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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.09.1905
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- Deutsch
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Verbotene Druckschriften. Von der durch Urteil des hiesigen Königlichen Land gerichts I vom 16. März 1905 eingezogenen Druckschrift »Pbg UrivMs 1»iv68 ok IVilÜLm II Lock bis Oovsort« ist eine Übersetzung in die polnische Sprache in Krakau er schienen unter dem Titel: Honrz- IV. läsebsr, 1898 r.) 62686 ckruga. Diese Übersetzung unterliegt der Einziehung auf Grund obigen Urteils. Berlin, 12. September 1905. (gez.) K. Staatsanwaltschaft beim Landgericht l. vsiuz- ävorsiriej V sturbis ckoj OssLrsbiej Kasai-j (Deutsches Fahndungsblatt, Stück 1974 vom 19. September 1905.) Nichtamtlicher Teil Die geistige Produktion der Schwei;. Von Professor Ernst Röthlisberger - Bern.") In jedem Erzeugnisse der geistigen Arbeit vereinigen sich zwei Elemente, ein geistiges, der in einer bestimmten originellen Form zum Ausdruck gebrachte Ideengehalt, Uber dessen Integrität Verfasser und Rechtsnachfolger zu wachen befugt sind, und ein materielles, greifbares Objekt, das zum Gegenstand wirtschaftlicher Nutzung wird. So entsteht ein Buch, ein Musikstück und ein Kunstwerk, eine Ware eigen tümlicher Art, deren geistigen Inhalt viele, bewußt oder un bewußt, frei in sich aufnehmen können, die aber als Produktionswert ein ausschließliches Verfügungsrecht ver mögensrechtlicher Richtung begründet und den gewöhnlichen wirtschaftlichen Regeln unterworfen ist. Auch wenn man sich stets vergegenwärtigen muß, daß bei einem solchen Geisteswerk der innere Wert, die als »Einfluß» wahrnehm bare Originalität, also die Qualität das entscheidende ist, so besteht doch anderseits eine eigentliche, rein äußerliche Produktionsbewegung auf diesem Gebiete, und es knüpft sich ein hohes Interesse an die Erhebungen über die innerhalb eines bestimmten Zeitraumes in dem großen Geistes laboratorium erzeugten, vom Publikum in beträchtlicher Masse konsumierten, die Gesamtanstrengung vieler einzelnen Schriftsteller nnd Künstler als Kollektivarbeitsleistung dar stellenden Quantitäten. Daß jetzt fast überall solche Zusammenstellungen gemacht werden, hat seine guten Gründe. Statt voreiliger Schlüsse, die aus den Schöpfungen einiger wenigen Koryphäen ge zogen werden, statt bloßer, gar oft unrichtiger Mutmaßungen über die Kraft und Ausdehnung dieser Produktion entsteht durch diese Angaben, die mehr als bloße Ansätze sind, und durch ihre gegenseitige Vergleichung wenigstens ein Bild dieser Betätigung. Mag dieses Bild auch noch so un deutlich gezeichnet oder in seinen Umrissen noch so schematisch sein, so wird es doch gute Dienste leisten beim Abschluß von Handels- und Literarverträgen, bei Gestaltung des Zoll regimes hinsichtlich der Ein- und Ausfuhr von Geistes produkten und hinsichtlich der Entlehnungen von andern Völkern, ferner bei Berücksichtigung der Verkehrsverhältnisse, der Postbeförderung, dann aber auch bei Anlage von Biblio theken und Bemessung ihrer Kredite. So machte sich der gänzliche Mangel an derartigen Daten bei der Enquete be treffend Gründung einer schweizerischen Landesbibliothek empfindlich, ja säst peinlich fühlbar. *) Erschien zuerst im »Handwörterbuch der schweizerischen Volkswirtschaft, Sozialpolitik nnd Verwaltung, herausgegeben von Professor vr. N. Reichesberg (Bern, Verlag f. Encyllopädie) 1904, II. Bd-, S. 203—211. Mit Genehmigung des Verfassers ent nommen und hier zum zweiten Abdruck gebracht. Vgl. auch: Röthlisberger, Geistiges Eigentum und geistige Produktion in der Schweiz. (Bern 1898, A. Francke.) (Red.) Sicherlich wird der aufmerksame Beobachter nur dank bar sein können für die aus solchen Erhebungen zu ziehenden Lehren, sieht er sich doch statt bloßen Phrasen Tatsachen gegenüber, die zum Nachdenken anregen. Diese Tatsachen beleuchten einigermaßen die normale oder anormale Zirku lation der Geisteswerke im sozialen Körper, die Überpro duktion oder Krisen, den Fortschritt oder Rückgang in ein zelnen Zweigen des intellektuellen Lebens, das Wechselver hältnis zwischen Buch und Presse, die Produktionsfähigkeit in den verschiedenen Sprachgebieten und ethnographischen Gruppen, den Zusammenhang der Geiftesproduktion mit der Ausdehnung des Unterrichts und der Bildungsanstalten, mit der Zunahme der Bildungsgelegenheiten und der Bevölkerung. Auch die Wirkungen der Gesetzgebung über Urheberrecht und des internationalen Schutzes dieses Rechts treten klarer her vor, wenn das Anwendungsgebiet überschaut wird. Erst wenn diese Bruttowerte — die Durchschnitts- wie die Primaware — analysiert werden, wird man auf ihre sachliche Differenzierung größeres logisches und wissenschaft liches Gewicht legen, so aus den Unterschied zwischen Buch, Broschüre, Flugblatt, Zirkular, zwischen periodischen und nicht periodischen Preßerzeugnissen, zwischen eigentlicher Literatur und reiner Gelegenheitsliteratur, zwischen Original und Über setzung, zwischen Neuauflage und -Ausgabe, Sonderdruck und Beitrag, zwischen Herstellung im In- und Ausland. Gerade die Lückenhaftigkeit und Systemlosigkeit dieser Erhebungen hat den Wunsch, genaue nationale Bibliographien und inter nationale oder universelle Kataloge zu besitzen, mächtig ge fördert. Erst nachdem irgend eine Berechnung über die geistige Produktion der Welt aufgestellt worden, ist man sich der Möglichkeit, solche Weltverzeichnisse bewältigen zu können, überhaupt klar geworden. Heute, nach nur etwa zwei De zennien solcher Erhebungen, würden ernsthafte Leute nicht mehr die Idee verfechten, wie sie anläßlich der Gründung der Literarunion durch die Berner Übereinkunft von 1886 vielfach von sogenannter kompetenter Seite geäußert wurde, daß man fortan in der Bundesstadt sämtliche jedes Jahr in der Welt erzeugten Geisteswerle in einer großen Bibliothek durch obligatorische Hinterlegung von Pflichtexemplaren ver einigen müsse oder durch Einführung einer fakultativen inter nationalen Hinterlegung vereinigen könnte. Die von uns nach allen gegenwärtig erhältlichen Daten gemachte, hiernach folgende Zusammenstellung wird am besten die Berechtigung der eben dargelegten Erwägungen, die keine bloßen Behauptungen sind, dartun. Allerdings beruht sie nur bei einzelnen Ländern auf genauen biblio graphischen Arbeiten; sie läßt die Kunstproduktion außer acht und beschränkt sich auf die literarische Produktion, d. h. sowohl auf diejenige von Schriftwerken wie diejenige von periodischen Druckerzeugnissen; ferner sind die Ziffern ab gerundet worden und ist die für die jeweiligen Erhebungen
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