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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1905
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- Erscheinungsdatum
- 04.07.1905
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- Deutsch
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«092 Nichtamtlicher Teil. ^ 152, 4. Jul, 1905. sehen zu lassen, damit sie so korrekt wie möglich dem Druck überliesert wird.« Ebenfalls aus dem Deutschen ins Französische Übersetzte C. F. Meyer das Prachtwerk »Die Schweiz in Bildern«, herausgegeben von Pros. I. Ulrich. Nur hin und wieder wagte er kleine, aber geistvolle Zusätze, wie bei der Be schreibung des Basler Totentanzes, des Genfer Sees, des Engadins und Engelbergs usw. Das Werk erschien ohne den Namen des Übersetzers bei Füßli L Lo. in Zürich. Einmal im Zug, wurde er mit dem Privatdozenten Alfred Rochat einig, Mommsens Römische Geschichte ins Französische zu übertragen. Der berühmte Geschichtschreiber willigte, von seinem Freunde, dem Rechtshistoriker Friedrich oon Wyß dazu bewogen, ein, unter der Bedingung, daß die Übersetzer einen geeigneten Verleger für sein Werk fänden. Sie schickten eine Probe ihrer übersetzungsknnst »Hannibals Zug über die Alpen» an den Verleger Hachette in Paris. Dieser aber wollte sich nicht binden, solange nicht wenigstens ein Band vorläge. An seiner Sprödigkeit zerschlug sich das Unternehmen, und Meyer sah sich wieder einer zersplitterten, planlosen Tätigkeit ausgeliefert. Er hatte aber inzwischen in deutscher Sprache mancherlei Gedichte niedergeschrieben. Er wählte das Beste daraus, sammelte es in einem Manuskript und sandte dieses dem Leipziger Verleger I. I. Weber, freilich ohne des Zweifels Herr zu werden, das Manuskript werde nicht angenommen Sein Zweifel behielt recht: der vorsichtige Verleger lehnte die Drucklegung ab. Den größten Teil dieser poetischen Habe verwarf Meyer später, während manche Motive sich in spätern Gedichten wiederfinden. Meyer war bereits 39 Jahre alt, als er 1864 im Metzlerschen Verlag in Stuttgart »Zwanzig Balladen von einem Schweizer» veröffentlichte. Das schlanke Bändchen, das 145 Seiten nicht überschritt, fand zuerst in der französischen Schweiz warme Anerkennung, dann auch in Zürich wohlwollende, zum Teil mit Staunen gemischte Beachtung. Eigentlich hatte er seiner Schwester die Ver öffentlichung zu verdanken, denn diese hatte, von dem Werte der Dichtungen überzeugt, sich mit dem Manuskript zu seinen Stuttgarter Freunden begeben, es ihrem Urteil unterbreitet und dann die Drucklegung vermittelt. Triumphierend konnte sie ihrem Bruder das Gelingen ihres Planes berichten: die Metzlersche Buchhandlung übernehme den Verlag, Conrad aber habe die Druckkosten zu tragen. Da diese 400 Frauken nicht überschreiten sollten, riskierte der Dichter es. Fünf Jahre später war Meyers poetischer Schatz wieder zu ansehnlichem Umfang gediehen. Er entschloß sich, auch diese Kinder seiner Muse der Öffentlichkeit zu übergeben, aber diesmal sollte die Drucklegung leichter vonstatten gehen als das erste Mal. Hermann Haessel in Leipzig erklärte sich bereit, den Verlag zu übernehmen. Er hatte schon im Jahre 1865 Ernest Navilles Buch »Der himmlische Vater«, das Betty Meyer mit Hilfe ihres Bruders übersetzt hatte, verlegt. Er begnügte sich aber nicht damit, daß er die »Romanzen und Bilder« herausgab, sondern erwarb auch aus dem Metzlerschen Verlag die »Zwanzig Balladen eines Schweizers», änderte das Titelblatt ab in -Balladen von Conrad Ferdinand Meyer« und ließ sie Ende 1869 im neuen Gewand erscheinen. Den doppelten Vornamen mußte sich Meyer auf Wunsch eines Züricher Namensvetters beilegen, der gleichfalls -in Poesie machte« und sich ängstlich dagegen verwahrte, mit unserm Dichter verwechselt zu werden. Über sein nächstes Werk berichtet Meyer selbst: Haessel in Leipzig druckte mir den »Hutten» mit Freuden. Das Büchlein erlebte bald neue Auslagen. Bei kühlerem Blute und fortgesetzten geschichtlichen Studien setzte ich später noch manchen realistischen Zug in das Bild des Ritters, um ihm Porträtähnlichkeit zu geben, Ostern 1878 schrieb Meyer an Frau Vuillemin: Eben habe ich einen Roman »Der Heilige« vollendet, den ich meinem Buchhändler gebe und der »Rundschau« von Berlin ver weigere, sehr gegen meinen Vorteil und selbst etwas gegen mein gegebenes Wort, weil ich mich nicht entschließen kann, ihn zu zerstückeln, von andern Gründen gar nicht zu reden. In der Folgezeit besann er sich aber eines andern und sagte am 30. Mai 1878 die Novelle doch Rodenberg zu. Am 4. Mai 1883 schrieb er nach Weißenfels: Ich muß zwei Novellen — eine lustige und eine ernste — beendigen. Halbversprechen werden mir wie Pistolen in einer Ehrensache auf die Brust gesetzt. Meyer hatte nämlich drei Jahre vorher der Gattin Schorers, des Redakteurs des Familienblattes, eine Novelle halbwegs zugesagt. Nun erinnerte ihn dieser seines Wortes, und Meyer fühlte sich verpflichtet, es einzulösen. Er lieferte ihm die Novelle »Die Leiden eines Knaben«. Es war dies die ernste Novelle, während er »Die sanfte Klosteraufhebung» an Rodenberg für die »Rundschau« sandte. Gleichzeitig machte er die 2. Auflage seiner Gedichte druckbereit, ohne daß er sich darüber freute, weil ihm die Sammlung durch ihre Subjektivität verleidet war. Die Buchausgabe der -Hochzeit des Mönchs« widmete Meyer Laube, teils seines Verlegers wegen, »der — weiland als verschämter Laufbursche — von Laube in Leipzig hervor gezogen und ermutigt wurde«, teils auch seinetwegen, da ihm Laube zu einer Zeit, -als noch kein Hahn nach ihm krähte«, gelegentlich, trotz diametraler Verschiedenheit der Naturen, Liebes erwiesen hatte. In den Kreisen, in denen Meyer persönlich verkehrte, wurden seine Bücher merkwürdigerweise wenig gekauft. Luise von Francois erzählte er: niemand, vel äuo vel nsmo (der Buchhändler, der diesen konser vativen Kreis versieht, hat von 40 »Mönchen- 39 nach Leipzig remittiert)! Aber sonst mag man mich da wohl leiden, gerade meines literarischen Namens wegen. O Widersprüche der Welt! Als »Pescara« unerwartet einen starken buchhändle rischen Erfolg hatte und schon im Dezember 1887 in 4. Auf lage erschien, blieb der Dichter doch ganz gelassen. Er schrieb Luise von Frangois: Der Erfolg hat meinen lieben Haessel ein wenig berauscht und mich so nüchtern als möglich gelassen. Wenn mir Gott Leben gibt, wie ich hoffe, will ich noch einen weit tieferen und volleren Ton anschlagen. Von einem früheren Verleger Fritz Reuters erzählt vr. A. Römer in seinem neuesten Werk: Heiteres und Weiteres von Fritz Reuter. Mit Beiträgen zur platt deutschen Literatur. (Mayer L Müller in Berlin HIV. VII, 251 Seiten 8". Preis broschiert 4 ^.) Von 1855 bis 1856 gab Reuter von Treptow aus ein »Unterhaltungs blatt für beide Mecklenburg und Pommern» heraus. Als Redakteur, der jeden Sonntag seine Leser mit Geschichten und Anekdoten zu fesseln sucht, veröffentlichte er in seinem Blatt die hochdeutsche llrgestalt der Festungstid: »Eine heitere Episode aus trauriger Zeit«. Der Verleger war C. Lingnau in Neubrandenburg, bei dem die Mecklen burgische Landwirtschaftliche Zeitung und der Allgemeine Mecklenburgische Anzeiger herauskamen. In der Beilage zu Nr. 14 des letzteren Blattes erschien folgende An kündigung: Im Verlage der Unterzeichneten Verlagsbuchhandlung er scheint vom 1. April d. I. an, unter Redaktion des Herrn Fritz Reuter in Treptow a. d. Toll.: Unterhaltungsblatt für beide Mecklenburg und Pommern. Die Probenummer mit dem vollständigen Programm des
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