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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.04.1905
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- Erscheinungsdatum
- 14.04.1905
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- Deutsch
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8640 Künftig erscheinende Bücher. ^ 87, 14. April 1W5. Verlag von 5. Wrel in Leipzig. Soeben beginnt zu erscheinen: Deutsches Wörterbuch von )Vlori2 Deyne, vr., ord. Professor der germanischen Philologie an der Universität Göttingen. Zweite Auflage. Nach der neuesten in Deutschland, Österreich und der Schweiz eingeliilmen amtlichen Rechtschreibung. In 30 Lieferungen zu je 1 Preis des Geslimtwerkes von 250 Logen (Quartformat geheftet 30 Mk., gebunden 39 Mk. Es war eine empfindliche Lücke unserer an Wörterbüchern nicht eben armen Literatur, daß ein Werk fehlte, in dem jeder Gebildete kurze und bündige Auskunft über den Wortschatz unserer Sprache erhält, sei es, daß er auf Etymologie, oder Entwickelung einer Wortbedeutung, oder Wortform und Betonung, oder endlich Wortfügung sein Hauptaugenmerk richte. Die großen Wörter bücher von Grimm und Sanders sind hierfür zu weitläufig, und zum Teil nicht genau und übersichtlich genug gehalten; und kleinere berücksichtigen immer nur eine Seite des Wortschatzes, wenn sie nicht gar, wie manche derselben, von gänzlich Unberufenen zusammengeschrieben sind. Das vorliegende Werk ist nun bestrebt, in die Lücke einzutreten. Es ist seit länger als einem Vierteljahrhundert sorgfältig vorbereitet worden, und wird demnach nicht dem Vorwurfe des betriebsam und eilig Zusammengerafften ausgesetzt sein. Hastigem Nach schlagen soll es nicht allein dienen; diesem Zwecke kommen auch schon vorhandene Hilfsmittel reichlich entgegen. Zu der übergroßen Mühe und Arbeit, die auf ein solches Werk verwendet werden mußten, würde das nicht im richtigen Verhältnisse stehen. In erster Linie soll es zeigen, wie heutige Form und Bedeutung unserer Wörter von alten Zeiten her geworden, gewachsen und geändert sind, und so jedem Gebildeten eine geschichtliche Unterlage für den richtigen Gebrauch seiner Sprache, und Winke in bezug auf die vielfach verkannte und zu enge gefaßte Sprachrichtigkeit geben. Dabei konnte es auf eine möglichst vollständige Aufzeichnung unseres neuhochdeutschen Sprachschatzes nicht ankommen. Sollte ein Werk geliefert werden, das eines besonderen Vorzuges, der Handlichkeit, nicht entbehrte, so war eine Auswahl aus unserem überreichen Wortschätze geboten. Eine solche mußte sich auf den heutigen Bestand unserer Schriftsprache stützen, und abgestorbene Bildungen, höchstens mit Ausnahme besonderer Fälle, sowie rein mundartliches Sprachgut, wenn es auch gelegentlich in Schriftquellen verwendet wird, beiseite lassen. Den Zusammensetzungen gegenüber war zumal große Zurückhaltung geboten. Daß Worte fremden Ursprungs, sofern sie in unserer Sprache Bürgerrecht erlangt haben, aus genommen wurden, verstand sich ebenso von selbst, als daß eigentliche Fremdwörter in einem deutschen Wörterbuche keine Aufnahme fanden. Dazwischen lag freilich eine große Anzahl solcher, die weder volles Bürgerrecht erlangt noch völlig fremd geblieben, vielmehr in weitere Kreise eingedrungen und von denen selbst Fortbildungen in deutscher Weise erwachsen waren. Von solchen sind wenigstens die wichtigeren ausgenommen worden, zumal wenn bei ihnen etwas sprach- oder kulturgeschichtlich Bedeutendes zu sagen war. Die Zeit des ersten Vorkommnisses eines Wortes wird, soviel tunlich, ausdrücklich angegeben oder wenigstens angedeutet, und für Formen und Bedeutungen sind Belege gegeben, die von den ältesten Zeiten unserer Sprache bis zu den neuesten reichen. Auf sorgfältige Auswahl dieser Belege ist Bedacht genommen worden; sie erscheinen nicht gehäuft, aber sie sollen besonders sprechend sein. Von den Schriftstellern unserer Jetztzeit kommen darin die besten zu Worte. Dunklen Wörtern älterer Belege, sowie fremden ist die Erklärung beigegeben; griechische Wörter sind lateinisch umschrieben. Auf die Darlegung der Entfaltung und Verzweigung der Bedeutungen in knapper, aber hoffentlich stets deutlicher Sprache wurde besonderes Augenmerk gerichtet. Die An- und Einordnung der Worte ist alphabetisch und bei aller Raumersparnis übersichtlich. Von Heynes Deutschem Wörterbuche 2. Auflage erscheint alle drei Wochen eine Lieferung. Es wird somit, da bereits das ganze Manuskript abgesetzt ist, im Herbst 1906 im Druck vollendet sein. Von der früheren Auflage sind 5000 Exemplare in zehn Jahren abgesetzt worden. Die zweite Bearbeitung erscheint unter noch günsteren Aussichten. Die bisherigen Rechtschreibungen, auch die Puttkamersche, hatten unter dem Übelstande zu leiden, daß sie auf die Schule beschränkt dem offenen und heimlichen Widerstand der Behörden ausgesetzt waren und überdies für jedes Land und jedes Ländchen mehr oder minder umfangreiche Abweichungen zeigten. Die neueste Rechtschreibung ist einheitlich für das ganze deutsche Sprachgebiet, für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Sie ist aber außerdem fast überall obligatorisch sowohl in den Schulen als auch bei den Behörden eingeführt worden und damit das Bedürfnis nach einem maßgebenden Führer, nach einem größeren, aber noch handlichen Wörterbuche auf die weitesten Kreise übergegangen. Es ist bekannt, daß ein solches in der neuesten amtlichen Orthographie noch nicht erschienen ist. Ich glaube also sagen zu dürfen, daß eine nachdrückliche Verwendung in Verbindung mit meinen eigenen geschäftlichen Manipulationen größeren Erfolg verspricht. Meine sehr günstigen Bezugsbedingungen machen Ihre Bemühungen auch lohnend. Ich liefere bereits von 10 Exemplaren an mit 35A, von 50 Exemplaren ab mit 40U und von 100 Exemplaren an mit 45A Rabatt, wobei ich überdies die Kontinuationen auf die spätere Bandausgabe einzubeziehen gestatte. Für den Vertrieb stelle ich die erste Lieferung reichlich in Kommission zur Verfügung, außerdem zum Verteilen aus der Hand in mäßiger Anzahl Abzüge des Prospektes. Leipzig, 13. April 1905. S. Kirzel.
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