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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.09.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.09.1905
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- Deutsch
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gemeinen Feiertag vorgezeigt werden, die Gewährung der Ein lösungsfrist bis zum Schalterschluß ausgeschlossen ist, kann nach dem Wortlaut der einschlägigen Bestimmung in der Postordnung nicht zweifelhaft sein. Eine Änderung dieser Bestimmung ist nicht tunlich, weil damit Unsicherheiten verbunden sein würden, die im Interesse der Beteiligten vermieden werden müssen.« (Leipziger Zeitung.) "Vuchhandlungsjubiläum im Norden. — Der nörd lichste, über dem 70. Breitengrade gelegene Vorposten des Buch handels in Europa sowie der gesamten Welt, die Buchhandlung G. Hagen in Hammerfest, feierte am 5. September den fünfzig jährigen Bestand. Herr Hagen hat das Geschäft trotz mannig facher, in einer so kleinen Stadt hoch oben im Norden unaus bleiblichen Schwierigkeiten und Widerwärtigkeiten stetig vorwärts gebracht, damit durch Verbreitung skandinavischer Literatur die Kultur gefördert und sich die nordischen Aerlagshandlungen ver pflichtet. * Brahms-Haus. — Die Brahms-Gesellschaft in Wien plant die Erbauung eines Gedächtnishauses für den entschlafenen Meister der Tonkunst Johannes Brahms. Der Stadtrat von Wien hat ihr zu diesem Zwecke einen geeigneten Baugrund an der Elisabeth-Promenade überlassen. Das Haus soll Andenken an den Verstorbenen aufnehmen und zu einem Museum aus gestaltet werden. * Kunstausstellung. — Für die hier schon erwähnte Jahr hundertausstellung in der Königlichen Nationalgalerie zu Berlin, die am 1. Januar 1906 eröffnet werden und einen Rückblick auf die bedeutendsten Kunstschöpfungen in Malerei und Kleinplastik des neunzehnten Jahrhunderts (bis 1875) geben soll, sind in vielen Städten vorbereitende Ausschüsse eingesetzt worden, die die zur Ausstellung zu bringenden Schätze ausfindig machen und sich um ihre zeitweilige Überlassung aus Privatbesitz bemühen sollen. Die Leitung des Leipziger Auschusses hat Herr Professor vr. Schreiber, der Direktor des städtischen Museums, über nommen. Es wird angestrebt, vor der Berliner Ausstellung im Leipziger Museum oder in der Kunstakademie eine örtliche Aus stellung derjenigen Werke zu veranstalten, die von Leipzig nach Berlin geschickt werden. *VIII. internationaler Kongreß für gewerblichen Rechtsschutz. — Der VIII. internationale Kongreß für gewerb lichen Rechtsschutz wurde am 14. d. M. in Lüttich eröffnet. Die Beteiligung ist sehr groß. Besonders zahlreich vertreten sind deutsche Teilnehmer. Für die Handelskammern und kauf männischen Korporationen Deutschlands hielt der Syndikus vr. Apt-Berlin die Eröffnungsansprache. Er hob die engen Wechselbeziehungen zwischen den Handelsvertretungen und der Vereinigung für gewerblichen Rechtsschutz hervor und betonte, daß zur Jnternationalität der Handelsbeziehungen eine Überein stimmung der Handelsgesetzgebung der einzelnen Staaten beitrage. Das sei eine Aufgabe, deren Lösung die Vereinigung für gewerb lichen Rechtsschutz anstrebe und vorbereite. Das Schicksal eines Buchs in Rußland. — Der eng lische Diplomat Giles Fletcher wurde 1588 nach Moskau ge sandt, um die Englisch - Moskauische Kompanie in ihren Be strebungen, ein Handelsmonopol in den nordrussischen Häfen (Archangelsk u. a.) zu erlangen, bei der zarischen Regierung zu unterstützen, wie auch zugleich die Angelegenheiten eines Agenten der Kompanie, der in Rußland Schulden gemacht hatte, zu ordnen. Der Erfolg war nicht günstig. Gleich bei der ersten Audienz beim Zaren kam es zu einem Konflikt über den Titel des selben, den Fletcher nicht vollständig anwenden wollte. Ferner wurden die Geschenke, die er von der Königin Elisabeth mit- brachte, von dem Zaren (Iwan dem Schrecklichen) und seinem Ratgeber (dem spätern Zaren) Boris Godunow nicht für genügend befunden. Man nahm Fletcher kalt auf, lud ihn nicht zur zarischen Tafel und übertrug die Verhandlungen mit ihm einem Beamten, der an den Machenschaften jenes Agenten beteiligt war und private Händel mit der Kompanie hatte. Das Ergebnis war: die Kompanie erhielt das Monopol nicht; es wurde ihr das Recht genommen, in Rußland zollfreien Handel zu treiben, und sie mußte einen Teil der Schulden des Agenten übernehmen. Auf Grund dieser persönlichen Erfahrungen und sonstiger Studien in und über Rußland schrieb Fletcher ein Buch: »Ok tüs tüs Nannerb anä I'aZÜionZ ok tbe keople ok tüat vounti^«, das der Königin Elisabeth gewidmet war und 1591 in London erschien. Es ist dies neben dem etwas früher erschienenen Buch von Herberstein und dem etwas später erschienenen von Olearius die wichtigste Quelle zur Kulturgeschichte des ältern Rußland, die freilich die damaligen Zustände in kein rosiges Licht stellt. Das Buch hatte gleich von Anfang an ein eigenartiges Schick sal. Die Handelskompanie selbst suchte es zu unterdrücken, weil sie befürchtete, es könne ihr bei der russischen Regierung schaden. Aber es hatten sich doch Exemplare erhalten, und neue Ausgaben des Buchs erschienen 1643 und 1657; 1856 wurde es aufs neue von E. A. Bond in den Schriften der Hakluyt-Gesellschaft heraus gegeben. Eine französische Übersetzung erschien unter dem Titel (Paris 1864). Und wie verhielt man sich in Rußland zu dem Werk? Erst jetzt, 314 Jahre nach dem Erscheinen des Originals, ist es möglich geworden, auch eine russische Übersetzung von Fletchers Werk herauszugeben. Sie ist 1905 bei A. S. Suworin in St. Petersburg erschienen. An frühern Bemühungen, eine russische Übersetzung herauszugeben, hat es nicht gefehlt. So hatte schon 1848 der Professor Ossip Maximowitsch Vodjanskij eine solche in dem gelehrten Journal »ätsnija« der Moskauischen Gesellschaft für Geschichte und Altertum drucken lassen. Allein die Aus gabe wurde sogleich konfisziert und der Herausgeber, Vodjanskij, zur Strafe aus Moskau nach Kasan versetzt. In der Epoche der Reformen in den sechziger Jahren wurde ein Versuch gemacht, das dem Buche des Engländers aus dem sechzehnten Jahrhundert auferlegte Verbot rückgängig zu machen, aber ohne Erfolg. Wider Erwarten Bodjanskijs fuhren immer noch »übel gesinnte Leute« fort, »Unterlagen zu mancher Parallele zwischen den Russen des Zaren Grosnyj, das ist der Schreckliche, und denen des Zaren Blagoduschnyj (der Gutherzige, d. i. Kaiser Alexander II.) zu finden«. Das Schicksal der russischen Übersetzung des Buches von Fletcher ist somit selbst ein Beitrag zur Kulturgeschichte Rußlands. (Nach Wolffs »Jsvjestija«.) Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. ^vti<iuLrig.t8-XataloA6 von Uioüarä vertlivA in vrogäou-^.: XVUI^ ^b>üunä6rt.^8^' ^50^8. ^780^10. ^ ^guarolls. Ölbiläsr. 8". 126 8. 1735 Nrn. 16 8. N. 63 ^utorsnporträts. Uuo ätz^ino^ 8.0012^6^1-11. '' ^ ' 0' 1085*
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