Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-05-17
- Erscheinungsdatum
- 17.05.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050517
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190505178
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19050517
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-17
- Monat1905-05
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4676 Nichtamtlicher Teil. ^ 113, 17. Mai 1905. Wege sei eine Besserung der unleugbar vorhandenen Miß stände zu erwarten. Die weitere Debatte ergab, daß sämtliche Teilnehmer der Meinung waren, eine radikale Verschiebung des Rechnungsjahres und der Abrechnung würde voraus sichtlich Abhilfe bringen! Gehe das Rechnungsjahr vom 1. April bis 31. März, dann sei noch Zeit, für die im Winter erscheinenden Neuig keiten zu arbeiten, während jetzt, der Weihnachtszeit und dann der Abrechnung wegen, die neuen Erscheinungen aus November und Dezember fast ganz liegen bleiben müßten, was von Verlegern wie Sortimentern unan genehm empfunden werde, da die meisten Novitäten im Herbst zur Versendung gelangten. Bilde nun aber der 31. März den Abschluß des Rechnungsjahres, dann würde nur der Abrechnungstermin noch in Frage kommen, da dieser im richtigen Abstand liegen müsse, um dem Sor timenter in der Zwischenzeit Raum für die Remission usw. zu geben. Bezüglich dieses Punktes wurde geltend gemacht, daß im April und besonders nach Beendigung des Schul wechsels und der Konfirinationszeit das Geschäft schon still würde und die Vorbereitungen zur Abrechnung deshalb leichter und schneller zu bewältigen wären! der Mai sei ausreichend, um die Remissionsarbeiten zu bewältigen, und wenn dann die Abrechnung, also die Buchhändlermesse, in der zweiten Hälfte des Juni stattfände, so würde sicherlich allen Anforderungen bis dahin genügt werden können. Nach vielseitigen Erwägungen nahm die Versammlung einstimmig folgende Resolution an. Der Berliner Sortimenter-Verein begrüßt den Anstoß, den der Deutsche Verlegerverein durch seinen Antrag zur Besserung der buchhändlerischen Ab rechnung gegeben hat, kann sich aber nicht davon überzeugen, daß der vorgeschlagene Weg der rechte ist. Der Verein ist sicher, daß die Annahme jenes An trags nur dazu führen würde, die heute bestehenden Schäden zu verewigen, da nur eine Änderung des buchhändlerischen Rechnungsjahrs imstande ist, etwas besseres an die Stelle des bestehenden zu setzen. Er beauftragt deshalb seinen Vorstand, auf der am 16. d. M. stattfindenden Versammlung der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börscn- vcreins für eine Amendierung des Antrags des Deutschen Verleger-Vereins einzutreten' dahin gehend! -das buchhändlerische Rechnungsjahr läuft vom I. April bis 31. März! die Buchhändlermesse findet alljährlich in Leipzig in der zweiten Hälfte des Juni statt. Die entsprechenden Bestimmungen der Verkehrsordnung find sinngemäß zu ändern. Das erste neue Rechnungsjahr läuft vom 1. Januar bis 31. März des folgenden Jahres.« Die Sitzung wurde mit dem Wunsche geschlossen, daß sich die Berliner Verleger diesen Vorschlägen anschließen und in der Kantateversammlung dafür eintreten möchten. Etwas so Vollkommenes zu schassen, daß nichts zu wünschen übrig bleibe, sei natürlich ausgeschlossen, und so würde auch die Änderung des buchhändlerischen Rechnungsjahres zunächst mancherlei Störungen im Gefolge haben, aber hoffentlich ein Fortschritt in der Entwicklung des deutschen Buchhandels sein. G. Küstenmacher. Vuchstipendien stakt Geldstipendirn. Den nachfolgenden sehr beachtenswerten Vorschlag des Herrn vr. Karl Thieß, Prosessors an der Technischen Hochschule in Danzig, entnehmen wir mit gütig erteilter Erlaubnis der Nationalzeitung (Berlin) Nr. 296 vom IS. Mai 1905. Red. Der gemeinnützige Sinn, der Jahrhunderte hindurch den Gelchrtenschulen unsers Volks so reichlich private Mittel zu- gesührt und die Teilnahme auch der Ärmeren an ihnen ge fördert hat, ist heut noch wirksam. Als vor einigen Monaten die neueste der technischen Hochschulen, die Technische Hoch schule Danzig, begründet wurde, haben mit dem Staat Kommunen und Körperschaften, Vereine und Private in Danzig und Westpreußen und iiber seine Grenzen hinaus gewettcifert, um ihre Teilnahme an der neuen Bildungs anstalt durch Begründung von Stipendien auszudrücken. Der Betätigung dieses Sinnes wird sich jeder freuen. Er findet in der Gegenwart so weites Feld wie je. Zu den Stiftungen der alten Form für Studierende kommen neue für einzelne Unterrichtszweige, für Lehrstühle bestimmter Fächer, für Hochschulinstitute und die Ausgestaltung der Forschungstätigkeit nach bestimmter Richtung, wofür Nord amerika in vieler Hinsicht vorbildlich gewirkt hat. Ich möchte hier für eine Zwischenform eintreten, die sowohl persönlich den niit schwachen Mitteln ausgerüsteten Studierenden wie sachlich der Vertiefung der Studien und der Verbesserung der Hochschulbildung zunutze kommt, für die Einführung von Buchstipendien. Keineswegs will ich dem Geldstipendienwesen in seiner bisherigen Ausdehnung zu nahe treten. Nach wie vor wirkt es für einen namhaften Teil der daran Beteiligten nützlich und ist für manche der einzige Weg, zu einem ihnen zu sagenden Beruf zu gelangen. Es wirkt auch sozial versöhnend, insofern es in einer Zeit, wo die Verschiedenheit der verfüg baren Geldmittel immer mehr zwischen den Ständen und Gesellschaftsschichten das eigentlich Trennende wird, die Möglichkeit auch für ärmere Familien aufrecht erhält, zu den für die Gesamtheit wichtigen und sozial bevorzugten akademischen Berufen zu gelangen. Deshalb sollen die be stehenden Stipendien ruhig weiter wirken, und mag auch künftig, wen das Herz dazu treibt, seine gemeinnützigen Stiftungen in dieser Form machen, in dem berechtigten Bewußtsein, damit zum Wohl der Gesamtheit beizutragen. Aber den Einwand möchte ich vorweg widerlegen, als sei in unsrer Zeit das alte Stipendienwesen dringlicher denn je und als müßten unbedingt ihm alle erreichbaren Mittel zugeführt werden. Es läge ein wichtiges Interesse der Ge samtheit vor, auf diese Weise die begabtesten Sprößlinge der unbemittelten Kreise den regierenden und forschenden Schichten zuzuführen. Nur so könnte die Gesamtheit die vielen hier schlummernden Kräfte entfalten und unersetzliche Verluste vermeiden. Das Argument mag vielleicht in ver einzelten Fällen auch heute noch zutreffen, aber in der Haupt sache gehört es wohl der Vergangenheit an, einer einfacheren, anspruchsloseren Zeit, da derbe Bauernstudenten allein mit Hilfe ihrer Stipendien unbekümmert und rücksichtslos ihr Studium schlecht und recht durchsetzten und mit gesundem Kraftbewußtsein ihren Weg machten. Da führte dieser Weg aufrecht in die Höhe oder führte doch ein gesundes Geschlecht in die Dorfpfarrhäuser und deren Kinder wieder weiter in führende Stellen. Heut sind im Bürgertum und auch an den Hochschulen die sozialen Verhältnisse viel ausgeglichener und zwingender, vielleicht überfeinert geworden. Der Auf wand des Studiums kann genau berechnet werden, und die nötigsten Mittel werden meistens vorhanden sein, wenn die Söhne zum Studium bestimmt werden. Immer mehr fallen ja neben den Kosten des Studiums die der Examina und der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder