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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1905
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- Erscheinungsdatum
- 08.07.1905
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- Deutsch
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6208 Nichtamtlicher Teil. 156, 8. Jull 1905. von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik in München ist, wie die »Allg. Ztg.« meldet, von der Direktion der kgl. Hof- und Staatsbibliothek in München ein bisher in dieser Bibliothek verwahrtes hochinteressantes Schaustück: Sene- felders erste Steindruckpresse, nebst einer Anzahl andrer aus Senefelders Besitz stammender und für die Geschichte der Erfindung der Lithographie merkwürdiger Gegenstände, unter Vorbehalt des staatlichen Eigentums, zur Aufstellung im Museum über lassen worden. Senefelder hat jene seine erste Presse im Jahre 1797 selbst erfunden und gebaut, ursprünglich sieben Schuh hoch, weil anfänglich nur mit kleinen Steinen gedruckt wurde. Später wurde die Maschine durch einen Aufsatz auf zehn und einen halben Schuh Höhe vergrößert. Die Konstruktion der aus rohen Holzteilen zusammengesetzten Presse ist von rührender Einfachheit. Unter den übrigen, dem Museum von der königl. Staatsbibliothek überlassenen Gegenständen befindet sich Sene felders letzte Handpresse nebst seinem Arbeitstisch, sowie die letzte von ihm selbst zubereitete chemische Tinte, die er in einer Pfanne kochte und wegen eingetretener Krankheit nicht mehr herausnahm. Der bayrische Staat hat mit der Überlassung der ersten Presse und der übrigen Gegenstände dem neuen Museum eine wichtige Stiftung gemacht, die für die Allgemeinheit von großem Interesse sein dürfte. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. vov von Lvoblauob. 8". 120 8. I^onäon 1905, L. Narl- Spalten nebeneinander den deutschen Ausdruck, die englische Übersetzung dafür und in der dritten Spalte die Aussprache bezeichnung bringt, befördert das Lernen wesentlich. Der reich haltige Inhalt ist aus obiger Titelaufnahme zu ersehen; es ist von Wert, daß das Buch auch grammatische Unterweisungen und Lese- und Schreibübungen enthält. Ist auch der Buch handel in der Rubrik: Kaufmännische Redensarten zu kurz gekommen, so wird doch der des Englischen nicht mächtige Buchhändler daraus schnell Kenntnis der allgemeinen geschäft lichen Ausdrücke gewinnen können. (Red.) sVsrßfi. Lörssndlatt, No. 143, 8. 5786/87.j Kunstanstalt (vorm. Gustav W. Seitz) Aktiengesell schaft Wandsbek-Hamburg. — In Ergänzung unsrer kurzen Notiz in Nr. 154 sei noch mitgeteilt, daß die Gesellschaft im abgelaufenen Jahre einen Bruttogewinn von 136 298 (118 735 im Vorjahre) erzielte. Dazu kommt ein Mietertrag von 2278 (1682) Unkosten erforderten 75 369 (73115) Obli gationszinsen 19 440 (11 205) Verluste 1778 (4939) Ab schreibungen 15 640 (54 023) Es ergibt sich ein Reingewinn von 26 348 woraus zum erstenmal nach 12 Jahren wieder eine Dividende, und zwar in Höhe von 2 Prozent, auf das 300000 betragende Aktienkapital verteilt wird. Ferner werden 5000 ^ der Reserve zugeführt und 15 000 ^ zu Extraabschreibungen benutzt. Im Jahre 1903/04 war noch ein Verlust von 74 643 ^ zu tilgen, wozu in der Hauptsache der aus der Konvertierung der Darlehns- in eine Anleiheschuld freigewordene Betrag von 97 506 ^ benutzt wurde. Die Anleihen der Gesellschaft betragen insgesamt 451000 Preisausschreiben. — Eine Preisfrage über -Die Gründe der wirtschaftlichen Entwicklung des Warrantverkehrs in den europäischen und amerikanischen Ländern- haben die Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin auszuschreiben beschlossen und für die beste Bearbeitung einen Preis von 2500 ^ aus gesetzt. Personalnachrichten. Carl Josef Wawra f. (Vergl. Börsenbl. Nr. 125 u 134.) — Das Morgenblatt der »Neuen Freien Presse- Nr. 14673 vom 30. Juni d. I. enthält ein Feuilleton des Herrn Regierungs rats August Schäffer über Carl Josef Wawra. Das Feuilleton ist nicht nur ein äußerst interessanter Beitrag zum Wiener Kunst- leben des neunzehnten Jahrhunderts, sondern auch ein sehr ehren voller Nachruf für den kürzlich verstorbenen hochgeschätzten Wiener Oberbibliothekara. D. ProfessorKlette-s. — Am 2. Juli ist in Wiesbaden der frühere Oberbibliothekar der Bonner Uni versitätsbibliothek Professor vr. pbil. Theodor Klette im Alter von fünfundfünfzig Jahren gestorben. Er studierte in Jena und Leipzig klassische Philologie. Am 22. Dezember 1874 promovierte er in Leipzig mit der Dissertation: »Huiä äs itsrata. Luripiäsas Usäsas säitions sit iuäieanäum«. Klette veröffentlichte: »Beiträge zur Geschichte und Literatur der italienischen Gelehrtenrenaissance- (3 Bände, 1880—90) und »Johannes Herrgott und Johannes Marius Philelphus in Turin 1454, 1455. Ein Beitrag zur Ge schichte der Universität Turin im 15. Jahrhundert. (1898). Elisse Reclus f. — Einer der namhaftesten Geographen unsrer Zeit, der Franzose Elisse Reclus, der seit etwa zehn Jahren als Professor an der Freien Universität in Brüssel wirkte, ist kürz lich auf der Besitzung eines sozialistischen Freundes in Thourout im sechsundsiebzigsten Lebensjahre am Herzschlag gestorben. Ein schicksalsreiches Leben, in dem sich wissenschaftlicher Forscherdrang mit politischer Tatenlust mischten, lag schon hinter ihm, als er 1894 zum Leiter des geographischen Instituts der Brüsseler Universität berufen wurde. 1830 als Sohn eines protestantischen Pfarrers im Departement Gironde geboren, studierte er in Montauban und Berlin (hier unter Karl Ritter). 1851 mußte er Frankreich infolge des Staatsstreichs ver lassen und bereiste nun Großbritannien, Irland und Amerika. Nach Frankreich zurückgekehrt, trat er während der Belagerung von Paris 1870/71 in die Nationalgarde ein und blieb auch während der Kommuneherrschaft bei dieser; hierfür wurde er später zur Deportation verurteilt, welches Urteil jedoch durch den Präsidenten Thiers in Verbannung aus Frankreich gemildert wurde. Nach mehrjährigem Aufenthalt in Lugano konnte er in folge der allgemeinen Amnestie nach Frankreich zurückkehren, zog es aber bei seinen radikalen politischen Anschauungen vor, sich der neugegründeten sozialistischen Brüsseler Universität anzuschließen, wo er Geographie und Völkerkunde lehrte. — Cr war in früheren Jahren Mitarbeiter der »ksvus äss Oeux-Nonäss-, des »l'our äu Nonäs« und anderer periodischer Zeitschriften, in denen er seine Reiseerlebnisse und seine geographischen Forschungen veröffentlichte, und schrieb zunächst im Jahre 1860 einen: Cuiäs äs I^onärss; 1861: »Vo^a^s a lg. 8isrra> Nsvaäa äs 83.ints Nartbs«; dann ein Buch über die Mittel mcerstädte. Mit seinem Bruder Elias zusammen verfaßte er ein Lexikon der französischen Gemeinden. Sein größtes Werk von dauerndem Werte aber ist die physikalische Geo graphie »I^a tsrrs« (1867/68), die in vielen Sprachen (auch ins Deutsche) übersetzt wurde und trotz seiner Ausdehnung mehrere Auflagen erlebte. Diesem Buch schloß sich sein Hauptwerk, die groß angelegte »NouvsUs §60Aiapbis univsr- 8s11s« (1876—94, 19 Bände) an, die der bekannte Pariser Verleger Hachette von den größten Künstlern und Holzschneidern Frank reichs prachtvoll und verschwenderisch illustrieren und mit Karten reich ausstatten ließ. Andre Schriften von ihm befassen sich mit der Geographie der Alpen oder beschreiben seine Forschungsreisen. Sein politisches Glaubensbekenntnis hat er niedergelegt in:
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