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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1905
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- Deutsch
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6296 Nichtamtlicher Teil. 159, 12. Juli 1905. Mit seinem Ach und Weh, Und ihrem ABC. Darob — leicht konnt's gescheh'n —, Der kann jetzt allerorten Die Rosen blühen seh'n! Mit Worten herzlicher Anerkennung feierte alsdann Herr Neupert unser Ehrenmitglied Herrn Seippel, der trotz der Last der Jahre stets mit jugendlichem Feuer für die Interessen unsers Berufs eintrete. Herr Seippel führte unter Hinweis aus die Schillerseier in Hamburg aus, daß der Idealismus noch kein überwundener Standpunkt sei, und daß gerade wir deutschen Buchhändler berufen seien, diesen Idealismus zum Ausdruck zu bringen. In diesem Sinne klangen seine begeisternden Worts aus in einem Hoch auf die Jugend und auf die Zukunft des deutschen Buchhandels. Herr Schürmann gedachte der vielfachen Mühen, deren sich die Plauener Herren Kollegen unterzogen hatten, um den Tag zu einem so schönen und genußreichen zu gestalten, und dankte dafür mit herzlichen Worten. Bald darauf wurde die Tafel mit dem Absingen eines zweiten Tafelliedes — in vogtländischer Mundart, von dem be kannten Dialektdichter L. Riedel — beendet; eine Probe hiervon darf in diesem Bericht nicht fehlen: Nu singt und trinkt und fraat Eich eem Und laßts Eich wühl bekumme, Und sötts a klaanes Schwipsel gcem' Werds miet in Kauf genumme. Huch der Verband, stimmt alle ei! Der Vurstand huch in erschter Reih! Wölln mir'n an'n Ganzen kumme! Ein Spaziergang in das schön gelegene Syratal bot hierauf Gelegenheit, die reizende nähere Umgebung Plauens kennen und schätzen zu lernen; am nächsten Morgen aber vereinte ein Ausflug in die prächtige Vogtländische Schweiz nochmals die Mehrzahl der einheimischen und der auswärtigen Kollegen, denen allen die Plauener Tage noch lange in hell leuchtender, froher Erinnerung bleiben werden. Ernst Schürmann. !Vl6>vi1l6, H., Lxperience8 a8 an Bullion ZO. 31 P2SS8. I^onävQ 1905, XsSLll Laul, lirsuvli, illrübuor L Oo. 1 sb. not. Es verlohnt sich eigentlich kaum, das obige Druck werk hier zu erwähnen. Es war dem Autor wohl auch nur um einen hübschen Titel für seine Flugschrift zu tun, in der er nochmals aus die Wichtigkeit seines Buches Hin weisen und sein Photo veröffentlichen konnte. Nachdem er uns auf 16 Seiten der 2 Bogen starken, gebundenen Broschüre mit seiner wichtigen Botschaft vertraut gemacht und mitgeteilt hat, weshalb er sein Buch »lös Lossibilitios ok I.ike; lüko's Ll^storiss anä tbsir xiLctiosl Lolutiou, sborvivA tbs in rvbiob onr rualrer bas nmäs kull Provision kor beultb Lllä kitness, sueeess nnä imppinoss« geschrieben hat, geht er dann aus das gegenwärtige Lzrstsm ok publiskinx Nllä rovioving über und teilt uns mit, wie sie reformiert werden könnten. Er selbst ist der Meinung, daß er es eigentlich bei dem ersten Bogen hätte bewenden lassen können, da er nur diesem Bedeutung zumesse; weil es aber vielleicht doch einige Leser interessieren könnte, läßt er sich herbei, uns etwas von seinen Erfahrungen mitzuteilen. Er gesteht, daß er zuerst etwas enttäuscht war, als er zu dem ersten Verleger ging, daß er sich jedoch bald beruhigte, als er das Geheimnis ihres Vorgehens entdeckt hatte. Er vermochte dann zu urteilen, wie bei der heutigen Methode ein in seinem Inhalt und seiner Abfassung einziges Werk ausgenommen werden würde. Da die Verleger die Manuskripte unbekannter Autoren nur flüchtig läsen, so könnten sie natürlich keinen vollständigen Begriff vom Zweck und Sinn des Buches haben und ebensowenig seine Vorzüge erkennen, wenn es welche hat. So sei es ihm wenigstens mit einem Verleger ergangen, an den er sich gewandt hatte. Die Zahl der Autoren sei jetzt Legion und jeder glaubte, der Welt etwas Mitteilen zu müssen und sie durch seine Botschaft verbessern zu können. Jeder suche also auch einen Verleger. Da diese aber ihren Beruf nur vom kaufmännischen Standpunkt betrachten könnten, so müsse ein Manuskript schon geradezu überwältigend wirken, um ihn zu veranlassen, das Risiko, es herauszugeben, zu über nehmen. In der Regel werde der Autor also sein Manu skript auf seine Kosten zu drucken haben. (Das klingt aller dings wie eine Erfahrung!) Er meint, es sei nichts ungewöhn liches, daß Verleger Manuskripte abwiesen, die ost unmittelbar nach Erscheinen Popularität errängen Ein falsches Urteil eines Verlegers könne große Verluste für die Literatur bedeuten. Da vieles schon verloren sei und sein müsse, so schlägt er die Bildung einer literarischen Vereinigung vor, der Manuskripte neuer und unbekannter Autoren zugesandt werden könnten. Diese sollte die Eingänge prüfen und auf ihr Verdienst hin beurteilen; sie sollte den Autoren sagen, in wieweit sie ihre Arbeiten eventuell zu ändern hätten, um sie erfolgreich zu gestalten. — Die Bücherbesprechung bedarf nach Mr. Andrew Melville's Meinung auch sehr der Reform. Er gibt zu, daß vielleicht nicht mehr als 25 Prozent der erschienenen Bücher größere Kreise interessierten. Diese Werke sollten dann aber wenigstens besser behandelt werden. Er sagt uns dann, was ihm ein Bekannter erzählt hat, der einen Freund besuchen ging. Der fand den Ärmsten an seinem Schreibtische sitzend mit 20 Büchern vor sich, die er alle an demselben Abend vor Schlafengehen noch zu besprechen hatte! Mr. Melville scheint diesen offenbaren Scherz wirklich ernst genommen zu haben und reitet darauf herum. Er beklagt, daß viele Bücher überhaupt nicht besprochen würden, daß einzelne »roviovsis» nur ein paar Kapitel herausgriffen und daß andere referierten, ohne die Werke überhaupt gelesen zu haben. Er ist der Ansicht, daß junge Schriftsteller nicht viel Aussicht hätten, durch die Presse ermutigt zu wer den; bei deren heutigem Stande sei das nicht zu erwarten. Die Anfänge vieler großen Schriftsteller seien ein Kampf gegen die Entmutigung gewesen; hierfür sei teilweise die Presse verantwortlich zu machen. Sie ignoriere, oder sie kritisiere und verurteile, was sie nicht verstehe. Er führt als Beweis Spencer und Carlyle an, die von Amerika ihre erste finanzielle Unterstützung erhielten. Viele Autoren würden Kritiken schätzen, auch dann, wenn sie sich gegen die in den Werken ausgesprochenen Ideen richteten, wenn sie sich nur überhaupt darüber auslassen wollten; sie müßten sich aber enttäuscht fühlen und sich beklagen, wenn sie aus ein Mißverständnis hin verurteilt und abgelehnt würden. Er empfiehlt den Autoren, was jetzt nur ausnahms weise geschehe, in einem kurzen Vorwort Zweck und Inhalt des Werkes anzugeben; sie würden damit den Referenten, die die Bücher dutzendweise zu besprechen hätten, dem Publikum und schließlich sich selbst einen Dienst erweisen. Er erzählt uns dann noch, wie er für sein Buch selbst gearbeitet hat. Er schickte ein Exemplar an alle »Christlichen Vereine junger Männer» im Vereinigten Königreiche rc. — doch wir können uns das wirklich schenken und die Freude an seiner initiativ reichen Mitarbeit seinem, wie er sagt, »ürst olLW»-Verlags hause überlassen. Bruno Conrad.
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