Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.05.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050511
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190505113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19050511
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-11
- Monat1905-05
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
H 108, 11. Mai 1905. Nichtamtlicher Teil. 4465 Kleine Mitteilungen. Rechtsprechung des Reichsgerichts. Zu § 121 des Bürgerlichen Gesetzbuchs. — Wie der Begriff des Verschuldens überhaupt, so ist auch die Frage, ob in einem bestimmten Her gänge ein schuldhaftes Zögern zu erblicken sei, nicht bloße tat sächliche Feststellung, sondern zugleich eine Rechtsfrage. »Nachdem der Kläger fast drei Monate gebraucht hatte, um sich darüber schlüssig zu machen, ob er das von ihm erkaufte Vermittlung eines Dritten nachgesucht wird und sich dabei nur zufällig die Gelegenheit ergibt, die Anfechtungserklärung zur Kenntnis des Beklagten zu bringen. Unter solchen Umständen ist die Anfechtung nicht, wie es das Gesetz will, .unverzüglich' erfolgt und damit entfällt auch das Klagefundament der An fechtung des Kaufvertrags wegen Irrtums.« (Urteil des Reichsgerichts. V, 1. März 1905. 542/04.) (Nach: -Das Recht«, Hrsg. v. vr. Hs. Th. Soergel, München sHannover, Helwingj. 9. Jahrg. Nr. 8, v. 25. April 1905.) Verband der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel. — Auch in diesem Jahre wird wie früher der öffentlichen (27.) Abgeordneten - Versammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine, die auf Sonnabend den 20. Mai an beraumt ist, eine vertrauliche Besprechung — und zwar Freitag den 19. Mai, nachmittags 6 Uhr, im Deutschen Buch händlerhause zu Leipzig — vorangehen. Die Vorstände der Kreis- und Ortsvereine werden gebeten, die Namen der Herren Abgeordneten bis spätestens 13. Mai dem Verbands-Vorsitzenden, Jubelfeier des Königlich Preußischen Statistischen Bureaus. — An der Hundertjahrfeier des Königlich Preußischen Statistischen Bureaus in Berlin wird sich nach dem jetzt ge troffenen Plan der Feier der Kaiser persönlich beteiligen. Er Direktor des Bureaus (seit 23 Jahren) Präsident C. Blenck^ aus Das Amt plant eine umfassende Publikation. Sie wird aus drei Teilen bestehen. Der erste Teil, der voraussichtlich schon zum Jubiläum vorliegen wird, bringt eine wertvolle Geschichte des Bureaus wie der amtlichen Landesstatistik in Preußen überhaupt, über ihre Organisation, ihre Zweige, ihr Ver hältnis zur Reichs- und Kommunalstatistik usw. Der zweite Teil unterrichtet mit wissenschaftlicher Genauigkeit über die tatsäch lichen Verhältnisse in Preußen, soweit sie überhaupt zahlenmäßig erfaßbar sind. Der dritte Teil wird der kostbarste, es ist ein statistischer Atlas, der alle Arten methodischer graphischer Dar stellung der Verhältnisse des preußischen Staates darstellen wird. Dem Vernehmen nach ist dies eine der umfangreichsten und teuersten Arbeiten dieser Art. Die Feier findet am 28. Mai statt. An diesem Tage ist vor hundert Jahren von Coerbelitz aus die Kabinettsorder zur Er richtung des Bureaus ergangen. (Nationalztg.) Die städtische Vüchcrhalle in Essen. — Außer der Kruppschen Bücherhalle, die zurzeit 48 000 Bände zählt und im Durchschnitt über 1000 Bände täglich ausleiht, besteht in Essen seit 1902 eine städtische Bücherhalle, die allerdings wesentlich kleiner ist. Sie zählt gegenwärtig 5500 Bände, wozu in Kürze noch über 500 neu angeschaffte Bände hinzukommen werden. Im abgelaufenen Betriebsjahr wurden 60 342 Bände ausge liehen, ein Beweis, daß auch diese Volksbibliothek sich einer sehr starken Inanspruchnahme zu erfreuen hat. Für die Zeit vom 1. Oktober 1904 bis zum 1. Mai 1905 entfallen auf den Tag durchschnittlich 217 BUcherentnahmen. Die höchste Benutzungs- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 72. Jahraana. ziffer weist der Monat Januar mit durchschnittlich 254 Ent leihungen täglich auf. Die höchste Tagesziffer der Benutzung wurde am 7. Januar mit 462 Bänden erreicht. Benutzt wurde die Bücherhalle im Betriebsjahre 1904/1905 von 2394 Personen. Da der Bücherbestand sich im Verhältnis zur Zahl der Benutzer als zu klein erwies, so konnte vom 1. November 1904 ab auf jede Leihkarte jeweils nur ein Band abgegeben werden. In folgedessen ging die Zahl der Entleihungen etwas zurück- doch nahm die Zahl der Leser zu, da deren Wünsche besser befriedigt werden konnten. Jeder in Essen wohnende Steuer zahler ist zur unentgeltlichen Benutzung der Städtischen Bücher halle berechtigt. Ein in der Nähe des Rathauses im Mittelpunkt der Stadt ge legenes Gebäude, das früher als Hotel diente, ist der Bücherhalle zur Benutzung überwiesen. Es enthält auch ein schön und praktisch eingerichtetes Lesezimmer. — Als Katalog gedruckt liegt bisher vor ein den ersten Grundstock enthaltendes »Bücherverzeichnis 1902. Abgeschlossen 1. März 1902«. (120 Seiten. 8°.) Es ist ähnlich eingeteilt wie der Katalog der Kruppschen Bücherhalle deren verdienter Leiter, Herr Chefbibliothekar vr. Ladewig, sich auch um die Einrichtung der Städtischen Bücherhalle große Ver dienste erworben hat. Es unterliegt keinem Zweifel, daß von seiten der Stadt gemeinde Essen, die bisher durch andre Aufgaben dringend in Anspruch genommen war, in Zukunft auch der Städtischen Bücher halle die verdiente Förderung zuteil werden wird. T. Kellen. Zur Briefmarkenkunde. — Zur fünfundsiebzigjährigen Jubelfeier der Unabhängigkeit Belgiens, die in diesem Jahre begangen wird, soll nach der »Kölnischen Zeitung« eine neue Reihe von Briefmarken erscheinen, mit deren Druck die staatlichen Werk stätten von Mecheln gegenwärtig beschäftigt sind. Die neuen Marken zu 20, 25 und 30 Centimes, die ein äußerst treffendes Bild des Königs tragen und in der Färbung von den bis herigen abweichen, sollten am 1. Mai dem Verkehr übergeben werden, die zu 10 Centimes am 1. Juni. Außerdem gelangt am 21. Juli eine amtliche Ansichtspostkarte mit den Bildnissen Leopolds I. und Leopolds II. zur Ausgabe. Briefmarken zur Cervantes-Feier werden, wie das Leipziger Tageblatt meldet, von der spanischen Post in der Zeit vom 1. bis 15. d. M. ausgegeben. Die Marken stellen Szenen aus dem Leben des Don Quixote dar: die grüne 5 Centimo-Marke zeigt den Junker de la Mancha auf seiner Rosinante zu neuen Taten ausziehend, rechts davon das Bildnis des Cervantes. Auf den roten 10 Centimo-Marken sieht man Don Quixote und seinen getreuen Sancho Pansa gegen die Windmühlen anreiten. Blinden-Vibliothek in Wien. — Im Blindenerziehungs institut im Wiener Prater wird gegenwärtig an der Herausgabe von Frenssens berühmtem Roman -Jörn Uhl« in Blindenschrift gearbeitet. Das Werk wird von Herrn Helm, einem Freund des Instituts, in die Blindenschrift übertragen und umfaßt in dieser Form fünfzehn gewaltige Quartbände, die insgesamt 1553 Blätter enthalten. Wenn man in Betracht zieht, daß bei vielem Fleiß und großer Übung in einer Stunde höchstens fünf Blätter be schrieben werden können, so muß man dieser in uneigennützigster Weise geleisteten Riesenarbeit höchstes Lob spenden. Für die Zwecke der Vervielfältigung wird nun mittels einer besondern Maschine das ganze Werk durch den blinden Bibliothekar des Instituts, Herrn Satzenhofer, auf Blechplatten gestanzt, von denen dann auf einer andern Maschine durch einen ebenfalls blinden Arbeiter die Abdrucke hergestellt werden. Ferner wird eine Ausgabe in 24 Heften hergestellt, deren jedes zum Preise von 60 Heller käuflich sein wird. Es dürfte bei dieser Gelegenheit von Interesse sein, zu er fahren, daß die Bibliothek des Instituts, die gegenwärtig etwa 5000 Bände umfaßt, eine unentgeltliche Leihanstalt für sämt liche Blinde des Reichs ist. Elf Anstalten in allen Teilen der Monarchie und zahlreiche private Blinde machen von dem Leih rechte Gebrauch. Bedauerlich ist es nur — wie der Direktor der Anstalt, Herr Regierungsrat Mell, bemerkt —, daß durch die hohen Kosten der Vervielfältigung und des Portos eine noch weitere Verbreitung geistiger Nahrung unter den Blinden bedeutend erschwert wird. Ein Gang durch die Bibliotheksräume 590
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder