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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1905
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- Deutsch
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5106 Nichtamtlicher Teil. 124. 30. Mai 1905. auf einen Wechsel über 350 ^ sämtlich eingelöst worden. Einen weitern Wechsel über 466 ^ gab vr. Huberti am 19. Mai 1904 bei seinem Kohlenhändler P. in Connewitz in Zahlung, vr. Huberti ist in Würzburg geboren, hat Jura studiert und die erste juristische Prüfung sowie das Doktorexamen bestanden. Nachdem er dann noch drei Jahre Philosophie studiert hatte, weil er sich der akademischen Karriere widmen wollte, zog er es schließ lich vor, in Leipzig 1892 eine Handelsakademie zu begründen. Durch seine Verbindung mit Kolportagebuchhändlern, die die ge gebenen Wechsel nicht einlösen konnten, kam vr. Huberti in Zahlungsschwierigkeiten. Er hoffte, dieselben durch angestrengteste geschäftliche Tätigkeit zu überwinden, aber obwohl er sich in den zwölf Jahren nur zweimal einen kurzen Erholungsurlaub gönnte, gelang es ihm, der selbst sehr anspruchslos und bescheiden lebte, nicht, sein Geschäft zu halten. Infolge von Überanstrengung machten sich bereits im Herbst 1903 die Anfänge eines Nervenleidens geltend, weshalb er sich im Sommer vergangenen Jahres in die ärztliche Behandlung der Herren vr. Möbius und Professors vr. Köster begab. Der letztere, sowie der Gerichtsassistenzarzt vr. Richter waren als Zeugen und Sachverständige geladen, sie wurden aber auf Antrag des Verteidigers unter Ausschluß der Öffentlichkeit vernommen. Sie stellten fest, daß bei vr. Huberti von Un zurechnungsfähigkeit nicht die Rede sein könne, daß aber eine geminderte Zurechnungsfähigkeit infolge geistiger Überarbeitung und tiefer psychischer Depression angenommen werden müsse. fälschung und Betrugs in 14 Fällen auf zwei Jahre Gefäng nis. Ein Monat gilt als durch die erlittene Untersuchungshaft verbüßt. — Die Verlagsbuchhandlung ist schon früher an eine Gesellschaft m. b. H. übergegangen. Die Einzelheiten sind aus folgender, hier noch nicht ausführlich mitgeteilter handelsgerichtlicher Eintragung Leipzig, den 11. April 1905. vr. jur. Georg Karl Ludwig Huberti ist als Inhaber aus der Firma vr. jur. Ludwig Huberti in Leipzig ausgeschieden Das Handelsgeschäft ist über gegangen auf eine neu gegründete Gesellschaft mit beschränkter Haftung, an die es samt der Firma der Verwalter im Konkurse zu dem Vermögen des bisherigen Inhabers mit dessen Zustimmung veräußert hat. Die Erwerberin haftet nicht für die im Betrieb des Geschäfts begründeten Verbindlichkeiten des bisherigenJnhabers. kapital beträgt 121 000 Die Prokura des Curt Mennigke ist er loschen. Zum Geschäftsführer ist bestellt der Verlagsbuchhändler und Buchdruckereibesitzer Ernst Haberland in Leipzig. Die Firma lautet künftig: Verlag der modernen kaufmännischen Biblio thek, vormals vr. jur. Ludwig Huberti, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die Gesellschafter Ernst Haber land, Johannes Maul, Friedrich Moritz Geidel, Wilhelm Emil Otto Knaur, vr. pbil. Josef Mathias Petersmann, Firma Leipziger Buchbinderei - Aktien - Gesellschaft vorm. Gustav Fritzsche, sämtlich in Leipzig, bringen die ihnen seinerzeit von Herrn vr. jur. Ludwig Huberti verpfändeten, alsdann vom Konkursverwalter zu Eigentum erworbenen Bände der im Verlage des Herrn vr. jur. Ludwig Huberti er schienenen Werke in Anrechnung auf ihre Stammeinlagen, nämlich a) Herr Haberland zum Wert von 8725 b) Herr Maul zum Werte von 14000 e. Herr Geidel zum Werte von 26000 ä. Herr Knaur zum Werte von 26000 6. Herr vr. xdil. Peters mann zum Werte von 23500 k. Leipziger Buchbinderei-Aktien- Gesellschaft vorm. Gustav Fritzsche zum Werte von 12500 in die Gesellschaft ein. Ferner bringen die Gesellschafter Herr Ernst Haberland und die Firma Ferd. Flinsch, Gesellschaft mit be schränkter Haftung in Leipzig, die ihnen seinerzeit von Herrn vr. jur. Ludwig Huberti abgetretenen Urheber- und Verlagsrechte und zwar Herr Haberland zum Werte von 3275 ^ und die Firma Ferd. Flinsch, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, zum Werte von 7000 ^ in Anrechnung auf ihre Stammeinlagen in die Ge sellschaft ein. Die Stammeinlagen sämtlicher Gesellschafter sind damit erfüllt. Kunstdruck- und Verlagsanft alt Wezel L Naumann, Aktiengesellschaft, in Leipzig-Reudnitz. — Obgleich das ver flossene Geschäftsjahr bei seinem Beginn zu der Hoffnung auf ein befriedigendes Erträgnis zu berechtigen schien, haben sich diese Er wartungen im weitern Verlauf des Jahrs nicht erfüllt. Der in verschiedenen Abteilungen des Geschäfts erzielte Mehrumsatz konnte einen völligen Ausgleich für den Ausfall auf anderm Gebiet nicht herbeiführen, so daß der Betrieb zeitweise erhebliche Einschränkungen erfahren mußte. Die Gesamtversandziffer ist denn auch hinter der des Vorjahres etwas zurückgeblieben. Das Berichtsjahr schließt mit einem Bruttoertrag von 330 020,10 ^ ab, der sich durch den Gewinnvortrag des Vorjahres von 598,10 ^ auf 330 618,20 erhöht. Nach Absetzung der Handlungsunkosten 163 883,51 -/il, Fabrikationsunkosten 64 525,56 Abschreibungen 175 607,37 ./6, ergibt sich ein Verlust von 73 398,24 zu dessen teilweiser Deckung die Verwaltung vorschlägt, den Reservefonds von 25 000 ^ heranzuziehen und die alsdann noch verbleibenden 48 398,24 Verlust auf neue Rechnung vorzutragen, so daß eine Dividende wieder nicht verteilt werden kann. Die Generalver sammlung ist auf den 2. Juni einberufen worden. <L->pz. Ztg.) Schiller-Ausstellung. Auch die Universitätsbiblio thek zu Gießen hat am 9. Mai eine Schiller-Ausstellung er öffnet, zu der außer manchen privaten Sammlern in Gießen, Wetzlar und Darmstadt auch das Marbacher Schiller-Museum und das Darmstädter Hof- und Staatsarchiv beigesteuert haben. Die Sammlung umfaßt, wie man in der »Beil. z. Allg. Ztg.» liest, eine Sammlung von ersten und seltenen Drucken der Schillerschen Werke, Autographen und Bildnisse Schillers, seiner Angehörigen und Zeitgenossen, Proben der Illustrierung von Schillers Werken, Zeugnisse für die frühesten Einwirkungen Schillers, namentlich auf die vaterländische Bewegung unter der Gießener akademischen Jugend, Erinnerungen an die Schillerfeier von 1859 und eine Auslese aus der neuesten Schiller-Literatur. Auch Goethe ist, vor allem in seinen Beziehungen zu Wetzlar und zu Gießener Ge lehrten, vertreten. Die Ausstellung bleibt noch bis zum 10. Juni unentgeltlich zugänglich. Adressierung der Postsendungen nach Wien. — Um die richtige und rechtzeitige Leitung der Postsendungen an die zuständigen Bestellpostämter und Ausgabestellen in Wien zu sichern, erscheint es notwendig, daß auf den Postsendungen schon von den Absendern die Bezeichnung des Bestellamts, beziehungs weise der Ausgabestelle angebracht wird. Bei verschiedenen An lässen wurden die Einwohner Wiens ersucht, die richtige und voll ständige Abfassung der Aufschrift auf den für sie bestimmten Briefen dadurch selbst zu fördern, daß sie im Datum ihrer ab gehenden Briefe dem Ortsnamen Wien die abgekürzte Bezeichnung des betreffenden Postbezirks und die Wohnungsangabe, beziehungs weise bei Fachbriefen die Nummer des Abholungspostamts regel mäßig beifügen. Gesellschaft für mechanische Kartographie m. b. H. in Köln a. Rh. — Die Aktiengesellschaft für mechanische Karto graphie in Köln ist aufgelöst worden. Eine unter obiger Firma Reichs-Patent Nr. 86384, die Vervielfältigung von Plänen und Zeichnungen durch die Graviermaschine betreffend, erworben. Die Religionen der Erde. — Eine neue Religionsstatistik zurzeit lebende Menschheit wird auf 1563446000 (etwa 1563'/, Millionen) Köpfe berechnet. Davon sind Christen 558862000 — nämlich Römisch-Katholische 272638500, Protestanten 166066500, Griechisch-Katholische 120157000 —; Nichtchristen 1004584000 und zwar: Juden 11222000, Mohammedaner 216630000, Heiden 776732000 — nämlich Buddhisten 137935000, Hindus 209659000, Konfuziener und Taoisten 231816000, Schintoisten 24900000, Animisten, Fetischanbeter und dergleichen 157069500. Sonstige 15352500. (Leipziger Tageblatt.)
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