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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1912
- Strukturtyp
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- 1912-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1912
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- Deutsch
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8274 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. .v ISS, 10. Juli 1SI2. dem Gebiete der Architektur, eine Prachtpublikation über die Kasansche Kathedrale, die im vorigen Jahre auf hundert Jahre ihres Bestehens zurückblicken konnte, erschien in diesem Jahre. (Preis R. 15.—, Selbstverlag der Kathedrale.) Der Verfasser A. Aplaxin berichtet in der Einleitung ausführlich über die Vorarbeiten zum Bau und über die Wunder tätigkeit des dort befindlichen MuttergottesbildeS aus Kasan. Auf 7L Lichtdrucktafeln werden die Grund riffe, Durchschnitte und Detailabbildungen der Kathedrale vor Augen geführt, und im Nachwort lesen wir über den Fortschritt des Baues und Genaues über die ungeheuren Kosten. Die Kathedrale kostete 4 Millionen Rubel zu bauen, also ca. 9 Millionen Mark. — Von Dimitri A. Rooinski, dem Herausgeber der sehr geschätzten und im Antiquariat immer gesuchten Werke »I/v«uvr« gravs äo Lombranät» und »l-'oouvrs gravö äos öldrvs äs Rombr-uuit«, ist jetzt nach seinen! Tode noch ein Werk »I/ovnvro gravö ä'Läriov v»a Ostoäs» er schienen (Preis 100 für das Ausland Verlag Karl W. Hiersemann, Leipzig). Von Adrien van Ostade, der zu den be deutendsten Schülern von Frans Hals und Rembrandt gehört, sind uns SO Radierungen bekannt. Diese SO Radierungen ließ Rovinski nach den Originalen in den verschiedenen Plattenzuständen und in der Originalgröße kopieren, um sie dann zu einem Werke zu vereinigen. Leider verhinderte ihn der Tod an seiner Arbeit, und ein Freund, N. Tschstouline, unternahm es, nach den eigen händigen Notizen Rovinskis das Werk zu Ende zu führen. Auf 20 Seiten wird eine Einleitung und eine Bibliographie der Radierungen in russischer und französischer Sprache gebracht, und auf 102 Tafeln sind in 221 Photo- typien die Radierungen reproduziert. Da die Auflage nur 400 Exemplare beträgt und cs einen verhältnismäßig großen Kreis von Verehrern der Kunst Ostades gibt, dürfte das Werk, das wieder eine gute Leistung der Firma Golicke L Wilborg ist, bald vergriffen sein. — Alexander Benua, der dem russischen Leser schon so manches schöne und nützliche Buch über Kunstgeschichte beschert hat, läßt jetzt eine »Ge schichte der Malerei aller Völker und Zeiten» erscheinen (Preis 28 Lieferungen L 1.80 Rubel und 2 Lieferungen 5 3.60 Rubel, Verlag Illnnvonnii^, Petersburg). Wenn man von einigen mißlungenen Versuchen absieht, wird in diesem Werk zum ersten Male eine Geschichte der Malerei in russischer Sprache, von einem Russen veifaßt, er scheinen. Es ist hier der seltene Fall, daß der Verfasser selbst ausübender Künstler — Benua ist Maler — und Kunst historiker ist, und es dürfte somit ein hervorragendes Werk gewährleistet werden. Originell ist die Einteilung des Werkes, denn der Verfasser weicht von der sonst üblichen chronologischen Darstellung oder der Einteilung nach Völkern ab und gliedert sein Werk sozusagen systematisch. Der erste Teil, Lieferung 1—7, soll die Geschichte der Landschaftsmalern enthalten, der zweite Teil, Lieserung 8—12, Porträtmalcrei, der dritte Teil, Lieferung 13—22, Genremalerei und der vierte Teil, Liefe rung 23—30, endlich die Jdeenmalerei (religiöse, mytho logische, geschichtliche und phantastische Malerei). Daß die Wahl dieser gewiß eigenartigen Einteilung eine glückliche ist, glaube ich nicht; will man sich z. B. über einen bestimmten Künstler unterrichten, so ist man unter Umständen ge zwungen, in vier verschiedenen Bänden zu suchen; denn man wird doch zugeben müssen, daß eine so umfangreiche Ge schichte der Malerei vielfach als Nachschlagebuch benutzt weiden wird. Auch wird der Verfasser bei dieser Einteilung Wiederholungen nicht vermeiden können. Bis jetzt liegt nur eine Lieferung vor, die außer der Einleitung »Die Landschaft im Altertum und im Mittelalter« enthält. Das Werk erscheint in einem Großquart-Format und wird aus einem eigens zu diesem Zwecke angefertigten schönen Kunstdruckpapier ge druckt werden; die Illustrationen sind vorzüglich, überhaupt drucktechnisch eine Musterleistung der Petersburger Buchdruckerei »Sirius«. Das Rigaer Polytechnikum rüstet sich, um am 2. Oktober 1912 sein fünfzigjähriges Jubiläum zu feiern. Das Polytechnikum läßt jetzt gewissermaßen als Festgabe ein »LIbnm scsäomionm 1862—1912« erscheinen. (Jonck L Poliewsky, Riga, deutsch und russisch 5 R. 5.—.) Das Album soll ein möglichst lückenloses Bild der Wirksamkeit der ehemaligen Polytechniker nach Verlassen der Hochschule geben und so neben einer Ehrung aller Beteiligten auch ein Vollbild der Bedeutung der Hochschule selbst schaffen. Der stattliche, ca. 900 Seiten starke Band enthält die oarrivula vitas aller Philister des Polytechnikums, vom Gründungstage an bis heute, und deren Adressen. Da so mancher Philister aus dem Baltenlande jetzt in Deutschland lebt, so wird das »Llbum aoaäsmioum« auch im Auslande Interessenten finden. Noch kurz vor Beginn der Redaktionsferien erschien ein umfangreiches Doppelheft des »Lpollon«, das besonders der großen Sammlung französischer Gemälde, die sich im Besitze von I. A. Morossow in Moskau befinden, gewidmet ist. Morossow ist der glückliche Besitzer einer der größten Galerien französischer Impressionisten; es dürste wohl kein einziger der großen und kleinen Namen fehlen, und gar viele sind mit Meisterwerken ersten Ranges vertreten. Der Besitzer kaufte die Gemälde, als sie noch keinen großen Marktwert hatten, und so ist es ihm gelungen, eine Sammlung zu sammenzubringen, die heute einen ungeheuren Wert repräsentiert und ohne die ein gründliches Studium des Impressionismus kaum möglich sein dürfte. Besonders wertvoll ist die Arbeit im »Lxollcm« durch den vollständigen Katalog, der im Anhänge folgt. Die »Vereinigung der Liebhaber schöner russischer Aus gaben» veranstaltete kürzlich eine Privatausstellung »Russisches Leben zur Zeit des Vaterländischen Krieges (1812)« und gab dazu einen prächtig illustrierten und mustergültig gedruckten Katalog mit Text von W. A. Wereschtschagin heraus, der sich würdig an die anderen schönen Ausgaben der Vereinigung anschließt. Da der Katalog nur für die Mitglieder der Vereinigung gedruckt ist, so bildete er gleich beim Erscheinen auf dem Büchermarkt ein gesuchtes Sammelobjekt. (Preis R. 3.—). — Am 1./14. Mai feierte die älteste pharmazeutische Fachzeitschrift Rußlands, »Das pharmazeutische Journal«, ihr 50- jähriges Jubiläum. Das Journal, das bis zum Jahre 1897 in deutscher Sprache erschien, zählte lange Jahre zu den best redigierten wissenschaftlichen Zeitschriften; in ihm sind die Arbeiten von H. Dragendorf, Dehio, Grüning und anderen Leuchten der Pharmazie zuerst veröffentlicht worden. Nach dem Eingehen der deutschen Ausgabe folgte eine Zeit des Niedergangs für das Journal, denn es verlor damals seine Fühlung zum Auslande, und man erwog schon ernst lich, es eingehen zu lassen. Einige Petersburger Apo theker nahmen sich schließlich des Journals an, und so kann es an seinem Jubiläumstage auf eine kräftige Neu- und Weiterentwicklung hoffen. Auch einen Todesfall muß ich erwähnen; berührt er auch nicht direkt den russischen Buchhandel, so doch den uns ver wandten polnischen. Am K./13. Mai starb in Warschau der weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannte pol nische Schriftsteller und Publizist Boleslaw Prus (Alexander Glowacki, Prus ist Pseudonym). Namentlich in russischen Leserkreisen war Prus sehr geschätzt und viel gelesen, da fast alle seine Werke ins Russische übersetzt worden sind. Er war im Jahre 1847 geboren und besuchte nach Absolvierung des Gymnasiums die Warschauer Haupt-
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