Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19120530
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191205305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19120530
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1912
- Monat1912-05
- Tag1912-05-30
- Monat1912-05
- Jahr1912
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6624 Börsenblatt f. b Dtschn, Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 123, 80. Mai 1912. Ein dänischer Klassiker. Bernhard Severin Jnge- mann (t 24. Februar 1862). dessen historische Romane (Erik Menveds Kindheit; König Erik und die Geächteten; Valdemar der Sieger; Prinz Otto von Dänemark) von der Jugend noch heute mit Begeisterung gelesen werden, wird Ende 1912 frei. Schon jetzt überbieten sich mehrere Verleger in Anzeigen über das Erscheinen billiger Ausgaben. Das Familienwochenblatt -Aus ox kijsiu» (früherer Titel »lius- moäsrsns Llsä»; Verlag Ehr. Erichsen. Kopenhagen) bietet die vier Romane, natürlich erst 1918 lieferbar, in einer von Paul Steffensen illustrierten Ausgabe bei einem Jahres abonnement ab 1. April 1912 (Preis Kr. 5.—) sogar gratis oder in vier Leinenbänden gegen Mehrzahlung von zusammen 1 Kr. an. Gegen dieses Vorgehen, das Geschäft für ein sehr gangbares Werk durch Gratislieferung zu ruinieren, hat sich der dänische Provinzbuchhändlerverein in scharfer Weise gewandt, so daß u. a. sämtliche Buchhändler in Horsens über die Zeitschrift den Boykott verhängt haben. Ein anderer Verlag, der jedoch nicht mit dem Buchhandel arbeitet, sondern seine Bücherserien direkt vertreibt (lluust- torlszst vnmuarL), bietet dem Publikum Jngemanns Märchen und Erzählungen (»Lvsntzir og l'ortöllivgor») bei Kauf anderer Verlagsartikel ebenfalls gratis an, notabene gegen Bezahlung der Einbände. Der rechtmäßige Verlag, Gylden- dal, an den Jngemanns Schriften seinerzeit durch Übernahme von Reitzels Verlag übergingen, nutzt aber die Monate dieses Jahres noch nach Kräften aus und brachte soeben, neben der noch im Erscheinen begriffenen von Sigurd Olrik illustrierten Ausgabe, eine »National-Ausgabe» der Romane (4 Bde. ü etwa 400 Seiten, je Kr. 1.20, nur gebunden in roten Ganzleinenbänden mit Golddruck; holz freies Papier, großes Format) heraus. Gyldendals Verlag betont, daß er diese Bücher, obwohl er sie nach den Satzungen als Kinderbücher unter Kr. 1.50 Ladenpreis an jedermann verkaufen dürfe, nur an den organisierten Buchhandel liefere. Er hat jedoch, wie es schon mit großem Erfolg bei Er scheinen der Jubiläumsausgabe von H. C. Andersens Märchen geschah, ein Zusammenarbeiten mit dem Lehrer stand vereinbart, dessen Unterstützungskassen er nach Be endigung der Ausgabe einen größeren Betrag überweisen wird; und zwar findet der Verkauf durch die Schulen mittels eines Sparmarken - Systems (Einkleben in Spar bücher) statt, während die Sortimenter den Lehrern sowohl die Sparmarken wie die verkauften Bücher ausliefern. Der Rabatt auf die durch Schulen gelieferten Exemplare beträgt 25"/,, sonst 30"/, auf einzelne Bände, bei Verkauf von 100 Serien 40"/, (ehe obige Konkurrenzanzeige erschien, bot der Verlag 20 bzw. 30 und 35"/, an). Zu verwundern bleibt, daß die Bücher sogar in »Ganz leinen» so billig abgegeben werden können, da Buchbinder leinwand in Dänemark nicht hergcstellt wird. Selbst der Verein »Dänische Arbeit», der für Bevorzugung dänischer Erzeugnisse eintritt, mußte sein kürzlich in 10000 Exemplaren an Mitglieder, Behörden, Vereine, Hotels usw. umsonst ver teiltes Mitglieds- und Warenverzeichnis in rote englische Leinwand binden lassen, die einzige ausländische Arbeit an dem Buche. Deswegen von der Schmutzpresse angegriffen, veröffentlichte er eine Erklärung, aus der heroorgeht, daß auch gegen Bezahlung des doppelten Preises diese Ware von zwei großen dänischen Baumwollwebereien und -druckereien, die Versuche gemacht hatten, nicht hergestellt werden konnte. Welche Mittel, Abonnenten einzusangen, angewendet werden, haben wir oben schon gesehen. Man begnügt sich jedoch nicht einmal mehr mit Bücherzugaben. Der Verlag der illustrierten Wochenschrift »Lrer otteuäs vag- (d. h. »Alle 8 Tage») teilte in großen Anzeigen der Tagespresse mit, daß er das Restlager einer in Konkurs geratenen Berliner Pianoforte-Fabrik erworben habe, die mit ihren sämtlichen Hof lieferanten-Wappen an der Spitze der Annonce prangte, und diese Klaviere seinen Lesern zu halbem Preise anbicte. Die Kauf- summe können die Leser, gegen Bürgschaft des Verlags, bei einer Kopenhagener Bank gegen monatliche Abzahlung leihenl Zum Kampf gegen die Auch-Buchhändler, die Zigarren-, Papierhandlungen und Kioske, haben der Kopen hagener Sortimenter- und der Provinzbuchhändlerverein ein (ins Warenzeichen-Register eingetragenes) Fachabzeichen in Gestalt einer stilisierten Eule aus Kupfer mit grünen Augen (von Silberschmied Erik Magnussen ansgesührl) Herstellen lassen, das ihre Mitglieder für 10 Kr. beziehen und an der Ladcnlür oder im Schaufenster anbringen können, zum Zeichen, daß hier ein fachlichgebildeter Buchhändler wohnt. Auch gegen den Handel der Schulen mit Schulbüchern geht der organisierte Buchhandel tatkräftig vor und hatte unlängst einen hübschen Erfolg zu verzeichnen. Der Vor steher einer größeren Privatschule in Aarhus hatte, um Lehr mittel aller Art, auch Lesebücher, an seine Schüler zu ver kaufen, einen Gewerbeschein gelöst, auf Grund dessen er eine Abordnung der Buchhändler der Stadt, die ihm Vorstellungen machte, scharf abwies. Die Buchhändler erreichten aber, daß der Magistrat beschloß (nur die Sozialisten enthielten sich der Abstimmung), den bisherigen Jahresbeitrag an die Schule, 750 Kr., zurückzuhalten, falls er die Konkurrenz fortsetze. An die in dem Verein »Dunmarks Folkcbogsamlinger- organisierten Volksbibliotheken des Landes wurden im Jahre 1911 durch den regulären Buchhandel 19 073 Bände verkauft. Das Abkommen des Buchhändlervereins mit diesem Bibliothekenverband, der bei Einsendung der Be stellungen durch seine Zentralstelle an die Verleger (Lieferung jedoch durch die Ortsbuchhandlungen) erhöhten Rabatt ge nießt, ist um drei Jahre, bis 1. April 1915 verlängert worden. Am 1. April wurde endlich das metrische System in Dänemark obligatorisch. Jeder Buch- und Papierhändler muß fortan im Besitz eines Metermaßes statt des Ellen stocks sein und Zeichenpapier und andere bisher ellenweise verkaufte Waren nach dem Metersystem ausmessen. In den 3 Übergangsjahren sind eine große Reihe Umwandlungs tabellen und Hilfsmittel erschienen, mit denen manche Buch händler der Hauptstadt am Einführungstage ihre Schaufenster ausstatteten. Im Hintergrund sah man die neuen Wand tafeln zur Veranschaulichung des Systems im Unterricht (von den Verlagshandlungen Jul. Gjellerup; Brinkmann L Richter; Milo'ske Etablissement, Odense), vorn die Taschen bücher und Tabellen, Metermaßbänder und Lineale usw. Das umfassendste Buch dieser Art ist »Ooruslius Uetersen, Illtsruotionolo ksäulctiollstebellvr« (Kopenhagen 1911, Brödr. Salmonsen's Forlag. 155 S. 4°. Geb. Kr. 6.50), das nicht nur Längenmaß- und Gewichtstabellen der ver schiedenen Systeme (z. B. außer dem alten dänischen Lien, auch ^srä, Amsterdamer und Brabanter Elle, russisches Lrsobiu in IN, z-nrä, Lrscbill usw. umgerechnet, sondern auch Kalkulationstabsllen für beide Gruppen, endlich Kurstabellen zum Vergleich mit deutscher, englischer, holländischer, italienischer, portugiesischer, österreichisch-ungari scher, russischer und nordamerikanischer Währung enthält, für deren Richtigkeit ein Beamter einer bekannten dänischen Lebensoerstcherungsgesellschaft bürgt. Eine interessante Aus stellung bot die Lehrmittelhandlung Brinkmann L Richter, Kopenhagen; in der Mitte des Schaufensters stand ein Erdglobus, um klarzumachen, wie man seiner zeit zur Feststellung des Meters kam, ringsherum er klärende Tafeln, große Gewichte, kleine Dezimalwagen, die neuen Raummaße (an Stelle des bisherigen Pot, Pägl,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder