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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-07-21
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1905
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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6542 Nichtamtlicher Teil. 167, 21. Juli 1905. Herr Kommerzienrat Werlitz (Stuttgart): Ich bin mit der jetzt vorgeschlagenen Behandlung der Sache ebenfalls einver standen; nur in einer Beziehung möchte ich sie ergänzt wissen, weil ich befürchten muß, daß auf diese Art, d. h. wenn der Ver- cinsausschuß einfach mit der Berichterstattung beauftragt wird, die Sache am Ende wieder im Sande verläuft. Wenn es mög lich wäre, den Antrag dahin zu ergänzen, daß uns im nächsten Jahre unter allen Umständen ein bestimmter Antrag vor gelegt werden muß — nicht nur eine Berichterstattung — so möchte ich glauben, daß das mehr im Interesse der Sache gelegen wäre. Würde dann ein solcher Antrag zur nächsten Ostermesse angenommen, so wäre es gut; würde er ab gelehnt, so bliebe es eben beim alten; jedenfalls wüßte man, woran man wäre. Wird aber nur ein Bericht erstattet, so — fürchte ich — werden im Vereinsausschuß gerade so viel Meinungen zur Geltung kommen wie jetzt, wir bekommen dann einen Bericht mit der Darlegung der verschiedenen Anschauungen, die jetzt bereits erörtert wurden, und lediglich Bekanntes kommt aufs neue zur Besprechung, ohne daß man einen Schritt weiter ist. Ich möchte also bitten, daß der Vereinsausschuß veranlaßt wird, dafür zu sorgen, daß unter allen Umständen ein bestimmter Antrag auf Änderung zu nächst einmal des Termins der Abrechnung auf die Tages ordnung der nächsten Hauptversammlung kommt; es mag in sein Belieben gestellt sein, ob auch bezüglich des Rechnungs jahres; die beiden Fragen hängen ja nach der Ansicht ver schiedener Herren eng zusammen. Herr Sellier: Ich muß meinem Erstaunen Ausdruck geben, daß Herr Kommerzienrat Werlitz jetzt diese Abänderung des Antrags vorschlägt. Herr Werlitz war ja heute früh in der Generalversammlung des Verlegervereins zugegen und hätte das alles dort Vorbringen können. Er hat es aber nicht getan. An dem Beschluß der Hauptversammlung des Ver legervereins ist jetzt nichts mehr zu ändern; der Antrag muß in der Form, wie er gestellt ist, morgen vorgebracht werden; dagegen bleibt es natürlich Herrn Werlitz morgen unbenommen, eine Erweiterung des Antrags zu beantragen. Erster Vorsteher des Börsenvereins Herr Albert Block haus: Meine Herren, nur zwei Worte. Ich spreche aus der Besorgnis heraus, daß zu dem Antrag morgen eine ganze Reihe von Ergänzungsanträgen kommen könnte. Zudem kenne ich den verehrten Kollegen Herrn Kommerzienrat Werlitz schon viel zu lange als einen gutherzigen Menschen, um zu wissen, daß er nicht beabsichtigt, den armen angeklagten Kantate- sonntag zu verurteilen, ohne ihn zu hören. Was wir alle wünschen, ist, daß die Frage, ob er leben oder sterben soll, im Vereinsausschuß behandelt werde. Ich glaube, es bedarf keiner Bemerkung, daß der Vereinsausschuß so wie er zu sammengesetzt ist und wie ihm im Statut seine Pflichten vorgeschrieben sind, uns gewiß einen Antrag bringen wird, wenn das überhaupt möglich ist; dazu brauchen wir den Ausschuß nicht in der Hauptversammlung zu vinculieren. Es ist selbstverständlich, daß, wenn sich eine Möglichkeit er gibt, diese sechzigjährige Frage endlich zu lösen, uns dann der Vereinsausschuß die Lösung bringen wird. Stimmen Sie dem Antrag des Verlegervereins zu, es ist der einzige, den man auf allen Seiten begrüßen kann. Nur auf dem Wege des sorgfältigsten Studiums dieser Angelegenheit wird man endlich zu einem klaren Resultat kommen über das, was dem Buchhandel in dieser Frage nottut. Herr Kommerzienrat Werlitz-Stuttgart: Ich bin von Herrn Sellier durchaus mißverstanden worden. Nachdem jetzt die Erklärung von dem Herrn Vorsteher des Börsenvereins abgegeben worden ist, bin ich natürlich vollständig beruhigt und befriedigt, sie genügt mir vollkommen. Bösartig bin ich allerdings nicht, ja nicht einmal inkonsequent; denn ich habe dem Antrag des Verlegervereins keineswegs wider sprochen Ziffer 6 der Tagesordnung des Börsenvereins: Vorsitzender; Ich kann zu meiner Freude Mitteilen, daß infolge einer persönlichen Unterredung mit dem Herrn Antragsteller dieser jetzt eine Erklärung abgeben wird, die Sie, glaube ich, alle sehr befriedigen wird. Herr Cludius (Berlin): Meine Herren, vor allen Dingen will ich Mitteilen, daß ich heute meine Klage zurückgezogen habe (Bravo!) Ich habe nur auf eine Erklärung gewartet Nachdem ich hörte, daß vom Börsenvercin entsprechende Schritte unternommen worden sind, freue ich mich, daß wir nun hoffent lich wieder in Friede und Freundschaft mit dem Börsen - verein, wie in frühern Jahren, unsre Interessen verfolgen können. Es sollte auch in meinem Antrag nichts Kränkendes liegen, ich wollte nur das Interesse der Versammlung für die Frage, die Sie doch alle angeht, erwecken. Meine Herren, die Gesellschaft für Volksbildung hat dreißig Jahre segensreich gewirkt. Es werden so viel Gelder jetzt für die volkstümliche Literatur ausgegeben, daß es noch fraglich ist, ob die Summen, die für wissenschaftliche Litera tur ausgcgeben werden, größer sind, als die für die Jugend- und Volksbibliotheken verwandten. Wir haben uns hier eine Stunde und noch länger darüber unterhalten, was zu geschehen habe, um den Rabatt für die wissenschaftlichen Bibliotheken zu regulieren, jedoch an die Volksbibliotheken denkt man nicht. Bedenken Sie alle, meine Herren Sortimenter, und auch Sie, meine Herren Verleger, daß die Frage Sie alle angeht. Mit 33 Prozent können wir nicht konkurrieren, mit 50 erst recht nicht, das ist ausgeschlossen. Nun kommt die eigentümliche Lage, daß die Satzungen dazu dienen müssen, der Gesellschaft für Volksbildung die Konkurrenz vom Halse zu halten; es könnte geradezu heißen, die Gesellschaft für Volksbildung steht über den Satzungen. Ich will einige Beispiele aus meiner Praxis kurz an- sühren. Ein Großindustrieller, ein guter Freund von mir, wendet sich an mich, will mich mit der Errichtung einer Volksbibliothek beauftragen, verlangt aber 33 Prozent, da er ein ähnliches Angebot von der Gesellschaft für Volksbildung erhalten habe. Er meinte: wenn Sie das nicht geben können, ist es ja geradezu ein Geschenk, was ich Ihnen mache. Ein andrer Herr, ein Rektor, in dessen Familie ich viel verkehrt hatte, schrieb an mich, ich sollte seine Bibliothek besorgen. Ich machte eine Aufstellung, stellte eine Biblio thek hin und bekam darauf diesen Brief: Geehrter Herr Cludius! Besten Dank für Ihre Mühe waltung. Wir sind sofort mit dem Vorsitzenden an eine Durch sicht, respektive Wahl herangetreten. Gleichzeitig haben unr einen Vergleich mit dem Bücherverzeichnis der Gesellschaft sür Volksbildung angestellt, haben aber gefunden, daß die Preise für manche Werke bedeutend voneinander gehen. Zudem liefert uns die Gesellschaft die Bücher, wie Sie aus beiliegender Notiz ersehen, für */, des Ladenpreises. Haben Sie deshalb die Güte, per Karte uns gefälligst Mitteilen zu wollen, wie hoch Ihr gewöhnlicher Rabatt ist.<- Jch wandte mich an den Börsenvereinsvorstand und bat ihn, mir doch in diesem einen Falle die Überschreitung des Rabatts zu gestatten. Das wurde aber abgelehnt. Dies war korrekt; aber die Lieferung sür die Bibliothek verlor ich. Ein Pfarrer bestellte eine Bibliothek bei mir. Ich führte sie zu satzungsgemäßen Preisen aus und erhielt einen Brief, folgenden Wortlauts: aber nicht. Von dem Verein für Verbreitung von Volksbildung sind mir im vorigen Jahre 33hz Proz. gewährt und hatte ich
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