Mundart verfaßten, humoristischen Ge dicht »D' Junimess'« erfolgreich einsetzen konnte. Er ent deckte darin, daß sie ein -Familienfescht-, die »Geburtstags feier vom Buchhändlerverei- sei. Auch ein von ihm ver faßtes Tasellied, das gemeinsam gesungen wurde, machte viel Freude. Während der Tafel hatte sich ein Füllhorn von Spenden über die Teilnehmer ergossen. Wir machten die Bekannt schaft mit dem bereits erwähnten neuen »Baedeker- von Stuttgart, der in der bekannten roten Ausstattung als 8kl
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