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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1905
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- Deutsch
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Eckstorff <1788—96), der vorwiegend die »Altonaer Adreß Comtoir Nachrichten« druckte, die dann später bei seinem Sohn, Hermann Christoph Eckstorff, der bereits vorher in Wandsbeck und, seit 1787, in Altona gedruckt hatte, heraus kamen. Die Eckstorffsche Druckerei hat noch bis in das neun zehnte Jahrhundert hinein bestanden. Das königliche Zahlenlotto richtete 1772 eine eigne Druckerei ein, der als Faktor oder Direktor Johann David Adam Eckhardt (geboren 1743 zu Eislebcn) Vorstand. 1777 legte er, nachdem er ein königliches Privilegium erhalten hatte, auch eine eigne Druckerei an, die sich bald eines guten Rufes erfreute und sich besonders durch den reichen Vorrat an Schriften aller Art auszeichncte. Fremdsprachliche wissen schaftliche Werke gingen in großer Anzahl aus seinen Pressen hervor. 1782 kaufte er das Zeitungs-Privilegium des -Reichspostreuters-, der fortan sechsmal wöchentlich erschien. 1789 verkaufte er die Zeitung an Peter Poel, den neuen Besitzer des »Altonaer Merkur«, übernahm dagegen den Druck des »Merkur« bis 1794. Später druckte er -Das deutsche Magazin«. 1897 ist I. D. A. Eckhardt gestorben. Der -Merkur» wurde von 1794 in eigner, von Poel angelegter Druckerei herausgegeben. Unter mehrfach geän dertem Titel hat die Zeitung bis 1875 bestanden. Es ist charakteristisch für Altona, daß dort im Laufe des 18. Jahrhunderts eine große Anzahl Zeitungen erschien, außer den angeführten viele französische, zwei lateinische und schließlich noch die bekannten Blätter »Genius der Zeit« von Hennings, der bei Jakob Schulz gedruckt wurde, das »Journal sür Theater und andre schöne Künste« von Schmieder, das bei demselben Drucker herauskam, das »Politische Journal« von Schirach, das Johann Markus Jungnickcl (1789—98), ein Verwandter der Brüder Burmester, druckte, das Journal »Frankreich« von Poel, das in der Druckerei des Merkur herauskam, und andre mehr. Neuere Zeitungen sind die »Altonaer Nachrichten« im Verlage von Köbner L Lehm kuhl, die bei F. W. Döbereiner gedruckt werden. Sie be stehen seit 1850. Ferner das -Altonaer Tageblatt«, das seit 1888 erscheint und bei seinem Verleger und Begründer Chr. Adolfs gedruckt wird. In meinem mehrfach erwähnten Ar tikel habe ich das Altonaer Zeitungswesen ausführlicher be handelt. Jüdische Drucker hat es bei der anfänglich starken jüdischen Gemeinde in größerer Anzahl in Altona gegeben. 1771 erhielt die portugiesische Judengemeinde in Altona ein Privilegium, wonach es ihr vergönnt sein sollte, »sür die ihre Religion betreffenden Schriften, in welcher Sprache sie auch abgesasset sein mögen, eine eigene Druckerep anzulcgen und zu unterhalten, jedoch mit der ausdrücklichen Bestimmung, daß in solchen Schriften (denn andere müssen dorten garnicht gedruckt werden) nichts der Christlichen Religion Anstößiges befindlich sein solle.« Vorher haben aber schon Ephraim Ben Chajim Hescher (1732—33), Aaron Ben Elia Cohen (1732—65), Abraham Ben Israel Halle (1743), R. Jakob Tzewi oder Herschel (1745—76) in Altona gedruckt. Es folgte dann die Familie Moses Ben Mendel Bon (1750—92), Juda und Samuel Bon, die als Gebrüder Bon die Firma im neunzehnten Jahrhundert weiterführten. Der alte Bon hatte 1769 einen jüdischen Kalender gedruckt, der für die Christen sehr anstößig war und ihm und dem Herausgeber große Unannehmlich keiten zuzog. — An Buchhandlungen bestand in Altona um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts die Helmannsche; 1789 errichtete I. F. Hommerich eine Buchhandlung und eine Buchdruckerei, die bald eine der bedeutendsten Handlungen in Schleswig-Holstein wurde. 1819 wurde das Sortiment an Karl Busch, von diesem an Karl Aue, von diesem am 1. Januar 1841, kurz vor der Aufhebung der Privilegien Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 7S. Jahrgang. (die 1842 erfolgte; in meinem Artikel über die Buchhandlungen in Schleswig war irrtümlich 1848 gedruckt), für 20000 Courant (8000 Rthlr.) an Karl Th. Schlüter verkauft, der fortan Schlüter'sche Buchhandlung firmierte und 1841 einen nicht unbedeutenden Schulbücherverlag gründete. 1877 erwarb A. F. W. Halle das Sortiment und 1881 auch den Verlag. Der Hammerichsche Verlag wurde 1829 an W. B. T. Lesser verkauft und unter der alten Firma weitergeführt. 1882 wurde der Verlag nach Jena verkauft; die Firma erlosch. So lange die Privilegien bestanden, waren nur zwei Sortimentsbuchhandlungen in Altona, neben der Hammerich- schen damals noch Blatt und dann noch ein Antiquariat von Heilbutt. Gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts waren zwar neben Hammerich noch einige andere Buch handlungen vorhanden, die sich zumeist im Zusammenhang mit Druckereien finden; zeitweise müssen auch mehr Buch handlungen privilegiert gewesen sein, wenigstens hören wir gelegentlich von fünf Buchhandlungen dort So erwarb ein Buchhändler Christian Gottlieb Pinkerop in den achtziger Jahren das Privilegium zu einer Buchhandlung und verband damit eine Buchdruckerei, die er vorwiegend benutzte, um Nachdruckausgaben von gangbaren Büchern zu veranstalten. Die Buchhandlung ging Ende des achtzehnten Jahr hunderts ein, die Druckerei bestand noch im neunzehnten Jahrhundert. Von Erfurt zog der Buchhändler Volmer nach Altona und errichtete einen Buchladen und eine Druckerei; den Buchladen verlegte er jedoch bald nach Hamburg und verkaufte 1798 die Buchhandlung in Hamburg und das Privilegium zur Druckerei an vr. Schmieder und Gold schmied Joachim Lorenz Evcrs. Neben diesen beiden und der Hammerichschen Handlung bestanden noch die Buchhandlungen von Johann Heinrich Kaven und Friedrich Bechtold, um die Wende des Jahr hunderts nur Bechtold, Kaven und Hammerich. Nach Aufhebung der Privilegien etablierten sich dann Wendeborn, Lehmkuhl, später Haendke L Lehmkuhl, 1851 Send, 1858 Uflacker, 1853 die Mattigsche Buchhandlung; die Firma Harder ist erst neueren Datums, seit 1878. Ein übles Renommee hatte das 1848 gegründete Ver lagsbureau von August Prinz (erloschen 1884), das viele schlüpfrige Sachen druckte und verlegte, Sachen, die manche Sortimenter in geheimen Schränken führten und nach denen von Lebemännern rege Nachfrage war. Damit möchte ich meine Mitteilungen über den Buch handel und den Buchdruck in Schleswig-Holstein schließen. Aus einer kleinen Plauderei, die ich über den Buchhandel in der Stadt Schleswig schreiben wollte, ist eine, allerdings nicht erschöpfende und fehlerfreie Arbeit über den Buchdruck und Buchhandel der ganzen Provinz geworden. Bis 1840 beherrschten, wenn wir von einigen Hand lungen in Kiel und Altona absehen, eigentlich die Hamburger Buchhändler fast ausschließlich den literarischen Markt. Die privilegierten Buchhandlungen von Koch in Schleswig und Korte-Jessen in Flensburg waren nicht von Bedeutung. Koch war insolvent, und Korte-Jessen, der sein Geschäft in einem Hinterhause betrieb, war nicht allzu tätig, so daß die Bewohner Schleswigs, nicht allein der Stadt, son dern des ganzen Herzogtums genötigt waren, sich zur Deckung ihres literarischen Bedarfs nach Kiel, Altona und Hamburg, meistens nach letzterm Ort zu wenden. Mehrere Hamburger Handlungen hatten in Flensburg und Schleswig Kommissionäre, an die, um Porto zu ersparen, wöchentlich ganze Ballen gesandt wurden; dort wurden die Ballen geöffnet, der Inhalt an die einzelnen Adressen verteilt und weiter gesandt. Bruhn gelang cs durch die Fürsprache einfluß- 1140
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