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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1889
- Sprache
- Deutsch
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schnellere und promptere Auskunft gewinnen, sondern auch die Unternehmerin, der russische Buchhändleroerband, würde durch erheblich weitere Verbreitung seines Vereinsorganes, welches sich seinerAufgabe bisher keineswegsgewachsen zeigte, größere Einnahmen erzielen, könnte regelmäßig die Litteratnr zunächst eines Jahres nach Art der Hinrichs'schen Verzeichnisse sammeln, kurz zum Wohle der Allgemeinheit, seines Standes und der Nachwelt wirken. Das zweite ähnliche russische Blatt -LiblioKrapIi« leistet gerade auf praktisch-bibliographischem Gebiet ebensowenig. Der Selbstverleger giebt also nun sein Werk, sei es einer Firma allein oder mehreren in mehreren Städten, in Kommission n»d gewährt denselben in den meisten Füllen 20 bis 3l)o/o vom angesetzten Verkaufspreis, oder giebt ihnen bei Barzahlung auch eventuell einen Rabatt bis 400/j,; doch macht er die Höhe des selben in vielen Fällen von der Anzahl der bar erstandenen Exemplare abhängig. Barkäufer-sind naturgemäß nur einige große Sortimente der Hanptplätze, welche als Wiederverkäufer an aidere Firmen anftreten und denselben einen Teil, gewöhn lich die Hälfte des Prozentsatzes abgeben, oder zum Nettopreis unter Zuschlag einer Provision von 5 bis kOO/g, wie zumeist nach dem Ausland, expedieren. Diesen vielgesuchten Groß-Sorti- mentern wird das stete Angebot von Kommissionsgut oft zur Last, da gewöhnlich ungangbare Artikel in größerer Anzahl angebvten werden, so daß schließlich die größte» Räume de» unerwünschten Segen nicht bergen können. Ein großer Teil des Bedarfes, besonders von älteren Artikeln, welche nur in einzelnen Exemplaren gebraucht werden, wird in den Hauptstädten auf dem Markte, beim »Bukinisten« aus zweiter Hand gedeckt. Es muß da eben der Einkäufer genau die Quellen wissen, Ivo er ein Buch, welches sonst nicht am Platze vorkommt, und über das die Kataloge ungenügend Ausschluß geben, oder einen bereits vergriffenen Artikel meist billiger als beim Verleger auflreibt, und hierbei gelangen wir in die Kaufhöfe, aus den Trödelmarkt, wo neben den unglaublichsten Dingen der Bukinist seine Waren feilbietet, früher oft ohne Kenntnis des wirklichen Wertes derselben, jetzt jedoch leider für den Bücherwurm schon viel zu gewitzigt. Eng und klein sind diese Stätten der Wissen schaft (der Bukinist kommt auch in eigenen Häusern, ähnlich den denlschen Selterwasserbuden vor); in großen Packen zusammen gebunden liegen vor ihnen Jahrgänge von Journalen in ver schiedenen Sprachen oder wirr durcheinander Werke aus allen Wissenschaften, welche ein angehender Quaritch Sommer und Winter vor dem meist offenen unheizbaren Lokale mit Argus augen bewacht. Mit energisch freundlicher Einladung lockt er den Vorüberwandelnden zu seinen Schätzen und bei jedem Zeichen eines lebhafteren Interesses bei einem Buche, welches du besichtigst, erhöht er in Gedanken schon den Preis desselben; kennt er dich als einen Wissenden, so werdet ihr handeln bis aufs Blut und er wird sich deiner besseren Kenntnis kaum verschließen können; führt er dich dagegen als Neuling in seine Höhle, so wird er dir dort unbedingt Sachen für in deinen Augen civile Preise nach langem Feilschen und mehrfachem Zurückrnfen ansbinden, an deren Erwerb du bislang wohl kaum gedacht, und von denen du später erfahren mußt, daß du diesen Gelegenheitskauf minde stens übereilt hast. Außer diesen Buden, welche oft mehr bergen, als cs den Anschein hat, bestehen natürlich auch rein russische oder gemischte Antiguariatshandlungeu, welche zum kleineren Teil auch Kataloge mit Preisen (wie Klutschkow in St. Petersburg) herausgeben; doch reichen dieselben an das deutsche wissenschaftliche Antiquariat durchaus nicht heran. Von nach wissenschaftlichen Grundsätzen geführten deutschen Antiquariaten wie N. Kymmel in Riga und Posrednik in St. Petersburg wollen wir natürlich absehen. Der Bacillus des modernen Antiquariats ist auch in Rußland keine Erfindung der neuesten Zeit. Abgesehen voir den stets wiederkehrendeu und daher doch wohl von Erfolg begleiteten An zeigen besonders Hamburger Exportfirmen, hat wohl jede Stadt der Ostseeprovinzen in ausländischem Sortiment gerade ihren »aus den Vorteil des bücherkaufenden Publikums bedachten- billigen Manu. Handel mit gebrauchten Schulbüchern und billig erstandener fast neuer Geschenklitteratur im weitesten Sinne wird sich nie kontrollieren lassen, einen fast neuen Meyer, pro Band 4 Rubel (nach Kurs etwa 8 ^//), kann man in einem Peters burger Schaufenster täglich als Gelegenheitskauf angepriesen sehen, wie auch teilweise unaufgeschnittene neue Litteratur zu billigsten antiquarischen Preisen. Auf eine originelle Art etablierte sich einmal in einer Gou- vcrnemcntsstadt der Ostseeprovinzen eine anonyme Firma als Antiquariat, Sortiment und Leihbibliothek. Eine große Firma stieß eine größere Anzahl Leihbibliotheks- bände von Noahs Zeiten her ab und verkaufte sie nach Gewicht unter der Bedingung des Nichtverramschens am Platz, bezw. nahm dies wohl als selbstverständlich an. Der schlaue Händler richtete sich mit diesem Stock einige hundert Schritte weiter ein, verkaufte diese alten Scharteken bandweise billigst unter Zu sicherung der Rücknahme gegen Abzug einer Lesegebühr von 3 Kopeken, wie ich hoffe pro Tag, und treibt dieses Geschäft und ähnliche wohl noch heute. (Schluß folgt.) Vermischtes. Vom Buchgewerbemuseum. — Ausstellung. Unter der Ueberschrist »Einige Bemerkungen in betreff der Ausstellung von Proben in dem Deutschen Buchgewerbemuseum zu Leipzig« giebt die Leitung des Centralvereins für das Buchgewerbe dem Aus steller einige beachtenswerte Winke. Wir geben diese Bemerkungen, welche sich auf einem Blatte vereinigt finden, in nachstehendem wieder: Rücksichten sowohl auf die Zweckmäßigkeit, wie auf die zu Gebote stehenden Räumlichkeiten veranlassen den Borstand des Centralvereius die geehrten Besitzer von Schriftgießereien, Buchdruckereien, Farbe- und Papier fabriken, Kunst- und Gravieranstalten, ja selbst nach einer gewissen Rich tung hin, Buchbindereien zu ersuchen: sich behufs der Ausstellung ihrer Proben der Benutzung umfang reicher schwerer Rahmen enthalten zu wollen, welche möglicherweise in den großen internationalen Ausstellungen als ein notwendiges Nebel, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, nicht zu entbehren sind, für eine, einen permanenten Charakter tragende Spezialaus stellung jedoch gänzlich überflüssig sein dürften. Als die allerzweckmäßigste Ar! Proben auszustellen glaubt der Ver eins-Vorstand Vorschlägen zu sollen die Proben auf lose Kartons ziehen zu lassen und in einem festen Albumkasten zu vereinigen. Die Vorteile sind namentlich folgende: 1) Der Aussteller kann durch zeitweilige Nachlieferung von » einzelnen Blättern sein Probebuch leicht auf dem laufenden halten und die der augenblicklichen geschäftlich en Praxis nicht länger dienenden Blätter ausschließen, die aber für die historischen Sammlungen des Buchgewerbemuseums bleibenden Wert behalten. 2) Der Besuchende kann nach Bequemlichkeit die einzelnen Blätter prüfen, eventuell mit denen anderer Aussteller vergleichen. 3) Die Museums-Verwaltung kann mit Leichtigkeit interessante Sp ezial-Ausstellungen verschiedener Leistungen einer Firma, oder übersichtliche Zusammenstellungen der Thätigkeit mehrerer veranstalten. 4) Die Aufbewahrung ist eine leichte und sichere. Um die Zwecke möglichst vollständig zu erreichen, empfiehlt sich, wo es immer thunlich ist, Gleichmäßigkeit des Formats und des Materials. Nach verschiedenen Versuchen haben sich als besonders zweckmäßig erwiesen: nicht zu schwere, leicht steingrau gefärbte Kartons von 45 am Höhe, 30 om Breite, die bequem in dem Kasten von 50 zu 35 om, dessen äußere Laugseite zum Niederklappen eingerichtet ist, Platz finden. Der Kasten wird am zweckmäßigsten aus festem Holz mit Ninds- leder überzogen in der Höhe von etwa 10 om augesertigt. Aus der oberen Decke ist die Firma und sonstige Angaben, zwcckmäßigst in Lederschnitt unter mäßiger Anwendung von Farben und Gold, anzubriugen. Der Verein ist gern bereit, Proben von Kartons zu liefern, auch einen Kasten zur Ansicht zu senden, eventualiter den fertigen Kasten mit Kartons zu besorgen zu dem Preise von 40—50 Die für die Herren Buchbinder zum Ausstellen von gebundenen Büchern erforderlichen Ausstellungskästen milzusenden ist nicht nötig, da der Verein selbst Kästen zur Verfügung der Herren Aussteller stellt. Leipzig, am 6. Februar 1889. Der Ccntralverein für das gesamte Buchgewerbe. I. A.: Der Vereins-Sekretär L. B. Lorck.
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