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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1905
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- Deutsch
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115, IS, Mai 1905, Nichtamtlicher Teil, 1768 in das -Patriotische Gebäude« in weit stärkerer Zahl, wohl über hundert Männer, Die bunten Kleider der Damen fehlten; dafür aber strahlten die jugendlichen, frischen Ge sichter in überwiegender Mehrzahl, denn die ganze Gehilfen schaft war eingeladen Nach den Begrüßungsworten Otto Meißners er- öffnete der Westfale Otto Hammerschmidt die Feier mit Goethes Epilog zur Glocke, die tiefempfundenen Worte markig zu Gehör bringend. Allgemeiner Gesang aus dem Liede »An die Freude» folgte. Von der Festrede sei hier nicht viel gesagt; es ist ohnehin schwer, eine Rede kurz wiederzugeben; sie schloß, zwei Verszeilen ans dem Epilog zur Glocke zitierend: -Drum feiert ihn! Denn was dem Mann das Leben Nur halb erteilt, soll ganz die Nachwelt geben- mit der Aufforderung: Schiller! und kein Ende. — DerWestpreuße Paul Riesemann trug »Das Eleusische Fest- melodramatisch unter Begleitung von dem Ostpreußen Willy Meyke vor, später auch noch -Schillers Auferstehung« von I, G, Fischer, Der Beifall, den die Herren ernteten, ivar wohl verdient. Zwischendurch saug Herr Karl Heymann -Des Mädchens Klage-, Der erste Teil der Feier war nun beendet, Es erschien die Schar der Kellner mit Tellern und Schüsseln, Salat näpfen und reich belegten Platten, gefolgt von einer andern, die Gläser herbeitrug, gefüllte natürlich. Diese letztere Beschäftigung hat dann noch stundenlang ununterbrochen angedauert. Den zweiten Teil des Abends erösfnete Hermann Scippel, der Fremdes und Eigenes über Schiller gab. Seine Erzählung von dem Eindruck seines Besuchs im Schillerhaus zu Weimar wirkte tief eindrucksvoll. Noch er griffen davon, wurde die Gesellschaft plötzlich aufgeschreckt durch das Erscheinen eines Mönchs, der sich behend auf einen Tisch schwang und nun mit Verständnis und feiner Mimik die Kapuzinerpredigt vortrug. Es war der Bayer Ludwig Rauchcuberger, der sich diesen letzten Lorbeer des programmatischen Teils unsers Festes holte. In den folgenden Stunden, die unter der Leitung von Ernst Maasch standen, lösten sich noch viele Zungen, manch treffliches Wort wurde gesprochen. Auch als gesanges kundig offenbarten sich einige Kollegen, Unsre Schillerfeier hat — so glauben wir sagen zu können — allgemeine Be friedigung hervorgerufen, und den Wunsch nach einer Wiederholung solchen Beisammenseins geweckt. Zwar ist nur ein Schiller im deutschen Dichterwald erwachsen; aber es stehen dort andre Bäume genug, unter deren Schutz und Schatten sich Buchhändler, junge wie alte, gern gesellig zusammenfinden würden, Hamburg, 16, Mai 1905. Justus Pape, Eduard Grisebach und sein Wettliteraturkatalog. Ein Gefühl, wie es wohl einen Gourmet bei der Lektüre von Malorties Buch -Das Menü« oder auch Vaersts Gastrosophie beschleichen dürfte, wird ein bücherliebender, verständnisvoller Antiquar und Buchhändler empfinden, nimmt er sich in gcschäftsentrllckter Stunde den jetzt in zweiter Auflage vorliegenden -Weltliteratur-Katalog eines Bibliophilen- von Eduard Grisebach') vor. Das Außere '1 Grisebach, Eduard, Wcltlitteratur-Katalog, Mit littera- rischen und bibliographischen Anmerkungen, 2,, durchweg ver besserte und stark vermehrte Auflage, 8". XIl, 607 S. Berlin 1905, B. Behr's Verlag. Auf Schreibpapier, kart. 12 ^ 50 H ord., aus Büttenpapier 25 des Katalogs, die Druckausstattung, auch schon die nackte Tatsache, daß der alte Freund sich in so vervollkommneter Gestalt, die auf vermehrten Reichtum hinweist, wieder ein stellt, wird bei jedem Bücherliebhaber eine weihevolle Stimmung hervorzaubern. Mit Andacht wird er die Musterung beginnen, die ihm genußreiche Stunden verspricht. Je nach der Art seiner Bücherliebhaberei werden neben der Hochachtung für die großartige Bibliothek Eduard Grise- bachs bei dem einzelnen Leser auch andre Gefühle sich vor drängen, geeignet, die Voreingenommenheit für den interessanten Bllcherschatz noch zu erhöhen oder auch etwas zu beeinträch tigen, Der kenntnisreiche Antiquar wird mit immer ge steigerter Wißbegierde die vielen literarischen und biblio graphischen Anmerkungen verschlingen, der praktischer veranlagte, mehr dem Handel zugetane Kollege wird sich einer gewissen -Gelänglichkeit-, wie der Sachse so schön sagt, nicht erwehren können. Die größte Freude für ihn würde sein, diese prachtvolle Auswahl, diese seltnen Ausgaben großer Geister samt und sonders in seinen Besitz gelangen zu lassen, — aber natürlich nicht zu teuer! Die Geschichte des Katalogs finden wir im Vorwort verzeichnet. Ursprünglich war der vorliegende »Weltliteratur- Katalog- nur ein Auszug des 1894 von Grisebach ver öffentlichten »Katalogs der Bücher eines deutschen Biblio philen-, Zuerst erschien diese Sonderausgabe 1898, Sie enthielt die ersten elf Abteilungen des größern Katalogs von 1894, die in 1545 Nummern die »Schöne Literatur aller Völker umfaßten. In die Sonderausgabe waren 155 Nummern neu ausgenommen, so daß sie also 1700 Nummern verzeichncte. Ein im Jahre 1900 er schienener -Ergänzungsband« vermehrte diese Zahl noch um 370 Nummern, Die vorliegende zweite Auflage des Welt literatur-Katalogs zählt (den Anhang nnd einen kleinen Nachtrag eingeschlossen) 2680 Nummern, Der Bestand der Griscbachschen Bibliothek an Werken der schönen Literatur drückt sich also in folgenden Zahlen aus: 1894:1545 Nummern; 1898:1700; 1900 : 2070 und 1905 : 2507, In den letzten fünf Jahren hat eine Bereicherung der Bibliothek nm mehr als 400 Nummern stattgefunden. Der Betrachtung des Katalogs selbst seien noch einige Mitteilungen über seinen Urheber, den glückliche» Besitzer der wertvollen Büchersammlung, vorausgcschickt. Diese können kurz sein, da das Schaffen des Poeten und geist reichen Literaturkritikers Eduard Grisebach im Buchhandel wohl hinreichend bekannt sein dürfte. Wie er zum Biblio philen wurde, wie seine Liebe zum Buch in utiLgus korwn, als Geistesprodukt und in seiner körperlichen Erscheinung, erwachte, wie er sic betätigte in der Ausstattung der ver schiedenen Auflagen und Ausgaben seines Hauptwerks »Der neue Tanhäuser« und über noch viele andre für jeden Buchhändler und Bücherfreund interessante Bestrebungen, Erlebnisse und Erfolge, hat er selbst in einem Aufsatz in »Vom Fels zum Meer« (Stuttgart, Union) 1894, Heft II, sich sehr lehrreich ausgesprochen. Dieser Artikel, dem er die Überschrift »Autobibliographisches» gegeben hat, ist zum größer» Teil ins Börsenblatt (1895, Nr, 29,) über- gegangen. Auch Fedor von Zobeltitz-Berlin hat von ihm seinen Ausgang genommen bei einer Charakterisierung Eduard Grisebachs als Bibliophilen in der »Zeitschrift für Bücherfreunde-, 2, Jahrgang 1898/99, Heft 4: Juli 1898, S, 163—170, vr, jur, Eduard Grisebach wurde am 9, Oktober 1845 in Göttingen als Sohn des 1879 verstorbenen berühmten Botanikers und Nniversttätsprofessors August Heinrich Rudolf Grisebach geboren, studierte von 1864—1868 in Leipzig, Berlin und Göttingen Jurisprudenz und trat nach voll endetem Studium beim Kammergericht in Berlin als 628'
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