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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1905
- Sprache
- Deutsch
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^ ISO, 13. Juli 1905. Nichtamtlicher Teil. 6321 zweiter Instanz von diesem Gegensatz gar nichts weiß, viel mehr sogar den ersten Vorsteher des Börsenoereins und welt berühmten Verlagsbuchhändler Albert Brockhaus nur neben her als einen ebenfalls zustimmenden Gutachter anführt, was nach dem oben wortgetreu abgedruckten Urteil erster Instanz dem Tatbestand nicht entspricht. Da es möglich ist, daß das Urteil der zweiten Instanz von diesem Gutachten beeinflußt worden ist und weil durch dieses, vorläufig noch in änbio stehende Gutachten künftighin Verleger, die bis jetzt aus Rücksichtnahme auf die Interessen des Sortiments die Auf lagereste provinzweise in billiger Weise verteilten auf den Weg einer formalistischen und für sie gewinnbringenden Praxis gebracht werden könnten, — so beantragt der Bericht erstatter eine Abstimmung der Hauptversammlung über diese Angelegenheit. Die Versammlung spricht sich darauf in weit über wiegender Mehrheit dahin aus: »daß sie auf dem Standpunkt des Herrn Albert Brockhaus im Erkenntnis der ersten Instanz steht«. Punkt g) Antrag des Herrn Eugen Heinrich in Königsberg: »Der Verein wolle beschließen, einen dem Stande der Kasse angemessenen Betrag zur Zahlung der nicht un erheblichen Prozeßkosten beizusteuern.« Auf Befragen gibt vr. Lehmann an, daß er für seine Person an das Leipziger Gericht an Strafe 10V) und Gerichtskosten 58.84) — .O 158.84 gezahlt habe; die Kosten für die beiderseitigen Rechtsanwälte, Sachverständigen usw. wären noch nicht festgestellt. Ebensoviel müsse Herr Pollakowsky bezahlen. Die gesamten Kosten könnten also über 406 ^ betragen. Herr Fischer erklärt, daß er selbst den Antrag gestellt hätte, wenn Herr Heinrich ihm nicht zuvorgekommen wäre. Er beantragt, daß in diesem Jahr zur Deckung 250 „O be willigt würden und daß im nächsten Jahre weiter beschlossen werden solle. Herr Kriedte beantragt, nur 100 zu bewilligen, um den Kassenbestand zu schonen. Die Versammlung beschließt gemäß dem Anträge Heinrich-Fischer. Nachdem hiermit die Tagesordnung erledigt, werden die von vielen Seiten eingelaufenen Begrüßungstelegramme und Briefe verlesen. Herr Fischer fragt, ob noch jemand das Wort zur Tagesordnung wünscht, und schließt, da das nicht der Fall, die Versammlung mit dem Wunsche eines frohen Wiedersehens im nächsten Jahre in Elbing. Ein gemeinsames Mittagessen mit Damen, Besuch des Tiergartens und des Konzerts der Cäcilia-Melodia aus Berlin beschloß den Tag. Königsberg i. Pr. und Danzig, den 3. Juli 1905. Der Lreisverein M- nn- Westpreußischer Luchljandler. I. A. Hermann Fischer, vr. Bernh. Lehmann, Vorsitzender. Schriftführer. Eine typographische Torheit.*) Es wird auf abstellungsbedürftige törichte Gepflogen heiten in diesem oder jenem Kreise des öffentlichen oder privaten Lebens so oft mit gutem Erfolg hingewiesen, daß es erlaubt sein mag, die Aufmerksamkeit auch einmal auf eine üble Gewohnheit zu lenken, die in der gelehrten Schrist- *1 Mit gütig erteilter Erlaubnis abgedruckt aus Nr. 156 der Beilage zur Allgemeinen Zeitung (München) vom 9. Juli 1905. Börsenblatt sür den deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang. stellerei weite Verbreitung hat. Sie findet sich in Deutsch land wie in andern Ländern und in letztem jedenfalls nicht seltner als bei uns. Ihr zu entsagen, bedarf es keinerlei Kraftaufwands. Im Gegenteil, wer sie nicht mitmacht, spart Kraft, Zeit und Geld. Für den schriftstellernden Gelehrten sind die Seiten zahlen der Bücher doch wohl in erster Linie dazu da, daß er nach ihnen eine Stelle des Buches zitieren oder auffinden kann. Wozu aber gibt man den Sonderabzügen, den so genannten Separata von Zeitschriftaufsätzen, eine besondere Paginierung von Seite 1 an, im Gegensatz zu den Seiten zahlen des Bandes der Zeitschrift selbst? Die diesen Brauch aufgebracht haben — es mag hundert Jahre und länger her sein —, wollten augen scheinlich den aus dem Zusammenhang des Bandes herausgenommenen Aufsatz durch die besondere Seiten zählung verselbständigen. Solche Sonderabdrucke ver schenkt man an Freunde und Fachgenossen, und man sagte sich, es sei höflicher, anständiger, feiner, mit etwas, was in sich abgeschlossen erscheint, ein Geschenk zu machen, als mit etwas, was nach Fragment aussteht. Gibt man doch auch z. B. als Geburtstags- oder als Weihnachtsgeschenk lieber den ganzen Uhland oder den ganzen Chamisso als etwa Band 7 bis 9 aus Goethes Werken. Es mag nun unter den Empfängern der Separata in der Tat ab und zu einer sein, der sür diese Veredlung der typographischen Ausstattung Verständnis besitzt und sich der Vorzugspaginie rung wahrhaft erfreut. Aber gewiß nie gehörten und gehören zu diesen die Fachgenossen des Verfassers, sofern sie selbst schriftstellerisch tätig und nicht in der glücklichen Lage sind, sich sämtliche ihr Fach und ihre wissenschaftlichen Interessen an gehenden Zeitschriften, d. h. wie die Dinge heutzutage liegen, gewöhnlich Dutzende von Zeitschriften selbst halten zu können. Diese Empfänger, und sie bilden wahrscheinlich stets die große Mehrzahl der Empfänger, pflegen freundlichst zu gesandte Aufsätze weder hinter den Spiegel zu stecken, noch werfen sie sie (Ausnahmen vielleicht nicht ganz aus geschlossen) in den Papierkorb, sondern verleiben sie ihrer Bücherei ein, um sie später bei Gelegenheit benutzen und dies oder das daraus oder auch die ganze Abhandlung zitieren zu können. Für viele Gelehrte bilden die Separata einen recht wichtigen Bestandteil ihrer Privatbibliothek. Da es nun die gute Sitte erheischt, daß man nicht nach den Seiten zahlen der ja vielleicht nur in 20 oder 25 Exemplaren in der Welt existierenden Sonderabzüge, sondern nach den Seitenzahlen des Bandes selbst zitiert, so verkehrt sich die Höflichkeit der Extrapaginierung in ihr striktes Gegenteil. Denn um die betreffenden Seitenzahlen des Bandes, mit unter zugleich auch die Zahl des Bandes und den Titel der Zeitschrift zu ermitteln, hat der Beschenkte hinterher ge wöhnlich Laufereien und überhaupt Scherereien, wie sie ein höflicher Mensch einem Mitmenschen nicht zumuten sollte, zumal wenn er es so leicht hat, dem Mitmenschen die Last zu ersparen. Nicht selten verläuft das Ermittlungsverfahren überhaupt ergebnislos — dafür sorgt entweder schon der Verfasser selbst, indem er die Spuren des eigentlichen Stand orts seines Geisteskindes allseitig auszutilgen verstanden hat, oder die öffentliche Bibliothek, an die man sich wendet, oder beide im Bund miteinander. Resigniert läßt man dann drucken (wie ja gar nicht so selten in wissenschaftlichen Arbeiten zu lesen ist): »Siehe Seite so und so viel des Separatabdrucks». Womit dann die Unhöflichkeit des höf lichen Freundes eine weitere Unhöflichkeit, gegen das Publi kum nämlich, erzeugt hat. Nicht bloß einmal ist es auch vor gekommen, daß der Empfänger eines Separatabzugs, weil auf dem Umschlag Titel und Zahl des Bandes der Zeitschrift angegeben war und der Aufsatz mit Seite 1 anhob, diesen 835
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