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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1905
- Sprache
- Deutsch
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^ 122, 27. Mm IS05. Nichtamtlicher Teil. 5027 den Räumen des Rathauses gute Arbeit geleistet wird, und ich darf wohl der Überzeugung Ausdruck geben, daß, die Arbeit in den oberen Stockwerken nicht minder gut sein wird. Jetzt wird es gewiß so sein, ich hoffe, es wird so sein für alle Zeiten. »Ein Willkommen dann den Vertretern des Rechts und des Kultus. Meine Herren, Sie haben sich nicht immer mir den besten Elementen unseres Standes zu be schäftigen, des ist manche Gerichtsverhandlung, manche Versammlung Zeuge. Seien Sie überzeugt, daß der Buch handel in seiner Organisation und daß die überwältigende Mehrheit unsers Standes gewillt ist, allezeit für Verbrei tung guter und edler Literatur zu sorgen, dagegen die schlechte, unanständige Literatur zu bekämpfen. Erscheint der Erfolg zuweilen gering, so vergesse man nicht, wie schwie rig die Dinge auf diesem Gebiet liegen, wie verschieden die Begriffe sind und wie jeder Mißgriff sich rächt. Aber das verlangen wir von unfern Kollegen, daß jeder sich be wußt ist, daß es sich hier um die höchsten Güter des Volkslebens handelt. »Nicht nur um innere Güter. Auch unsre Wehr kraft, das betone ich gern in Anwesenheit der Herren Vertreter des Heeres, die wir zu unsrer Freude in unsrer Mitte sehen, sie hängt davon ab, daß die Jugend unsers Volks nicht schon frühzeitig durch Schandschristen verdorben wird, daß ihr vielmehr gesunde, den Geist, den Willen, den Charakter stählende und fördernde Kost vorgesetzt wird; denn die Geschichte lehrt, daß nur geistig und sitt lich hochstehenden Völkern die Palme winkt. »Ebenso herzlich begrüßen wir den Herrn Oberpost direktor, mit dessen Ressort wir täglich und stündlich ar beiten, und der einer Organisation vorsteht, die vorbildlich für die unsre ist. Wir begrüßen den neuen Direktor unsrer Lehranstalt und wünschen ihm, daß seine für uns so bedeutsame Tätigkeit fruchtbringend sein möge; wir be grüßen den Historiographen unsers Vereins, der nicht nur von Erfolgen zu berichten haben wird, sondern auch von Fehlern und vom Streben nach Unerreichtem; dann aber auch unfern Rechtsbeistand und alle unsre Mitarbeiter. Ihnen gilt heute, an dem Tage, wo ich zum letztenmal hier stehe, nicht nur speziell mein Dank, sondern der Dank aller Vorstandskollegen. »Zum Schluß rufe ich allen unfern Gästen und Mit gliedern noch ein Wort aus Dichtermunde zu: Das reichste Mahl ist freudenleer, Wo nicht des Wirtes Zuspruch und Geschäftigkeit Den Gästen Zeigt, daß sie willkommen sind. Satt essen kann sich jeglicher zu Hause, Geselliges Vergnügen, munteres Gespräch Muß einem Festmahl Würze geben. »In diesem Gedanken erhebe ich mein Glas und bringe es unfern Gästen: Unsre Gäste, sie leben hoch!« Bürgermeister von Leipzig Herr I)r. Dittrich: »Meine verehrten Herren! Lassen Sie mich dem Goethe- Wort Ihres verehrten Herrn Vorstehers ein andres Wort Goethes an die Seite stellen: »Tages Arbeit, Abends Gäste! Saure Wochen, frohe Feste!« Treffender kann meines Erachtens die Kantateversammlung der deutschen Buch händler wohl nicht bezeichnet werden. Hinter Ihnen liegt ein Jahr ernster Berufsarbeit, liegt ernste Arbeit in ihren Orts- und Kreisvereinen, in denen Sie das Wohl und Wehe des Buchhandels berieten, und Ihr verehrter Vorstand — ich habe selber davon des östern Kenntnis erlangt und weiß es — er hat all das Jahr hin durch seine Augen offen halten müssen, hat immer auf der Warte gestanden, hat für Sie gearbeitet, um die Inter essen des deutschen Buchhandels nach innen und außen zu vertreten, und mit welchem Erfolg, das wissen Sie, meine Herren, am allerbesten. Auch heute wieder haben Sie ja in ausgiebiger Beratung die Fragen besprochen, die Sie in erster Linie jetzt interessieren. Darunter ist anch eine mit gewesen, die, wie das nicht so selten bei Ihren Versammlungen geschieht, auch die Allgemein heit recht wesentlich mit interessiert, wenn Sie sie zu nächst auch nur in ihrem Zusammenhang mit dem Buch handel erörtert haben, ich meine die Frage, ob man sich freimachen kann von dem Schwanken des Osterfestes im bürgerlichen und im geschäftlichen Leben. Denn darauf läuft doch das, was Sie heute beraten haben, hinaus. Allerdings, Herr vr. Ruprecht hat gegenüber dieser Frage eine große Skepsis des Herzens zum Ausdruck gebracht; aber das können wir doch jeden falls nicht leugnen: uns allen, die wir im praktischen Leben stehen, ist diese Frage doch schon recht oft durch den Kopf gegangen, es ist auch viel darüber geschrieben worden, und ich kann es der Dame, die in dem letzten Vers des eben gesungenen Liedes sich äußert, eigent lich nicht verdenken, wenn sie nicht glaubt, daß noch einmal etwas daraus wird; denn bis jetzt war die Aussicht in dieser Beziehung recht schwach. Und doch ist es eine Frage von größerer Bedeutung, als es vielleicht auf den ersten Blick den Anschein hat, und es ist jedenfalls ungemein dankenswert, wenn von berufenen Korporationen — und dazu gehört zweifellos der Börsenverein der Deutschen Buchhändler — diese Frage eingehend beraten wird und kräftige Anregungen gegeben werden — Wir sind gerade Ihnen besonders dankbar, wissen wir doch, daß Sie wie kaum eine andre Vereinigung auf die Allgemeinheit einen wichtigen und wesentlichen Einfluß üben. Hat doch schon die Tatsache, daß Sie diese Frage auf Ihrer heutigen Tagesordnung hatten, bewirkt, daß sich die Zeitungen in eingehender Weise mit dieser Frage beschäftigt haben. »Und das führt mich zur Bedeutung des Börsen vereins für die Allgemeinheit. Der Börsenoerein ist ja an und für sich eine Jnteressenvereinigung. Als sich vor nunmehr, wie wir gehört haben, achtzig Jahren die deutschen Buchhändler zusammenschlossen zur Förderung ihrer Interessen, da war ja ein derartiger Zusammenschluß etwas geradezu Einziges und Epochemachendes. Es ist eigentlich wunderbar, daß dieser Zusammenschluß Jahr zehnte hindurch keine Nachahmung gefunden hat, wenigstens bei weitem nicht in dieser ausgezeichneten Organisation, wie sie dem Börsenverein eigen ist. »In den letzten beiden Jahrzehnten ist das ja anders geworden. Wir haben heute so viele Jnteressenverbände, daß diese Vereinigungen nicht mehr allgemeiner Sympathien sich erfreuen, wie das dem Börsenverein in den langen Jahren bisher beschicken gewesen ist. Wo die Gründe dazu liegen, was die Ursachen dazu sind, das zu erörtern kann hier natürlich nicht der Ort sein. Ich möchte nur aussprechen, daß jedenfalls der Börsenverein in der allgemeinen Meinung immer eine Sonderstellung eingenommen hat, und daß er allezeit treue Freunde und Bundesgenossen gehabt hat. »Natürlich hat es ihm auch nicht an Kämpfen ge fehlt; aber wir, die wir Freunde des Börsenvereins sind, und, wenn ich an die jüngste Vergangenheit denke, auch Freunde der andern Partei, wir haben jedenfalls den lebhaften Wunsch, daß es zu einem beide Teile be friedigenden dauernden Ausgleich kommen möge, und wir haben das Vertrauen, daß das auch gelingen wird. Denn — und darin liegt doch eben der Grund zu der Sonderstellung, die der Börsenverein gewisser- SK2'
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