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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.07.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-07-29
- Erscheinungsdatum
- 29.07.1912
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- Deutsch
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8840 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 174, 29. Juli 1S12. zählt u. a. die Namen Augustinus, Hamilton, Saint Evremond, Lauzun, de Röaux, Casanova, Schweinichen, Trenck, Maimon, Chesterfield, Mirabeau, Stendhal, die Kulturgeschichte Heinrich Bebels Schwänke, die Geschichte das große Napoleonwerk Kircheisens auf. Doch es sind genug der Namen; sie ließen sich aus den Gebieten Kunst, Musik, Philosophie in langer Reihe, von bestem Klang, leicht fortsetzen. Eines Unternehmens sei nur noch gedacht, der trefflich reproduzierten und sorgsam ausgewählten »Meister- blätter der Kgl. Graphischen Sammlung zu München« (jährlich 6 Lieferungen L 12 Blatt). Diese Skizzierung der Verlagswerke, die natürlich auf Voll ständigkeit keinen Anspruch macht, mag dartun, auf welchen Platz im deutschen Verlagshandel der junge Verlag sich in wenigen Jahren erhoben hat. Geben doch die Publikationen dieses Ver lags allein schon einen kleinen Überblick über die deutsche Literatur wie über die Weltliteratur. Wie er den verwöhnten Geschmack unserer Bücher- und Literaturliebhaber in seinen mustergültigen Ausgaben, mit seinen sorgfältigen Übersetzungen und revidierten Texten trifft, beweist am besten, daß viele der Luxusausgaben, so die der Bibel (100 ^), fast ganz vergriffen sind. Preetorius, einer der originellsten Illustratoren des Verlags, hat diesem Literaturbericht ein köstliches Titelbild vorangestellt. Im. Kleine Mitteilungen. Der Katalog der Britischen und AnSlandischeu Bibel- Gesellschaft. — Im Jahre 1899, kurz nach ihrer Erwerbung der berühmten Francis Fryschen Bibel-Sammlung, begann die Lritisb anä k'orsixn Liblo Loeist.^ die Anlegung eines neuen Kata logs ihrer Ausgaben der Heiligen Schrift. Der erste, im Jahie 1903 erschienene Band dieses Werkes beschrieb Ausgaben der Bibel oder ihrer Teile in englischer Sprache und wurde allseitig als eine ausgezeichnete, dem Forscher wie dem Sammler gleich un entbehrliche bibliographische Leistung anerkannt. In der Vorrede zu diesem ersten Band war bemerkt, daß der zweite, die in nichtenglischen Sprachen erschienenen Bibel-Aus- gaben der Gesellschaft aufzählende Teil »im Jahre 1904« erschei nen sollte. Indessen ist, wie wir der New Uorker »Nation« vom 27. Juni entnehmen, dieser zweite Teil gerade jetzt erst fertig geworden; er umfaßt dafür statt eines Bandes drei Bände mit zusammen 1750 Seiten und beschreibt Bibel-Ausgaben in mehr als 600 Sprachen und Mundarten. Der Band geht auch insofern über die dem Werk ursprünglich gesteckten Grenzen hinaus, als er im Interesse der Wissenschaft alle bekannten Ausgaben der Bibel zu beschreiben sucht, auch wenn diese, wie es bei einigen Ausgaben der Fall ist, in der Bibliothek der Gesellschaft nicht vor- banden sind. Diese Ausgaben sind jeweils durch ein besonderes Zeichen kenntlich gemacht. Im ganzen werden in den vier Bänden 9848 Ausgaben be- schrieben, die in 628 Sprachen und Mundarten gedruckt sind. Unter diesen ist eine kleine Anzahl von heute erloschenen Sprachen oder Mundarten, die nur durch den gedruckten Text früher hand schriftlicher Übersetzungen vertreten sind, wie auch eine Anzahl weiterer — etwa 65 — neuerer mundartlicher Ausgaben lediglich zu philologischen Zwecken gedruckt wurden, darunter nicht weniger als 67, deren Herstellung auf Veranlassung des Prinzen Louis Lucien Bonaparte erfolgte. Eröffnet wird dieser Teil des Werkes mit den »Polyglotten«, die indessen nur eine verhältnismäßig kleine Abteilung bilden, da sie nur 36 Seiten des Bandes füllen, während der Rest der drei starken Bände Beschreibungen von Bibeln in wohl jeder bekannten Sprache oder Mundart der Welt enthält. Die Sprachen sind alphabetisch aufgezählt, die Mundarten sind dabei gewöhnlich unter der Sprache aufgeführt, zu der sie gehören. Besonders umfangreich ist natürlich der Teil des Buches, der den älteren Bibeln zugewiesen ist, und gerade in diesem Teil dürfte der hohe Wert dieses Werkes auch für die bibliographische und druckge schichtliche Wissenschaft nicht zuletzt beruhen. Beispielsweise werden auf 101 Seiten nicht weniger als 241 lateinische Bibel-Ausgaben beschrieben, wobei viele der Beschreibungen eine halbe, manche sogar zwei bis drei Seiten füllen. Cs konnte nicht fehlen, daß durch diese Arbeit auch unsere bisherige Kenntnis von der Druck- geschichte der Bibel in vieler Hinsicht berichtigt worden ist; während z. B. Copinger in seinen »Inounadula Liblioa« 142 latei nische Bibel-Ausgaben als vor dem Jahre 1500 gedruckt anführt, vermindern die Herausgeber des besprochenen Werkes diese Zahl »auf etwa 100 nach Ausschaltung jener, die der zuverlässigen Be glaubigung entbehren«. Von diesen frühen Ausgaben ist in der Bibliothek der Gesellschaft selbst manche begreiflicher Weise nicht vertreten, so z. B. auch die Gutenberg.Bibel selbst nicht, ob- wohl von dieser noch in den letzten Jahren mehrfach Exemplare, freilich zu außerordentlich hohen Preisen, auf dem Büchermarkt erschienen sind. Der Katalog ist von T. H. Darlow und H. F. Maule heraus- gegeben. In der Vorrede wird erklärt, daß die Herausgeber von einer großen Zahl von biblischen Gelehrten und Forschern aus allen Teilen der Welt Unterstützung erfahren haben. So steht das Werk in jeder Beziehung einzig in seiner Art da und bildet ein unentbehrliches Hilfsmittel für jeden, der sich aus welchem Grunde immer zur Beschäftigung mit der Bibliographie der Heiligen Schrift veranlaßt sieht. 8. Neue deutsche Amtsbezeichnungen. — Aus unserem Mit- arbeiterkreise erhalten wir die nachstehende Zuschrift: »Die in Nr. 168 aufgestellte Behauptung, die Regierung des Königreichs Sachsen sei schon seit längerer Zeit bestrebt, anstelle fremdländischer Amtsnamen deutsche Bezeichnungen einzuführen, ist in dieser Allgemeinheit nicht richtig. Sachsen hat noch eine Generaldirektion der Kgl. Sächs. Staatseisenbahnen, eine solche der Kgl. Sammlungen, und seit 1909, bis wohin es eine Zoll- und Steuerdirektion gab, findet man eine General-Zoll-Direktion. Die .Amtmänner' hat man glücklich in allen möglichen Ämtern eingeführt, die .Assistenten' schafft man nicht ab.« Ltudeutische Ttudieufahrt nach Paris. — Am 24. Juli konstituierte sich die gemeinsame Kommission beider Unterausschüsse des Allgemeinen Studentenausschusses der Universität Leipzig, deren Aufgabe die Veranstaltung größerer studentischer Studien reisen ist. Sie trat sogleich heran an die Vorbereitung einer für das kommende Frühjahr geplanten Fahrt nach Paris, über die demnächst Näheres bekanntgegeben werden soll. Personaluachrichte«. Auszeichnungen. — Wie die kais. »Wiener Zeitung« vom 18. Juli amtlich verlautbart, hat der Kaiser von Österreich dem früheren öffentlichen Gesellschafter der Firma Hofbuchdruckerei und Verlagsbuchhandlung Prochaska in Teschen, Herrn Ernst Prochaska, den Titel eine- Kaiserlichen Rates mit Nachsicht der Taxe verliehen. Herr Verlagsbuchhändler Kurt Kobitzsch, Inhaber der Fa. Kurt Kobitzsch (A. Stuber's Verlag) in Würzburg, wurde mit dem Titel eines Universitätsbuchhändlers ausgezeichnet. Herrn Victor Schroeder junior i/Fa. Thienemanns Hof buchhandlung (B. Schroeder) in Gotha wurde von Sr. Kgl. Hoheit dem Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha der Titel Herzogl. Sächs. Hofbuchhändler verliehen. Gestorben: am 25. Juli nach schwerem Leiden Herr Alfred Trömel, Inhaber der angesehenen Firma Moritz Trömel in Wien. Der Verstorbene hat nur ein Alter von 38 Jahren erreicht, und es ist ein seltsamer Zufall, daß seinem am 11. März 1908 dahingegangenen Bruder Paul der Tod ebenfalls im kräftigsten Mannesalter genaht ist. Nach dem am 23. Februar 1891 erfolgten Tode ihres Vaters, des Begründers der Firma, übernahmen die beiden oben genannten Brüder in Gemeinschaft mit ihrer Mutter Emilie Trömel das unter seinem Gründer zu hoher Blüte gediehene Geschäft, dessen Leitung in die Hand des treuen Mitarbeiters Bruno Schmidt gelegt war, der noch heute die Firma als Prokurist zeichnet. Im Jahre 1893 übernahm Paul Trömel die Leitung, an der sich seit 1897 auch der nunmehr Verstorbene beteiligte, der dann nach dem Ausscheiden seiner Mutter am 21. Mai 1910 Alleininhaber der Firma wurde. In Gemeinschaft mit seinem Bruder Paul hatte Alfred Trömel dem Geschäft eine achtungswerte Ausdehnung gegeben, die er auch als Alleininhaber zu wahren und mehren bestrebt war. Viel zu früh, im blühenden Mannesalter, ist er von seinem Lebens werke abgerufen worden, und aufrichtige Trauer und treues Ge denken folgen ihm in die Ewigkeit nach.
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