88, 21. März 1925. Fertige Bücher. dahren 1458 und 1470, von den keinen Kleistern in ihrer nach Kom verlegten XVerkstatt unternommen,-eigen eine neue,offenhar von einer anderen Uand gesclrnittene 5chrift, cleren reinere /Xnti^uafornlcn noclr jene handschriftlidren Freiheiten aukweisen,welche für die ersten rönrisclren Druckschriften charak teristisch sind; -u clieser Oruppe gelrört such clie ddjpe cler irn dalrre 1474 von Ulrich flau gedruckten /Xusgahe. Dagegen -eiclrnet siclr cler ans dem dalire 1470 datierte vene-ianische Druck dolranns nncl XVendelins von 5perzer durch den klassischen 5chriftschnitt aus, der den genialen tr;pographisch.en /lukhau der ältesten /Vnticpia rveiterlrildet, die naclr neuesten Lorschungen init dein idanren des 5trassl>urgers Adolph Kusch -u vcrliinden ist; diese durclr ilrre /Vusgcgliclrcnlreit und ilrre lrsrnronisclren Verlrältnisse vollkommene Zclrrilt lrat wiederum derdripe Idicolaus densons und den nachfolgenden vene-iani- sclren 5chrikten Iris -u ?ddus IVlanutius und danrit der Kdehr-alll aller späteren /Xnti^uasclrnitte üherlraupt als Vorlrild gedient. Lhenhürtig stellt diesen Drucken die erste in Deutschland erschienene und textlich hervorragende ?rus- gshe der Livitas Dei gegenüher, die spätestens irn dahre 1458 aus der XVerkststt dolrann hdentelins in Ltrssshurg hervorgegsngen ist; ihr scirliesst sich an der lVIain-er Druck Leter 5chäffers aus dein dahre 1473.-Diesen frühesten und topographisch hedeutendsten /rusgahen folgten bis -um dahre 1500 sieh-elrn rveitere aus den Druckorten Venedig, Korn, Lleapel, Kasel, 5trasshurg, Lrei- hurg, Löwen, Lsris,doulouse. IVIit dem Kegin n des sech-ehnten dahrlrunderts erschienen die Drucke der Livitas Dei vorrviegend innerhalh der grossen, als geistige dat rvie als wirtschaftliche Unternehmung gleich hemerkensrverten Oesamtausgahen der ^ugustinischen^Verke,sn deren 5pit-e die Heiden Käse ler Lolio/Xusgshen stehen: die neunhändige /Xmerhachs aus dem dahre 1505 und die -elrnhändige Lrohens aus den dahren 1528 und 1520,welche von Lras- mus eingeleitet und herausgegehen wurde. dextkritisch wiesen diese /Ausgaben jedoch nur geringe Fortschritte auf. List die im dahre 1577 erschienene elfhän - dige/Xntwerpener Lolio/Xusgahe der Lüwener Ureologen enthielt -ahlreiclre Verhesserungen,die sich aus der Durchforschung einer Keihe von Uandschrif- ten in niederrheinischen lvlöstern ergehen hatten. Line umfassendere Uand- sclrriftenvergleiclrung lag der in den dahren 1579-1700 von den Kenediktinern der Kongregation von 5t. Klsurus veranstalteten sorgfältigen Lariser /Xus- gahe -ugrunde, doch entsprachen die Lrgehnisse infolge all-u grosser Lietät der Uerausgeher gegenüher dem üherlieferten dexte nicht gsn- der aukgewen deten IVlüIle./Xucli die späteren ldearheitungen der KlaurinerVXusgahe litten unter der gleichen Unfreiheit der Uerausgeher. Lrst Lmanuel Uoffmann und ldernlrard Domhart war es vorhelrslten, den dext unter Ueran-iehung aller erreichharen Uandschriften durchgreifend -u revidieren. Die Uoffmannsclre /Xusgshe wurde inXVien 1899-1900 veröffentlicht,die drei Domhartsclren /Xus- gahen erschienen in derLeuhnerschen Idihliothek in den dahren 18 53,1877 und 1905-1908. Die let-te Domhartsclre^Xusgahe steht in textkritischer Uinsidlt so wohl durch die Lorschungen des Uersusgehers wie durch die Kerücksiclltigung der Uoffmsnnschen /Xrheit unter den hislrerigen /Xusgahen an erster 5telle. «82»