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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.04.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.04.1905
- Sprache
- Deutsch
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^ 87. 14. April 1905. Sprechsaal. 3631 Rundschreibens formulierten Bezugsbedingungen erhellen dürfte, wonach er neue wissenschaftliche Werke, neue Geschenklitteratur und Musikalien nicht billiger als die Provincialbuchhändler, sondern nur zu denselben Bedingungen wie der Buch handel des Wohnorts der betr. Vereinsmitglieder anbietet. gesagt werden solle, die einzelnen Mitglieder des Vereins könnten bei der Buchhandlung des Vereins billiger einkaufen, als bei den Prooincialsortimentern, während damit hervorgehoben werden sollte, daß diese eine Handlung in Leipzig als Buchhandlung des Vereins e. F. infolge des concentrierten Bedarfs ihrerseits von den Verlegern billiger einkausen könne, als die große Zahl einzelner Handlungen der Provinz, und infolgedessen einen Teil des Reingewinns an die Unterstützungskasse des Vereins abgeben wolle. Den Passus: Für die Herren Professoren an Gymnasien empfiehlt sich der Gesamtbezug von Lehrbüchern für ganze Klassen oder in größeren Partien, da für diesen Fall den Schülern be- hat man so ausgelegt, als wolle Unterzeichneter den Anschein er wecken, daß nur seine Firma diese Vergünstigungen und zwar in Gestalt eines besonders hohen Rabatts gewähren könne. Was diesen Punkt anlangt, so sei darauf hingewiesen, daß Unterzeichneter hierbei nicht ausschließlich von seiner Firma ge sprochen hat, und daß es sich nicht um einen Rabatt seitens seiner Firma handelt, sondern darum, daß laut Aufdruck auf Titel blättern von Schulbüchern, laut Anzeigen in Verlagsprospecten, Inseraten in Fachblättern rc. eine große Anzahl von Schulbücher- Verlegern bei Bezug von Partien die Schulbücher zu einem er niedrigten Vorzugsladenpreis für Schüler und für Lehrer sogar Freiexemplare liefert. Eine Leipziger Verlagshandlung setzt den Begriff »Partie« dabei schon auf drei Exemplare fest. überdies fußte dieser Satz auf Alinea 8 der Verkaufs bestimmungen des Vereins der Buchhändler zu Leipzig vom Endlich ist des Unterzeichneten Vorschlag, am Jahresschlüsse 5A vom Gesamtumsätze seiner Firma mit den Mitgliedern des Vereins e. F. der Unterstützungs- Gründung einer Buchhandlung des Vereins e. F. und deren eventueller Übertragung an seine Firma in anderer Weise nicht zu berechnenden Pacht an die Unterstützungskasse des Man ist nun neuerdings im Buchhandel der Meinung, daß der Sortimenter eines Orts ein ausschließliches Recht auf die Kundschaft seiner Mitbürger und der Einwohner der Um gegend habe, 2) und betrachtet die vom Unterzeichneten angeregte Concentration des literarischen Bedarfs der Mitglieder des Ver eins e. F. als eine rechtswidrige Schädigung der orts ansässigen Sortimenter zu Gunsten des Vereins e. F. und der Unterzeichneten Firma, zu deren Abwehr der Vorstand des Börsen vereins der deutschen Buchhändler zu Leipzig sich für berechtigt hält, Untexzeichneten mit völliger oder teilweiser Rabattentziehung seitens der im Börsenverein rc. verbündeten Verleger zu bedrohen, falls Unterzeichneter nicht von Abführung der betreffenden 5 Pro cent an die Unterstützungskasse des Vereins e. F. abstehe. Obwohl nun Unterzeichneter die oben erwähnten Aus legungen seines Rundschreibens durch den Buchhandel für sehr gesuchte Mißdeutungen hält, obwohl nach seiner Überzeugung die Androhung des Börsenvereins-Vorstands sich weder aus dem bürgerlichen Recht noch aus den Satzungen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler rechtfertigen läßt, so sieht er sich doch im Interesse der von ihm angeregten Gründung veranlaßt, die Abführung eines Procentsaßes vom Umsatz mit den Mit gliedern des Vereins e. F. einzustellen und der nächsten General versammlung des Vereins neue Vorschläge^) zu unterbreiten. Unterzeichneter bittet aber die Mitglieder des Vereins höf- lichst, die angeregte Gründung einer Buchhandlung des Ver eins e. F. allerseits nach Möglichkeit unterstützen und ihre An sichten auf beifolgendem Formulare dem Unterzeichneten mitteilen zu wollen. Unterzeichneter erlaubt sich, darauf hinzuweisen, daß bereits eine große Anzahl ähnlicher*) Unternehmungen mit bestem Erfolg besteht, daß z. B. die Buchhandlung des Waisenhauses zu Halle a. S., die den Francke'schen Stiftungen gehört und ange gliedert ist, aus ähnlichen Anfängen entstand, jetzt aber nicht nur einen hochangesehenen, einträglichen Verlag und ein umfassendes Sortiment, sondern auch eine eigne große Druckerei besitzt, daß die Deutschen Pfarrervereine nicht nur ein eignes »Pfarrer blatt-, sondern auch eine -Buchhandlung des Pfarrer- blattes- zur Förderung ihrer Wohlsahrtseinrichtungen besitzen, ebenso die Anstalt Bethel bei Bielefeld ein Anti quariat, eine ganze Anzahl Missionsgesellschaften. Diakonissen- Anstalten, Erziehungsvereine und Evangelische Gesellschaften eigne Verlags- und Sortimentshandlungen. Dieselben sind zum Teil Mitglieder des Börsenvereins rc., zumeist aber im -Offiziellen Adreßbuch des deutschen Buchhandels« aufgeführt und vom Börsenverein rc. anerkannt. Auch die vom Unterzeichneten ins Auge gefaßte Buchhandlung des Vereins e. F. soll auf den Satzungen des Börsenvereins er richtet und diesem angeschlossen werden. Der Vorstand des Buchhändler-Verbandes für das Königreich Sachsen hat sich nicht gescheut, dem Unterzeichneten vorzuwerfen, daß er bei Absendung seines Rundschreibens vom August 1904 die »Wohltätigkeit in wenig verhüllter Form nur zum Deckmantel persönlicher Interessen- benutzt habe. Dieselben Herren beziffern aber in einer Eingabe an eine der höchsten Behörden Sachsens den dem Sortiment durchschnittlich erwachsenden Nutzen auf ca. 8'/s Procent."') Wenn nun Unterzeichneter, wie die Herren ebenfalls behaupten, nicht vorteilhafter als sie wirtschaften«) kann, dabei aber noch 5 Procent an die Unterstützungskasse des Vereins e. F. abzuführen sich erbot, so würden ihm für seine Arbeit, für sein der Vereinsbuchhandlung zur Verfügung gestelltes Kapital und Personal, ca. 3'/^ Procent Nutzen bleiben, ein Resultat, das die Anschuldigung jener Herren wohl in das rechte Licht stellt. Die vom Buchhandel für das Provincial-Sortiment gefürchtete Schädigung durch eine Buchhandlung des Vereins e. F. dürfte für die einzelnen Handlungen der Provinz kaum (? d. Einsender) zu empfinden sein, da die Mitglieder des Vereins über das ganze Reich zerstreut') sind und ihren Bedarf bisher von Hunderten von Firmen gedeckt haben, auch wohl in Zukunft nur einen Teil ihrer Bezüge der eventuellen Buchhandlung des Vereins über weisen werden. Aber für die Unterstützungskasse des Vereins dürften viele Wenig immerhin von Bedeutung sein. Nach vorstehenden Ausführungen bittet Unterzeichneter ferner, ihn auch in Zukunft mit Beschaffung antiquarischer Werke aller Art, mit Lieferung neuer Werke, Musikalien zum Ankäufe antiquarischer Werke zusenden zu wollen, und sichert schnellste und beste, was Antiquaria anlangt, billigste Ausführung, was neue Werke betrifft, post freie Lieferung zu denselben Bedingungen, wie solche vom Buchhandel des betreffenden Wohnorts geboten werden, zu. Es wird sich so sehr bald ein Überblick gewinnen lassen, welchen Umfang die ev. Buchhandlung des Vereins e. F. an nehmen dürfte. In den ersten Monaten konnten an die Unter stützungskasse zusammen 40 bar überwiesen werden. Hochachtungsvoll Leipzig, (gez) Carl Köhler, Emilienstraße 22. Al. qu. Grim. 1877—82, i. Fa.: Antiquariat Carl Köhler.
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