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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1876
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1876
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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gemacht habe, sind eben nur Vorschläge welche dem naheliegenden Vorwurfe begegnen sollten, daß es wohl leicht sei, eine solche Idee anzuregen, sehr schwer aber, die Ausführung zu bewirken. An dem Gang der Sache, den ich Ihnen vorgeschlagen habe, kann leicht geändert werden. So z. B. an dem Punkte in Betreff der Beschaffung eines Planes. Erst gestern wurde mir in einem Schreiben des Herrn Frederik Müller in Amsterdam, der meinen Antrag freudig begrüßte, ausgesprochen, daß er ein Preisausschreiben nicht für zweck mäßig halte; er meinte, es würde besser sein, daß Jemand die Geschichte des deutschen Buchhandels übernehme, der nur durch Liebe zur Sache dazu getrieben würde. Ich selbst Habemir auch nicht gedacht, daß der, der infolge eines Preisausschreibens einen Plan ausar- beitetc, auch die Geschichte schriebe, sondern ich dachte dabei an Literaturhistoriker oder Culturhistoriker wie Gustav Freytag; an Biblio thekare, an Buchhändler, die darin schon Bedeutendes geleistet haben, wie Herr Kirchhofs, und ich hoffte, daß solche Persönlichkeiten uns mit ihrem Rathe befftehen würden, auch wenn sie die Ausarbeitung des Werkes nicht übernähmen. Ich kann indeß nur bitten, den Vor schlag des Vorstandes anzunehmen in der Form, wie er meinen Antrag erweitert hat, damit die Commission schon der nächsten Versamm lung einen Plan vorlegen kann. Durch den später zu berathcnden Antrag des Vorstandes wegen des Ankaufes der Lempertz'schen Sammlungen, auf dessen Annahme ich hoffe, wird mein Antrag in vielfacher Weise befördert. Wir werden erst dadurch viel von dem Material zu einer Geschichte des deutschen Buchhandels gewinnen, welches dazu unbedingt nöthig ist. Ich bin überzeugt, meine Herren, Sie werden, wenn Sie meinen Antrag annehmen, damit den ersten Grund zu einem Unternehmen legen, das unserem Vereine, der sich um den deutschen Buchhandel und die deutsche Literatur bereits so große Verdienste erworben hat — ich erinnere nur an das Urhebergesetz — und dem deutschen Buchhandel nur zur Ehre gereichen wird! (Lebhafter Beifall.) Herr Schaffert aus Bremen: Ich glaube, der Börsenvcrein hat alle Ursache, des Herrn vr. Brockhaus glücklichem Gedanken freudig zuzustimmen und ihm dankbar dafür zu sein, daß er, wenn er auch keinen neuen Gedanken aufgestellt hat, doch den Muth gehabt hat, einer Idee Ausdruck zu geben, die tief im Buchhandel wurzelt. Ich glaube, unser Buchhandel ist es wohl Werth, daß man an seine Geschichte herantritt. Aber „Ums is mono/'. Ich wünsche also keine lange Debatte, sondern möchte Ihnen Vorschlägen, dem Anträge, wie ihn der Vorstand stellt, pure zuzustimmen. Die Finanzen sind ja gut gewahrt, und wir brauchen also auch in dieser Hinsicht kein Bedenken zu haben. Da Niemand ferner das Wort ergriff, so stellte Herr Vorsitzender die Anfrage, ob die Versammlung den Antrag in der vorgelegten Form annehme, was einstimmig geschah. Nun wurde der vierte Gegenstand der Tagesordnung, Antrag ans Ankauf der Lempertz'schen Sammlung, zur Verhandlung gestellt, wozu Herr Moritz Gerold das Wort ergriff: Ich bin überzeugt, daß man, wenn die Möglichkeit des Ankaufs einer solchen Sammlung vorliegt, unbedingt zugreifen muß. Oft sind solche Gelegenheiten versäumt worden, und man hatte dann später nie mehr Gelegenheit, dieses Versäumte gut zu machen. Ich unterstütze daher den Antrag. Herr Kirchhofs theilte das Urtheil des Herrn Frederik Müller in Amsterdam mit, welcher den Erwerb dieser Sammlung mit großer Freude begrüßte und deren Werth sehr hoch anschlug. Nachdem nun die Versammlung den Ankauf der Lempertz'schen Sammlung einstimmig genehmigt hatte, ergriff wiederum Herr C. Müller das Wort und stellte das gedruckte Budget 1876/77 mit folgenden Worten zur Verhandlung: Auch dieses haben Sie schon durch das Börsenblatt kennen gelernt. Ich will nur hinzufügen, daß es mit reiflicher Er wägung aller Ausgaben festgestellt worden ist; von einer Seite wurde geltend gemacht, man solle die Lempertz'sche Sammlung auf ein mal bezahlen, falls der Ankauf genehmigt würde; da sich aber unser Budget so günstig stellt, daß die Kaussumme in drei Raten bezahlt werden kann, ohne daß das Budget überschritten und ohne daß der Bestand angegriffen wird, so haben wir Ihnen den vorliegenden Vorschlag gemacht, worauf dasselbe ohne Debatte einstimmig genehmigt wurde. Hierauf machte der Herr Vorsitzende bekannt, daß nach Auszählung der Wahlzcttel für die Ergänzungswahl des Vorstandes sich ergeben, daß auf Herrn Adolph Enslin als Vorsteher 146 Stimmen, auf Herrn Wilhelm Hertz als Stellvertreter 136 Stim men und auf Herrn Hermann Böhlau als Schriftführer 144 Stimmen gefallen seien. Herr Vorsitzender: Meine Herren, die Wiederwahl erweist mir nicht nur eine sehr hohe Ehre, sondern sie macht mir auch eine sehr große Freude, ich muß sagen, eine größere Freude als vor drei Jahren. Ich bin auch heute gern bereit, die Wahl aufs neue anzunehmen, und an meinem guten Willen bei der Führung der Geschäfte soll cs auch ferner nicht fehlen. Herr Hertz nimmt gleichfalls dankend an in der Voraussetzung, daß er selten in Thätigkeit zu treten haben werde, da er hoffe, daß der bisherige Vorsitzende, dessen Verdiensten er alle Anerkennung ausspricht, auch ferner ungehindert die Geschäfte leiten werde (bravo); macht außerdem darauf aufmerksam, daß ein sechzigjähriger Meßjubilar in der Versammlung anwesend sei, ein College, der vor 60 Jahren zum ersten Male als Buchhändlerlehrling die Messe besucht hat. Herr Böhlau: Ich bin ebenfalls bereit, die auf mich gefallene Wahl anzunehmen, und das Amt im Geiste meines zu früh heinigcgangenen Jugendfreundes Bertram weiter zu führen, der es nur allzu kurze Zeit verwalten konnte. Herr A. Mayer aus Cöln bittet, noch auf das Meßhilfsbuch aufmerksam machen zu dürfen, dessen gänzlichen Wegfall er sehr bedauert, wenn es auch in der bisherigen Form nicht länger habe bestehen können. Er bittet, dem Vorstande zur Erwägung anheim zugeben, ob sich nicht eine Form für Herstellung eines Praktischen Hilfsbuches finden ließe. Herr Vorsitzender: Es sind in dieser Beziehung schon verschiedene Experimente gemacht worden, es ist aber noch nie gelungen, ein Hilfsbuch herzustellen, das allen Anforderungen entsprochen hätte; wir haben uns daher entschlossen, es ganz fortfallen zu lassen. Wir wollen aber recht gern neuerdings in Erwägung ziehen, ob es sich praktischer machen läßt, und werden Herrn Mayer sehr dankbar sein, wenn er uns Vorschläge zu einer praktischeren Form gibt, die allgemeinen Beifall findet. Herr Mayer hofft dem Nachkommen zu können.
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