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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1905
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- Deutsch
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^ 160. 13. Juli 1905. Mchtamtlicher Teil. 6323 Hierauf wird er in einen Brief gelegt und darin verschickt, so daß natürlich noch das Briefporto (15 Cms. in Frankreich und 10 Cms. in Belgien) hinzukommt. Der Empfänger bekommt gegen Vorzeigung dieses Postbons, der zu quittieren ist. von der Post bares Geld in der Höhe des ausgezeichneten Wertes ausgezahlt. fügen, indem man Briefmarken oder besondre Marken auf den Bon aufklebt. Es herrschen vielfach eigene Bestimmungen über die Gültigkeitsdauer und über die Möglichkeit ihrer Verlängerung durch nochmalige Nachzahlung der Gebühr oder durch besondere Anträge bei bestimmten Behörden; in Kanada kann man es auch so einrichten, daß die Auszahlung erst an einem bestimmten Tage, 1 bis 10 Tage nach Empfang, erfolgen darf. Nur ohne um ständliche handschriftliche Manipulationen am Schalter sind solche Postbons für das Publikum wirklich praktisch. Meist ist ihre Ge bühr trotz des hinzukommenden Briefportos immer noch billiger als die Gebühr für gewöhnliche Postanweisungen. In Italien gibt cs nun eine zweckmäßigere Art dieser Ein richtung, Oartolivs-vs-slis, genannt. Wertpostkarten. Am 1. Ok tober 1890 wurden sie dort eingeführt. Es waren Postanweisungen aus Karton, nach Art der deutschen, aber mit fest eingestempelten Beträgen von 1. 2. 3. 4. 5 Lire (Gebühr 10 Centesimi — 8 H) Briefmarken aufzukleben. An der linken Seite der Postanweisung ist ein Abschnitt für schriftliche Mitteilungen, wie bei der deut schen Postanweisung, und an der rechten ein durch Perforation leicht abtrennbarer andrer Abschnitt mit derselben fortlaufenden Nummer und derselben Wertangabe wie der Hauptteil in der Mitte. Dieser rechte Abschnitt wird bei der Lösung des Wert zeichens am Schalter einfach abgestempelt, ohne Vornahme von weitläufigen und zeitraubenden Einschreibungsarbeiten, und stellt die Quittung oder den Einlieferungsschein für den Absender dar. der ihn abtrennt und als Beleg behält. Der Hauptteil in der geworfen wie eine ganz gewöhnliche Postkarte. Die Post be fördert und bestellt ihn. In Italien wird das Geld allerdings nicht ins Haus gebracht, sondern man muß es auf diesen Postbon hin selbst abholen. In den letzten Jahren hat man die festen eingestempclten Wertbeträge in Italien nicht mehr angefertigt, sondern der Annahmebeamte schreibt am Schalter mit der Feder den Wert auf der Wertpostkarte nieder und durchlocht gewisse vorgcdruckte Zahlen am Rande, so daß das Verfahren also um ständlicher geworden ist. In andern Ländern sind aber die festen Wertbeträge unverändert bestehen geblieben. Die Einführung von Wertpostkarten hat seinerzeit eine nam hafte Steigerung des italienischen Postanweisungsverkehrs ge schaffen. wie man aus der italienischen Poststatistik (kela-äons ivtorvo al Lervi^io po3ts.1s) feststellen kann. Im Verwaltungsjahr (Beginn am 1. Juli) 1887/88 wurden im italienischen Königreich 4.99 Millionen Postanweisungen befördert, im Jahre darauf 4,96 und im nächsten Jahre 5,47. 1890/91 aber waren es bereits 6,45 Millionen (darunter 1,15 Millionen von diesen neuen Wert postkarten); 1891/92 schon 7,48 (darunter 2,32 Millionen Oartolins- vLAlis.); 1892/93 8.23 (darunter 3,05 6.-V.); 1893/94 8,79 (darunter 3,62 6.-V.) und 1895/96 endlich 10,33 Millionen (darunter 4,64 Millionen Wertpostkarten). Also im ersten Reformjahre (1890/91) fand insgesamt bei den Postanweisungen einschließlich der neuen Gattung eine ungewöhnliche Verkehrssteigerung von 18A statt, im zweiten von 36^2 A, im dritten von 48, im fünften von 61 und im sechsten von 88 A gegenüber dem Jahre vor Einführung die Zahl der Wertpostkarten in diesen Jahren aus: 21A, 42A, 66 A und 84 A; das war also eine regelmäßige und stetige Zunahme, während daneben auch noch der alte Postanweisungsverkehr be ständig wuchs, nur vom ersten Jahr abgesehen. Das neue Ver kehrsmittel schuf demnach einen ganz neuen Verkehr. Der Durch schnittswert einer 6s.rto1in3.-va.s1ir». belief sich im letzten Jahre auf 7'/z Lire oder etwa 6 ^6. Bei Einführung dieses Wertpostkartensystems in Deutschland für kleine Beiträge würde sich zugleich eine Abschaffung des alt- Deutschland gegenüber 8 H --- 10 Centesimi in Italien! Es läßt sich mit ziemlicher Sicherheit eine recht beträchtliche Steigerung der kleinen Geldsendungen in Deutschland als Folge einer solchen Neuerung erwarten, da bei uns der Postanweisungsverkehr ohne hin viel reger ist. auf den Kopf der Bevölkerung sogar sechsmal so groß wie in Italien (nämlich jährlich 3 Postanweisungen gegenüber 0.5). Die Deutsche Reichspost beförderte 1903 im innern Verkehr 135,9 Millionen portopflichtige Post anweisungen. Wenn nur etwa 20A dieser Zahl (das würde der italienischen Erfahrung entsprechen), also 28 Millionen Stück, schon im ersten Jahr als Wertpostkartenverkehr in Betracht kämen, so würde das der Mühe schon wert sein. Aber in Wirklichkeit darf man bei der viel intensiveren Entwicklung von Handel und Verkehr im Deutschen Reich gewiß auf eine noch regere Benutzung dieser Neuerung rechnen. Insbesondre würde sie dem kleineren Warenversand, sowie auch mittelbar dem Postpakctverkehr zugute kommen. Es wäre doch ein Vorteil, wenn man die Wertpost karten am Schalter, wo sie nur abgestempelt werden, ohne weitere Umständlichkeiten kaufen könnte, um sie später, wann es einem paßt, zu versenden. Die aufgeklebten Marken bei Beträgen unter einer Mark erhält der Empfänger dann in bares Geld um gewandelt. Einnahmeausfälle für die Rcichspost wären nicht zu befürchten, Mehreinnahmen sogar wahrscheinlich. Arved Jürgensohn. Kleine Mitteilungen. Nicht lange nach der Wiederaufnahme seiner Plenarsitzungen zu Beginn des Herbstes wird der Vundesrat die umfangreichen Vorlagen des amtlichen und des statistischen Warenverzeichnisses zum Zolltarif zur Beratung zugestellt erhalten. Wenn diese Aus führungsanweisungen zum neuen Zolltarif bisher noch nicht fertig gestellt sind, so liegt dies einmal an dem Umfange, der Vielgestaltigkeit und der Schwierigkeit der in Rede stehenden Materie, sodann aber auch daran, daß wenigstens in das amt liche Warenverzeichnis die in den einzelnen Handelsverträgen vereinbarten Bestimmungen ausgenommen werden müssen, die Reihe der neuen Handelsverträge voraussichtlich aber noch Erweiterungen erfahren wird. So ist es z. B. wahrschein lich, daß. da die Verhandlungen über einen neuen Vertrag zwischen den deutschen und den bulgarischen Unterhändlern nahezu zum Abschluß geführt sind, ein deutsch-bulgarischer Tarifvertrag zustande kommen wird. Auch die in diesem Vertrage und in etwa noch iveiter abzuschließenden Verträgen vereinbarten Vorschriften über Zolltarifierungen müssen in das amtliche Warenverzeichnis ausgenommen werden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß in dieser Beziehung der dem Bundesrat im Herbst vorzulegende Entwurf des amt lichen Warenverzeichnisses späterhin noch Ergänzungen erfahren wird. Jedenfalls wird das neue amtliche Warenverzeichnis so ausgestaltet werden, daß es möglichst über alle zolltarifarischen Fragen authentische Auskunft erteilt. Die Streitfragen, die sich nach seiner Fertigstellung infolge der praktischen Handhabung des Zolltarifs aufwerfen werden, werden teils durch Auskunft der schon seit längerer Zeit tätigen Auskunftstellen, teils durch be sondre Ergänzungen zum amtlichen Warenverzeichnis, wie sie ja auch schon regelmäßig in den letzten Jahren beim alten Verzeich nis vorgenommen sind, entschieden werden. (Berliner Polit. Nachr.) Das letzte Miniatur-Zeitungsformat. — Das letzte Miniaturformat in der deutschen Tagespresse ist dieser Tage ver schwunden. Das Bamberger Tagblatt, ein Oktavblättchen, das der Gepflogenheit und der konservativen Richtung seines allerdings sehr ausgedehnten Leserkreises über sieben Jahrzehnte lang Rech nung getragen hat und nicht selten mit 48—80 Seiten täglich er schien, hat sein altes Gewand (23x15) abgelegt und erscheint nun in Großformat in mehr als doppelter Höhe und Breite. Das im Anfang der 1830er Jahre von I. B. Reindl, vormals Bamberg- schen Hochfürstlichen, Domkapitelschen und Universitätsbuchdrucker gegründete Blatt ist im Jahre 1902 in die Hände der Herren Ge brüder vr. jur. Richard und Karl Michel übergegangen. (Allgemeine Ztg.)
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