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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1925
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- 1925-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1925
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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. X° 294, 17. Dezember 192b. Gestorben ferner: am 10. Dezember infolge einer Herzlähmung im hohen Alter von 76 Jahren Herr Maximilian Levy, der Gründer und Seniorchef des Jugendschriftenverlags Levy L Müller in Stuttgart. Mit ihm ist einer der ältesten Stuttgarter Verleger, ein Buch händler der alten Schule, abgerufen worden, eine markante Persön lichkeit, die mit dazu beigetragen hat, der Stadt Stuttgart als Pflege- stätle der guten Jugendschriften einen Namen zu machen. Vor 54 Jahren — im denkwürdigen Jahr 1871 — gründete der damals noch nicht 22 Jahre alte, nach Selbständigkeit strebende junge Buch händler die Firma Levy L Müller, nachdem er von 1864—67 in A. Bielefeld's Hofbuchhandlung in Karlsruhe den Buchhandel erlernt hatte und von 1867—1871 bei Emil Barth in Dessau, Friedrich Kort- kampf in Berlin, Michel Levy kröre8 (jetzt Calmann-Levy) in Paris un- Adolf Gestewitz in Düsseldorf als Gehilfe tätig gewesen war. In rastloser, zielbewußter Arbeit hat es der Entschlafene, dem Zuge seines Herzens folgend — sein Teilhaber Wilhelm Müller schied schon in den siebziger Jahren wieder aus —, erreicht, den ursprünglich auf die Herausgabe volkstümlicher Literatur eingestellten Verlag tn einen Jugendschriftenverlag von Weltruf zu verwandeln. Mit glücklicher Hand hat er beliebte Schriftsteller und Schriftstellerinnen von Ruf wie Tony Schumacher, Josephine Siebe, A. von Gleichcn-Nußwurm, O. Branöstädter, Meinrad Lienert. Helene Stiikl, Toni Rothmund, Frida Schanz u. a. für seine Firma gewonnen, deren Bücher noch heute den Grundstock des Verlags bilden. Vielen älteren Sortimentern wird der liebenswürdige Jugendschriften-Verleger noch in lebhafter Erinnerung sein, denn er hat tn früheren Jahren neben seiner um fangreichen verlegerischen ^.augkeit noch die Zeit zu ausgedehnten Ge schäftsreisen gefunden, auf denen er fast alle bedeutenden Buchhand lungen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz besuchte und seinen Verlag selbst einführte. In unermüdlicher Tätigkeit bis in die späten Abendstunden seines letzten Lebenstagcs war es stets das aufrichtigste Bestreben des Verblichenen, der Jugend nur das Beste nach Inhalt und Ausstattung zu bieten, und in diesem Sinne wird auch die alte angesehene Firma von den beiden Söhnen Herrn Dr. Richard Levy und Herrn Erich Levy, die dem Verstorbenen schon seit einer Reihe von Jahren als Mitinhaber zur Seite standen, weiter- gefllhrt werden. öprechslllll. Deutsche Buch-Einkaufs-Gemeinschaft. (Vgl. zuletzt Bbl. Nr. 292.) Der Verein Freiburger Buchhändler in Freiburg i. Br. hat in seiner Sitzung vom 20. November 1925 einstimmig be schlossen, die neugegründete Deutsche Buch-Ei nkaufs-Ge- mcinschaft mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu be kämpfen, und ersucht den Verband der Kreis- und Ortsvereine, das gesamte deutsche Sortiment auf den Schaden aufmerksam zu machen, der durch den Vertrieb der von der D. B.-E.-G. angeborenen Bücher dem Sortiment erwächst. Die in dem vorliegenden Verzeichnis bisher angebotenen Werke sin- aus Erfahrung der meisten Sortimenter schwer verkäuflich und werden deshalb von den Verlegern gern abgestoßen. Der Vertrieb dieser Werke schädigt das Sortiment, weil dadurch der Absatz der heute vollgepfropften Sortimentslager gehindert und der Sortimenter gezwungen wird, Werke zu verkaufen, an denen er nur einen ganz geringen Nutzen hat. Die Freiburger Buchhändler glauben auch nicht, das; dlrrch die von der D. B.-E.-G. angebotenen Bücher ge rade die Kreise erreicht werden können, die von den bereits bestehenden und direkt liefernden Buchgemeinschaften bearbeitet werden. Abge sehen von dem erwachsenden Schaden wird dem Sortimenter eine un geheure Arbeitsleistung durch die monatliche Einkassierung von NM 1.86 zugemutet, die in gar keinem Verhältnis zu dem geringen Gewinn steht, wobei außerdem der Sortimenter noch das gesamte Risiko für nichteingehende Gelder zu tragen hat. Das. was heute die D. B.-E.-G. als eine große Tat dem Sorti ment schildern will, hat vor Jahrzehnten bereits Strauß in Bonn durch sein Großantiquariat vorgemacht. indem er nicht gangbare Werke der Verleger auskaufte und sie an das Sortiment zu ganz billigen Preisen vertrieb. Der von der D. B.-E.-G. begangene Weg ist für das Sortiment ungangbar und führt zur allgemeinen Schleuderet. Wir verurteilen deshalb eine Bekämpfung der außerhalb des Buchhandels stehenden Bllchergemetnschaften auf diesem Wege und können dem Vor stand des Börsenvereins nur dringend empfehlen, recht bald Mittel und Wege zu finden, daß die Lieferung der Bücher dieser Bllchergc- meinschaften durch das Sortiment erfolgt. Freiburg i. B r., am 20. November 1925. Verein Freiburger Buchhändler. Erich Germer. Oswald Joppich. Kein neues Bildpostkartenformat. Immer noch hört man vereinzelt, selbst aus Kreisen der Post kartenverleger. die Meinung, als ob das neue Weltpostkartenformat 10.5X14H cm nunmehr das amtlich vorgeschriebene Postkarten-Format seit dem 1. Oktoder 1925 geworden wäre. Es dürften nur noch die Vorräte des bisherigen Formats aufgebraucht werden, behauptete kürzlich ein Verleger von der Post belehrt worden zu sein. Das stimmt nicht. Das neue größere Weltpostkartenformat ist nur die äußerst zulässige Postkartengröße nach oben, welche die Welt post zuläßt. wie das Format 7X10 em es nach unten ist. Es liegt gar kein Grund vor, das bisher in der ganzen Welt übliche Format der B i l d Postkarte 9X14 cm zu verlassen. Die Neichspost selbst gibt ja jetzt, wie andere Länder, ihre neuen amtlichen Bildpostkarten im alten gewohnten Formate heraus. Die bisherig« Bildpostkarte ist so ein gebürgert. die Verkaufsständer. Sammel-Alben, Rähmchen sind alle darauf zugeschnitten, daß kein Postkartenhändler sich die Karten im größten zulässigen Format wünschen kann. Er entwertet damit nur selbst seine Vorräte, die vielfach fein ganzes Vermögen darstellen, und lehnt deshalb mit gutem Grund und Recht die wenigen Versuche ab. Bildpostkarten in größerem Format wie bisher einzuführen. — Noch viel weniger haben die Verleger Grund, das altgewohnte Geleise zu ver lassen. Die kostspieligen Truckstöcke, nach Originalen hergestellt, die er meist gar nicht mehr bekommen kann, würde er sich damit kurz sichtig selbst entwerten, ja ganz wertlos machen. Es fällt ohnehin schon jedem schwer, auch nur von seinen gangbarsten Nummern sich die Nach drucke zu leisten. Weshalb soll er sich nun neue Klischees, zudem in größerem Format, also mit weit höheren Preisen als den bisherigen, Karton-, Platten-, Druck-, Vcrpackungs- und Porto-Kosten aufhalscn. für dis er bei der seit dem Krieg riesig gewachsenen Auslandskonkur renz, den hohen Ausfuhrzöllen, der höheren deutschen Währung doch nicht mehr bekommt als für das alte, gute, eingeführte Format, denn die Neichspost wird mit ihren amtlichen Bildpostkarten auch diese Preise in Zukunft ungeheuer drücken. Wohl gibt es Klischee-Fabrikanten und Drucker, die ihre Kunden überreden möchten, ihre Verlagspostkarten im zulässig größten Format Herstellen zu lassen. Sie tun es, weil sie glauben, es müßten dann alle alten Druckplatten neu gemacht, alle Karlen neu gedruckt werden, wovon sie sich ein Niesengeschäft versprechen. Solche Hersteller lassen leider außer acht, daß sie einen großen Teil ihrer bisherigen Kunden ban krott machen, daß die Nachdrucke aufhören, und daß sie sich letzten Eudes böse ins eigene Fleisch schneiden würden. Tausende von Verlags rechten können damit nicht mehr ausgenutzt werden, Millionenwerte an Platten und Vorräten werden vernichtet, und das ist doch schließlich das einzige Vermögen, das die Postkarten-Verleger und -Händler aus der Inflation gerettet haben. Es ist so. als ob einer, der abgebrannt ist. frei willig und sinnlos auch das noch selbst vernichten wollte, was ihm aus der Katastrophe heil und ganz und verwertbar geblieben, womit er allein sich wieder aufrichten kann. Nochmals erheben wir laut unsere warnende Stimme: Jetzt, wo wir alle so geldarm sin-, wo der Absatz schwieriger denn je. jetzt, um Gottes willen, keine schwierigen Experimente, wozu uns gar nichts, aber auch gar nichts drängt, geschweige denn zwingt. Schon haben sich einige voreilige Verleger die Finger mit den Bildkarten größten Formats verbrannt: sie mögen die abschreckcn. die im Begriffe stehen, ihnen zu folgen. Auch in England haben die Postkarten-Verleger und -Händler beschlossen, beim alten Format zu bleiben. Süddeutscher Schutzverband für die Postkarten- Jndustrie e. V., Sitz München. Deutsches Bücherversandhaus in Leipzig. Kennt einer der Herren Kollegen die genaue Adresse dieser Firma? Für umgehende Mitteilung wären wir sehr verbunden und vergüten gern alle Auslagen. Hamburg 1, Mönckebergstr. 17. Gebrüder Enoch Verlag. «erantivortl. Redakteur: Richard Albert i. — Verlag: Der vvrsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsche» Buchhändlerhau». Druck: E. He brich Nachf. sAot. Ramm L Seemann). Sämtlich in LeipzigAdresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2g sBuchhändlerhau»),
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