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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1900
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- 25.08.1900
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- Deutsch
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197, 25. August 1900. Nichtamtlicher Teil. 6295 storbenen Physikers, Professors Hughes von der Londoner Royal Society gegründet worden, wofür die Summe von 80 000^ zur Verfügung stand. Es soll danach jährlich eine goldene Medaille mit dem Bildnis des verstorbenen Gelehrten geprägt und für eine selbständige Arbeit auf dem Gebiete der Elektrizität und des Magnetismus oder deren Anwendung verliehen werden. Solche Arbeiten können bereits vor dem Termin der Verleihung erschienen sein, aber nicht länger als ein Jahr vorher. Die Be werbung kann ohne Unterschied des Geschlechts und der Natio nalität erfolgen. — Die Belgische ^.cacksmis äs Nsclscins setzt einen Preis von 1200 Francs für eine Untersuchung über den Einfluß des Temperaturwechsels auf die Ernährung aus. Arbeiten müssen zur Bewerbung vor dem 20. Januar 1801 an den Sekretär der Akademie in Brüssel eingesandt werden. Pariser Weltansstellung. — Die Nummer des -lournal Okkicisl-, die die Preise der Ausstellung veröffentlichte, bildet eine außerordentliche Leistung auf dem Gebiete des Buchdruckes. Das -lournal Okücisl- erschien, 352 Seiten stark, einen Tag nach der Feststellung der Liste. Jedes Exemplar dieser Zeitungsnummer wiegt anderthalb Pfund. Es mußten eigene Vorkehrungen für die Zustellung getroffen werden, da die Briefträger, die eine größere Anzahl dieser Nummer erhalten hatten, das Gewicht nicht tragen konnten. Im Jahre 1888 hatte das »äournai Oküoisl- für die Preisliste nicht mehr als 144 Seiten nötig. Internationale Vereinigung wissenschaftlicher Aka- dcmiecn. (Vergl. Börsenbl. Nr. 157 u. 167.) — Die Vereinigung der Akadcmieen hat in den letzten Tagen ihre erste Zusammen kunft in Paris abgehalten. Unter dem Vorsitz von Darboux beriet der Kongreß zunächst die innere Organisation des Bundes und setzte als seine Organe die Generalversammlung und den Ausschuß ein. Elftere, zu der jede Akademie so viel Delegierte entsenden kann, als ihr beliebt, hat zwei Sektionen: die literarische und die wissenschaftliche. Sie tritt alle drei Jahre zusammen und wählt den Ort ihrer nächsten Tagung. In der Zwischenzeit ver tritt den Bund der Ausschuß, dessen Vorsitzender der Delegierte der Hauptakademie ist, und Hauptakademie ist immer diejenige, an deren Wohnsitz die nächste Generalversammlung stattfindet. Für seine Arbeiten beschloß der Kongreß, gegebenenfalls für deren Vorberatung besondere internationale Kommissionen einzusetzcn und entweder durch die Generalversammlung oder durch den Ausschuß zu wählen. Als erste Arbeiten, die der Bund in Angriff nehmen wird, bezeichnet er verschiedene Fragen in Bezug aus physiologische Namensbezcichnung, Studien über die Meridianbestimmung in Centralasrika, die Herausgabe der Dixloraata, grasen, für die ost römische Geschichte des Mittelalters und auf Anregung der königlich bayerischen Akademie der Wissenschaften die Bearbeitung einer Encyklopädie des Islams. Ihre nächste Generalversammlung wird die Vereinigung am 16. April n. I. in Paris abhalten. Zeilengießmaschine Monoline. — Anläßlich der am Sonntag, den 26. d. M., im Buchgcwerbehaus zu Leipzig statt findenden Versammlung der sächsischen Zeitungsver leger ist eine Monoline-Zeilcngießmaschine daselbst ausgestellt und wird am Sonnabend und Sonntag im Betriebe vorgeführt. Die Mo- nolinc ist die jüngste der Zeilengießmaschinen, die nach jahrelanger sorgfältigerDurcharbeitung und Vervollkommnung in der Maschinen fabrik von Gustav Fischer L Co. in Berlin 81V. 48 nunmehr in den Wettkampf mit den anderen Systemen eintreten wird. Sie ist eine außerordentlich vielversprechende Maschine, die nach dem Nusspruche hervorragender Fachgenossen infolge ihrer Einfach heit, ihrer Leistungsfähigkeit und ihres billigen Preises die Be achtung aller Buchdrucker verdient. Englands National-Viographie. — Fast gleichzeitig mit unserer -Allgemeinen Deutschen Biographie- ist das englische Parallelwerk derselben, das -Dictionary ok klationai Lio- Zraxll^-, mit dem 63. Band zum Abschluß gelangt. Der Leiter des gewaltigen Unternehmens war von 1883 an Leslie Stephen, der es zunächst allein, dann seit 1891 zusammen mit Sidney Lee besorgte, welch letzterer 820 Artikel lieferte, die 1370 Seiten umfassen, während Stephen 378 größere Artikel verfaßt hat. Im ganzen haben 653 Mitarbeiter daran mitgewirkt. Seit Roses -idlsv Ooneral Lio^raxbical Dictionary- im Jahre 1847 hat Eng land kein ähnliches Sammelwerk besessen. Es enthält genau 29108 Seiten, und die Zahl der Männer und Frauen, deren Lebensgeschichte beschrieben wird, ist 29120, so daß durchschnitt lich auf jeden Namen eine Seite kommt. 16 berühmte Briten werden jedoch in mehr als 20 Seiten behandelt. Obenan steht Shakespeare mit 49 Seiten; dann folgen der Herzog von Welling ton, Francis Bacon, Oliver Cromwell, Königin Elisabeth, Sir Robert Walpole, der Herzog von Marlborough, Sir Walther Scott, Edward I., Byron, Karl II., Sir Jsaac Newton, Dechant Swift, Eduard III., Sterne und Wycliff, der 21 Seiten beansprucht. Interessant ist auch die Verteilung der Namen auf die einzelnen Jahrhunderte. Das 9. und 10. Jahrhundert sind an berühmten Namen am ärmsten gewesen; das 7. war doppelt so reich wie das 9., und das 10. steht dein 6. und 8. bedeutend nach. Vom 10. Jahrhundert an nehmen die Zahlen stetig zu. Das 11. ist doppelt so reichhaltig wie das 10. und steht dem folgenden um die Hälfte nach. Im 13. und 14. Jahrhundert ist die Zunahme geringer und im 15. zeigt sich ein unerklärlicher Rückgang. Das 16. Jahrhundert liefert dreimal so viele Namen wie das 15. Das 17. stellt mehr als zweimal so viele Namen wie das 16. Im 18. Jahrhundert ist die Zunahme unbedeutend, nur um 115 Namen. Am raschesten ist die Zunahme im 19. Jahrhundert. Durchschnitt lich hat einer von 5000 der Bevölkerung die Ehre erlangt, in diesem Sammelwerk verewigt zu werden. Im 16. Jahrhundert war es einer von 6250; im 19. einer von 4000. Englische Journalistinnen. — Auf dem letzten Preß- kongreß in Paris konnte man feststellen, daß viele Schrift stellerinnen den wichtigsten Arbeiten des Kongresses mit Interesse folgten, und daß mehrere Journalistenvereine sich nicht gescheut hatten, Damen als Delegierte zu entsenden. Oesterreich, die Ver einigten Staaten und England hatten ihre Vertreterinnen. Eine von den englischen Delegierten war Miß Stuart, -Fellow- des -Institut of Journalists». Sie spielte auf dem Journalisten kongreß, der vor einigen Jahren in London stattfand, als Führerin der englischen Schriftstellerinnen eine große Rolle. Vor sieben Jahren auf dem Preßkongreß in Antwerpen hat Miß Stuart einen sehr vollständigen Bericht über die -Lage der Frauen in England- vorgelegt, lieber dis Lage der Journalistinnen jenseits des Kanals machte sie einem Ausfrager interessante Mitteilungen: Das Journalistinnen-Bataillon, sagte sie, nimmt bei uns von Tag zu Tag zu; man kann gegenwärtig auf den britischen Inseln 1500 Damen zählen, die von diesem Geschäft leben. Sogenannte -Dilettanten» kommen bei uns nur selten vor. Die Frauen, die schreiben, verdienen damit ihr Brot. Auf die Frage nach dem Einkommen einer englischen Journalistin, erwiderte Miß Stuart: Das kommt darauf an. Wenn man sich mit einer Spezialität befaßt, wie Novellen, Chroniken, Kritiken, Modeartikel, hauswirt schaftliche Studien, kann man leicht 10 000 pro Jahr verdienen. In England zahlt man weder -zeilenweise- noch -artikelwcise». Die großen Tageszeitungen zahlen vielmehr ein Pfund Sterling für 1000 Worte. Die Wochenschriften zahlen gewöhnlich für die Seite 40 Miß Stuart, die Mitarbeiterin ani Athenaeum ist, fügte nicht ohne Stolz hinzu, daß in England weibliche Mit arbeiter ebenso gern gesehen sind, wie die männlichen Journalisten; nur politische Artikel läßt nian nicht gern von Damen schreiben, weil die Frau nicht unparteiisch sein kann. Auch mit der aktuellen Berichterstattung (Reportage) befassen sich die englischen Journa listinnen nicht gern. Die englischen Zeitungen widmen lokalen Ereignissen meist nur wenige, fast telegraphisch zugespitzte Zeilen. Eine Journalistin aber verwendet große Sorgfalt auf die Form, auf die kunstvolle Gliederung ihrer Schilderung. Deshalb arbeiten die meisten englischen Journalistinnen für die Wochen- und Monats schriften, die die sorgfältige Feilarbeit der Frauen besser zu schätzen wissen. Gründung einer Universität in Konstantinopel. — In diesen Tagen ist das Statut der neuen türkischen Universität veröffentlicht worden, die mit Einschluß der bereits bestehenden juridischen und medizinischen Fakultäten noch eine muselmanisch- theologische, eine physikalisch-mathematische und eine philologische umfassen wird. Die Studiendauer ist auf vier Jahre für die theologische Fakultät, auf drei Jahre für die weltlichen Fakul täten festgesetzt. Jede Fakultät erhält einen eigenen Leiter und die gesamte Universität einen durch kaiserlichen Jrade ernannten Direktor, der die Oberaufsicht über Professoren und Schüler zu führen und die Einhaltung des Statuts zu überwachen hat. Von den Professoren heißt es in: Statut, daß sie -einen notorischen Ruf in ihrem Fache besitzen sollen». Die Studierenden dürfen bei ihrem Eintritt nicht über 18 Jahre alt sein, müssen sich mit einem Lycealzeugnis ausweisen oder einer Aufnahmsprüfung unterziehen. Die Zahl der Studenten wird auf 30 für die theologische, auf je 25 für die anderen Fakultäten festgesetzt. Nach beendigten Studien ist eine Prüfung abzulegcn und die Approbierten werden beeidet und diplomiert. Der kaiserliche Jrade verfügt auch die Errichtung einer Universitätsbibliothek und eines Laboratoriums. Der Lehr plan umfaßt: für die theologische Fakultät: Erklärung des Korans und der heiligen Schriften, Kirchenrecht, kirchliche Rechtsprechung, Theologie und Geschichte des Islams; für die mathematisch-physi kalische Fakultät: Astronomie, höhere Algebra, analytische Geometrie, Integral- und Differentialrechnung; Physik und Meteorologie, organische, anorganische und biologische Chemie, Zoologie, Botanik, > Mineralogie, Geologie; für die philosophische Fakultät: Psycho- 846*
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