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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-06-17
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1912
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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exemplifikativ, sondern erschöpfend sein, so daß also der Redakteur einer Berichtigung, die er aufnehmen muß, nichts anderes schuldet als die unversehrte Wiedergabe. Der einzige aus Wortlaut und Sinn des Gesetzes noch weiter abzuleitende Folgesatz wird der sein, daß der Berichtigung auch ihre Selb ständigkeit gewahrt werden muß; die Leser müssen deren Eigen schaft als Berichtigung, ihr Herrühren von dem Berichtiger er kennen können. Man mag die Forderungen des journalistischen Anstands höher spannen, die augenblickliche Bekämpfung der Berichtigung, zumal mit Repliken persönlicher Art, taktlos und unanständig finden, aber gesetzlich verboten sind immer nur Beeinträchtigungen der Berichtigung in ihrer Integrität. Im gegebenen Falle bestreitet die Revision mit Recht, daß der hier fraglichen Berichtigung durch die Art der Aufnahme in einem längeren Redaktionsartikel der Charakter einer selbständigen Kund gebung genommen, daß durch diese Aufnahme der Berichtigungs- zweck vereitelt worden sei. Eine wortgetreue Wiedergabe des Bertchtigungsschreibens mit der vorangeschickten Bemerkung, die Redaktion erhalte seit Monaten erstaunliche Schriftstücke als sog. »Berichtigungen« mit dem Ersuchen um Abdruck zugeschickt, tritt der Selbständigkeit der berichtigenden Kund- gebung mindestens dann nicht zu nahe, wenn diese mittels Ein rückens, Sperrdrucks der Überschrift »Richtigstellung« und Bei fügung des Datums und der Unterschrift des Einsenders als ein fremder Bestandteil aus dem Redaktionsartikel geradezu heraus gehoben wird. Eine Umkleidung der Berichtigung mit den be liebig langen Ausführungen eines von anderer Hand geschriebenen Artikels würde die Selbständigkeit der Berichtigung nur dann aufheben, wenn die Gefahr bestünde, daß der Leser jenes Artikels über den Tenor der Berichtigung hinwegliest, diesen etwa wegen Unterlassung des EinrückenS, wegen Setzens der Über- und Unter schrift im fortlaufenden Anschluß an den Kontext nicht als fremden Bestandteil -erkennt und wenn auf diese Weise der Berichtigungszweck vereitelt würde. Von einem Artikel vollends, der seinem gesamten Wortlaute nach der Anfeindung und Ver- höhnung des Urhebers der Berichtigung und der scharfen Be kämpfung des Inhalts der letzteren gewidmet ist, läßt sich am wenigsten sagen, daß er die Berichtigung, die er aus seinen eigenen Ausführungen äußerlich heraushebt, in ihrem Bestand und in ihrer Wirkung gesetzwidrig unterdrücke. HÜgieuemufeum in Dresden. — Die Stadtverordneten Dresdens haben kürzlich der Ratsvorlage über die Errichtung eines National-Hygiene-Museums zugestimmt. Danach verzichtet die Stadt Dresden unter bestimmten Voraussetzungen auf den ihr zustehenden Anteil am Überschuß der Hygiene-Ausstellung in Höhe von 100 000 stellt einen Platz von mindestens 6000 Geviertmetern zur Verfügung und zahlt außerdem einen jährlichen Beitrag von 160 000 ^ vom Jahre 1913 ab unter der Voraussetzung, daß die Eröffnung des Museums spätestens An fang 1916 erfolgt Lehrmittel-AnSstetluug in Dresden. — Beim IV. inter nationalen Kongreß für Zeichen- und Kunstuntericht, 12. bis 17. August dieses Jahres in Dresden, werden voraussichtlich an 2000 Fachleute aus allen Kulturstaaten zusammenkommen. Das Hauptinteresse wird sich der vom 4. bis 26. August geöffneten inter nationalen Kongreß-Ausstellung zuwenden.Ein wesentlicherTeil von ihr wird die Lehrmittel-AuSstellung sein. Sie soll in der mit einem Säulenvorbau geschmückten großen Halle auf dem städtischen Aus stellungsgrundstücke untergebracht werden, in der sich zugleich der Kongreßsaal und die Ausstellung der sächsischen Gewerbe- und Kunstgewerbeschulen befinden. Für die Lehrmittel-Ausstellung ist der in der Hygiene-Ausstellung als Repräsentationsraum ver wendete Saalbau Vorbehalten. Die bekanntesten Lehrmittel- und Verlagsanstalten, Farbenfabriken usw. des In- und Auslandes werden ihre Erzeugnisse in geschmackvollen Aufbauten vorführen. Düeatermusrum in München. — Obwohl das Museum, das bekanntlich von der berühmten Tragödin Klara Ziegler gestiftet wurde, erst zwei Jahre besteht, sind in ihm bereits sehr wertvolle Ausstellungsobjekte zusammengetragen. Folgende Abteilungen wurden bisher geschaffen: Eine Bibliothek, die jetzt schon über 1000 Bände umfaßt. Ein Archiv, das Pläne und Denkschriften der berühmtesten Theaterbaumeister, wie Semper, Schinkel, Vetterlein, Littmann, Fuchs und Helbig, enthält. Dekorationsskizzen von Lautenschläger, Schinkel, Schulz, Heine, Diez, Hengeler, Stern, Buschbeck, Wiegand und Fischer. Bilder sämtlicher neuentstandenen Theater,soweit solche zu beschaffen waren. Eine Modellsammlung fast aller Neuerungen im technischen Be triebe; Rundhorizont usw. Eine Bildergalerie mit ca. 600 Stichen und 2000 Photographien bekannter Künstler. Eine Abteilung für Totenmasken und Reliquien zur Erinnerung an die größten Künstler. Im kommenden Jahr soll noch ein Stimmarchiv an- gegliedert werden, in dem die besungenen und besprochenen Grammophonplatten hervorragender Künstler gesammelt werden sollen. Der erste Internationale Kongreß für vergleichende Pathologie wird, der »Berliner Klinischen Wochenschrift« zu- folge, in Paris vom 17. bis 23. Oktober stattfinden. Er ist durch die »Gesellschaft für vergleichende Pathologie« organisiert worden und wird nicht nur die Krankheiten, welche dem Menschen geschlechte und dem Tierreiche gemein sind, sondern auch Be ziehungen, die in den Krankheiten der verschiedenen Gattungen vorhanden sind, behandeln, desgleichen die Beziehungen zwischen Tier- und Pflanzenkrankheiten. Anfragen sind an den Generalsekretär Mr. Grollet (42 rus äs Villsjust), Paris, zu richten. Die Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst «ud Literatur i« Böhme«, welche die den Deutschböhmen vorenthaltene Akademie vertritt, hat eben ihren Rechenschaftsbericht über ihre Tätigkeit im Jahre 1911 erscheinen lassen. Ihm ist zu entnehmen, daß trotz des Ausfalles der Landessubvention die großen Unternehmungen, darunter die geologische Aufnahme des Böhmischen Mittelgebirges, die naturwissenschaftlichen Unter suchungen des Hirschberger Großteiches, die Sammlungen der volkskundlichen Überlieferungen des deutschen Böhmen und die kunstgeschichtlichen Forschungen weitergeführt wurden. Da gegen mußte das Unterstützungswesen stark zurückgestellt werden, indem z. B. 111 Subventionen des Jahres 1909 in diesem Jahre nur 63 gegenüberstehen. Herausgegeben wurden: Band XXX der Bibliothek deutscher Schriftsteller aus Böhmen: Briefe aus dem Vormärz (Otto Wittner). Band III, Heft 2 der Beiträge zur deutschböhmischen Volkskunde: Das Weihnachtsspiel des Böhmerwaldes. (A. Jungbauer.) Band II der Publikation: Der Großteich bei Hirschberg in Böhmen, Biologie der litoralen Cladoceen (Viktor Langhans), Jahrgang X der Monatsschrift »Deutsche Arbeit«. — Die Bewilligungen betrugen kür die Publi- kationen der Gesellschaft 26 600 X, für wissenschaftliche Zwecke 13 216 X, für künstlerische 12 030 X, für literarische 5200 X und für musikalische 2350 X. Neue Bücher, «atuloge usw. für BuchhLurter: Lr08ebürs von X. Xnäsre, Luoirbinäsrsi in Xeipri^, ^d- tsiluus kür baoäASLrbsitsts üänäs. 20,8X16,9 cm. 20 8. w. ^bbilänvjxsv. Das von Poeschel L Trepte in Leipzig sauber gedruckte und mit emem bunten Umschlag nach einem Linoleumschnitt aus der Werkstatt von Enders versehene Heft enthält einen Aufsatz, Die alten Buchbinder, aus der Feder des Direktors des Leipziger Buchgewerbe.Museums ür. Schinnerer, der die Anfänge der deutschen Buchbinder-Kunst schildert. Im zweiten Teil berichtet die Firma Enders über ihre von Professor Walter Tiemann geleitete Abteilung für handgearbeitete Bände unter bildlicher Vorführung und genauer Beschreibung einiger Einbände, die wohl dazu angetan sind, zu einem Be- such der im Leipziger Buchgewerbehause bis Ende Juni stattfin denden Ausstellung solcher handgearbeiteten Bände einzuladen. Sprechsaal. ^ ^ Zeugnisfälschung. Der Buchhandlungsgehilfe Robert Hauenschild aus Eschers hausen hat mehreremal bei Stellenbewerbungen das von mir ihm am 1. April 1907 ausgestellte Zeugnis gefälscht. Marburg a/L., Juni 1912. Adolf Ebel.
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