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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.04.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.04.1905
- Sprache
- Deutsch
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3628 Nichtamtlicher Teil. ^ 87. 14. April 1905. Lidrairis äs la Loolsts äu Rsousil ßsusral äss Lois st äss ^rrsts iu karis. Patron. 8". 5 kr. ä 1 ' ä d' ' ä ' ' 16". 3 kr. 50 e. äs8 Fuerres äs 1859 st äs 1870. 8". 5 kr. I^a^sotts, ä., la. 8trueturs üns äu ^gtsms nsrvsux. 8". 2 kr. 50 o. LolilsLolisr I'rsrss Lc Ois. in karis. kadauä, L., ^tls.8 Lvg.tomi<iu6 äu eorps äs 1'kounus st äs la kswills. 4". 10 kr. ksrriu L Ois. in karis. ?aut^, k'., Lrrsur msurtriörs. 16^. 3 kr. 50 o. (4. Stslalisil in karis. Nuriou, 6., Odirur^is äu 8^8töws usrvsux. 8^. 18 kr. Zur Geschichte der Verleger in Rußland. Unter diesem Titel bringt der »Xuisün^j IVjsstnllr» einen Artikel von Viktor Russakow, entnommen aus dem SU Petersburger Tageblatt »klovosti» (Neuigkeiten), von dem wir annehmen dürfen, daß er für den Buchhandel im allgemeinen Interesse haben wird. Wir schließen diesem gleich einen zweiten, ebenfalls im »Kuülm^j VVjsstrnlr, aus den »Hovosti- abgedruckten Artikel desselben Verfassers an, der dort den Titel hat: »Eine Seite aus der Geschichte des Verlagsbuchhandels in Rußland», Der letzte Artikel bezieht sich auf A Marcks allein, der andre aus Marcks und zwei seiner ehemaligen Kollegen, I, Es waren ihrer drei. Jeder war ein Held auf dem Gebiet des Verlages, jeder stand auf seinem Posten, in der Ausübung seines Berufes, als ihn der Tod ereilte. Aber während der eine auf dem Gipfel seines Ruhmes als wirklicher -General», ja mehr noch, als »Feldmarschall» der Verlegerarmee, unter Hinterlassung von Millionen starb, brachte es der andre nur zur ersten Offizierscharge im Verlagswesen und starb, ohne einen Groschen zu hinterlassen, völlig enttäuscht in seinen verlegerischen Hoffnungen, De» dritten aber traf nur deshalb nicht das Schicksal des zweiten, weil er sich neben der undankbaren, im Erfolge schwankenden Berlagstätigkeit noch mit einer zuverlässiger!! kaufmännischen Tätigkeit befaßte, die ihn in den schweren Momenten des Verlags immer gerettet hat. Alle drei begannen ihre Verlegerlaufbahn fast gleich zeitig, Noch mehr: sie waren schon vor Beginn derselben durch gemeinsame Freundschaft miteinander verbunden, hegten gleiche Träume, gleiche Hoffnungen, hatten auch gleiche Leiden und Demütigungen zu erdulden, da sie alle drei bei demselben Chef in Stellung waren. Alle drei kamen fast gleichzeitig aus der Fremde, um in Rußland Glück und Reichtum zu suchen, und sie waren anfangs alle drei als Gehilfen in einer großen Buchhandlung St, Petersburgs tätig, wenn auch aus verschiedenen Posten: der eine hatte eine ganze Abteilung zu verwalten, der andre war Korrespondent für die auswärtigen Kunden, und der dritte hatte das bescheidene Amt eines zweiten Verkäufers, Interessant ist es, daß sie alle drei fast kein Wort Russisch verstanden und diese Sprache erst in ihren Stel lungen in St, Petersburg lernten. Aber kaum hatten sie es so weit gebracht, daß sie eine russische Phrase verstanden, so erkannten alle drei auch sofort, daß es in Rußland für unternehmende Leute noch etwas zu machen gebe, und daß dieses Gebiet der Verlagsbnchhandel sei. Und wenn sie abends spät aus dem Geschäft kamen, müde und erschöpft von der Arbeit, dann setzten sie alle drei noch bis zur späten Nacht sich in dem bescheidenen Zimmerchen hin, das ihnen ihr Prinzipal angewiesen hatte, und stellten die gigantischen Pläne ihrer künftigen Verlags tätigkeit zusammen. Diese Pläne hatten zu ihrer Grund lage freilich etwas Phantastisches, Jules-Verne-Hastes, weil alle drei keinen Pfennig in der Tasche hatten und nur von ihrem äimlichen Gehilfengehalt lebten, der kaum zu einer erträglichen Existenz ausreichte, Anfangs wollten diese drei Kollegen etwas gemein schaftlich unternehmen; aber es zeigte sich sehr bald, daß ihre Ansichten über die künftigen Unternehmungen recht weit auseinander gingen: der eine war zu unternehmend, kühn und verwegen — der andre zu ängstlich, zurückhaltend — der dritte zu genau. Besonders schwer war es den beiden letzten, mit dein ersten, dem jüngsten, zurechtzukommen. Er trieb, wie sie meinten, seine Verwegenheit bis zur Tollkühnheit, und wollte sich, ohne einen Groschen in der Tasche, sofort in den Verlag stürzen. Die Kollegen suchten ihn zurückzuhallen, aber ver gebens. Bald löste sich das Trio auf, und jeder ging seinen eignen Weg, wobei das Schicksal den Verwegensten am meisten förderte. Diese drei waren: Hermann Hoppe (1836—85), Hermann Kornfeld (1828—190r)*) und Adolf Marcks (1838—1904) — drei Männer, die ihren Namen in die Geschichte des russischen Verlagsbuchhandels eingeschrieben haben, — der erste durch dis »IVsomirnaja Illjnstra-ija« (Illustrierte Welt — nach Art der Leipziger »Jllustrirten Zeitung») und eine ganze Reihe von Mude- journalen — der zweite durch die Herausgabe des besten humoristischen Journals »Stroüosa« (Libelle) — der dritte durch die Herausgabe der weitverbreiteten »Mva» (Flur, nach Art der »Gartenlaube»), Alle drei waren fast gleichzeitig nach St. Petersburg gekommen, der eine aus Hamburg, der andre aus Warschau, der dritte aus Stettin; alle drei waren gleichzeitig in Stellung bei dem bekannten St, Petersburger Buchhändler Mawrikij Ossipowitsch Wolfs; alle drei lernten zusammen Russisch, das bisher keiner von ihnen beherrschte, und endlich machten alle drei hinter dem Ladentisch bei Wolfs ihre ersten Beobachtungen Uber das russische Lesepublikum, über seine Bedürfnisse, seine Anforderungen, seine Liebhabereien, Der jüngste und kühnste, Marcks, begriff früher und besser als die andern, was das russische Publikum im ge gebenen Moment brauchte und was den größten Erfolg haben konnte. Er beschloß, ohne Verzug den Versuch zu wagen, unter Beteiligung einiger ihm bekannten Deutschen, die ihn mit den für den Anfang nötigen Geldmitteln unter stützten. Und dieser Tapferste und Verwegenste überholte bald 1827 (8, Januar 1828) und starb 27, November (10, Dezember) 1S04, P.
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