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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1925
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- 1925-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1925
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19844 vörienb^art s. v. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 286, 10. Dezember 1925. In der Ausfertigungszeile fehlt hinter »Berlin« das Komma. Im übrigen macht das ganze Bild der Vorderseite einen unsauberen und verschwommenen Eindruck. Das Publikum wird hierdurch veranlaßt, größte Sorgfalt im Verkehr mit Rentenmarkscheinen anzuwenden. Nur dadurch ist es möglich, den Fälschern auf die Spur zu kommen. Erneut wird daraus hingewiescn, daß die Deutsche Nentcnbank auf die Festnahme von Fälschern eine Belohnung bis zu 1000 Mark aus- gesetzt hat. Rcklamcaufdrucke auf Postkarten. — Die Bestimmungen, wonach Postkarten, bei denen die Firma oder der Name und Wohnort des Herstellers sowie ein kurzer Zusatz über patentamtlichen Schutz und strafrechtliche Verfolgung von Nachahmungen ausgedruckt sind, Im inneren deutschen Verkehr nicht beanstandet werden sollen, wenn die Angaben auf der linken Hälfte der Vorderseite angebracht sind, werden dahin erweitert, daß solche Postkarten auch dann zur Postbeförderung zugelassen werden können, wenn sie außer den vorbezeichneten Ver merken, die oft auch als Ersatz für den Trennungsstrich zwischen den beiden Hälften auf der Vorderseite angebracht sind, noch eine allge meine Bezeichnung der Postkarten, z. B. »Postkartenserie 500 — Deutsche Meistersammlung — Farbige Musterdrucke — Künstler-Stein-Zeich- nung — Nach einem Original von . . .«, usw. aufweisen. PersolilllMrWeii. 80. Geburtstag. — Vor kurzem konnte Herr Verlagsbuchhändler Wilhelm Kunis, Mitinhaber der Verlagsbuchhandlung Moritz Schäfer in Leipzig, seinen 80. Geburtstag feiern. Seit dem Jahre 1860, also 65 Jahre, ist Herr Kunis in dieser Firma tätig. In den siebziger Jahre wurde er Redakteur an der von der Firma ver legten allbekannten Fachzeitschrift »Tie Mühle«, die er bis zum Jahre 1904 leitete. 1896 wurde ihm und Herrn Otto Thierbach von der Witwe des früheren Inhabers, Frau Bertha Schäfer, Prokura erteilt. Nach deren Tode im Jahre 1919 sind die Herren Kunis, Otto Thierbach und sein Sohn Julius die Inhaber des in den Kreisen der Mtthlen- industrie wohlbekannten Verlages Moritz Schäfer in Leipzig. Gestorben: am 5. Dezember Herr Musikalienhändler Carl Jacobsthal in Berlin nach langem Leiden im Alter von 70 Jahren. Der Verstorbene war seit 1884 Inhaber der Firma A. Glas in Berlin, die er aber im Frühjahr dieses Jahres wegen seines Leidens an den Musikverlag »Lyra« in Berlin-Wilmersdorf verkaufte. SpreWal. Firmen, die direkt eingehende Bestellungen an das Sortiment überweisen. In letzter Zeit sind uns noch folgende Firmen mitgetcilt worden: Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M., Fr. Wilh. Grunow in Leipzig; aus allen ihren Prospekten be findet sich der Hinweis: »Der Verlag selbst führt Privat bestellungen nicht aus, er überweist sie dem ortsansässigen Buchhandel«, N. Piper L Co. in München, W. Spemann in Stuttgart, Georg Westermann in Braunschweig. „Unteilbare Drucksachen". Die sogenannten unteilbaren Drucksachen werden scheinbar täglich von der Post geöffnet und revidiert. Solche Drucksachen dürfen nur e i n Buch zwischen 1 bis 2 Kilo enthalten — aber durchaus nichts weiter. Das Beilegen auch nur eines Prospekts ist nach Ansicht der Post schon verboten. Die Sendung wird dann als Paket angesehen und mit 50 Pfennig Nachporto belegt. Da solche Nachportoerhebungcn jetzt bei jeder Kreuzbandzustellung mehrfach Vorkommen, sollten die Herren Verleger ihrem Personal die genaue Beachtung der obigen postalischen Bestimmungen besonders ans Herz legen, denn deren Nicht beachtung kostet nicht nur Geld, sondern verzögert außerdem die Zu stellung der Sendungen. Nebenbei ist es nicht angenehm, immer wieder hören zu müssen, daß die Buchhändler die Post zu »betrügen« ver suchen. Köln. PaulStuermer. Die Zahl der BUcherleser geht zurück. Über die Benutzung der weltbekannten Zentralbibliothek in Wien ist mir kürzlich eine interessante Statistik zu Gesicht gekommen. Die einzelnen Zahlen seien des vollständigen Vergleichs halber hier wieder- Laufe des Jahres 4 918 100 Bücher entlehnt, 1917 waren es 9 204 000 und 1919 stieg die Zahl auf 10 337 500, 1922 sank sie auf 6 835 900 herab, und im Jahre 1924 ging sie sogar auf 5 517 000 zurück. Im laufenden Jahre ist bereits ein weiterer, sehr merklicher Rückgang zu beobachten. Hierbei fällt besonders auf, daß das Jahr 1919 die höchsten Ziffern aufweist, offenbar suchte man also im Jahre der größten Entbehrungen in der Lektüre die Nöte des Alltags zu ver gessen — den Hunger suchte man in geistiger Nahrung unterzutauchen. Diese statistischen Ziffern müssen uns nachdenklich stimmen, dies um so mehr, wenn wir noch vernehmen, daß sozialpolitischen Büchern und Sportschriften der Vorzug gegeben wird. Das gute Buch, insbesondere der Roman scheint also schon sehr verdrängt zu sein. Hier kann nur korporatives Werben für das gute Buch Ein halt gebieten! Wien. C. Höckh. Die Bibliothekseinbände des Nordwestdeutschen Dürerhauses in Bremen. Dem Allgemeinen Anzeiger für Buchbindereien, Stuttgart, Nr. 43 vom 23. Oktober ist folgendes Gutachten entnommen: »Die mir vorgelegten zwei Bücher, Halbleinenbände: Sealssield, Kajütenbuch und Das Schönste von Brentano, Tieck, beides Ausgaben des »Nordwestdcutschen Türerhauscs in Bremen«, sind, was die Buch einbandarbeit betrifft, die minderwertigste Herstellung, die mir je vor Augen gekommen ist; ich bezweifle, daß diese Einbände von wirk lich gelernten Buchbindern hergestellt sind; entweder ist es Gefängnis arbeit oder ganz schlechte Dilettantenarbeit. Begründung: Ter Rücken ist schlecht überklebt, sodaß beim Offnen des Buches man stellenweise bis in die Bogen hindurchsehen kann; die Heftung ist nur auf zwei Bändern erfolgt, statt, wie es bei ge druckten Büchern fachmännisch ist, auf Bindfaden; dazu sind die beiden Bänder viel zu weit nach der Mitte gelegt. Das Miserabelste an der Einbandtechnik sind die inneren Seiten der beiden Deckel; hier sieht man die dicken Webfasern des Rückcniiberzugstoffes, die ungleich mäßigen Papierüberzug-Einschläge, die in denkbar schlechtester Ari sichtbar sind. Der auf dem zweiten Vorsatzblatt geklebte Schirting- strcifen erhöht die Haltbarkeit des Einbandes nicht, er hätte unter dem Deckelvorsatzblatt befestigt sein müssen. Das den Büchern beigcfiigte »Erläuterungsschreiben zu den Bi bliothekseinbänden« ist das Naivste, was mir je vorgekommen ist; die einfachsten Selbstverständlichkeiten der Bucheinbandtechnik sind hier ul marktschreierischer Weise vorgeführt, die dem Fachmann ein mitleidiges, aber entrüstetes Lächeln abzwingcn. Es wird in diesem Erläutcrungs- schreiben von dem »würdigen Einband« dieser Bücher gesprochen; nun, es sind in technischer Hinsicht die »unwürdigsten Einbände«, die je literarische Erzeugnisse erhalten haben! Berlin, den 23. September 1925. P. Ker st e n.« Josef Simon Heinrich, Kolportaqebuchhandlung in Bensheim a.d. Berqstr. Schon im Jahre 1917 in Nr. 49 des Bbl. vom 28. Februar Hab'» wir den Buchhandel darauf aufmerksam machen müssen, daß oben genannter Heinrich als ein Schädling schlimmster Art zu bezeichnen ist. Obwohl entmündigt und unter Vormundschaft stehend, versucht er immer wieder auf die raffinierteste Art und Weise, Bücher in Kom mission zu erhalten. Aus Bensheim wird uns jetzt wieder geschrieben, daß Heinrich aus Buchhändler- und Verlegcrkreisen fast täglich Sen dungen als Kommissionsware erhält, die er zwar verkauft, deren Erlös er aber sofort in Alkohol umsetzt. Der betreffende Lieferant er hält nur in den seltensten Fällen eine Bezahlung für seine Sendung. Der pp. Heinrich führt, so heißt es in dem Schreiben, schon jahr zehntelang auf Kosten der Geschäftswelt ein sorgenloses Leben. Neben bei ist Heinrich noch ein Bettelbriefschreiber.
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