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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-07-30
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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^ 175, 30. Juli IS12. Nichtamtlicher Teil, SörsmilaU «, « Dtschn, v>,ch;-»d-r. 8857 Buchhandel ein unvergängliches Denkmal gesetzt hat, ist in ein geradezu ideales Lehrgebäude für die hohe Kunst der Musik verwandelt worden. Den Weihestätten, die wir in Württemberg im Mar- bacher Schillermuseum und im Ksrnerhaus haben, soll sich nun auch noch eine musikalische zugesellen. Der Schwäbische Sängerbund hat in Silchers Geburtshaus in Schnait die Einrichtung eines Silchermuseums in die Hand genommen und die Bitte ausgesprochen, dessen Kustos, Herrn Professor Fladt in Stuttgart, Hölderlinstraße 44, Noten und Briefe von Silchers Hand, Urkunden und Gegenstände der Er innerung an ihn zu überweisen. Diese Bitte sei auch hier nachdriicklichst unterstützt. Hoffentlich kommt das Museum zustande. Es dürfte ebenfalls ein vielbesuchter Wallfahrtsort des Schwabenlandes werden, zumal Schnait als berühmter Weinplatz an und für sich auf durstige Sangesbrüder eine große Anziehungskraft ausübt, Herr Otto Schramm hat im Börsenblatt Nr, ISO eine eifrigere Benutzung der Tagespresse durch den Buchhandel befürwortet. Man konnte im letzten Vierteljahr mehrfach in den Tageszeitungen Einsendungen aus dem Buchhandel begegnen. So wurde im April über den Besuch des Herrn vr, Ludwig Volkmann aus Leipzig in der Tagespresse be richtet, der für die »Bugra« erfolgreiche Propaganda machte und beste Ausnahme gesunden hat. Es ist nicht zu bezweifeln, daß Stuttgart entsprechend seiner rühmlichen Vergangenheit und seiner nicht minder bedeutungsvollen Gegenwart gut vertreten sein wird, Zeit genug ist ja, um die Vorbereitungen für 1S14 in Ruhe treffen zu können. Ohne Frage wird diese Ausstellung ein anderes Gesicht zeigen, als man es sonst bei buchgewerblichsn Ausstellungen gewohnt ist; die Reklame wird den oft stummen Büchern gegenüber der großen Menge des Publikums Worte verleihen und zu der Erkenntnis bei tragen, welch ungeheure Kulturfaktoren das Buch und der Buchhandel sind. Wegen seiner eigenartigen Zwischenstellung zwischen Handel und Wissenschaft bedürfen die Erzeugnisse des Buch handels ganz besonders der Nachhilfe der Reklame, die sich allerdings in anderen Formen halten wird und muß, als sie bei anderen Handelserzeugnisscn in Erscheinung tritt. Das wird auch demjenigen ausgefallen sein, der die prächtig ausgestattete Festschrift zum fünfzigjährigen Bestehen des Stuttgarter Handelsoereins 1852 bis 1912 zu Gesicht bekam. In dieser fast 6 Bogen starken Schrift, die unter den Aus schußmitgliedern des Vereins Herrn Kommerzienrat Egon Werlitz, unter den Mitgliedern verschiedene Verleger und Inhaber buchgewerblicher Etablissements verzeichnet, ist des Verlagsbuchhandels und der Drucksreierzeugnisse nur sehr kurz gedacht, wenn es auch heißt, daß der württembergische Handel im Verlagsbuchhandel tonangebend ist. Über unsere jüngst an dieser Stelle so schwungvoll ge schilderte Süddeutsche Messe berichteten auch die Zeitungen in ausführlicher Weise, Unseren Kollegen draußen im Reich mag der Mund ordentlich gewässert haben angesichts solcher Herrlichkeiten, Der Nachmittag auf der Eßlinger Burg in mitten der herrlichen landschaftlichen Umgebung war aber auch zu schönl Übrigens darf Stuttgart doch nicht aus sich sitzen lassen, daß es nach jener Schilderung nur ein einziges Verleger-Auto haben soll. Das stimmt nicht. Und der Stuttgarter Buchhändlerbörsensaal existiert bis jetzt leider nur in der Phantasie Ernst Mohrmanns, Die prächtige Photographie der Eß linger Festteilnehmer ist zugleich ein Beweis für die große Vervollkommnung der photographischen Linsen; trotz der kleinen Dimension des Bildes und der vielen aufgenommenen Personen kann man die einzelnen Gesichter deutlich er kennen. Daß Herr Kommerzienrat Fr, Schreiber in Eßlingen, wie wir einer Zeitungsnotiz entnehme», dem Johanniter krankenhause in Plochingen eine Stiftung von 10 000 sür minderbemittelte Patienten überwiesen hat, wird für die Freunde der altbewährten Firma I. F, Schreiber von Interesse sein.^ Von dem am 27, Mai hier abgehaltenen Delegierten tag der Deutschen Goethe-Bünde, deren Vorort nunmehr Stuttgart ist, muß die bedauerliche Tatsache hervorgehoben werden, daß jetzt auch die Goethe-Bünde als Verlagsunter- nchmer auftrcten werden. Schon im Jahresbericht 1910 —1911 des württembergischen Goethebundes war gesagt, daß die Goethe-Bünde im Kampfe gegen die Schundliteratur ein Hauptaugenmerk darauf zu richten hätten, daß sie selbst, auf dem Wege der Kolportage, dem Volk gesunde literarische Nahrung zuführten. Zu diesem Zweck werde eine Goethe bücherei geschaffen, durch die von ersten Schriftstellern ver faßte Volksbücher in Einzelheften in Stadt und Land ver breitet werden sollten. Auf dem hiesigen Delegiertentag hörte man Näheres darüber, und zwar hat der Berliner Goethe-Bund, nach einem hiesigen Pressebericht, mit einem Berliner Verlag einen Vertrag geschlossen, wonach sich dieser verpflichtet, zu niedrigen Preisen gesunde volkstümliche Lite ratur herauszugeben, unter Mitheranziehung des Kolportage- geschäfts. Bei der Auswahl der Bücher sei dem Goethe bund ein ausschlaggebender Einfluß gesichert. Das hätte nicht kommen dürfen. Warum denn eine solche Bücherei? Haben wir nicht an derartiger Literatur schon übergenug? Wir glauben nicht, daß die Goethe-Bünde bei dieser Bücherei Seide spinnen weiden, sie werden bestehende buch- händlerische Unternehmungen schädigen, ohne selber Freude auf diesem Arbeitsfelds zu erleben. Wohin soll solche »Ver- lagsbuddelei« großer Verbände noch führen? Den Autoren geschieht damit erst recht kein Gefallen. An anderen Auf gaben fehlt es ja den Goethe-Bünden nicht. Wie wäre es z, B,, wenn sie sich mit der Hebung unserer Zeitungen be schäftigen wollten? Sind die zu gräßlicher Breite ausge sponnenen Berichte über Moritaten und Sensationsprozesss nicht auch Schundliteratur schlimmster Art? Aus dem Jahresbericht des Schwäbischen Schilleroereins sei hsrvorgehoben, daß das »Hausbuch Schwäbischer Er zähler« nicht mehr aufgelegt wird, nachdem 84000 Exemplare hergestellt worden sind. Die wertvollen Sammlungen des Marbacher Schillermuseums, die wiederum reiche Vermehrung erfuhren, weisen nunmehr folgenden Bestand auf- Schiller- Bibliothek und die Bibliothek schwäbischer Dichter über 11 000 Werke, Handschristensammlung über 57 000, Bilder sammlung über 3000 Nummern. Das Schillermuseum ent hält den ganzen Sommer über 3 Sonderausstellungen- Zum Ge dächtnis an Berthold Auerbach (100. Geburtstag 28,Febr.d.J,), Justinus Kerner (50, Todestag 21, Febr,), Ludwig Uhland (50, Todestag 13, November), Im Kernerhause in Weins- bsrg unterhält der Verein eins Ausstellung von Hand schriften, die sich auf Kerner und seinen Kreis beziehen. Beim zweiten Internationalen Kongreß für Heimat schutz, der Mitte Juni hier seine Tagung abhielt, hatte unser Kollege Herr Meysr-JIschen am ersten Abend die zahlreichen Gäste zu begrüßen, bei welcher Gelegenheit der begeisterte Mund des Redners das Lob Stuttgarts und des Schwaben landes in hohen Tönen sang. Die Teilnehmer, unter denen sich sogar ein Vertreter der japanischen Regierung befand, konnten sich aus den anschließenden, solches Lob recht fertigenden Lichtbildern überzeugen, daß die Farbenphoto graphie in Stuttgart einen Grad höchster Vollendung erreicht hat. Über die 13. Hauptversammlung des Vereins der Reisebuchhandlungen hat das Börsenblatt schon in Nr, 153 vom 16, Juli eingehend referiert. Es würde einen dauernden riss»
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