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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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hau- hier ausspreche, wenn ich des unlauteren Wettbewerbs gedenke, wenn ich der zwei und drei und noch mehr Preise gedenke, so werden Sie mir zugestehen, daß alle diese Dinge in weiterer Ausführung nicht in den Rahmen einer frohen, festlichen Stunde Hineinpassen; also, meine hochverehrten Herren, ich werde Ihnen von diesem Liede nicht den ersten Vers Vorsingen. Wohl aber möchte ich Sie jetzt bitten, Ihre Blicke auf die Kreis- und Ortsvereine hinzulenken. Was ist denn die Hauptsache, worin besteht die Tätigkeit der Kreis- und Ortsvereine? Sie fällt zusammen mit derjenigen des Börsenvereins. Ich will auch hier nicht eingehen auf die besonderen Dinge, die wir zu erledigen und zum Austrag zu bringen haben; aber die hohe Aufgabe, die wir daheim in unseren Vereinen leisten und die auch hier geleistet werden muß, die fasse ich zusammen in das Wort: Ausgleichung der Gegensätze; jedem das Seine. Und nun schauen Sie sich in diesem Saale um, so haben Sie hier die Bildnisse berühmter Berufsgenossen, unsrer Vorfahren. Da ist mir wiederum ein beflügeltes Wort in den Sinn gekommen, das heißt: »Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es. um es zu besitzen!« Meine hochverehrten Herren, die Organisation des deutschen Buchhandels, wir haben das heute von unserem ersten Herrn Vorsteher gehört, sie soll und darf nicht untergehen; wir alle müssen in treuer, redlicher Arbeit die Fahne Hochhalten, die uns zuerst gewiesen ist von großen Männern, denen wir nachzustreben haben. Und nun lassen Sie uns alles das zusammenfassen in dem Wunsch und der Hoffnung, daß es in unseren Kreis- und Ortsvereinen nie an den richtigen Männern fehlen möge, die treue Arbeit zum Segen, zum Heil und Wohl unseres geliebten deutschen Buchhandels leisten wollen und können. Meine hochverehrten Herren, stimmen Sie mit mir ein in den Ruf: Die Kreis- und Ortsvereine im deutschen Buch handel, sie leben hoch! (Dreimaliges Hoch!) Herr Oberbürgermeister vr. Dittrich überdrachte den Dank und Gruß des Rates der Stadt Leipzig und wandte sich dann dem Geschäftsbericht des Börsenvereins, insbesondere den Positionen zu, an denen, wie an der Errichtung der Reichs- bibliothek und der Veranstaltung der Internationalen Buch gewerbeausstellung im Jahre 1914, auch die Stadt Leipzig in hervorragender Weise beteiligt ist: Meine hochverehrten Herren! Nachdem der Herr Kreishaupt mann v. Burgsdorff die Liebenswürdigkeit gehabt hat, im Namen der Ehrengäste zu danken und dabei auch auf die Beziehungen hinzu weisen, die zwischen dem Buchhandel und der Stadt Leipzig be- stehen, nachdem wir von dem Herrn Vorsitzenden der Handels kammer gehört haben, welche Bedeutung der deutsche Buchhandel für unser gesamtes Wirtschaftsleben hat, nachdem uns soeben aus zuständigem Munde klargemacht worden ist, welchen Einfluß für die Entwicklung des Börsenvereins die Kreis- und Ortsvereine gehabt haben, scheint es fast vermessen, wenn ich noch das Wort ergreife. Und ich muß eigentlich um Nachsicht bitten; aber Sie haben mir so manchesmal schon Ihre Nachsicht er- wiesen, und da wir von Herrn Seippel soeben gehört haben, daß das Wolfsche Wort auf den Börsenverein keine An wendung findet, so wage ich es, nachdem Sie schon so manchmal haben anhören müssen, was ich auf dem Herzen hatte, auch heute noch als Letzter aufzutreten, um Ihnen vor allen Dingen einen herzlichen Dankesgruß im Namen des Rates der Stadt Leipzig zu bringen. Zwar habe ich nicht auch gleich ein Gastgeschenk mit in der Tasche, wie das vorhin so freundlich erwähnt wurde, aber Sie brauchen das ja nicht mehr. Wie wir wissen, befindet sich der Börsenverein heute in so glänzenden Verhältnissen, dank der vortreff lichen Finanzwirtschaft des Vorstands, daß er sogar große Gebäuoe aus den laufenden Mitteln, wie man bei uns zu sagen pflegt, errichten kann; da wagt man ja überhaupt nicht mehr, mit Gastgeschenken zu kommen. Um so schöner für den Verein, der sich auch finanziell so glänzend entwickelt hat! Aber wir wissen doch, daß wir hier immer gut ausgenommen sind, und daß das speziell auch von dem Vertreter der Stadt Leipzig gilt, das habe ich in den vergangenen Jahren wiederholt erfahren, und das be sonders rühmend und dankbar hervorzuheben, ist mir auch in diesem Augenblick Bedürfnis. Wenn ich die verschiedenen Verwaltungsberichte durchzulesen habe, und deren sind ja bei meiner Stellung nicht so ganz wenig, dann gehört zu einer meiner liebsten und interessantesten Be schäftigungen immer die Lektüre des Berichts, den Ihnen, meine verehrten Herren, Ihr Vorstand erstattet; mit ganz besonde rer Freude hat mich der diesjährige Bericht erfüllt. Wenn daraus zu ersehen ist, daß Sie mit Ihrer wirtschaftlichen Entwicklung im allgemeinen zwar zufrieden sind, dabei aber doch bekennen, daß noch manches zu wünschen übrig bleibt, nun, so wollen wir hoffen, daß das neue Geschäftsjahr einen solchen Wandel bringe, daß die Zufriedenheit in verstärktem Maße eintritt. Daß sie vollkommen werde, dessen müssen wir uns bescheiden, das ist ja doch nicht zu erlangen. Allerdings hat ja die Dürre nicht gerade hemmend gewirkt auf die Produktivität unserer Schrift steller, denn wir haben bemerkt, daß im letzten Jahre die Zahl der erschienenen Werke wieder ganz wesentlich gestiegen ist. So sehr wir wünschen, daß der Buchhandel sich kräftig entwickle und gedeihe, so glaube ich aber mit den verehrten Vertretern des Buch handels doch darin einig zu sein, daß es eigentlich viel hübscher ist, wenn man an einem Werke recht viel verdient, als wenn man viele Werke verlegt, an denen man nicht viel verdient. Des weiteren, meine Herren, haben Sie ja auch Kunde davon erhalten, wie eifrig Ihr Vorstand bemüht ist, die Kanäle zu erweitern und zu verlängern, die den deutschen Buchhandel in Verbindung setzen mit der gesamten Welt, und es ist mir hochinteressant gewesen, daß man dabei nunmehr auch darauf zugekommen ist, mit den verschiedenen Vereinen in Verbindung zu treten, die im Ausland ihre Beziehungen haben. Das wird hoffentlich dem Buchhandel zum Nutzen und Segen gereichen, aber zugleich auch den Vereinen, mit denen sie in Verbindung getreten sind, den Vereinen, die sich das Ziel gesetzt haben, unser Deutschtum im Auslande zu festigen und zu kräftigen, und ich glaube, alle, die wir gute Deutsche sind, können Ihnen nur dankbar sein, daß Sie auch diesen Vereinen Ihre Unter stützung zuteil werden lassen. Sodann haben Sie sich auch in diesem Jahre wiederum be müht, dem Schund und Schmutz in der Literatur entgegen zutreten, dafür sind Ihnen alle wahren Volksfreunde aufrichtig dankbar. Wenn da eine gewisse Beschränkung eintreten soll, damit man nicht übers Ziel hinausschießt, so kann man dem wohl nur beistimmen. Es tritt ja bei allen solchen guten Bestrebungen leicht ein, daß Heißsporne mehr schaden als nützen. Wenn der Börsenverein, unter voller Anerkennung der Vor trefflichkeit des Zieles, etwas mildernd wirkt, so, glaube ich, ist das im allgemeinen Interesse wohl angezeigt. Ganz besonders hat es mich gefreut, daß Ihr verehrter Vorstand sich so warm ausgesprochen hat für die Unterstützung der internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik. Esistmir auch mitgeteilt worden, daß der Börsenverein es nicht bei dieser warmen Empfehlung hat bewenden lassen, sondern er hat bereits tat kräftig eingegriffen, indem Mitte! zur Verfügung gestellt worden sind, damit entsprechende Vorbereitungen getroffen werden können. Ich bin dem Vorstand aufrichtig dankbar für sein Vorgehen, und dem Börsenverein dankbar, daß er dieses Vorgehen gebilligt hat. Und ich möchte auch heute von dieser Stelle aus als Vertreter der Stadt Leipzig die Bitte aussprechen, daß die ver ehrten Mitglieder des Börsenvereins recht zahlreich und tatkräftig sich an dieser Ausstellung beteiligen wollen. Wir hoffen, daß sie eine ernste und bedeutungsvolle Sache wird, eine Ausstellung, die nicht um des Vergnügens willen da ist, sondern eine solche, die wirklich allen den Gewerben, allen Zweigen von Industrie und Handel, die da vertreten sind, neue Anregungen gibt, sie fördert und dazu beiträgt, daß wir mit dem Ausland in weitere und tiefere Verbindung treten, daß wir vom Ausland lernen, daß das Ausland zu uns kommt und von uns kennen lernt, daß es in noch viel intensiverer Weise als bisher kennen lernt, was unser deutsches Buchgewerbe zu leisten imstande ist. Darum, meine verehrten Herren, helfen Sie uns mit, daß die Ausstellung sich gestalte zur Ehre und zum Segen unseres deutschen Buchgewerbes! (Bravo!) Sodann aber habe ich noch eine große Freude bei der Lektüre des Berichtes gehabt insofern, als der verehrte Vorstand die Errichtung einer Zentralbibliothek mit dem Sitze in Leipzig berührt und dabei darauf hingewiesen hat, daß diese Frage weite Kreise interessiert und mit vielseitiger Zustimmung begrüßt worden ist. Meine verehrten Herren, diese Angelegenheit ist ja nicht erst in der letzten Zeit aus den Kreisen des Buchhandels heraus-
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