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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1905
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- Erscheinungsdatum
- 12.07.1905
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- Deutsch
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^ ISS, 12. Juli 1905. Nichtamtlicher Teil. 6295 Nichtamtlicher Teil. Buchhändlerverband für das Königreich Sachsen. Bericht über die 26. Hauptversammlung, abgehalten am 18. Juni 1905 in Plauen i. V. (Albigs Restaurant). Nur eine kleine Anzahl Kollegen hatte diesmal dem Rufe zur Hauptversammlung unsers Verbands nach der schön gelegenen Hauptstadt des Vogtlands Folge geleistet. Es ist zu beklagen, daß der Wert der persönlichen Aus sprache über geschäftliche Verhältnisse bei den ohnehin nur einmal jährlich stattfindenden Zusammenkünften von der überwiegenden Mehrheit der Mitglieder so gering einge schätzt wird, — daß sich die Kollegen der Zugehörigkeit zum Verbände nur dann erinnern, wenn sie seine Hilfe gegen irgend ein vermeintliches oder tatsächliches Übel in Anspruch nehmen. Die geringe Beteiligung war in um so höherem Grade zu bedauern, als sich die liebenswürdigen Plauener Kollegen in geradezu aufopfernder Weise die größte Mühe gegeben hatten, den Teilnehmern an der Ver sammlung den Aufenthalt in Plauen zu einem schönen und angenehmen zu gestalten. Der Vorsitzende, Herr R. Heinze, erössnete die Haupt versammlung um 12^ Uhr, stellte zunächst deren satzungs- gemäßc Einberufung fest und begrüßte alsdann mit herzlichen Worten das neu aufgenommene Mitglied Herrn Stoll- Pl auen, sowie unser Ehrenmitglied Herrn Hermann Seippcl- Hamburg, der es trotz der weiten Entfernung seines Domi zils vom Versammlungsort für seine Pflicht gehalten hatte in unserer Mitte zu erscheinen. Alsdann brachte der Vorsitzende den Jahresbericht zur Verlesung, der inzwischen in Nr. 141 des Börsenblatts zum Abdruck gelangt ist und der die einstimmige Genehmigung der Versammlung fand. Die vom Schatzmeister erstattete Rechnungslegung weist einen Kassenbestand von 148 ^ 9 H auf; die Rechnung ist von den Herren Thuleweit und Schmeil geprüft und für richtig befunden worden, so daß dem Schatzmeister mit Dank für seine Kassenführung Entlastung erteilt werden konnte. Der Voranschlag mit 1250 in Einnahme und 1185 in Ausgabe wird einstimmig genehmigt; der Jahresbeitrag, sowie das Eintrittsgeld wird wie bisher mit je 10 ^ festgesetzt. Bei der alsdann stattfindenden Neuwahl des Vor stands wurde dieser in seiner Gesamtheit durch Zuruf ein stimmig wiedergewählt, ebenso der Beirat und der bisherige Verbandsvertreter für die Wahl des Vereinsausschusses in Leipzig. Zum Ort der nächsten Hauptversammlung wählt man Dresden. Anläßlich der hierauf folgenden Besprechung des An trags des Deutschen Verlegervereins, die Festlegung der Ostermesse betreffend, ergab sich nach lebhafter Aussprache, an der sich vorzugsweise die Herren Heinze, Kell, Diederich und Schürmann beteiligten, daß es zunächst empfehlenswert sei, nach Möglichkeit bei den Schulbehörden auf die Festlegung des Schuljahres hinzuwirken, undIzwar unter besonderer Betonung der gewichtigen hierfür sprechen den pädagogischen Gründe. Der Vorstand wurde beauftragt, die entsprechenden Schritte einzuleiten. Die Frage der Zugabe von Kalendern bei Ein käufen von Schulbüchern ist eine so vielseitige und fast für jeden Ort wechselnde, daß es unzulässig erscheint, für den ganzen Verbandsbezirk geltende Normen über die Zulässigkeit oder Unzulässigkeit solcher Zugaben aufzustellen. In erster Linie sind hierbei die Interessen unsrer Mitglieder gegen über der Buchbinderkonkurrenz zu schützen. Als Ergebnis der eingehenden Besprechung, an der sich die Herren Scippel, Heinze, Hoffmann, Schmeil und Schür mann beteiligten, wurde zunächst bestimmt, daß in Orten, in denen sich die Kollegen über derartige Zugaben ohne weiteres einigen, der Verbandsvorstand jedes Eingreifen vermeiden soll. Kann in einem Ort unter den Mitgliedern eine Einigung jedoch nicht erzielt werden, so sollen die jenigen Handlungen, die derartige Zugaben machen wollen, unter Vorlage eines Probeexemplars des betreffenden Kalen ders die Entscheidung des Verbandsvorstands anzurufen verpflichtet sein; hierbei soll im allgemeinen der Grundsatz maßgebend sein, daß die Verteilung mehr oder minder wertloser Reklamekalender nicht zu untersagen ist. Im übrigen ergab die Aussprache an der Hand von Beispielen, wie gerade in dieser Sache gegenüber der Buchbinder konkurrenz durch Selbsthilfe vielfach die günstigsten Resultate erzielt werden können; infolge von Vorstellungen seitens unsrer Kollegen bei den Vorgesetzten Behörden ist in mehreren Orten des Verbandsgebicts den Buchbindern und Papier händlern jedes Verteilen von Zugaben streng untersagt worden, — jedenfalls das beste Mittel, um durchgreifende Besserung zu schaffen. Hinsichtlich der Frage des Bibliothekenrabatts wurde dem Vorstand volle Freiheit seiner Entschließungen zuge billigt; die von ihm seinerzeit diesbezüglich noch zu fassenden Beschlüsse fanden im voraus die Genehmigung der Haupt versammlung. Zu Punkt 9 der Tagesordnung schildert der Vorsitzende in längerer Darlegung den Zweck und die Ziele der Deutschen Mittelstandsvereinigung, indem er aus drücklich betont, daß diese keine politische Partei sein, son dern lediglich eine wirtschaftliche Macht bilden wolle. Sic bezweckt durch den Zusammenschluß der einzelnen, aus An gehörigen des Mittelstandes bestehenden Vereinigungen im weitesten Sinne die Wahrnehmung der Berufs- und Standes interessen des deutschen Mittelstandes. Um dieses Ziel zu erreichen, erscheint es wünschenswert, daß die Vereinigung die Unterstützung aller in Betracht kommenden Einzelver bände findet. Die Versammlung schließt sich den Aus führungen des Vorsitzenden an, und es wird beschlossen, der Vereinigung als korporatives Mitglied beizutreten. Nachdem noch einige Anfragen der Herren Neupert und Schmidt über verschiedene Punkte der Verkehrsordnung zu einer lebhaften Aussprache geführt hatten, schloß der Vor sitzende die Hauptversammlung um 2'^ Uhr. Eine gemeinsame Mittagstafel vereinigte alsbald die Teilnehmer zu fröhlicher Unterhaltung. Die Plauener Kollegen hatten es sich angelegen sein lassen, in aner kennenswertester Weise für das leibliche Wohl ihrer Gäste zu sorgen, und gar bald herrschte die heiterste Stimmung. Die Reihe der Tischreden erössnete Herr Heinze mit einem Toast auf König und Vaterland, während Herr Kell in warmempfundenen Worten die Gäste, insbesondere aber den Vorstand, begrüßte. Der Humor trat beim Absingen des von unserm liebenswürdigen Verbandsdichter Hayno Focken her- rührenden ersten Tafelliedss voll in seine Rechte, dessen An sangsstrophen herzusetzen wir uns nicht versagen können; sie lauten: Kantate ist verklungen Und still ward's nach dem Fest, Nur manchmal ein Verleger Mahnt um den Saldorest. 831»
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