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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1878
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1878
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- Deutsch
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5148 Nichtamtlicher Theil. ^ 293, 16. December. Willen ihrer ehemaligen Concurrenten und der Verleger ab hängig zu machen? 8) Werden sie geneigt sein, das zur Errichtung eines Großsorti ments nöthige Capital dran zu wagen? oder 9) soll es durch Actien von Mitgliedern des Kreisvereins auf gebracht werden? 10) Niemand erwartet, der Großsortimenter werde sich ein Lager halten, das an Vollständigkeit der Gesammtheit der Leipziger Auslieferungslager auch nur nahe komme; sollen demnach die einzelnen Sortimenter ihren übrigen Bedarf mit Zeitverlust auch vom Großsortimenter beziehen? oder 11) mit besonderen Kosten direct oder über Leipzig von den Ver legern? 12) Da angenommen wird, daß die Großsortimenter nur solche Artikel aus ihr festes Lager legen werden, deren Absatz gesichert ist: welche den Verlegern erwachsenden Vortheile sind es, die das Opfer eines zu gewährenden Extrarabatts und den Abbruch noch immer bestehender persönlicher Beziehungen aufwiegen? — Hat man daran gedacht, daß es für den Verleger nicht un wichtig ist, zu wissen, in welchen Orten seine Hauptartikel gebraucht werden? 13) Werden sich viele Verleger dazu entschließen, zur Deckung der Kosten des Extrarabatts höhere Ladenpreise zu machen auf die Gefahr, dadurch den Absatz zu schmälern? 14) Wird dadurch der Vertrieb und Absatz der Neuigkeiten gefördert werden, daß sie eine Zwischenstation zu durchlaufen haben? zumal bei solchen, deren schnellste Verbreitung im In teresse der Verleger, der Sortimenter und des Publicums liegt? — Hat man an die Schwierigkeiten gedacht, die es für den Großsortimenter haben wird, das Nichtabgesetzte von Allen, die von ihm davon erhalten haben, rechtzeitig wieder zu be kommen, um es an die Verleger zu remittiren? Wie oft wird es da ans den Remittendensacturen heißen: zur Disposition, weil noch auf auswärtigem Lager! 15) Zugegeben, daß es gelingt, auf diesem Wege die Zahl der Conti zu verringern, wird dadurch die Arbeit überhaupt wesent lich vermindert oder nur in andere Hände gelegt, die dafür extra auf irgend eine Art bezahlt werden müssen oder sich be zahlt machen, während der Einzelne sich nur zu Zeiten mehr anstrengen muß, ohne daß es ihm Geld kostet? — Wem die Zahl seiner Conti zu groß wird, kann der sie nicht jederzeit vermindern durch Aufhebung der Rechnung, wie und wo es ihm beliebt? Hat er nicht aller Orten jetzt die Wahl zwischen Mehreren? Hat man nicht vielfach die Erfahrung gemacht, daß die kleinen Rechnungen zur Ostcrmesse pünktlicher und reiner saldirt werden, als größere? 16) Ist denn schließlich die noch nicht sichere Verminderung der Arbeitsovielwerth, um sie vor anderen dringenderen Auf gaben zu erstreben und die Grundlage der Organisation des deutschen Buchhandels anzutasten, die in der unmittel baren Verbindung zwischen Verlegern und Sortimentern besteht, um die uns andere Länder beneiden, auf der sich der deutsche Buchhandel und die deutsche Literatur entwickelt haben? Das Einschieben eines Mittelglieds in unsere Organisation wäre ein gefährliches Experiment, das überdies nur gelingen könnte, wenn es mit einem Schlage durchgeführt würde. An diese Möglichkeit ist schwer zu glauben; alle Halbheit aber würde grenzenlose Verwirrung Hervorrufen. Unsere Organisation ist nicht plötzlich, wie Minerva aus Jupiter's Haupte, ins Leben getreten; sie hat sich allmählich gebildet und vervollkommnet. Wir werden Wohl thun, in Be kämpfung alter innerer Schäden, die durch Einwirkung äußerer Verhältnisse gefährlicher geworden sind, wie bisher schritt weise vorzugehen. Nach allem, was ich im Börsenblatte und in den Verhand lungen der sehr beherzigenswerthen Weimarischen Verhandlungen gelesen habe, dürfte das Dringendste sein: a) den Zudrang Unberufener in unfern Stand zu hemmen, namentlich eine Scheidewand zu ziehen zwischen Denen, die bloß mit Büchern handeln, und Denen, die wirkliche Buch händler sind; b) den Mißbrauch zu hindern, der von ewigen Centralpunkten des Buchhandels, namentlich Leipzig aus, mit den Vortheilen der Centralisation an diesen Orten getrieben wird. Darüber vor allem müssen wir ins Klare kommen. Einen Beitrag dazu soll ein zweiter Artikel liefern. Jena, 6. December 1878. F. I. Frommann. Zu der „Berichtigung" der Herren Velhagen L Klasing in Nr. 287 d. Bl. erlaube ich mir zu bemerken, daß es mir bei dem von mir in den Ver handlungen der Weimarer Conferenz über Provinzialvereine Ge sagten (S. 86 u. ff. des Berichtes) durchaus nicht in den Sinn ge kommen ist, das Verfahren und die Gesinnungsweise der Hrn. Vel hagen L Klasing, im Gegensatz zu denen des Hrn. Buddcus, einer tadelnden Kritik zu unterziehen. Nichts der Art habe ich ausge sprochen, auch nur angedeutet, und bedauere es sehr, daß die Hrn. Velhagen L Klasing in meinen Worten etwas sie Verletzendes ge funden haben. Ich habe über die Gründe, aus denen der Gegensatz zwischen dem Vereine und den Hrn. Velhagen L Klasing — beiläufig, vor ca. 35 Jahren — entstanden, kein Wort gesagt; es kam auf diese Gründe und eine Kritik derselben bei meiner Ausführung gar nicht an', sondern nur auf die Thatsache, daß ein Gegensatz bestand, und zu zeigen, wie ein solcher Conflict mit einer mächtigen Handlung einen Riß in den Verein bringen kann und muß. Ich gebe nun zu, daß zur Vermeidung von Mißverständnissen es gut gewesen wäre, zu sagen, daß die Hrn. Velhagen L Klasing dem Vereine bei seiner Constituirung nicht beigetreten seien, und ich meine, dies auch gesagt zu haben. Nach meiner Erinnerung ist die hier in Rede stehende Stelle im Protokolle überhaupt nicht genau wiedergegeben. Ich habe mich hierüber und über einige andere nach meiner Meinung nicht ganz richtig aufgefaßte Wendungen und Worte gleich nach Empfang des gedruckten Berichtes brieflich dem Hrn. Vorsteher des Börsenvereins ausgesprochen. — Die Ver öffentlichung einer Berichtigung habe ich unterlassen, weil sie mir nach meiner Auffassung der Sache nicht wesentlich erschien. Da ich nun einmal am Berichtigen bin, so füge ich noch hinzu, daß die Seite 158, Zeile 19—29 des Berichtes über die Conferenz in Weimar unter meinem Namen stehende Ausführung nicht von mir herrührt. Mein Referat schließt mit Zeile 18 und Weiteres habe ich demselben nicht zugefügt. Die bez. Stelle gehört an das Ende des Referats des Hrn. Stüber. Bonn, 13. December 1878. G. Marcus. Verbote. Auf Grund des Socialistengesetzes ist ferner verboten: Volksschule, die, und die Lage ihrer Lehrer in der Provinz Preußen. Eine Skizze von einem Ostpreußen. Leipzig 1875. Personalnachrichtcn. Der Kaiser von Oesterreich hat Herrn Herm. Manz in Wien in Anerkennung seiner vorzüglichen publicistischen Leistungen die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen.
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