Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050710
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190507100
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19050710
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1905
- Monat1905-07
- Tag1905-07-10
- Monat1905-07
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
S238 Nichtamtlicher Teil. ^ 157, 10, Juli 1905, die oft großen körperlichen Schmerzen, und die ihm bis zuletzt gebliebene geistige Rüstigkeit und Klarheit gestatteten ihm, sich die lange Leidenszeit zu erleichtern und zu erhellen durch kleinere schriftstellerische Arbeiten besonders aus dem Gebiet landschaftlicher Schilderungen aus der Schweiz und Süddeutschland, sowie auf dem der Sage, Geschichte und Kulturgeschichte, Dem Vorstand des Schweizerischen Buchhändlervereins gehörte Schultheß während 22 Jahren an; achtmal übertrug ihm das Vertrauen der Mitglieder das Amt des Präsidenten, Eine Reihe von Jahren stand er auch an der Spitze des Buchhändlervereins in Zürich, zu dessen 25 jährigem Jubiläum am 8 Mai 1890 er den Mitgliedern als Festschrift »Er innerungen aus seiner 40 jährigen Berufstätigkeit» über reichte, die in anschaulicher Form die buchhändlerischen Ver hältnisse Zürichs im Jahre 1850 schildert. Desgleichen war Schultheß lange Zeit Vorstandsmitglied des Vereins süd deutscher Buchhändler, überall seiner Geschäftskenntnisse und persönlichen Eigenschaften halber hochgeschätzt. Lassen Sie uns, Herren Kollegen, das Andenken des Hingeschiedenen, in dem der Buchhandel einen seiner besten Vertreter betrauert, durch Erheben von unfern Sitzen ehren! Ihren hundertjährigen Bestand wird im Herbst dieses Jahres die hochangssehene Firma H, R. Sauer länder ck Co, Verlagsbuchhandlung und Sortiment in Aarau, feiern. Ist der hundertjährige Bestand einer Firma an und für sich schon ein achtunggebietendes Ereignis, so gewinnt es in diesem Fall noch ganz besonders dadurch an Bedeutung, daß der derzeitige Firmeninhaber ein direkter Nachkomme im Mannesstamme des Gründers und daher auch Träger des Namens ist, der das hohe Ansehen, dessen sich das Haus Sauerländer von jeher im Buchhandel erfreute, durch allen Wandel der Zeiten zu erhalten gewußt hat. Es wird dieser Jubiläumsfeier wohl im nächsten Jahresbericht eingehender gedacht werden; heute beschränke ich mich, da sie noch nicht stattgefunden hat, darauf, den Wunsch auszusprechen, daß die Firma Sauerländer L Co, auch in dem zweiten Jahrhundert, in das sie nun eintritt, wachsen, blühen und gedeihen möge. Auch den Herren Krauß L Brack als den jetzigen In habern der Sauerländer'schen Sortimentsbuchhandlung bringen wir zu dem seltenen Gedenktag unsre besten Wünsche dar. Zwar nicht innerhalb des heute zu Ende gehenden Vereinsjahrs, aber doch in das Jahr 1905 fällt ein denk würdiger Tag, der im Lebens- und Berufsgang zweier hoch verehrter Senioren unsers Vereins, der Herren Heinrich Georg in Basel und vr. I, Huber in Frauenfcld, einen Markstein eigner Art bildet. Zum fünfzigsten Male jährt sich am 1, Oktober dieses Jahres der Tag, an welchem Herr Heinrich Georg, der am 1. Januar 1904 in aller Stille das fünfzig jährige Jubiläum seiner selbständigen buchhändlerischen Tätigkeit gefeiert hat, seinen Verlag in Basel gründete, den er mit weitem Blick und großem geschäftlichen Geschick auf verschiedenen Wissensgebieten ausbaute, besonders auf natur wissenschaftlichem, geschichtlichem und staatswissenschaftlichem Gebiet, woran sich Werke über Alpinistik in geschmackvollster Ausführung reihen. Die Begründung von Zweiggeschäften in Genf und Lyon erösfnete Herrn Georg auch zahlreiche Verbindungen mit angesehenen Schriftstellern französischer Zunge, wodurch der Verlag internationale Bedeutung gewann. Fünfzig Jahre werden auch am I, Oktober 1905 ver flossen sein, seit Herr vr, I, Huber in Frauenseld als Teilhaber und verantwortlicher alleiniger Geschäftsführer in die 1837 gegründete Firma Christian Beyel eintrat, die am 1, Januar 1858 in seinen alleinigen Besitz überging. Zu welcher hervorragenden Stellung der Ju bilar die Firma und ganz besonders die Verlagsabteilung emporzuheben wußte, ist uns allen bekannt; die altern unter uns haben vor ihren Augen das Wunder sich voll ziehen sehen, daß vermöge Tatkraft, geschäftlichen Geschicks und sichern Urteils, gepaart mit idealem Sinn und weitgehen der Opferwilligkeit, das Städtchen Frauenfeld Sitz einer Ver lagsbuchhandlung geworden, zu der die schweizerischen Schrift steller hoffnungs- und vertrauensvoll mit ihren Manuskripten pilgern, bei der groß angelegte literarische Unternehmungen von nationaler Bedeutung Förderung suchen und finden. Beiden Jubilaren ist das beneidenswerte Los zuteil geworden, sich bis auf den heutigen Tag volle körperliche und geistige Frische und Schaffensfreudigkeit zu bewahren. Lassen Sie uns wünschen, daß ihnen das Glück beschieden sein möge, sich noch während einer Reihe von Jahren ihrer Lebensarbeit, des von ihnen Geschaffenen zu erfreuen und nach Maßgabe ihrer Kräfte weiter zu wirken! Zur Bekräf tigung unsrer aufrichtigen Wünsche bitte ich Sie, die Jubi lars durch Erheben von den Sitzen zu ehren. Bevor ich zu den Angelegenheiten übergehe, die Ihren Vorstand im Berichtsjahre hauptsächlich beschäftigt haben, konstatiere ich mit Genugtuung, daß die Hoffnungen, welche mein Amtsoorgänger auf die Wirkung der Kontradiktorischen Verhandlungen in Berlin und auf die der engeren Kom mission in Leipzig setzte, zu einem guten Teile sich verwirk licht haben. Ist auch ein Friedensschluß zwischen den Par teien noch nicht erfolgt, so ist doch eine Beruhigung der auf geregten Gemüter eingetreten, die einen Ausgleich der noch vorhandenen, zum größten Teile nur scheinbar sich entgegen stehenden Interessen erleichtern dürfte. Die durch eine all zureiche Produktion hervorgerufene schwierige Lage aller Zweige des Buchhandels würde sich wesentlich besser gestalten, wenn die Autoren sich darauf beschränken wollten, nur tat sächliche Lücken auf dem literarischen Gebiet im weitesten Sinne des Wortes auszufüllen, wenn die Verleger noch schärfer als bisher die ihnen angebotenen Manuskripte oder die von ihnen selbst angeregten literarischen Unternehmungen auf ihren Wert und ihre Notwendigkeit prüfen und die Sortimenter die so gesichtete Zahl der literarischen Erschei nungen mit sicherem Urteil und nie erlahmender Ausdauer den in Betracht kommenden Kreisen zuführen würden. Ob der Kampf ums Dasein die Erreichung dieses Zieles möglich macht, wird die Zukunft lehren. Durch Rundschreiben Nr. 7 des Verbandsvorstandes der Kreis- und Ortsvereine wurden wir eingeladen, ihm unsre Ansicht über die Stellungnahme des Buchhandels zur Bekämpfung der unsittlichen Literatur zur Kenntnis zu bringen. Unsre Erklärung lautete dahin, daß wir sym pathisieren mit den Bestrebungen, der Verbreitung von un bestreitbar unsittlichen Publikationen in Wort und Bild ent gegenzuwirken, und, soweit es in unsrer Macht steht, hier zulande in diesem Sinne unfern Einfluß geltend machen werden. Mit Rundschreiben Nr, 8 übermittelte uns der Ver bandsvorstand der Kreis- und Ortsvereine die Bitte um freiwillige Beiträge für die Jnvalidenkasse des Allge meinen deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verbands, Die vom kaiserlichen Aufsichtsamt für Privatversicherung auf Grund des Gesetzes geforderte Umgestaltung der Hilfskassen auf versicherungstechnischer Grundlage bedingt eine Erhöhung der Beiträge und eine wesentliche Kürzung der Leistungen, die von den Rentenempfängern schmerzlich empfunden wird. Die jetzt erbetenen freiwilligen Beiträge sind dazu bestimmt, die Härte dieser Maßregel nach Möglichkeit zu mildern. Wiewohl es in erster Linie Sache der deutschen Berufs genossen ist, der Wirkung der deutschen Reichsgesetzgebung zu begegnen, so glaubten wir doch in Anbetracht des Zwecks unser Solidaritätsgefühl zum Ausdruck bringen zu sollen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder