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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1912
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- Deutsch
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- Saxonica
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154, 5, Jul. 1912. Nichtamtlicher Teil. «»Uncklau I. d. r>I4n. »uqi-nd-I. 8113 Das buchhändlerische Vereinsleben der letzten Monate war ruhig. Die Jahresversammlung des Oerels Lelz-e fand am 2V. Mai in den fürs Buchgewerbe-Museum hergerichteten, früheren Räumen der Firma Lebägue L Cie. in der Rue de la Madeleine statt. Sie war nicht sehr stark besucht. Im Mittelpunkt der Verhandlungen stand der Vorschlag des Ver legers Paul Vromant, nach holländischem sbzw. deutschem) Muster eine Buchhändler-Bestellanstalt ins Leben zu rufen. Bei dem vollständigen Fehlen jeglicher Organisation des belgischen Kommissionsgeschäftes sand diese Anregung allgemeinen Bei fall, und es wurde zur sofortigen Inangriffnahme der nötigen Vorarbeiten eine Kommission eingesetzt, bestehend aus dem Ur heber des Planes, dem Präsidenten des Cercle Herrn Cmil Vandeveld und den Herren O. Smeding, Leiter der Nieder ländischen Buchhandlung in Antwerpen, und Jos. Thron in Brüssel. An Stelle der ausscheidcnden Vorstandsmitglieder wurden für den Buchhandel die Herren Vromant-Brüssel, Sme ding und Forst-Antwerpen in den Oouseil ll'uelininiskrutiou gewählt, bzw. wiedergewählt. Das Vereinsorgan »Uourual cle In I-ibruirie«, dessen Herstellung dem Verein relativ erhebliche finanzielle Opfer auf erlegt, erscheint seit seinem 3. Jahrgang (Oktober 1911) nur noch einmal monatlich. Nachdem der Oerels t>e1»e die Her ausgabe der offiziellen »üidlio^rrrpüie üs In DolZigus« an die Königliche Bibliothek abgegeben hat, ist dem »louinal rle In libruirie« neuerdings eine Bibliographie der wichtige ren belgischen Neuerscheinungen beigegeben worden. Die ersten Nummern der »SiblioArupkie cle la Lel^igne« sind nach längerer, durch die Übernahme bedingter Verzögerung nun mehr erschienen. Sie weisen wesentliche, die Brauchbarkeit ohne Zweifel erhöhende Veränderungen auf. Die Bibliogra phie erscheint in Zukunft nur noch in 2 Teilen: 1. Bücher und neue Zeitschriften, Stiche und Karlen; 2. Zeitschristenartikel. Eine Liste sämtlicher belgischen Zeitschriften soll in Zukunft alle zwei Jahre als Supplement erscheinen. Die Titel sind nicht mehr alphabetisch, sondern nach dem Dezimalsystem ge ordnet. Jeder Titel enthält außer der Dezimalnummer die Angabe von einem oder mehreren Schlagwörtern zur even tuellen Einordnung nach anderen bibliographischen Systemen für die Zettel-Ausgabe. Ein besonders paginiertes, alphabeti sches Register vereinigt Autornamcn und Schlagwörtcr in der Weise des »Ouunilnlive Inclex« des amerikanischen I'ub- lislier«'Veeklx und des englischenkudlisksr«' Oireulnr, d.h. die erste Nummer jedes Vierteljahrs bringt in ihrem Register die Titel sämtlicher seit dem Anfang des Jahrgangs ver- zeichneten Bücher. Seit März haben wir in unfern Mauern wieder eine Kunstausstellung von großem internationalen Ruf: üx posiliou <le In Miniature. Sie wurde von Kunstsamm lungen und Kunstfreunden aller Länder beschickt und bringt in wunderbarem historischen Rahmen eine in ihrer Art einzige Vereinigung von Handschriften-Miniaturen und Miniatur- Porträts. Ihr Organisator, Baron Serbin de Lettenhovc, hat sein großes Können und sein Organisationstalent bereits bei den früheren, in den Annalen der Kunst unvergeßlich bleiben den Ausstellungen der »Primitiven« und des »Goldenen Vlieses« in Brügge und des »Zeitalters von Rubens« in Brüssel (1910) bewiesen. Die tägliche Nachfrage nach dem Katalog der Ausstellung (Preis 2 Frcs. netto) aus dem Aus lande zeugt für das große Interesse, das dieser neuen »retro spektiven« Ausstellung in der Kunstwelt entgegengebracht wird. Die führende belgische Kunstzeitschrift »I-'rlrt klamanck st bnNanckaia« hat soeben ihre Mai-Nummer als Sonderheft »Im Miniature«, mit Text von Paul Lambotte und 60 Abbildun gen, herausgebracht. Das Heft ist vorzüglich illustriert und kostet 3 Frcs. (Verlag von G. van Oest L Cie.). Dieselbe Firma, die, wie wir bereits mehrfach betont haben, in ihren Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. Verlagswerken ein treues Spiegelbild der künstlerischen Ver gangenheit und Gegenwart Belgiens gibt, bereitet außerdem ein Prachtwerk über diese Ausstellung vor, das neben einer großen Anzahl schwarzer Reproduktionen etwa 30 Tafeln in Farbenlichtdruck enthält ; ein soeben ausgegebenes Probeheft legt von der geradezu meisterhaften Ausführung dieser Illustra tionen Zeugnis ab. (Subskriptionspreis 100 Frcs., nach Er scheinen 125 Frcs.). Wir haben gleichzeitig im »Uului» <1u Oiuguuulsnuire« eine Doppelausstellung über moderne Kunst (8ulou clu Uriu- teinps) und religiöse Kunst und Kunstgewerbe (Lxpositiou internutivuuie churt relixisux). In der ersteren habe ich — bei der großen Anzahl minderwertiger Leistungen — mit großem Vergnügen eine Sonderausstellung unseres deutschen Meisters Heinrich Vogeler-Worpswede begrüßt, dessen gesamtes Werk in zahlreichen vorzüglichen Proben vertreten ist: Buch illustrationen, Buchschmuck, Typen, Exlibris, Radierungen, Federzeichnungen, Gemälde. Auch die Ausstellung religiöser Kunst bietet nicht gerade viel Hervorragendes; die deutsche Kunst ist in erster Linie durch eine Reihe guter Kirchensenster- Malcreien, einige Bücher und einen Zyklus Klingerscher Ra dierungen vertreten. Von dieser Ausstellung zu den illustrierten Wahl- affichen, die seit einigen Wochen alle Anschlagsäulen und Mauern bedecken, ist kein so weiter Schritt, als es im ersten Augenblick erscheinen dürfte. Ist die Kunst der Kirchen und Tempel dazu bestimmt, das Evangelium Christi zu verklären, so bedeuten diese Wahlplakate nichts weniger als das Evange lium der alleinseligmachenden Partei jeder politischen Rich tung. Sie sind zum großen Teil mit Witz und ausnahmslos mit viel Schärfe, ja, mit Gehässigkeit, ausgeführt, und mögen nicht nur auf das politische, sondern auch auf das künstlerische Empfinden der Massen, für die sie bestimmt sind, einen gewissen Einslutz haben, in der Art etwa wie die politischen Witzblätter »Kladderadatsch«, »Punch«, »Assiette an beurre« auf den Gebildeten. Eine systematische Sammlung und Reproduktion all dieser Erzeugnisse der »Kunst der Straße« würde gewiß ein ebenso interessantes als belehrendes »Oocuinent liuinain« bilden. Brüssel. Jos. Thron. Zur Praxis des Verlagsrechts. Von vr. Alexander Elster, Jena. II. Die Umstände des Falles im Verlags verhältnis. In wichtigen Zweifelsfragen ließ, wie wir gesehen haben, das Gesetz im Stich. Es hatte nicht gewagt, diese Dinge zu ordnen, und schob die Entscheidung auf die »Umstände des Falles«, also auf die Rechtsprechung. Das hat gewiß seine guten Seiten, wenn der Richter auch in der Lage ist, diese »Umstände des Falles« richtig zu deuten. Richtig kann aber in dem Falle (wie in allen ähnlichen Fällen) gar nichts anderes heißen, als die Lage der Dinge wirtschaftlich zu ver stehen. Ob (mangels Vereinbarung) die Überlassung des Werkes nur gegen ein Honorar zu erwarten war; ob bei Zeitschriften aufsätzen ein »ausschließliches« Recht übertragen worden ist; wem das Urheberrecht an Sammelwerken, an Zeitschriften ufw. zusteht; ob bei Honorierung eines Werkes Titel, Vorwort und Inhalt mit zu bezahlen sind; wann für Änderungen im ferti gen Satze der Verfasser die Kosten zu tragen hat; ob an dem Erlöse aus der Abgabe von Bildstöcken bei Übersetzungen der Verfasser einen Anteil beanspruchen kann; unter was für Be dingungen ein Verkauf von Separatabdrücken seitens des Ver los?
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