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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1876
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1876
- Sprache
- Deutsch
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117, 22. Mai. Amtlicher Theil. 1851 Nachdem nun auf Veranlassung des Herrn Schaffert Herrn vr. Fr. Joh. Frommann, welcher vor 60 Jahren zum ersten Male die Cantatemesse besucht hat, ein Hoch gebracht worden, und Herr Nolte aus Hamburg noch bemerkte, daß auch, wenn die Form des herauszugebenden Meßhilfsbuchs nur einer großen Minderheit angemessen erscheine, dasselbe wieder möge eingeführt werden, was Herr Vorsitzender ebenfalls zur Erwägung des Vorstands bringen zu wollen versprach, wurde die Hauptversammlung geschlossen. Vorgelesen, genehmigt und mitunterschrieben A. W. Volkmann, Börsenarchivar. A. EnSlin. W. Hertz. H. Haessrl. Th. Einhorn. H. Böhlau. C. Müller. Julius Springer. Moritz Gerold. T Geschäftsbericht. Hochgeehrte Herren! Indem wir die geschäftlichen Verhandlungen der Mitglieder des Börsenvereins heute beginnen, gedenken wir, einer alten Sitte folgend, zunächst der Berussgenossen, welche der Tod aus unserer Mitte abgerufen hat. Es starben von Nichtmitgliedern des Vereins: Jul. Granier in Breslau, Jul. Groos in Heidelberg, G. Hohloch in Stuttgart, K. Kindler in Mosbach, Abrah. Kirchberger in Ems, C. L. Krüger in Dortmund, L. Hansen in Bndweis, I. I. Maeg elin in Hamburg, A. Neumann in Großenhain, A. G. Richter in Stuttgart, Isidor Rocca in Berlin, Siegm. Schletter in Breslau, G. F. Schmidt in Hildesheim, B. Seligsberg in Bayreuth, F. A. Stötzner in Schaffhausen, B. Sußmann in Posen, I. Ullrich in Stuttgart, F. Winter in Linz, I. G. Wölfle in Landshut, H. Wollmann in Görlitz, G. Wuttig in Leipzig, R. Zeune in Weimar. Von Mitgliedern des Börsenvereins wurden uns durch den Tod entrissen : Jul. Altendorff jun. in Leipzig, A. Aman in Schw. Gmünd, Wilh. Bayrhoffer in Düsseldorf, H. Castermann in Tournai, B. F. Goedsche in Schneebcrg, H. F. Grote in Arns berg, Aug. Heitz in Stuttgart, O. F. Henning in Berlin, Erich Koschny in Leipzig, C. F. Kutzscher in Luckau, F. G. Lucas in Mitau, Carl Meyer in Hannover, Hermann Freiherr von Reischach, Mitbesitzer der I. G. Cotta'schen Buchh. in Stuttgart, F. I. Richter in Hamburg, I. M. Rieter-Biedermann in Winterthur, H. Rostoski (Firma Brutzer L Co.) in Riga, I. F. G. Schuberth in Hamburg, G. Stängel in Leipzig, W. E. Wartig in Leipzig. Am 4. August 1875 starb im 73. Jahre seines Lebens und im 46. seiner geschäftlichen Thätigkeit vr. )ur. Hermann Härtel in Leipzig, gleich ausgezeichnet durch seltene Bildung wie durch Charaktereigenschaften der reinsten und edelsten Art. Der Natur anlage nach mehr auf eine künstlerische als auf eine kaufmännische Laufbahn hingewiescn, entschloß er sich, wenn auch nicht ohne innere Kämpfe, nach zurückgelegten juristischen Studien 1835 in das väter liche Geschäft cinzutrcten, welchem sein Bruder Raymund schon seit 1832 Vorstand. Unter der Leitung beider Brüder gewann die altberühmte Firma Breitkopf L Härtel einen neuen Aufschwung, und die hervorragendsten Vertreter der neueren Musik wie Mendelssohn, Schumann, Chopin, Richard Wagner vertrauten dem Verlage ihre bedeutendsten Schöpfungen an. Daneben erschie nen aber auch monumentale Gesammt-Ausgaben musikalischer Klas siker, welche den höchsten Anforderungen der Kritik volles Genüge leisten, während dem Bücherverlag und den technischen Zweigen des ausgedehnten Geschäftes sorgsamste Pflege zutheil ward. Hermann Härtel hat sich um die Fortbildung der literarischen Rechtsbegriffe große Verdienste erworben und dem Verein der deut schen Musikalienhändler als Schriftführer seine besten Kräfte gewid met, gleichwie er auch dem Börsenverein oftmals als treuer Rath geber zur Seite stand. Seine geschlossene Persönlichkeit und seine edle Begeisterung für das Gute und Schöne konnten des Eindrucks nicht verfehlen und gemahnen uns an das Goethe'sche Wort: Und hinter ihm in wesenlosem Scheine Lag, was uns Alle bändigt, das Gemeine. Am 22. September 1875 ward uns Georg Wilhelm Ferdinand Müller in Berlin durch den Tod entrissen; von 1835 ab Besitzer der von Th. Chr. Fr. Enslin in Berlin begründe ten Sortimentsbuchhandlung, seit 1844 als Verleger thätig. In früheren Jahren, bevor körperliche Leiden ihn heimsuchten, kam Müller zur Zeit der Ostermesse fast regelmäßig nach Leipzig und ist namentlich den älteren College» durch die Offenheit des Charak ters und durch die heitere Liebenswürdigkeit seines ganzen Wesens in treuer Erinnerung. Wenngleich Müller allen Zweigen buchhänd lerischen Wirkens und Schaffens rege Theilnahme widmete, so war es doch namentlich der Buchhändler-Unterstützungsverein, dem er Kops und Herz in vollem Maße zuwandte. Von 1836—1871 war er zunächst als Schriftführer, dann als Vorsitzender des Vereins thätig und sein organisatorisches Talent fand ein reiches Feld ange strengtester und unermüdlicher Arbeit. Was Müller für den Buch händler-Unterstützungsverein geleistet hat, wird im deutschen Buchhandel unvergessen bleiben, gleichwie seine Freunde das Ge- dächtniß an ihn in hohen Ehren halten werden. Am 4. Oct. 1875 starb Wilhelm Koch in Königsberg, einer jener College«, die sich mit unermüdlichem Eifer und mit Anspan nung aller Kräfte dem mühsamen Betrieb des Sortimentsbuchhan dels widmen. Die Bemühungen Koch's, neue Absatzwege auf zufinden und namentlich der wirklich guten Literatur Verbreitung zu verschaffen, waren von erfreulichstem Erfolge. Koch war mit Leib und Seele Buchhändler und fühlte sich am glücklichsten im Kreise von Berufsgenossen. Hätten ihn schwere körperliche Leiden nicht lange Jahre hindurch heimgesucht, so hätten wir ihn zur Zeit der Ostermesse wohl häufiger unter uns gesehen und uns seiner großen Theilnahme für unsere gemeinschaftlichen Angelegenheiten erfreut. Am 24. Februar d. I. starb nach langem und reichem Wirken und in hohem Lebensalter Ambroise Firmin Didot in Paris, der altberühmten Buchdrucker- und Buchhändlerfamilie Didot an gehörig, gleich hervorragend durch Leistungen auf dem Gebiete der Wissenschaft wie der Typographie. Die dem Didot'schen Verlage entstammenden Verlagsartikel sind von universeller Bedeutung. Erinnert sei u. a. nur an das Glossarium von DuCange, das Wör terbuch der französischen Akademie, das vnivsrs piltorssgus, vor allem aber an den llRasaurus Zraseas linguas, an dessen Bearbei tung die bedeutendsten Philologen Deutschlands in erster Reihe mitgewirkt haben. Der Verstorbene war Mitglied des Instituts, welche hohe Ehre ihm durch hervorragende wissenschaftliche Lei stungen zutheil geworden. Am 10. April d. I. starb im 49. Lebensjahre Oswald Ber- 248*
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